Die Herde hat Priorität, weshalb auch kranke, auffällige (etwa humpelnde) Tiere in der Hierarchie nach hinten durchgereicht, tendenziell in freilebenden Gruppen ausgeschlossen werden.
Ich habe mich, davon bin ich inzwischen überzeugt, von den Schafspezialisten aufgrund meiner eigenen Unerfahrenheit mit Schafen (nur mal ein paar adoptierte Alttiere bei mir uraltwerden lassen) überrumpeln, überreden, "bequatschen" lassen.
Dabei handelt es sich um ein Phänomen, das ich "Vernichtungsschmerz" nenne. Mir ist unvorstellbar, daß ein Schaf bei einem solchen Schmerz nicht schreien sollte.Loulou hat geschrieben:Sollte Haemonchus der Auslöser sein, tritt vor dem multiplen Organversagen noch ein gewaltiges Geschrei (minutenlang in Abständen) ein aufgrund starker Kopfschmerzen wegen Sauerstoffunterversorgung des Gehirns mangels ausreichender Durchblutung.
Gehört habe ich vor ca 10 Jahren ein Ziegenlamm per Telefon, das in den Händen der Halterin starb (Obduktion ergab Haemonchus-Befall), die mich hilfesuchend aus Deutschland anrief. Das andere war ein Ziegenbock, den ich abends 22 Uhr (am 13.07.16), Vorabend des französischen Nationalfeiertags auf einer Weide fand (Eigentümer verreist, kein TA erreichbar, Veterinärdienste in 65 km Entfernung). Ich bin hart im Nehmen, aber solche Hilflosigkeit angesichts des Leidens möchte ich nicht mehr erleben.
Natürlich knirschen Ziegen auch mit den Zähnen, scheuern ihre Hörner an Wänden, verweigern das Fressen, zeigen durch Augen und Kopfhaltung für den Erfahrenen, dass etwas Heftiges vor sich geht. Ein Bock mit solchen Symptomen, um den ich mich viele Tage und Nächte gekümmert habe, zeigte diese Symptome, schrieb aber nicht. Bei der Obduktion zeigte sich ein gewaltiger Lungentumor.
Bei allen Wiederkäuern fängt die Verdauung im Maul an.