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Ein Bentheimer Böckchen aus Januar 19 verliert seine Wolle. Elterntiere sind reinrassige Bentheimer Landschafe.

Er zeigt sich absolut unauffällig, gut im Gewicht, nicht mager, kein Flaschenlamm, kein Durchfall, kein Fieber, Wolle sauber, Haut unauffällig, keine Krabbeltierchen, kein schubbern oder kratzen, Klauen ok-sauber geschnitten, keine Futterumstellung. Er lebt mit den anderen Schafen draußen mit freiem Zugang zum Stall.

Auffällig war zuerst die fehlende Wolle rund um den Hals. Ich habe allerdings beobachtet, dass er den Kopf häufig durch den Weidezaun steckt, um den Bewuchs dahinter zu fressen und mir nix dabei gedacht. Inzwischen kann ich die Wolle einfach absammeln.

Das verwundert mich doch sehr. Da er ansonsten unauffällig ist, habe ich den Tierarzt nicht kommen lassen. Trotzdem stehen mir die Fragezeichen über dem Kopf, wenn ich das Kerlchen sehe. Habt ihr noch eine Idee, was ich übersehen haben könnte?

Wir hatten schon Schafe, die (ich vermute hormonbedingt) nach der Geburt wochenlang am liebsten das Gras hinterm Zaun gefressen haben. Der Hals war dann auch ziemlich bald komplett "geschoren", allerdings war der Rest der Wolle natürlich nicht davon betroffen.

So kenne ich es auch. Das Futter hinterm Zaun schmeckt manchen einfach besser. Das Böckchen passte auch noch prima durch den Zaun. Aber nu fällt die Wolle am ganzen Körper ab.

Kann es vielleicht sein, dass irgendwann zwischen den Generationen ein anderes Schaf mit gemischt hat? Es gibt doch diese Schafe (Shetlandschaf, Nolana?) , welche ihre Wolle von allein verlieren.

Du siehst ihn. Wir könnten das auch, stelltest Du Fotos ein.

Fieberwolle oder genetisches Abhaaren.

Fieberwolle ist es nicht. Hat mir der Scherer und auch eine "Wollfrau" gesagt.

Da kann doch nur einer mit gemischt haben in grauer Vorzeit. Aber er schaut doch eindeutig wie ein Bentheimer aus. Seeeehr merkwürdig alles.

Fieberwolle (da reichen wenige Tage Krankheit oder Unterversorgung) kann ich nicht vom Abhaaren unterscheiden. Hatte ich neulich beim Scheren auch. Vlies zerfiel wie in zwei Schichten. Schaf hatte mitten im Winter Lungenprobleme mit Fieber und TA und AB. Danach war die Wolle schön abgewachsen.

Für die Genetik spricht der Beginn am Hals. Fieberwolle geht oft zuerst an den Hungergruben aus und auf der Rückenlinie.

Ein Fieber oder Unterversorgung ist mir nicht aufgefallen. Jeden Tag treiben wir die Schafe vom Offenstall auf die große Weide. Da fällt sehr schnell auf, wer das Schlusslicht ist oder sogar im warmen Stall liegen bleiben möchte, obwohl sich die Herde entfernt. Das Böckchen ist seiner Mutter stets flink gefolgt. Sie ist erfahren und hat jedes Jahr gute Milch. Das Lamm war stets rund und propper. Wirklich eigenartig. Sollte ein leichtes, unbemerktes Fieber solche Auswirkungen haben? Ich habe nur 30 Schafe. Da sollte ich schon blind sein, sowas zu übersehen, denke ich.

Ich kenne die Wolle von erkrankten Tieren. Wie bei Erdschichten hat sich da das Vlies deutlich getrennt. Der Zeitpunkt der Erkrankung zeichnet sich deutlich als Filzlinie ab. Aber hier sehe ich nüscht.

Nun denn, ich werde es wohl nicht raus finden. Heute wird sich noch mal eine erfahrene Spinnerin das Schaf und die Wollbeschaffenheit ansehen. Bin gespannt, was sie dazu sagt.