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Re: Auswirkungen von Biosphärenreservat auf die Schafhaltung?

Verfasst: So 16. Sep 2018, 15:42
von Heumann
dummes Konzept.

Falls es hier um redenswerte Flächengrößen geht, versuche wenigstens den Ackerstatus zu verkaufen.

Re: Auswirkungen von Biosphärenreservat auf die Schafhaltung?

Verfasst: So 16. Sep 2018, 16:48
von Steffi
Sorry, Heumann, das habe ich vergessen zu erwähnen.

Ein einfacher Flächentausch war nicht möglich, da es in für mich akzeptabler Entfernung zum Hof (Stallungen) kein Grünland in der Größenordnung gibt bzw. die bestehenden DGL-Flächen für Mutterkuhhaltung genutzt werden.

LG,
Steffi

Re: Auswirkungen von Biosphärenreservat auf die Schafhaltung?

Verfasst: So 16. Sep 2018, 20:35
von Henry
mumps hat geschrieben:Gutes Konzept
Heumann hat geschrieben:dummes Konzept.
:vogel:

Re: Auswirkungen von Biosphärenreservat auf die Schafhaltung?

Verfasst: So 16. Sep 2018, 20:40
von Heumann
Darum geht es nicht. Das Umwandeln ist schon nicht besonders schlau, aber den Ackerstatus einfach verfallen zu lassen wäre selten dämlich.
Wende dich an ZA-Börse Frank. Der handelt auch mit Umbruchrechten. Wie gesagt, falls es sich hier um mehr als einen kleinen Garten handelt, reden wir über vierstellige Summen.

Als Dank darfst du mir für den Tipp ein paar Hundert Euro überweisen.

Re: Auswirkungen von Biosphärenreservat auf die Schafhaltung?

Verfasst: So 16. Sep 2018, 21:31
von Steffi
Hihi, so einfach möchte ich auch gern zu Geld kommen :mrgreen: Ich meinte: Ich vergaß den Verkauf zu erwähnen. Wie gesagt, mit Ackerland kann ich wenig anfangen, Tausch ist hier nicht möglich, es gibt schlicht kaum Grünland. Und das, was es gibt, gehört überwiegend der Kirche, ist langfristig verpachtet und darf nicht unterverpachtet werden.
Im Zweifel läßt sich DGL immer noch für teures Geld an reiche Arztfrauen für ihre Hottis verpachten, die suchen immer händeringend. Wird also nicht sooo das Verlustgeschäft für uns.

LG,
Steffi

Re: Auswirkungen von Biosphärenreservat auf die Schafhaltung?

Verfasst: So 16. Sep 2018, 21:55
von smallfarmer
Wirtschaftliche Kleinschafhaltung wird es nach meiner Ansicht nicht mehr geben können. Ohne volle Ausschöpfung der Subventionen und schon gar nicht mit der Rasse. Obendrauf die Auflagen durch das Schutzgebiet, verbunden mit dem Wolfsdruck. Die guten Zeiten der Schafhaltung sind vorbei.

Re: Auswirkungen von Biosphärenreservat auf die Schafhaltung?

Verfasst: Mo 17. Sep 2018, 04:06
von Manfred
Die guten Zeiten sind seit 1861 vorbei.
Damals hatten wir 28 Millionen Schafe und haben die britische Textilindustrie beliefert.
Dann kamen die Dampfschiffe auf und Wollimporte aus den britischen Überseegebieten wurden billig...
Der Rest ist Geschichte.

Hilfreich wäre, wenn die jungen Schäfer endlich eine solide betriebswirtschaftliche Ausbildung erhalten würden, statt ihnen beizubringen, wie sie mit mögl. viel Aufwand mögl. wenig verdienen.
Ich kann das Argument, man bilde ja Arbeiter aus und das Betriebswirtschaftliche kommen dann in der Meisterschule, für die, die einen Betrieb übernehmen oder aufbauen wollen, nicht mehr hören.
Das geht seit Jahrzehnten an der Realität vorbei.

Re: Auswirkungen von Biosphärenreservat auf die Schafhaltung?

Verfasst: Mo 17. Sep 2018, 07:42
von Stockmann
Das Favorisieren von Traditionen gegenüber betriebswirtschaftlicher Vernunft scheint ein deutsches Problem zu sein. Liest man z.B. auf der website eines sehr erfolgreichen Schafzüchters in England, Peter Baber, dann erfährt man, dass dort die Arbeitskosten um sagenhafte 61 % gesenkt werden konnten, indem man die Easy care / Exlana- Schafe einsetzt! Bei uns gibt es meines Wissens nur ganz wenige größere Herden dieser Haarschafrassen.

http://www.baber.co.uk/

Aber allmählich scheint die Erkenntnis ja auch bei immer mehr jüngeren deutschen Schafhaltern um sich zu greifen. Die Nachfrage nach guten Nolana Zuchttieren übersteigt nach meiner Erfahrung das Angebot sehr deutlich. Ich habe Nolana-Fleischschaf Böcke an mehrere Halter von größeren Wollschafherden geliefert, die damit ihre Herden umzüchten wollen, oder zumindest mit 30/40 Auen einen ersten Verdrängungszuchtversuch starten wollen.

Re: Auswirkungen von Biosphärenreservat auf die Schafhaltung?

Verfasst: Mo 17. Sep 2018, 10:17
von Steffi
Ich hab den Bericht jetzt noch nicht gelesen (bin noch nicht wach genug für englisch), aber das Scheren macht fast 2/3 der Arbeitszeit bei den Tieren aus? Das scheint mir recht viel zu sein und kann ich aus eigener Praxis so nicht bestätigen, obwohl ich zweimal im Jahr schere. Und füttern, tränken, Zäune, Klauen, Geburtenkontrolle, etc. ist ja unabhängig von Wolle oder nicht Wolle. Oder hab ich da was mißverstanden? :gruebel:

LG,
Steffi

PS: Das Thema wäre vielleicht einen Extra-Thread wert: Wirtschaftlichkeit der Schafhaltung (oder haben wir so einen schon)?

Re: Auswirkungen von Biosphärenreservat auf die Schafhaltung?

Verfasst: Mo 17. Sep 2018, 11:27
von Stockmann
Ja, es geht nicht nur ums Scheren. Es geht auch um Parasitenbekämpfung bzw. -vorsorge durch Selektion auf Resistenzen gegen z.B. Wurmbefall, um die Zeiteinsparung weil Ektoparasiten gar nicht oder in wesentlich reduziertem Umfang vorkommen, es geht um Klauengesundheit, es geht um Einsparungen durch Hornlosigkeit, es geht um das Einsparen menschlicher Hilfe bei der Lammung, und und und. Es geht eben um eine konsequente Selektion auf "low input in total" auch z.B. im Bereich der Futterverwertung. Wenn ein Wollschaf 25 % der aufgenommenen Energie für die Wollbildung verbraucht und diese hinterher mancherorts sogar kostenpflichtig entsorgt werden muss, dann ist m.E. die Frage berechtigt, warum die Mehrzahl der Schafzüchter ihre Zuchten immer noch an Marktbedürfnissen längst vergangener Tage ausrichtet??? Und der Ruf nach Weideprämie ist m.E. solange fragwürdig, bis man sein eigenes Konzept auf die Marktbedürfnisse von heute ausgereichtet und die eigene Kostenstruktur nicht vollends im Griff hat.