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Re: Medienberichte zu Herdenschutzhunden

Verfasst: Do 6. Apr 2017, 16:29
von Insane
Manfred hat geschrieben:"Herdenschutzhunde trotzen dem Wolf"
http://www.maz-online.de/Lokales/Teltow ... n-dem-Wolf
Was soll er auch anderes sagen, schließlich:

" weil ich meine Hunde selbst züchte“, sagt der Schäfer"

will er seine Hunde auch an andere Schäfer bringen. Traurig, wenn einem nur noch das als Ausweg gelassen
wird: Verdienst durch Hunde statt leben mit und durch Schafe!

Re: Medienberichte zu Herdenschutzhunden

Verfasst: Do 6. Apr 2017, 17:50
von Steffi
Irgendwie ist mir so gar nicht wohl bei dem Gedanken, daß immer mehr Hobbyschäfer mit Kleinstherden, an denen sie umso mehr hängen und wo kaum oder kein wirtschaftlicher Faktor zu berücksichtigen ist, der "Werbung" für HSH erliegen und dann "irgendwie" von "irgendwem" so einen Bären erstehen. Und dann laufen auf jeder 2000m²-Parzelle ein oder zwei von denen rum... :o:

LG,
Steffi

Re: Medienberichte zu Herdenschutzhunden

Verfasst: Fr 7. Apr 2017, 10:25
von Wild-Bunch-Chris
https://www.youtube.com/watch?v=YJ9nmImb2MA

Bis zu € 8.000,- mittlerweile.....holla, die Waldfee.

Warum da allerdings "ein paar vernünftige Herdenschutzhunde" gefordert werden..... :engel1: :lol:

LG, Chris

Re: Medienberichte zu Herdenschutzhunden

Verfasst: So 9. Apr 2017, 21:26
von Wild-Bunch-Chris
Kein Medienbericht, aber eine spannende Seite über u. a. Herdenschutzhunde - mit zahlreichen Videos:
http://ipra-landry.com/

LG, Chris

Re: Medienberichte zu Herdenschutzhunden

Verfasst: Mi 12. Apr 2017, 06:29
von balin
Danke!
Die Seite kannte ich noch nicht.
Die Videos sind deshalb so interessant, weil man daraus erschließen kann, welche Verhaltensweisen der eigene Herdenschutzhund draufhaben muß um seine Arbeit erfolgreich zu machen. Die Kenntnis alleine nützt einem aber noch nicht viel. Man wird nicht umhin kommen, den eigenen Hunden viel zuzuschauen um dann eventuell geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Ist ja bei den Hütehunden genauso. Es dauert eine Zeit, bis man ein eingespieltes Team beisammen hat. ;)

Re: Medienberichte zu Herdenschutzhunden

Verfasst: Mi 12. Apr 2017, 12:06
von Tom Schäfer
Seltsamerweise stammen 80% der Postings zu diesem Thema immer von Leuten, die über keine eigenen Erfahrungen verfügen und auch nicht bereit sind, sich bei entsprechenden Anlaufstellen konkretes Hintergrundwissen anzueignen. Dann verwundert es natürlich nicht, dass das Thema Herdenschutzhunde hier so schlechtgeredet wird und Unwahrheiten verbreitet werden, weil jener Personenkreis behauptet alles besser zu wissen als jene, die seit Jahren Herdenschutzhunde einsetzen oder anderweitig mit diesem Thema zu tun haben.
Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. In Spanien, Frankreich, Italien, und Osteuropa leben die Menschen seit eh und je mit den Wölfen. Für diese Menschen dort gehört es zur Selbstverständlichkeit Herdenschutzhunde zu haben. Die örtlichen Begebenheiten variieren natürlich überall, so dass man nicht immer 1:1 alles auch so in Deutschland umsetzen kann. Dazu ist DE einfach viel zu dicht besiedelt und der Wochenendtourismus auf dem Land viel zu gross. Wer aber Weidetiere in der freien Landschaft im Einsatz hat, wird früher oder später nicht um dieses Thema herumkommen.
Da in den letzten Jahrzehnten Hunderassen, die früher vorrangig im Herdenschutz eingesetzt wurden, auch irgendwann als Modehund und Prestigeobjekt avancierten, haben sich in den einzelnen Ländern darauffolgend Vereine gegründet, die sich speziell der Zucht von Arbeitslinien dieser Rassen widmen. In Westeuropa gibt es solche Zusammenschlüsse von Weidetierhaltern mit eingesetzten Herdenschutzhunden schon lange. Offiziell anerkannte Vereine für die Zucht und Haltung von Herdenschutzhunden aus Arbeitslinien gibt es grösstenteils aber erst seit 10 - 20 Jahre. Die Mitglieder dort sind aber erfahrene Landwirte, die seit Generationen Herdenschutzhunde einsetzen.
Wer wirklich anfangen möchte sich mit dem Thema ernsthaft auseinander zu setzen, dem empfehle einmal diese Seite. Viel Basiswissen, was hier immer wieder falsch wiedergegeben wird, wird dort leicht verständlich in Deutsch erläutert.
http://www.protectiondestroupeaux.ch/
Unter "Links" findet Ihr dort auch noch viel weiteres Informationsmaterial auch in deutscher Sprache.

