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seb hat geschrieben:Wenn Du dich ein wenig mit Schafen auskennst, dann weißt Du, daß die Saisonalität einer Rasse nicht in Stein gemeißelt ist.

so viel kenne ich mich leider nicht aus mit schafen. erklär mal.

willst du lichttherapien oder gar hormontherapien anwenden?

für einen größeren bestand u für eine kontinuierliche beschickung des marktes ist aber weder eine zeitweise anpaarung noch die aussage "ich habe lämmer im frühjahr u herbst" hilfreich.

mit einigen meiner merinos u jura besteht eben die möglichkeit dass sie bis zu 4x in 2jahren lämmer bekommen. das wird man auch mit lichttherapien nicht anders zurechtbekommen.

weiters fehlt mir irgendwie die zeit u möglichkeit die schafe im sommer auf irgendwelchen massnahmen zu setzen.


das es eine gewaltige kostenreduktion ist markfähige lämmer mit der weidehaltung zu produzieren ist klar, aber die lämmer wären dann quasi im juli/august verkaufsfähig u das ist eben auch eine zeit der geringsten nachfrage. mein abnehmer hätte hier keine freude auf einmal 500 lämmer zu vermarkten .

Hast du mal die Kosten für eine Tiefkühlung gegengerechnet? Zerlegt und verkaufsfertig eingeschweißt sind 500 Lämmer nicht besonders viele Paletten.

schafbauer hat geschrieben: so viel kenne ich mich leider nicht aus mit schafen. erklär mal.

willst du lichttherapien oder gar hormontherapien anwenden?
...
das es eine gewaltige kostenreduktion ist markfähige lämmer mit der weidehaltung zu produzieren ist klar, aber die lämmer wären dann quasi im juli/august verkaufsfähig u das ist eben auch eine zeit der geringsten nachfrage. mein abnehmer hätte hier keine freude auf einmal 500 lämmer zu vermarkten .

Wir haben 2000 angefangen, Friesen mit Lacaune zu verdrängen. OFM gelten als streng saisonal, LAC als asaisonal. In Frankreich werden sie allerdings meist mit früher Winterablammung gehalten, also Decksaison ab Juni. Bei uns haben wir früher immer Anfang Januar lammen lassen. Seit ca. 5 Jahren haben wir auf ganzjähriges Melken umgestellt und dazu das Herdenmanagement mit 4 Ablammgruppen, jedes Quartal lammt ein Viertel der Herde. Das aber nicht stur, sondern flexibel mit z.Tl. sehr langen Laktationen. Die so veranlagten Tiere verändern dann ihren individuellen Lammtermin und lammen z.B. erst im Herbst, dnach erst wieder im übernächsten Sommer.

Unsere Festellung ist, daß jedes Schaf da individuell ist. Es gibt Tiere, die immer stur ihren Rythmus einhalten und nur im Herbst bockig werden. Andere sind sehr flexibel, und wir selektieren auf diese Eigenschaft, verbunden mit langen Laktationen. Weil unsere Herde ja nicht einheitlich geführt wird, macht ein Lichtprogramm wenig Sinn- allerdings arbeiten wir auch mit Licht. Nur habe ich die Beleuchtung im Stall auf 16 Stunden Tageslicht ganzjährig eingestellt, über Helligkeitssensor und Zeitschaltuhr. Das bedeutet aber auch, daß die Tiere in der Kurztagsperiode nachts in den Stall müssen- bei früher Ausstallung z.B. im März haben sie sehr schlechte Befruchtungsraten, das habe ich schon ausprobiert. Und Jährlinge nehmen generell schlechter bei Kurztag auf, ist meine Erfahrung. Dazu arbeiten wir mit einem vasektomierten Animierbock. Hormonschwämmchen kommen für unseren Biobetrieb nicht in Frage. Mittlerweile hat sich das sehr gut eingespielt.

Noch was zu den Lämmern: es ist eine recht einfache Rechnung. Die Mehrkosten bei der Stallhaltung müssen über den Lammerlös überkompensiert werden, damit es sich lohnt.

Vielleicht kann man die März Deckgruppe incl. Bock mal mit einem englischen Sheep Drench behandeln. Das Zeug wirkt Wunder.
Wenn ich mal wieder meine Bekannte in Marienheide besuche bringe ich mal die Flasche mit.

