Fremder Bock in Herde

[Krauli]

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage, die ihr mir hoffentlich beantworten könnt.

Und zwar ist mir Heiligabend gegen Mittag ein fremder Bock in meiner Herde aufgefallen, da er meine Bergschafe (die, die vor kurzem erst Lämmer bekommen haben) getrieben hat. Es sah aus wie ein Schwarzkopf-Mischling.
Hab ihn natürlich sofort raus geholt und die Besitzerin stramm stehen lassen.
(Sie ist vorher schon einige Male negativ aufgefallen... Dazu einige Worte: Bock wird alleine mit seiner Tochter gehalten, die er sicher schon viel zu früh gedeckt hat. Besitzerin lügt mich noch dreist an, dass er kastriert wäre - ist er nicht, muss man nur einfach mal drunter gucken. Außerdem wurde das arme Vieh seit 2 Jahren nicht geschoren...)

Jetzt habe ich natürlich Angst, dass meine Bergschafe (Das erste Lamm kam Anfang November) und vorallem meine Rentnerin (17 Jahre alt +-2 Jahre) gedeckt sind.
Ist das möglich, obwohl der Bock nur maximal 5 Stunden dabei gewesen sein könnte? Mein Bock ist seit ca. 1 Monat aus der Herde raus.


Danke schon mal & Viele Grüße,
Krauli

PS: Ich hoffe, er war nicht schon die Nacht vorher drinnen und ich habs im Weihnachtsstress nicht gemerkt...

[Niedersachse]

Hallo Krauli,

also wenn deine Mädels Aufnahme bereit waren reicht der Zeitraum sicherlich aus. Mein Bock war auch Ausgebüchst und hatte noch sein Deckkissen unter und der Kollege bei dessen Lämmer er drin war die nun schon zum Schlachter sind ,Gott sei dank , sagte das ja ganz schön Fleißig ist und nicht lange fackelt .

Aber 2 mal Lämmer in der kurzen zeit da hast du ja ordentlich verdienst.

LG

[Henry]

Entscheide selbst:

Im Jahr 2015 wollten wir eine Dame nicht belegen. Da diese Dame nicht alleine stehen sollte, blieben zwei Damen bei ihr. Nach einem Monat haben wir tauschen wollen. Dem Bock haben wir seine Mädels weggenommen. Nun stand der aber alleine da. Das fand der nicht witzig. Also habe ich entschieden, den einfach mit in den Anhänger zu laden, die paar Minuten mitzunehmen, die Damen am Ziel auszutauschen und mit ihm und den zwei neuen wieder zur Belegungsweide zurückzufahren.

Der Plan war gut. (keiner blieb ohne Aufsicht alleine)

Ich habe den Anhänger geöffnet, 2 Damen entwichen in den vorbereiteten Engstand, in dem alle anderen warteten. In der Zeit, die ich brauchte die zwei führigen Damen in den Anhänger zu führen bot sich Hili (die, die er nicht sehen sollte)allerdings schon an und der ist einmal - ein einziges Mal - aufgestiegen. Sofort habe ich ihn weggesteckt und das unterbunden.

151 Tage später wurde Amy gelammt. (Alles Scharfschützen, die Böcke - laß Dir nicht einreden, sie passen schon auf. )

[Hobbyschaf]

Das ist sowas von Mist. Aber wenn ein Bock in der Herde war würde ich vorsichtshalber die 150 Tage plus ein wenig Zugabe abwarten mit evtl. Schlachten. Eines meiner Mädels sollte auch nicht mehr zukommen. Nun toben 2 Lämmer von ihr durch den Stall. Der Bock hat sich mal extra dafür seiner Bockschürze entledigt. ( TA-Kosten, aber jetzt alle munter. )
TA meinte, einzige Sicherheit ist vollständiges Trennen von Bock und Aue. Seh ich ja auch so, Hab mich aber dann doch auf die Schürze verlassen, hm, war einfach weniger Arbeit. Nie wieder. Das Gelumpe hat nichts getaugt, total zerfetzt.
Wenn ein Bock in der Herde war kann es auch Lämmer geben. Im besten Fall nur Lämmer und keine eingeschleppten Krankheiten. Kannst jetzt eh nichts mehr ändern, so wie es ist, ist es halt. Ich sag mir immer, alles wird gut und mein das auch so ... smile.

[Manfred]

Die Option Abtreibungsspritze / künstliche Brunsteinleitung gäbe es notfalls auch noch. Sprich mal mit deinem TA.
Vor allem bei dem Altschaf oder zu jung gedeckten Tieren evtl. eine Überlegung wert, wenn du Risiken/Probleme im Falle der Trächtigkeit vermutest.

[Henry]

Die Option Abtreibungsspritze / künstliche Brunsteinleitung gäbe es notfalls auch noch. Sprich mal mit deinem TA.

Das ist ein Zulassungtechnisches Problem. In Deutschland. Sonst nirgendwo auf der Welt. Sprich also sehr freundlich mit dem TA ...

[Krauli]

Hallo zusammen,

danke erst mal für die Antworten.

Über die "Abtreibungsspritze" hab ich auch schon nachgedacht. Zu junge Tiere hab ich zum Glück nicht in der Herde. Bei den Bergschafen wäre es Mist, wenn die trächtig wären, aber nicht dramatisch. Das wäre es allerdings bei der Alten.
Das Ding ist, dass die werte Besitzerin nicht mal ein Stromgerät besitzt, sondern ihre beiden Schafe in nicht elektrifizierten Geflügelnetzen (!) hält.... (Wobei ihn die wohl auch nicht abhalten - unter meine Stromnetzte ist er trotz Hausgerät drunter her)
Und da der Bock jetzt weiß, wo's was zu besteigen gibt, guckt ich jeden Morgen mit Bauchschmerzen in meine Herde, ob er nicht wieder da ist....

Sehe auch nicht ein, meine Tiere wegen der dusseligen Kuh drinnen zu behalten...

Gibt's eventuell eine rechtliche Handhabe gehen die Dame?
(Versucht wurde schon von jemand anderem eine Anzeige, da die Tiere nicht bei de TSK angemeldet sind, dann glaubte man ihr aber ihre Ausrede, dass sie sie nur in Pflege hätte....)

[Henry]

Gibt's eventuell eine rechtliche Handhabe gehen die Dame?

Krauli, die Frage, ob die Kosten für den Schutz Deiner Tiere und die Kosten der Abtreibung eingeklagt werden können, bin ich sicher. Ob Du Erfolg haben wirst und auch noch den Schaden tatsächlich erstattet kriegst steht auf "hoher See".

Ich würde jetzt erst mal abtreiben!

[Hobbyschaf]

Krauli, mein jetziger Beitrag ist nicht ganz ernst gemeint, oder anders. Achtung Satire.

Kennst du den Witz, wo der Jungbauer sich aufregt, das Nachbars Kuh zum wiederholten mal auf der hofeigenen Wiese grast. Meinte der Altbauer nur gelassen, nicht schimpfen, Bub. Melken, Melken.

Beim Bock würde der Satz dann lauten, Nicht schimpfen, Bub. Schlachten, Schlachten.

Sorry, der mußte sein. Ich weis, ganz blöde Situation für dich. Sowas macht einfach keine Freude, Ich kam drauf, weil ich inzwischen gelernt habe, das die einzige sichere Verhütung die Trennung von Bock und Aue ist.

[Henry]

Eier ab hilft auch. Burdizzo dauert schneller als man warten kann - oder so. Gummi ist verboten, wirkt ebenso und auf dem Heimweg. Offen wäre mir zu teuer.