Re: Medienberichte zu Herdenschutzhunden

Verfasst: Mi 12. Apr 2017, 13:25
von Henry
Tom Schäfer hat geschrieben:Seltsamerweise stammen 80% der Postings zu diesem Thema immer von Leuten, die über keine eigenen Erfahrungen verfügen und auch nicht bereit sind, sich bei entsprechenden Anlaufstellen konkretes Hintergrundwissen anzueignen. Dann verwundert es natürlich nicht, dass das Thema Herdenschutzhunde hier so schlechtgeredet wird und Unwahrheiten verbreitet werden, weil jener Personenkreis behauptet alles besser zu wissen als jene, die seit Jahren Herdenschutzhunde einsetzen oder anderweitig mit diesem Thema zu tun haben.
Ein Musikkritiker muß nicht singen können, es reicht, wenn er hören kann ...
https://m.facebook.com/story.php?story_ ... 1548604879

Re: Medienberichte zu Herdenschutzhunden

Verfasst: Mi 12. Apr 2017, 20:48
von Wild-Bunch-Chris
Henry hat geschrieben:Ein Musikkritiker muß nicht singen können, es reicht, wenn er hören kann ...
https://m.facebook.com/story.php?story_ ... 1548604879
Was hörst Du denn da? ;)

Ich höre da einen Hund, der nicht entsprechend seiner Veranlagung eingesetzt ist und mangels Herde auch weder Herden- noch Zauntreue entwickelt hat. Für seinen Einsatzzweck ist dieser Hund offensichtlich falsch eingezäunt und hat einen Halter, der mit den bisherigen Ausbrüchen verantwortungslos umgegangen ist. Der bedauernswerte Jagdhund musste das alles mit seinem Leben bezahlen.

Nur was hat das mit Herdenschutzhunden im Einsatz zu tun?

Meine Hunde springen problemlos aus dem Stand auf den Plattformwagen mit dem Wasserfass. Das ist pi mal Daumen etwa 1 Meter. Springen können sie also.
Über/Durch den Zaun gehen sie nicht - das würden sie nur dann tun, wenn die Rinder durch den Zaun gehen, was noch nicht vorgekommen ist. Sie haben, im Gegensatz zu den "Wachhund-Kangals" da oben, eine Bindung an ihre Herde. Und diese Bindung an die Herde, in Kombination mit der Erfahrung, was ein E-Zaun ist und der optischen Markierung des Territoriums der Herde durch diesen Zaun, schafft Hunde, die zuverlässig auch hinter 90-cm-Netzen bleiben oder wahlweise hinter einigen Reihen E-Zaun.
Du könntest da am Zaun tanzen, künftigen Hasenbraten alle 5 Meter deponieren und auf Kommando loshoppeln lassen oder mit einem pöbelnden Hund lang marschieren - die Hunde bleiben da drin. Das funktioniert so, weil diese Hunde tun dürfen, wofür sie geschaffen wurden - im Gegensatz zu den typischen "Schrottplatz-Kangals". Das ist ein grosser Unterschied.

LG, Chris

Re: Medienberichte zu Herdenschutzhunden

Verfasst: Mi 12. Apr 2017, 22:07
von Henry
@Chris: Nicht alle, die keine Herdenschutzhunde haben, haben dafür keinen Grund.

Re: Medienberichte zu Herdenschutzhunden

Verfasst: Mi 12. Apr 2017, 23:53
von SchnuckenschäferROW
Danke an die Mitstreiter wie z.B. Tom, balin und Chris, die sich aus ihrer Erfahrung heraus zum Thema äußern. Ich habe 16 HSH, zwölf Erwachsene und vier in der Ausbildung. Davon sind aus gutem Grund 14 Kangals, ich arbeite damit in stark frequentierten Touristen- und Freizeitbürgergebieten auf dem Präsentierteller und seit Jahren ohne Probleme. Ich verwende sehr viel Arbeitszeit in die Ausbildung, um Fehlverhalten zu korrigieren usw..
Mir braucht niemand erklären, wie ich meine Arbeit machen muss, schon garnicht diese Fraktion, wie ihr sie erwähnt. Ich bin nach dem Motto geprägt worden, wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten. Leider trifft das heute nicht mehr zu, sondern kommentiert oder beurteilt überall Dinge, ohne das nötige Wissen zu besitzen und egal, welche Gründe für oder gegen etwas sprechen.
Dafür wäre mir meine Arbeitszeit viel zu wertvoll und kann sie lieber in eine gute Ausbildung investieren...

Anm.: Wer etwas von Kangals versteht, weiß, dass diese nix auf einem Schrottplatz oder in einem Sicherheitsdienst verloren haben. Beides ist völlig wider ihrem Wesen und auch ihrer Intelligenz!