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Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Verfasst: Di 17. Apr 2018, 21:08
von Henry
Stellt Euch vor, in einer Schäferei gäbe es nahezu täglich Lämmerverluste, die nachweislich auf Kokzidien zurückzuführen sind. Die Umstände lassen sich kaum ändern. Die Gruppen stehen lange auf Mist, der aus Silagemosch und Stroh aufwächst und die Tränkebereiche sind keine Fliesenabteilung. Zudem ist die Luftfeuchte schwankend aber vir allem hoch. Die Oozyste hat es also nicht schwer, mittn Überleben.

Angenommen jede Gruppe verliert von 70 Lämmern 10 als Folge, obschon grau durchfällige Lämmer eine Einmalbehandlung erfahren und zu 50% dann überleben. Da diese Lämmer gekennzeichnet werden ist am Ende trotz selektiver Behandlung nahezu jedes Lamm gekennzeichnet (oder der Tierkörperverwertung zugeführt).

Angenommen, alle Lämmer würden in regelmäßigem Abstand mit Baycox behandelt (ohne daß sinnvolle und notwendige Änderungen an der Stallhygiene greifen oder ergriffen würden) und der Lämmerpreis liege bei ca. 100€, die Oozystenausscheidung wäre bei den Lämmern wirkungsvoll nach der Behandlung ausgeschaltet, wie sähe eine belastbare Wirtschaftlichkeitsrechnung aus?

Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Verfasst: Di 17. Apr 2018, 22:21
von schafbauer
Wieso genau baycox? Andere Mittel kosten 2 bis 3 Euro pro lamm und bringt im normalen Betrieb bis 1 Wochen bessere Zunahmen.

Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Verfasst: Mi 18. Apr 2018, 04:03
von Henry
Es muß nicht Baycox sein. Jedes Mittel, das Kokzidien abtötet darf angenommen werden.

Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Verfasst: Mi 18. Apr 2018, 11:58
von grauwoller
zuerst müsstest du mal aufklären,welche rechnung zutrifft.
Sind es bei 70 Lämmern 10, die wegen Kokzidien sterben, oder sind von den 70 Lämmern "nahezu" alle erkrankt, und von denen stirb´t dann die Hälfte? dann würden ca. 30 auf der Strecke bleiben.
Nehme ich die 10 verlorenen Lämmer, gestehe 5 Lämmerverluste anderen Ursachen zu, dann habe ich 500€ durch Kokzidien verloren.
Diese 500 € in Baycox o.ä. investiert,da habe ich aber jede Menge Munition gegen Kokzidien auf 70 Lämmer gerechnet.
Es ist natürlich bei Kokzidien angebracht, diew prophylaktische Wirksamkeit der Mittel auszunutzen, heisst 1. oder 2. Lebenswoche.
Da das Zeug nach Gewicht des Patienten dosiert wird, braucht man nicht viel. Okay, dafür ist es ja jetzt wohl zu spät, also muss man hinterherschiessen.
Ich weiss allewrdings nicht, wie es bei Kokzidienmitteln mit Resistenzen aussieht, eigentlich sollte sich ja bei den Lämmern mit der Zeit eine gewisse Toleranz, den Kokzidien gegenüber einstellen. selbst wenn du die Lämmer jetzt gegen den Oozysten-Druck mit Chemie vollpumpst, und sie dadurch lebend durch die Winterfütterungszeit kommen, wird es dann u.U. später Weidekozidiose geben, und die Mittel wirken nicht mehr so gut?

Christoph

Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Verfasst: So 22. Apr 2018, 08:11
von SabRam
Halli hallo :-)

Baycox und auch andere Präparate sollten eher metaphylaktisch eingesetzt werden, das heißt so, das ein Ausscheiden der Kokzidien bislang nicht erfolgt ist.
Das mittel als Behandlung zu verwenden, kann Besserung bewirken aber ist keine Behandlung im eigentlichen Sinne.

Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Verfasst: So 22. Apr 2018, 09:00
von Henry
Ich sehe das bislang auch so.

Wenn die Ausscheidung aber massiv bereits erfolgt ist (bereits tote Lämmer in der 1. Lammzeit, noch mehr in der 2. im selben Stall) stellt sich die Frage, ob es jetzt wirtschaftlich sinnvoll ist, 350 20-kg-Lämmer (10-45kg alles durcheinander) durchzubaycoxen.

Ich würde das sofort und zyklisch machen und die Tränkeplätze umbauen, misten, kalken ... aber es gibt finanzielle und personelle Limits. :traurig:

Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Verfasst: So 22. Apr 2018, 12:29
von Niedersachse
Hallo also ich mache es so das alle Lämmer nach 14 Tagen eine Behandlung gegen Kokzidien erfahren um das Problem gar nicht erst hoch kommen zu lassen, machen das seit zwei Jahren im betrieb wo ich arbeite auch bei den Kälbern und hilft super, das Zeug heißt Toltranil und muss bei mir wegen der langen Wartezeit schon alleine so früh eingesetzt werden da Bio.

Und wirtschaftlich ist es alle mahl den wenn keine Verluste oder schlecht zunahmen das Ergebnis sind hast du Garnichts im Portmanie.

Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Verfasst: So 22. Apr 2018, 13:02
von Steffi
Kann mir bitte jemand die Vor- und Nachteile von Baycox, Vecoxan und Toltranil erklären?
Ich hab bisher immer Baycox verwendet, weil Vecoxan nicht so gut sein soll (ich weiß aber nicht mehr, wieso). Wartezeiten und Preise sind natürlich auch interessant.

LG,
Steffi

Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Verfasst: So 22. Apr 2018, 19:42
von grauwoller
Toltranil ist meines Wissens wie Baycox zusammengesetzt, läuft nur unter anderer produktbezeichnung, soll um einiges preisgünstiger als baycox sein.
Bei Vecoxan hatte ich selber das Gefühl,und das haben mir auch andere bestätigt,dass es nicht so gut wirkt,wie Baycox. Lt.Ganter ist die angegebene Dosierung unzureichend,und wennman´s dann richtig dosiert liegt man preislich wie Baycox.

Christoph

Re: Baycox Prophylaxe oder Behandlung?

Verfasst: So 22. Apr 2018, 19:58
von Steffi
Wartezeiten Baycox, Tontranil: 42 Tage. Vecoxan: 0 Tage?

LG,
Steffi