Kälber-MAT für Lamm geeignet?

Gertrud
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Kälber-MAT für Lamm geeignet?

Beitrag von Gertrud »

Ich habe ein Flaschenlamm, das jetzt 6 Tage alt ist. Es wurde mangels Schafbiestmilch mit der von der Kuh versorgt. Anschließend bekam es für 2 Tage Schafmilch, die es aber nicht so gut vertragen hat.
Ich gebe jetzt MAT, der eigentlich für Kälber gedacht ist, da ich spezielles Milchpulver für Schafe hier nicht bekommen habe. Es wurde mir gesagt, dass dieses MAT (VITULAT Starter) mit Erfolg auch von Schafhaltern eingesetzt wird.

Die Tränke wird gut vertragen und das Lamm gedeiht gut.
Mein Bedenken bezieht sich nun auf den Kupfergehalt und ich komme mit meinen Berechnungen nicht so recht weiter.
Nach meinen Informationen liegt der Kupferbedarf beim Schaf bei 8 - 10 mg pro Tag. Ab welcher Menge wird Kupfer schädlich, besonders beim Lamm?
In meinem MAT ist Kupfer als Kupfersulfat enthalten. Wie muss ich das umrechnen?

Das MAT enthält folgende Spurenelemente:
Kupfersulfat E4 5 mg
Eisensulfat E1 40 mg
Natriumselenit 0,05 mg
Selenmethionin 0,05 mg

Ich rühre 150 g MAT in ca. 60 Grad warmem Wasser an und fülle auf einen Liter auf. Z.Zt. bekommt das Lamm 600 ml Tränke am Tag auf 4 Mahlzeiten verteilt. Das Lamm wiegt jetzt 4,6 kg.
Wer kann mir bei der Berechnung helfen bzw. mir sagen, welche Kupfersulfatmengen ein Lamm noch aufnehmen kann ohne Schaden zu nehmen?

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe
Viele Grüße
Gertrud
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Babs
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Re: Kälber-MAT für Lamm geeignet?

Beitrag von Babs »

Gertrud hat geschrieben:...Wer kann mir bei der Berechnung helfen bzw. mir sagen, welche Kupfersulfatmengen ein Lamm noch aufnehmen kann ohne Schaden zu nehmen?
Hallo Gertrud,

beim Rechnen kann ich dir leider nicht helfen. ;)

Hast du das hier gelesen: vetpharm ?
"Akute Toxizität
Akute Vergiftungen treten bei adulten Rindern nach der oralen Aufnahme von Kupfersalzen in Mengen von 200-800 mg/kg Körpergewicht auf. Für Kälber und Schafe liegt die minimale toxische Dosis bei 20-100 mg/kg p.o. Als Beispiel beträgt die minimale toxische Dosis (oral) von Kupfersulfat 200 mg/kg für Rinder, 130 mg/kg für Schafe und 25-50 mg/kg für Kälber und Lämmer. Kupferchlorid ist 2-4mal toxischer als Kupfersulfat.

1.3 Chronische Toxizität
Zu chronischen Vergiftungen kann es bei oraler Aufnahme von 3 mg Kupfer/kg Körpergewicht/Tag kommen."


Ansonsten könntest du vielleicht auch Kuhmilch geben, so wie hier beschrieben.

Viel Erfolg

Barbara
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LuckyLucy
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Re: Kälber-MAT für Lamm geeignet?

Beitrag von LuckyLucy »

Lämmermilchpulver ist sicher besser oder halt Kuhmilch evtl. mit etwas Sahne angereichert.

https://www.amazon.de/Milchaustauscher- ... B00STK5MJC
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smallfarmer
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Re: Kälber-MAT für Lamm geeignet?

Beitrag von smallfarmer »

Ich weiss nicht warum ihr euch solche Gedanken um das Kupfer macht, echt. Wenn man die Lämmer ordentlich aufzieht brauchen die den Kälber Austauscher doch nicht über Monate ?
Ich kenne einige Leute die entwurmen mit Kupfersulfat. Und da wird nix abgewogen
Entscheident ist die Form des Magermilchpulvers, der Fettgehalt und so was halt
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Babs
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Re: Kälber-MAT für Lamm geeignet?

