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Tiererkennung

Verfasst: Mi 20. Dez 2017, 07:17
von balin
Bei Schafen ist das ja noch schlimmer! Nachdem sich das Melken für mich nur noch privat lohnt, stelle ich meine Herde ja auf Rotvieh um, mit den guten Muttereigenschaften, der Verträglichkeit für ganzjähriger Freilanhaltung, aber auch mit der Einfarbigkeit und dem Nachteil, daß alle Tiere sich ziemlich ähnlich sehen. Als optisch geprägtem Lebewesen fehlen mir einfach die Kriterien um die Einzeltiere auf Abstand und auf die Schnelle identifizieren zu können. Mit den Ohrmarken ist das kaum machbar, weil sie einerseits oft verloren gehen und sie andererseits unter langen Haaren oder wegen Verschmutzung kaum zu lesen sind.
Glocken sind ziemlich nervig und Halsbänder sind Ungezieferfänger und soviel verschiedene würde man wohl kaum auftreiben können. Vielleicht gibt es Markierungsstifte, mit denen man große Zahlen auf die Flanken schreiben kann? Irgendwas muß ich mir einfallen lassen.
Was macht ein Schäfer in so einer Lage?

Re: Tiererkennung

Verfasst: Mi 20. Dez 2017, 07:36
von schafbauer
Ein Schäfer kennt seine Tiere. Ich bis sie geschoren sind. Dann dauert es wieder.

Von Wie viel Tieren reden wir? 5. 10. 500?

Re: Tiererkennung

Verfasst: Mi 20. Dez 2017, 09:37
von Henry
balin hat geschrieben:Bei Schafen ist das ja noch schlimmer! ... Was macht ein Schäfer in so einer Lage?
Ich verwende tatsächlich für Schafe die schnell erkannt und gefunden oder beim Fehlen gesucht werden müssen, farbige Halsbänder. Für Nachkontrollschafe hab ich immer welche da. Ist dann wieder alles gut, kommt das Halsband wieder ab. Gewebehalsbänder für Hunde mit Kunstoffverschlußklipp

Je gleichmäßiger und je größer die Herde ist und je gleichalter, desto weniger ist es mir möglich alle Schafe auseinander zu halten. Selbst Schafe mit Geschichte gehen da unter. Den dreibeinigen Bruce allerdings erkenne ich immer, ich weiß bloß nicht woran. :gruebel: Und die schwarze Penny auch. (Die wahrscheinlich an den Augen) Andere Schafe erkennt man mit der Zeit am Verhalten, an der Stimme, am Gang und an kleinen Zeichen in Fell oder an den Beinen. 30 weibliche Kamerun-Lämmer von 4 Monaten kann ich nicht auseinanderhalten ohne Ohrmarke und die kann ich erst erkennen, wenn ich's Schaf schon habe. Die Bluefaced Leicester-Lämmer sind auch so gleich, daß man sie kaum auseinander halten kann oder jedenfalls immer mehrere Geschwister miteinander verwechselt. Auch da hilft nur das Kennzeichen.

Ein Stopp-Tor mit Reader würde helfen, einzelne Schafe rauszusuchen, aber einfach so vom Hinschaun, krieg ich nicht mehr alle auseinander.

Farbige aufgemalte Nummern auf der Seite geht nicht bei Kamerun (braun, farbabweisendes Haar) und auch auch nicht auf den Wolken.

Re: Tiererkennung

Verfasst: Mi 20. Dez 2017, 10:04
von Steffi
Halsbänder sind bei meinen Plüschmonstern auch nicht ohne Weiteres sichtbar... es gibt doch auch farbige Fußbänder für Schafe und Ziegen. Hat damit jemand Erfahrung?
Noch kann ich meine auseinanderhalten, aber mit wachsender Herde wird auch das schwieriger, wenn ich nicht vorher Zeit und Muße zum Beobachten habe. Ich lock dann alle in den Pferch und wühl mich durch. Ist mit ganz kleinen Lämmern aber auch suboptimal.

LG,
Steffi

Re: Tiererkennung

Verfasst: Mi 20. Dez 2017, 19:53
von Streuobstwiese
Kennzeichenstift: blaues Ohr rechts ....blaues Ohr links... blau im Nacken...
Ist nicht schön aber dafür selten und hilfreich. "Blauohr" wurde seinen Namen zeitlebens dann auch nicht mehr los :mrgreen:

Re: Tiererkennung

Verfasst: Do 21. Dez 2017, 07:54
von balin
Die Idee mit den drei Farben am Kopf ist gut! Muß ich mal ausprobieren, wie lange das hält. Vier verschiedene Farben habe ich ja zur Verfügung
und im Fangstand wäre das auch machbar. Bis zu 50 Köpfe sind es. Kluge Rechner können bestimmt ausrechnen, ob die Kombinationsmöglichkeiten ausreichen. ;)
Allerdings betreiben Rinder gegenseitige Körperpflege. Wer sich schonmal den Rücken hat ablecken lassen, der weiss, was das bedeutet. :)
Drei Farben von links nach rechts kann man sich auch merken. Man muß ja die eigene Unzulänglichkeit auch mit einkalkulieren.
Namen gebe ich inzwischen nicht mehr. Das macht nur den Kopf schwer.

Re: Tiererkennung

Verfasst: Do 21. Dez 2017, 08:24
von lavardos
Man kann auch verschiedenfarbige Rückteile für Ohrmarkennummern verwenden, z. B. rot für Geburtsjahr 2017, blau für 2018...

Oder rot rechtes Ohr für Zwilling weibl., blau für Einling weibl., ...linkes Ohr dann bei männlichen Tieren ....etc.

Je nachdem, nach welchen Kriterien man unterscheiden mag.

Ist dann dauerhaft erkennbar.

Beispiel: https://www.agrar-fachversand.com/de/ve ... angen/?p=1

Re: Tiererkennung

Verfasst: Do 21. Dez 2017, 09:09
von Henry
Die Kennzeichnung mit bunten Ohrmarken geht (bei mir) aus folgenden Gründen nicht:
- Rückteile sind bei Caisley Multiflex der elektronische Teil und die sind immer gelb, folglich gibt es nur eine Möglichkeit in Kombination mit rechts und links
- bei Zukauftieren ist die Kennzeichnung bereits abgeschlossen und angebracht
- farbige Unterleger sind schlecht zu erkennen
- reichen mir die Kombinationen nicht aus, Einzeltiere zu identifizieren :?:

Re: Tiererkennung

Verfasst: Do 21. Dez 2017, 09:26
von lavardos
Zu geben scheint es diese aber auch in bunt:
http://www.caisley.de/produkte/schaf-un ... tiflex/ll/

Re: Tiererkennung

Verfasst: Do 21. Dez 2017, 10:00
von Henry
Ja, die "dummen" Lochteile gibt es in bunt, aber das Transponder(-loch-)teil ist immer gelb.