Seite 2 von 7

Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Verfasst: So 22. Jan 2017, 09:12
von Schnuckenlady
Genau. Lehne ebenfalls (Wander-)zirkusse ab. Gerade diese können keine artgerechte Haltung bieten. Aber was können Zoos etc. teilweise bieten?
Allerdings würde ich niemals alle über einen Kamm scheren, denn es gibt die einen und die anderen.
Nutztierhaltung ist dort aber wieder eine ganz andere Kategorie.

Grüße schnuckenlady

Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Verfasst: So 22. Jan 2017, 09:31
von Heumann
Krauli hat geschrieben:In Bezug auf den Zirkus-Artikel über PETA und auf die Gefahr hin mich jetzt unbeliebt zu machen:

Es gibt m.E. einen großen Unterschied zwischen Wildtieren im Zirkus und der "Abschaffung der Tierhaltung".

Ersteres lehne ich nämlich auch ab, zweiteres finde ich einfach nur unsinnig.
Du denkst zu kurz. Wenn ersteres geschafft ist, sind 100% der Kräfte frei für zweiteres. Auch wenn man was gegen Zigeuner hat, die Tierhaltung in Zirkussen MUSS jeder Nutztierhalter verteidigen, alleine um die "Tierrechtler" mit anderen Dingen zu beschäftigen.


Außerdem gehen die Zirkusdirektoren nicht nach Afrika und fangen da Wildtiere weg. Unsere Zoos sind nicht ehrlich. Ehrliche Zoos werden von den Bambileuten zerrisen und da Zoos genauso auf Spenden angewiesen sind wie Nabu und co, dürfen sie nicht ehrlich sein, sondern müssen etwas präsentieren, was die Menschen süß finden.

Zoo Hannover: Tolle Anlage. Die Elefanten wohnen in einem wunderschönen Gehege. Frage: Sehen es die Elefanten genauso? Sie leben da in einer strukturierten staubigen Betonwüste. Finden die Elefanten roten Beton in Form einer indischen Palastanlage besser als grauen Beton in Form eines Knastes? Oder sind es nur die Menschen?
Der Elefantenbulle lebt nicht in der Herde, "er ist in der Natur auch Einzelgänger". Wie sieht sein Knast aus? Was geschieht mit der männlichen Hälfte der Nachzucht? Die ist fast komplett unnütz. Wird sie geschlachtet und an die Löwen verfüttert, wie in einem ehrlichen Zoo mit der Giraffe geschehen?

Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Verfasst: So 22. Jan 2017, 09:51
von LuckyLucy
Über Wanderzirkusse mit (exotischen) Tieren kann man sicher diskutieren. Zu meiner Kinderzeit waren Zirkusbesuche noch mehr oder weniger an der Tagesordnung - es gab aber auch nur drei Fernsehprogramme, die erst am frühen Abend sendeten.

Zoos/Tierparks finde ich mit Erwachsenenauge gesehen teilweise deprimierend. Aber ist "Tiere gucken" für Kinder nicht ein großer Spaß, den man ihnen gönnen kann? Viele Zoos verzichten mittlerweile auf Arten, denen sie nicht gerecht werden können. Andere sind im Artenschutz aktiv und erklären auch, statt nur auszustellen. Ohne einen Besuch im Frankfurter Zoo vor knapp zwei Jahren wäre ich niemals auf die Althandy-Sammelaktion zugunsten der Berggorillas aufmerksam geworden.

Im Kongo, wo die letzten 480 von insgesamt 800 Berggorillas ihre Heimat haben, ist der Lebensraum und der Bestand dieser einzigartigen Tiere durch illegalen Erzabbau zur Gewinnung des Roherzes Coltan massiv bedroht. Coltan ist Rohstoff für das Metall Tantal, das sich neben anderen seltenen Metallen und Erzen in jedem Handy befindet. 2014 sind weltweit 1,8 Milliarden Phones verkauft worden und nach Schätzungen lagen in deutschen Haushalten 106 Mio. alte Handys ungenutzt herum. Aus dieser Menge ließen sich durch fachgerechtes Recycling neben anderen Rohstoffen ca. 26 t Silber und ca. 2,4 t Gold gewinnen.

Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Verfasst: So 22. Jan 2017, 14:11
von Krauli
Heumann hat geschrieben: Außerdem gehen die Zirkusdirektoren nicht nach Afrika und fangen da Wildtiere weg. Unsere Zoos sind nicht ehrlich. Ehrliche Zoos werden von den Bambileuten zerrisen und da Zoos genauso auf Spenden angewiesen sind wie Nabu und co, dürfen sie nicht ehrlich sein, sondern müssen etwas präsentieren, was die Menschen süß finden.

Zoo Hannover: Tolle Anlage. Die Elefanten wohnen in einem wunderschönen Gehege. Frage: Sehen es die Elefanten genauso? Sie leben da in einer strukturierten staubigen Betonwüste. Finden die Elefanten roten Beton in Form einer indischen Palastanlage besser als grauen Beton in Form eines Knastes? Oder sind es nur die Menschen?
Der Elefantenbulle lebt nicht in der Herde, "er ist in der Natur auch Einzelgänger". Wie sieht sein Knast aus? Was geschieht mit der männlichen Hälfte der Nachzucht? Die ist fast komplett unnütz. Wird sie geschlachtet und an die Löwen verfüttert, wie in einem ehrlichen Zoo mit der Giraffe geschehen?
Was interessieren mich die Tierrechtler? Wegen denen bilde ich mir doch nicht die Meinung um....