Beitrag von Babs »

smallfarmer hat geschrieben: Ich kenne einige Leute die entwurmen mit Kupfersulfat.
Im alten Schafforum gab es Leute, denen dadurch die Schafe elend verreckt sind und die eindringlich davor gewarnt haben. Die Methoden von Pat Coleby sind mit Vorsicht zu geniessen :?

Barbara
Gertrud
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Re: Kälber-MAT für Lamm geeignet?

Beitrag von Gertrud »

Vielen Dank für Eure Antworten.
Die Mengen an Spurenelementen beziehen sich auf 1 kg MAT Pulver. Das habe ich vergessen zu schreiben...
1.3 Chronische Toxizität
Zu chronischen Vergiftungen kann es bei oraler Aufnahme von 3 mg Kupfer/kg Körpergewicht/Tag kommen."
Ich komme bei meinen Berechnungen auf 7,5 mg CuSO4 in den 150g, die in 1 Liter Tränke enthalten sind. Das sind dann 11,25 mg in der jetzigen Tagesmenge von 600 ml. Bei 4,6 kg Körpergewicht sind das 2,45 mg Kupfersulfat pro kg (der reine Kupfergehalt ist ja auch noch etwas niedriger) und läge damit unter dem Grenzwert für die Gefahr einer chronischen Toxizität.
Ich möchte eigentlich schon bei dem MAT bleiben, weil das Lamm es gut verträgt (i.G. zur Schafmilch, die mir ein Schäfer frisch gemolken gegeben hat) und auch wegen des Selengehaltes, da wir im Selenmangelgebiet sind.
Viele Grüße
Gertrud
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Henry
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Re: Kälber-MAT für Lamm geeignet?

Beitrag von Henry »

Ist es nur ein Flaschenkind?

Dann denke an die über 40 Grad inaktivierten Enzyme und füttere H-Milch mit H-Sahne. Da ist alles fast steril und die Verdaulichkeit perfekt. Auch kommst Du nicht in die Gafahr, daß der MAT ranzig oder unverdaulich wird. Vitamine kannst Du nach Belieben zusetzen. Auch Vit E Selen. (Das gibt man aber besser per Injektion)
Henry
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Gertrud
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Re: Kälber-MAT für Lamm geeignet?

Beitrag von Gertrud »

Henry hat geschrieben:Ist es nur ein Flaschenkind?

Dann denke an die über 40 Grad inaktivierten Enzyme und füttere H-Milch mit H-Sahne. Da ist alles fast steril und die Verdaulichkeit perfekt.
Ja, es ist ein reines Flaschenkind. Die Mutter hat keine Milch, kümmert sich aber trotzdem um die Kleine.

Deinen Gedanken mit den Enzymen verstehe ich nicht ganz. H-Milch und H-Sahne sind doch auch durch Erwärmung - wenn ich nicht irre, auf 70 Grad - steril gemacht und Enzyme dürfte es da erst recht nicht geben. Wo ist da der Vorteil?

Ich habe bereits andere Flaschenlämmer mit H-Milch und H-Sahne mit Erfolg aufgezogen, hatte allerdings den Eindruck, dass sie immer etwas mickrig blieben. Außerdem sind die Kosten erheblich höher gewesen.
Nun will ich es mal mit einer ausgewogenen Ersatznahrung versuchen. Konnte allerdings kurzfristig nur Kälber MAT bekommen. Mit den von Babs zitierten Werten kann ich jetzt die Gefahr, die von der in dem MAT enthaltenen Kupfermenge ausgehen könnte, besser einschätzen.
Viele Grüße
Gertrud
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Re: Kälber-MAT für Lamm geeignet?

Beitrag von schafbauer »

Gutes Forum :D
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
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Henry
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Re: Kälber-MAT für Lamm geeignet?

Beitrag von Henry »

MAT enthält viel Pflanzenfett, das vom Lamm erst mit Enzymen verdaut werden kann, die beigemischt sind.

Die Enzyme Milchfett zu verdauen produziert das Lamm selbst.
Henry
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