10 Schafe auf 1ha - Meine Verwirrung

m4v046o
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10 Schafe auf 1ha - Meine Verwirrung

Beitrag von m4v046o »

Hallo zusammen,

ich muss zugeben, wenn man nach dem Platzbedarf von Schafen und Weiden sucht, findet man immer die Aussage dass ca 10 Schafe auf 1ha stehen und satt werden können. Was hier meistens nicht genannt wird, ist in welchem Zeitraum das erfolgt. Ob dieser 1ha dann für die Dauerhafte Beweidung herhält, oder ob dieser Zeitraum (aufgrund der Vermeidung des Parasitendrucks) nur für wenige Wochen zu nutzen ist.

In vielen Threads war zu lesen, dass Schafe genug Platz brauchen um satt zu werden und zu geringes Platzangebot dann für Probleme sorgt.
Ich habe Zugriff auf insgesamt 5ha, wovon 1,5 ha für 2 ausgewachsene Pferde inkl Fohlen und 1ha für 2 Pferde sowie 2,5ha als Grünfläche dienen. Als ich mit der Angabe 1ha für 10 Schafe konfrontiert wurde, war ich relativ schnell überfragt und auch etwas ratlos, was die 5 Schafe denn auf dieser riesen Fläche so machen sollen.

Mittlerweile habe ich aber verstanden, dass es zwar der 1ha insgesamt sein soll, aber nicht als gesamte Fläche, sondern dieser Hektar dann immer mal umgesteckt wird. So lebe ich seit vielen Monaten mit den 5 Flauschis.
Meine Schafe bekommen immer ein Stück Land von 2500m2, welches knapp 3 Wochen beweidet wird, dann geht es weiter. Jetzt in der kühleren Jahreszeit bin ich auf die normale Grünfläche ausgewichen,, welche sonst als Heufläche dient.

Interessanterweise stehen und laufen die 5 aber nicht über die gesamte Fläche. Sie stehen und schlafen an der Ecke, wo sie mit mir (dank Futter im Eimer) hineingelaufen sind. Ist das normal? Oder haben die Schafe hier Scheu vor dem Land? Auf der vorherigen Weide sind sie recht glücklich auf dem neuen Weidestück umhergelaufen.

Anbei mal 2 Dronenbilder:
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Sybille1
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Re: 10 Schafe auf 1ha - Meine Verwirrung

Beitrag von Sybille1 »

Hallo,
es kommt auf die Rasse der Schafe, die Bodenbeschaffenheit, die klimatischen Bedingungen und die Heuzufütterung an.
Auf meinen 5.000 qm wurden vor 10 Jahren noch 6 Kameruner, ohne viel Heu den Sommer über, satt. Durch die trockenen Sommer die letzen Jahre wird mehr Heu, das ich immer zur Verfügung stelle, gefressen.
Ich stecke nicht ab. Die Schafe fressen da wo sie es für richtig befinden und haben mit Parasitendruck nichts zu tun.
Ich weiß nicht welcher Rasse Deine Schafe angehören aber meinen Kamerunern und mittlerweile Black Belly*s würde eine reine Grünlandfläche nicht gefallen. Meine Schafe liegen gerne unter den Bäumen oder sind auch mal im Unterstand.
Grüße
Monika
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eifelschaf
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Re: 10 Schafe auf 1ha - Meine Verwirrung

Beitrag von eifelschaf »

Als Fluchttier ist man mitten auf einer großen Wiese ohne irgendwas in der Nähe ein leicht auszumachendes Beutetier. Quasi eine ideale Zielscheibe ohne vernünftige Fluchtmöglichkeit. Wenn dann noch überall auf der Wiese genügend Futter steht: Warum sollten die Schafe sich in die Mitte der Fläche bewegen? Ein kleineres Parzellieren würde dem Ganzen Abhilfe schaffen, dann müssen sie dorthin.
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Ms. Jackson
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Re: 10 Schafe auf 1ha - Meine Verwirrung

Beitrag von Ms. Jackson »

Bitte, bitte verabschiedet Euch von den Buchvorgaben. Wie hier schon gesagt, kommt es auf den Boden, Sonneneistrahlung/Licht, Art des Bewuchses u. was noch an Energie in dem Boden steckt. Man kann nicht voraus setzten, dass jeder landwirtschaftliches Wissen hat, ich bin auch nicht einer, der die Weisheit mit dem Löffel gefressen hat. Aber, sprecht doch mal, bevor Ihr Euch ein Buch kauft o.ä., mit einem Landwirt. Wenn möglich der Schaf- oder Rinderhaltung betreibt (Weidegang). Pferdeleute würde ich verwerfen, nicht böse gemeint. Was ein Rind frisst, brauchen 7 Schafe, grob gesagt.

Hast Du (m4...) schonmal das Fressverhalten von Schafen beobachtet? Die fressen ein Teil der Weide von oben ab. Dann ziehen sie weiter. Ich glaube Deine 5 Schafe fühlen sich da verloren. Sie brauchen Anhaltspunkte/Struktur. Das kann eine Zaun sein. Wenn Du die Weide den Schafen zuteilen würdest (12 Parzellen), könntest Du im April anfangen. Wenn Du an der letzten Parzelle ankommst, dann wäre das Gras 1 m hoch.

Ich (!) würde es so machen. Die Weide im Geiste teilen. Die eine Hälfte in 12 Parzellen teilen/abstecken. Auf der anderen Hälfte würde ich so früh als möglich (Mai) Heu machen/machen lassen. Das würden die Schafe ohne Probleme u. Gerne fressen. Dann vielleicht noch einen 2. Schnitt Heu machen, oder mir das Futter für den Herbst/Winter aufheben. Man kann dann auch die beiden Hälften wechseln. Wir reden hier von 5 Schafen, richtig?

VG
Ralf
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Re: 10 Schafe auf 1ha - Meine Verwirrung

Beitrag von m4v046o »

Hallo zusammen,

danke für euren Input. Jetzt, eine Woche nach dem Umzug sind sie wie früher, bewegen sich auf dem ganzen Bereich (4*50m Netze) und Futtern fleißig Gras.
Ich vermute dass sie etwas arg gestresst waren von der Dich recht unbekannten Weide. In 4 Wochen geht es auf das nächste Teilstück, denke dass sie dann lockerer damit umgehen.
@Ms. Jackson: ja, 5 Schafe sind es. Es soll lediglich eine kleine Hobbyhaltung sein, bei der die Schafe relativ artgerecht gehalten werden.
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Ms. Jackson
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Re: 10 Schafe auf 1ha - Meine Verwirrung

Beitrag von Ms. Jackson »

Hallo m4v046o,

na, da sehen die Schafe (Texel/Swifter?) doch entspannt aus. Den Begriff Artgerecht verstehe ich immer nicht so ganz. Ich würde sagen Bedarfsgerecht. Aber alles gut, soll jeder sagen/meinen was er/sie will. :)

VG
Ralf
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m4v046o
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Re: 10 Schafe auf 1ha - Meine Verwirrung

Beitrag von m4v046o »

Hallo Ralf,

danke für die Berichtigung von Artgerecht (wie auch immer das bei Schafen ist) in Bedarfsgerecht :) :prost1:

Viele Grüße,
Marco
smallfarmer
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Re: 10 Schafe auf 1ha - Meine Verwirrung

Beitrag von smallfarmer »

Manchmal frag ich mich persönlich wo ich hier gelandet bin.Die Deutscheschaffachwelt hält jede Nacht die Luft an das der Zaun sein bestes gibt, der andere Schafhalter schaut jeden Tag nach ob die gnitzen seinen Betrieb schon gefunden haben. Wenn nicht jetzt dann nächstes Jahr,...,.,.....ganz bestimmt.
Und dann kommt son Greenhorn, der auch sogar Drohnenpilot ist und stellt grundsätzliche Fragen der Schafhaltung.
Muss man blaue Augen haben um jetzt in die kleinschafhaltung einzusteigen
Was sind die Beweggründe? :drama2:
m4v046o
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Re: 10 Schafe auf 1ha - Meine Verwirrung

Beitrag von m4v046o »

Ich frage mich was Blauäugig sein soll, wenn man sich beliest, Fragen stellt und interessiert daran ist zu lernen.

Die Schafe (das Muttertier plus Lamm) habe ich übernommen, da mein Schwager die Tiere nach Anschaffung für seine damalige Freundin nicht mehr haben wollte.
Ich sehe mich aber hier in der Pflicht mich um die Tiere zu kümmern, sie bringen mir kein Geld, die Wolle kann und möchte ich nicht verwerten, lediglich das Fleisch ist für mich im geringen Rahmen interessant. Selbst ein Flaschenlamm habe ich aufziehen können ohne Fachwissen.

Die Tiere kosten Geld (für das Zubehör) und Zeit. Für mich ist es aber eine schöne Arbeit mich um die Tiere zu kümmern.
Das Drohnenbild diente nur der besseren Darstellung des Weidegrundstück.

Das Wissen was ich jetzt habe, habe ich zum Großteil hier aus dem Forum, darüber bin ich dankbar und gebe gern einen Einblick was ich schon alles verkehrt gemacht oder falsch verstanden habe.

Grüße,
Marco
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Re: 10 Schafe auf 1ha - Meine Verwirrung

Beitrag von peter e. »

m4v046o hat geschrieben: So 19. Nov 2023, 21:15 Ich frage mich was Blauäugig sein soll, wenn man sich beliest, Fragen stellt und interessiert daran ist zu lernen.
Das Drohnenbild diente nur der besseren Darstellung des Weidegrundstück.
......
Das Wissen was ich jetzt habe, habe ich zum Großteil hier aus dem Forum, darüber bin ich dankbar und gebe gern einen Einblick was ich schon alles verkehrt gemacht oder falsch verstanden habe.

Grüße,
Marco
Marco, nimm es >smallfarmer< nicht übel ob seiner Reaktion. In den sieben Jahren, wo er hier dabei ist, hat er schon manch seltsame Leute "kennenlernen" dürfen. Und es ist manchmal etwas mühsam, immer wieder (meistens) sich mit für den ersten Moment komischen Leuten befassen zu müssen/wollen. Es braucht eine Weile um sich zu "beschnüffeln".
Du kannst über das hiesige Programm alle die Beiträge von smallfarmer nachlesen. Dabei kannst du ihn etwas kennenlernen.

c/o smallfarmer: ich dürfte einen Schäfer/Betrieb kennen lernen, der mit Drohne seine Wiesen/Schafe kontrolliert. Er hat manchmal über 10 Schläge/Wiesen mit z.T. über 5ha Größe zu kontrollieren. Da die Wiesen tlws. recht dicht beieinander liegen spart er sich Zeit und Sprit.
Und in anderen Ländern werden die Drohnen sogar als -Treibmittel- genutzt. Also sind Drohnen nicht ganz so falsch. Wohl dem der sie einsetzen kann.

Und Marco: du machst es gut - wer fragt ist ein Narr für fünf Minuten, wer nicht fragt ist ein Narr für immer, aus China.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

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