Und zwischen Zoos und Wanderzirkussen sehe ich keinen großen Unterschied - aber einen kleinen. In einem Zoo ist es wenigstens annähernd (aber längst nicht völlig!) möglich das Tier "artgerecht" unterzubringen. Außerdem betreiben Zoos oft auch Artenschutzprojekte, wie Lucy schon schrieb.
Und die Elefanten in Hannover finden ihr Gehege sicher zu klein und sind chronisch unterbeschäftigt, aber das ist besser, als wenn sie jeden zweiten Tag mit Wagons durchs Land gekarrt werden und neben fünf anderen Elefanten in einem Zelt angekettet stehen.

Deswegen fand ich auch diese Aktion mit der Giraffe "Marius" sehr löblich und ehrlich, muss ich sagen. Die Leute sollten wissen, was mit den niedlichen Jungtieren passiert - DAS ist nämlich genau die Aufmerksamkeit, von der ich mir wünsche, dass die Verbraucher sie auch dem Schnitzel auf ihrem Teller schenken.

Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Verfasst: So 22. Jan 2017, 20:01
von alpenblümchen
wer gelernt hat zu akzeptieren dass es normal ist wenn das leben mal zu ende geht, kann das schnitzel auf dem teller akzeptieren.

Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Verfasst: Mo 23. Jan 2017, 07:51
von Schnuckenlady
Dachte ja schon daran, dass man in den Zoos neben vernünftigen Erklärungen und Informationen Shows anbieten könnte. Nicht auf Spaß sondern auf Information getrimmt.
Und erklären, was man füttert, wieso und weshalb.
Allerdings finde ich Bsp Nationalparks angenehmer als Zoos und Bauernhöfe etc. Angenehmer als streichelgehege.
Geüsse schnuckenlady

Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Verfasst: Mo 23. Jan 2017, 14:51
von Heumann
Krauli hat geschrieben:Und die Elefanten in Hannover finden ihr Gehege sicher zu klein und sind chronisch unterbeschäftigt, aber das ist besser, als wenn sie jeden zweiten Tag mit Wagons durchs Land gekarrt werden und neben fünf anderen Elefanten in einem Zelt angekettet stehen.
Hast du die Elefanten gefragt? Können die Elefanten vergleichen? Gibt es Studien? Oder hast du dir deine Meinung aufgrund menschlicher Gefühle und menschlichen Glaubens gebildet?

Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Verfasst: Di 24. Jan 2017, 06:18
von Schnuckenlady
Nun wahrscheinlich können die Elefanten nicht wissen, wie es in ihrer Heimat aussieht und das mit ihrem jetzigen Domizil vergleichen.
Es ist aber wohl davon auszugehen, dass ihre natürlichen angeborenen instinkte nicht ausgelebt werden können.
Geht es ihnen schlecht: bestimmt nicht. Aber es geht bestimmt besser!

Letztenendes sollte jeder tierbesitzer von Maus bis Elefant nach Möglichkeit sein bestes in deren Haltung geben und realistisch sein.

Grüße Schnuckenlady

Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Verfasst: Di 24. Jan 2017, 11:00
von Krauli
Schnuckenlady hat geschrieben:Nun wahrscheinlich können die Elefanten nicht wissen, wie es in ihrer Heimat aussieht und das mit ihrem jetzigen Domizil vergleichen.
Es ist aber wohl davon auszugehen, dass ihre natürlichen angeborenen instinkte nicht ausgelebt werden können.
Geht es ihnen schlecht: bestimmt nicht. Aber es geht bestimmt besser!

Letztenendes sollte jeder tierbesitzer von Maus bis Elefant nach Möglichkeit sein bestes in deren Haltung geben und realistisch sein.

Grüße Schnuckenlady
Danke Schnuckenlady, so hätte ich auch auch ausgedrückt.

EIn schönes Beispiel: In der Natur wandern afrikanische Elefanten jährlich tausende Kilometer. Und das geschieht instinktiv - das wird in Hannover wohl kaum möglich sein.
Außerdem sind Elefanten sehr schlau (in Relation zu anderen Säugetieren), ich denke, man kann wohl davon ausgehen, dass es sie deprimiert Tag für Tag vor die selbe Betonwand zu gucken.
Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass ich Meeressäuger in Gefangenschaft ablehne - auch diese sind sehr schlau und absolut unterfordert in einem kleinen Becken.
Aber gut - das gehört nicht mehr zum Thema...

Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Verfasst: Di 4. Apr 2017, 16:04
von Insane
Hier die neueste Emnid-Erhebung zum Bild in der Öffentlichkeit.

http://www.bauernverband.de/emnid-2017

Gefühlt würde ich sagen, dass das schön-gelogen wird, denn angesichts der massiven Anfeindungen will ich
nicht recht glauben, dass ein so hoher Prozentsatz der Bevölkerung landwirtschaftliche Berufe schätzt und
vor allem, dass über 600% der menschen ihr Wissen und ihre Ansichten über Landwirtschaft dem direkten
Gespräch mit Bauernfamilien entnehmen... naja. :gruebel: