Hochträchtigkeit und energiearmes Grundfutter

grauwoller
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Hochträchtigkeit und energiearmes Grundfutter

Beitrag von grauwoller »

Habe in diesem Winter Heu und Heulage, welche meinen Schafen wohl gut schmeckt, wo aber nicht allzuviel Energie drinstecken kann. Der erste Schnitt, und zu mehr hat´s eh nicht gereicht, wurde durch den vielen Regen derart nach hinten verschoben, dass meine artenreichen Gräser schon verblüht bzw. ausgesaamt hatten. Kann hier zwar keine Zahlen nennen, aber bei sparsam gedüngten Wiesen, bei Bodenpunkten im 30 er Bereich, ist bei der Konstellation wohl nicht viel zu erwarten.
Der Futterraum meiner Mutterschafe wird durch die Föten (Ablammung ab Januar) momentan sehr eingeengt, sodass sie nicht soviel Grundfutter fressen können, wie´s für sie eigentlich vonnöten wäre. Deshalb gebe ich z Zt. 100 gr Hafer/Tier + Tag, sowie Crystalix zu freien Aufnahme (bitte jetzt keine Crystalix-Diskussion, da habe ich im alten forum schon zu genüge von gelesen)zum Grundfutter dazu. Das Zeug macht natürlich extrem süchtig, ich will aber bis zur Ablammung noch irgendwie mit volumenarmer Energie ergänzen, weil ich´s für nötig halte. Hat vielleicht jemand eine Alternative zu diesem überteuerten Schlabberkram in Petto?

Christoph
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Henry
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Re: Hochträchtigkeit und energiearmes Grundfutter

Beitrag von Henry »

Energiereich sind Zuckerrübenschnitzelmelassepellets. Ich gebe sie tierweise unaufgeweicht. Führen bei Rationserhöhung und freier Aufnahme zu Durchfall. Müssen langsam - sehr langsam - angewöhnt werten. Pelletweise. ;) Dann aber reißen sie richtig was raus und bringen abgewrackte Mutterschafe oder welche um die Lammung auf Vordermann. Der Zuckergehalt ist die Energie. Sonst ist da eher nix drin.
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wollmops
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Re: Hochträchtigkeit und energiearmes Grundfutter

Beitrag von wollmops »

schaffutterpellets von der raiffeisen o.ä. mit 18% eiweiß über einige tage steigernd bis 400 gr./d ,denn für eine rauhfutteranalyse hast du ja wegen der feiertage keine möglichkeit mehr , und dann soll ja wohl die lammzeit schon beginnen, und die lämmer können von dem kraftfutter gleich mitnaschen,
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peter e.
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Re: Hochträchtigkeit und energiearmes Grundfutter

Beitrag von peter e. »

chritoph, wenn du es absolut machen willst, bleibt nichts anderes übrig, als das normale futter zu bebroben, aus den gewonnenen daten mit den zur verfügung stehenden (vom nachbarn, aus der raiffeisen oder allgemeinen futterhandel) futtern zu vergleichen um dann eine zusatzration zu berechnen und zusammen zu stellen. Macht das bei den rauhwollern sinn? sie sind mir einer der besten rauhfutterverwertern. Ich mache dieses jahr ein experiment und werde die zufütterung vor der lammung auf ein absolutes mindestmaß beschränken. All die jahre habe ich alles mögliche dazu geholt, von rapskuchen über leinsampellets und das übliche hier (gerste, hafer, zuckerrübenschnitzel, weizenkleie). Weniger kann manchmal mehr sein.
peter e.

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Re: Hochträchtigkeit und energiearmes Grundfutter

Beitrag von schafbauer »

Ich gebe nur in absoluten Einzelfällen und Notfällen dazu. Denke Hafer schadet nie und kurz vor der Geburt werden Die Föten auch nicht mehr zu sehr wachsen.
Melasse Pellets sehe ich als ideal und eben Crystal ix nicht. Reine Melasse mit kurzem zuckerstoss
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Re: Hochträchtigkeit und energiearmes Grundfutter

Beitrag von grauwoller »

ja Peter,ich will es unbedingt machen weil ich mir,auch ohne Probenahme des Grundfutters, ausrechnen kann, dass es im Grundfutter an Energie fehlt. Es wäre mir auch lieber,wenn ich alles übers Grundfutter reinkriegen würde, und meine Pommern-Mädeltz schlagen da auch ganz schön zu, aber das dürfte nicht reichen,vor allem wenn´s dann auch noch kalt werden sollte. Wenn ich wüsste,es sind alles nur Einzellammungen, würde ich es auch entspannter sehen, aber wie sagt der Hesse doch so treffend: "nix genaues waas mer net". Wenn die Lämmer erst da sind, und man sieht dann dass die Mütter knapp versorgt und somit knapp Milch produzieren, dann kannst du den Schalter nicht so leicht umlegen. Ich hab da in den Anfangsjahren auch einige Lämmer verloren, weil ich zu sehr auf mein "leckeres Heu" vertraut habe.
Crystalix widerstrebt mir ja auch irgendwie, vereinfacht aber die Fütterung weils immer mal wieder über denTag verteilt genommen wird,und keine Durchfälle kommen.Wenn die Lämmer dann da sind, kommt das Zeug weg, dann passt ja auch wieder mehr Grundfutter rein, und Hafer dazu muss reichen. Vielleicht probiere ich mal die losen Melasseschnitzel aus, die Peletts uneingeweicht erscheint mir gewagt,und zum Einweichen fehlt mir die Zeit und Lust.
Jedenfalls danke ich euch für die interessanten antworten. Bei demThema driften die Meinungen und Praktiken ja ganz schön auseinander.
Ich verlange von meinen Mutterschafen zur Lammzeit Top-Leistungen in puncto problemloses Ablammen, ausgeprägte Muttereigenschaften, draußen lammen bei jedem Wetter, beste Lämmerversorgung ohne Ablammboxen etc. etc., also muss ich ihnen auch eine vernünftige Grundlage bieten, damit sie diese Leistung erbringen können.

ich wünsche euch einen schönen Tag, Christoph
schafbauer
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Re: Hochträchtigkeit und energiearmes Grundfutter

Beitrag von schafbauer »

grauwoller hat geschrieben:Bei demThema driften die Meinungen und Praktiken ja ganz schön auseinander.
eigentlich schreibt jeder das gleiche. ich muss nicht unbedingt eine futteruntersuchung machen um zu genau zu wissen dass es schlechtes futter ist wenn man mähzeitpunkt und erwartungen kennt.
ich richte mich bei der zufütterung immer nach der konditionierung mittels 5 punkteplan vom rücken (kompliziert ausgedrückt). von sehr mager bis sehr fett 1-5
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Braunes Bergschaf
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Re: Hochträchtigkeit und energiearmes Grundfutter

Beitrag von Braunes Bergschaf »

Könntest Du wo guten 2. Schnitt bekommen?
grauwoller
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Re: Hochträchtigkeit und energiearmes Grundfutter

Beitrag von grauwoller »

Ich selber habe ja aufgrund des verspäteten 1. Schnittes, keinen zweiten mehr machen können, bzw der Bewuchs war dann so wenig, dass es nicht viel Menge erbracht hätte, und in Relation zu den Erntekosten (Lohnunternehmer) sich nicht gerechnet hätte. Und so ist es vielen hier ergangen, das heisst dass es insgesamt knapp ist mit Futter. Bei mir müsste es mengenmäßíg reichen, zusammen mit dem Rest vom letzten Jahr, aber es ist halt nicht die Welt an energie drin. Zu schmecken scheint ihnen ja mein eigenes Heu, das ist ja auch nicht der Punkt, es muss halt nur noch´n bischen sahne drüber.
Wenn ich jetzt Heu zukaufe, das wird hier teils zu Apotheken-Preisen angeboten, dann habe ich ja immer noch mein eigenes Heu....

so sieht das aus hier.... Christoph
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Re: Hochträchtigkeit und energiearmes Grundfutter

Beitrag von Kamerunschaf 5 .7 »

Grüße, bei mir ist es so das ich meine Mutterschafe (Handzahm Kamerunschafe) so ab ende Oktober von der Weide in den Stall und bekommen Heu, Weizenkleie und runkeln. Erst wenn sie kurz vor dem lammen sind gibt es noch Kartoffeln oder silage dazu. Unsere Heuernte war in diesem Jahr sehr wechselhaft. Wir hatten zwar bei uns eine Rekord heuernte in der Menge aber die Qualität ist halt sehr verschieden. Aber bis jetzt hatte ich mit den futterwert des grundfutters heus keine Schwierigkeiten. Gruß Sandro
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