Handaufzucht Böckchen

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Fridolin
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Handaufzucht Böckchen

Beitrag von Fridolin »

Hallo,
Ich habe zur Zeit bei mir ein kleines Böckchen, 2 Wochen alt, das von der Mutter verstoßen wurde. Hatten alles soweit versucht, aber es wurde immer schlimmer.
Zur Zeit wohnt Fridolin bei mir mit zwei Hunden.
Da es ein Bock ist, soll er später zum Schlachter, laut meinem Partner. Ich würde Fridolin gerne retten. Hierzu gibt's viele verschiedene Meinungen.
Böcke sollen wohl sehr aggressiv sein, vorallem bei Flaschenaufzucht oder doch zahm, wenn kastriert.
Ich würde ihn sehr gerne bei mir im Garten halten vielleicht mit noch einem kastrierten. Ich kann es mir fast nicht vorstellen, dass er so aggressiv werden kann, so wie er jetzt ist. Ein anderer Gedanke ist, ihn in die Schafherde zurück zu integrieren (kastriert). Er geht auch immer mit wenn ich dort bin, separiert sich aber, nur zu einem anderen Böckchen sucht er Kontakt.
Auch ist er sehr fixiert auf meinen einen Hund.
Ja es klingt alles nach typisch Frau und Muttergefühlen, aber ihn könnte ich nicht zum Schlachter bringen.
mara
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Re: Handaufzucht Böckchen

Beitrag von mara »

Wer will bei einem 2 wöchigen Lamm schon an sowas denken.
Vor 4 Mt kam hier ein süsses Bocklämmchen zur Welt, dessen Vater nichts schlaueres zu tun wusste, als dessen Mutter herumzuscheuchen und ihn von der Mutter wegzudrängen, was tat mir das kleine Lämmchen leid.
Heute führt sich Mr. Juniorbock auf wie ein wildgewordener Hengst und meine „Muttergefühle“ sind definitiv verflogen :nudeln:
dicke wolke
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Re: Handaufzucht Böckchen

Beitrag von dicke wolke »

Ich habe einen handaufgezogenen Bock behalten und kastriert, der lebt in der Bockgruppe, das ist auch ganz ok, das größte ist aber wenn er mit mir spazieren gehen darf, er folgt besser als die meißten Hunde kommt auf Pfiff. Agressiv war er nie. Schlachten hätte sich auch nicht gelohnt, er ist ein Bonsaischaf geblieben. Ich habe noch einen Hammel der ist inzwischen 6 Jahre alt, keine Handaufzucht aber total verschmust, der hat auch noch nie gestoßen und ist das allerbeste Kindermädchen für die Lämmer gerade für Flaschenlämmer ist er ein prima Onkel
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eifelschaf
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Re: Handaufzucht Böckchen

Beitrag von eifelschaf »

Unabhängig davon, wie deine Gefühle ihm gegenüber in ein paar Monaten sein werden: Ein, maximal (!) zwei Schafe im Garten zu halten erscheint mir kein ausgereifter Plan. Die brauchen Platz, Unterstand und eigentlich sind es zu wenig Tiere, um sie vernünftig artgerecht halten zu können. Ob der Schäfer den (kastrierten) Bock alternativ auf Dauer in seiner Herde halten wird? Da sollte man evtl. auch einfach mal nachfragen.
Aber zum Glück hast du ja noch etwas Zeit, um zu entscheiden, was du dann tun wirst.

Es ist auf jeden Fall die richtige Einstellung, sich dazu früh Rat und Meinung einzuholen! :nick:
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peter e.
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Re: Handaufzucht Böckchen

Beitrag von peter e. »

@fridolin:
aus den bisherigen posts ist ersichtlich, dass es keinen pauschalen, richtigen Tipp zur eigenen Verhaltensweise gibt. Es ist die auf die jeweilige Situation angepasste Reaktion gefragt. Zur Aggression neigende Böcke k ö n n e n auch gezähmt werden, dies gelingt aber nicht immer.
Und zum Schlachter bringen heisst ja auch, einer gescheiten Verwertung zuführen. Das ist der größte Freundschaftsdienst, den ein Fleischlieferant bringen kann.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
sich zu wehren.

frei nach Schiller
Fridolin
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Re: Handaufzucht Böckchen

Beitrag von Fridolin »

Hallo,

Vielen lieben Dank für eure Antworten. Für mich ist es wichtig, dass es ihm gut geht und so natürlich wie möglich aufwächst. Der laufstall ist langsam vorbei, er hupst immer wieder raus. Also schläft er jetzt mit der einen Hündin im hundebett. Tagsüber sind wir bei den anderen schafen, da bleibt er auch, ruft auch immer wieder nach mir. Zur Zeit scheint mir es aber, dass er nicht so richtig Anschluss findet. Ich denke das wird mit der Zeit kommen. Schlachter wäre wirklich die letzte Lösung.
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