Ist doch schön, wenn die Schafis hinter 90 cm-Netzen sicher sind. Was die Experten sagen, stimmt ja immer. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich ko... könnte
Am dreistesten finde ich ja noch, dass quasi keine meiner Fragen zu den offiziellen Bestimmungen, WAS denn jetzt behördlich als ordentlicher, wolfssicherer Zaun gilt, beantwortet wurde. Keine Angabe zu Mindeststromstärken, nüschte. Nichtmal Flatterband oder Händeklatschen. Also eeeeeasy, alles gar kein Problem. Nutze ich halt meine Netzchen weiter. Und im Fall der Fälle rüste ich halt dem Wölflein in 30cm Schritten hinterher. Eine Frechheit, dass solche Leute das Wort "Prävention" überhaupt in den Mund nehmen dürfen (s. mein 2. Link oben).
Ich hab dann mal geantwortet:
"vielen Dank für Ihre umfassende Antwort.
Wenn ich das richtig verstehe, erwartet Hessen genauso optimistisch die Wiederansiedlung der Wölfe, wie das beispielsweise die Länder Niedersachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg getan haben. Auch dort war man sicher, der Wolf würde viele Dinge nicht tun, die er dann letztendlich tat: Schafnetze überspringen, Dutzende Schafe auf einmal tödlich verletzen, Kälber, Rinder, Pferde und Haus- und sogar Herdenschutzhunde angreifen und auch reißen, sich tagsüber in Menschennähe aufhalten, bar jeder Scheu… die Liste ließe sich fortsetzen. Die zig Tausende Euro Entschädigungszahlungen an meine Kollegen sprechen eine eindeutige Sprache.
Mit Bedauern sehe ich der Entwicklung entgegen, dass Hessen scheinbar nicht aus den Erfahrungen anderer (Bundes-)länder lernt. In o.g. Bundes- und Deutschlands Nachbarländern wie z.B. Frankreich hat bereits ein Umdenken stattgefunden, nachdem der Wolf sich als deutlich intelligenter und lernfähiger herausgestellt hat, als die Vorstellungskraft mancher Wolfsbefürworter hergab.
Immer wieder stelle ich fest, dass die Bevölkerung, die den Wolf begrüßt, völlig falsche Vorstellungen davon hat, wie sich Wölfe verhalten und was seine Rückkehr für unsere Weidetiere bedeutet. Ich kann nur hoffen, dass der Wolf weiterhin tut, was er will und nicht, was er soll, damit auch der letzte Naturromantiker irgendwann aufwacht und erkennt, was ein Großprädator im Kulturland anrichtet. Auch wenn das leider wohl noch etliche Weidetierleben kosten wird.
Ich entnehme Ihrem Schreiben, dass ein handelsübliches, ordnungsgemäß aufgestelltes 90cm-Schafnetz ohne besonderen Zusatzausstattungen wie z.B. Flatterband, Untergrabeschutz o.ä. für einen entschädigungsfähigen Wolfschutz ausreichend ist?
Mit freundlichen Grüßen"
Herr, wirf Hirn! Oder Steine. Hauptsache, Du triffst...
LG,
Steffi