Manfred hat geschrieben:Hast du mal die Kosten für eine Tiefkühlung gegengerechnet? Zerlegt und verkaufsfertig eingeschweißt sind 500 Lämmer nicht besonders viele Paletten.

tiefkühlware will so ziemlich niemand. frischfleisch ist absoluter standard und du musst das fleisch haben wenn der kunde will.

wir schlachten deshalb rund alle 3 wochen eine größere gruppe, bereiten es nach kundenwunsch zu u es passt allen. würden die leute tiefkühlware bevorzugen wär es überhaupt kein thema

seb hat geschrieben:

schafbauer hat geschrieben: so viel kenne ich mich leider nicht aus mit schafen. erklär mal.

willst du lichttherapien oder gar hormontherapien anwenden?
...
das es eine gewaltige kostenreduktion ist markfähige lämmer mit der weidehaltung zu produzieren ist klar, aber die lämmer wären dann quasi im juli/august verkaufsfähig u das ist eben auch eine zeit der geringsten nachfrage. mein abnehmer hätte hier keine freude auf einmal 500 lämmer zu vermarkten .

Unsere Festellung ist, daß jedes Schaf da individuell ist. Es gibt Tiere, die immer stur ihren Rythmus einhalten und nur im Herbst bockig werden. Andere sind sehr flexibel, und wir selektieren auf diese Eigenschaft, verbunden mit langen Laktationen.

Noch was zu den Lämmern: es ist eine recht einfache Rechnung. Die Mehrkosten bei der Stallhaltung müssen über den Lammerlös überkompensiert werden, damit es sich lohnt.

hat jetzt meine fragen nicht wirklich beantwortet.

konkret: wie passe ich saisonale rassen wie easy care - vielleicht auch in 4-5 gruppen - so an das sie eben die geforderte leistung von rund 2 lämmern pro jahr bringen????

und das ganze natürlich entsprechend meiner wirtschaftsweise die bedeutet dass das schaf von mitte ende märz bis ende november auf reiner weidehaltung ist, in mehreren gruppen von 120 bis 10 tieren aufgeteilt von 300m seehöhe bis weit über 1000m seehöhe.

verständlich ist auch dass ich lämmer günstiger auf der weide mäste als im stall, nur ist laut meiner berechnung nicht viel um. zum 1. habe ich im stall so gut wie keinen verlust an lämmern. kann auf der weide von parasiten (kleinstes problem) bis eben hin zu bedeutgreifern eher passieren. und zum 2. ist die wesentlich kürzere mastdauer im stall schonender fürs mutterschaf, ich bringe wesentlich bessere lammqualitäten hervor u eben wenn 1 lamm auf der weide ausfällt ist das futter für die anderen bereits wieder bezahlt.


(irgendwie schreibe ich heute kein deutsch. musste den text einige male ausbessern. habe 39grad fieber u bin auf "drogen".)

smallfarmer hat geschrieben: englischen Sheep Drench behandeln.

welches produkt meinst du hier konkret?

Um deine Aussagen etwas einordnen zu können: In welchem Land und welcher Region liegt dein Betrieb?

https://www.google.at/maps/place/Deutsc ... 4d15.21338

im herzen dieser region bin ich zu hause bzw erstreckt sich mein weidegebiet fast über den ganzen bezirk (bei euch Kreis). sehr milde winter mit 15 bis 20grad bis mitte januar (höchstwert in den vergangenen 2 jahren war 25 und 28grad :o ), hier fällt auch kein schnee sondern eher eisregen. im februar "wirft" es dann bis zu 1,5m schnee in kürzester zeit ab.

anfang märz beginnt die vegetation und ist mit heißen sommer bis sehr heissen August (41Grad) und ausgibig regen


meine rinder sind jetzt im 2. jahr in freihaltung (eben ohne stall). mit schafen wäre es nett aber keine notwendigkeit.

so.....

Da habt ihr uns klimatisch trotz der Höhenlage einiges voraus.
Unsere Ecke ist m.E. eher mit dem Lungau auf 1000 m vergleichbar (da bin ich früher öfter durch gekommen und hatte den Vergleich).
Der erste Frost ist schon durch, der letzte kommt meist Mitte Mai.
Nennenswertes Wachstum nach Höhenlage und Witterung so ab Mitte April.
Jahresniederschlag hier im Regenschatten des Thüringer Waldes ca. 600 mm. Im Sommer haben wir oft längere Trockenphasen.