Die Zucht auf Varroatoleranz kann nur mit künstlicher Besamung funktionieren. Wie willst du sonst bei Bienen einen Zuchtfortschritt erreichen? Die Königin verpaart sich mit unzähligen männlichen Tieren unbekannter Herkunft.Manfred hat geschrieben:Das kann man auch genau andersherum auslegen:Heumann hat geschrieben:Der Ausschluss der künstlichen Besamung ist ein schlimmer Rückschritt in der Tierzucht. Gerade in Zeiten der Varroamilbe eigentlich ein Unding.
Die Verarmung der genetischen Vielfalt durch die künstliche Besamung macht es den Nutzbienen extrem schwer auf Veränderungen wie eben die Varroamilbe zu reagieren und natürliche Abwehrstrategien zu entwickeln.
Die seit Jahren andauernde Massenbehandlung bewirkt hautsächlich eines: Die Selektion behandlungsresistenter Milben.
Auf Dauer führt deshalb kein Weg daran vorbei Bienen zu selektieren, die selbst mit den Milben fertig werden.
Siehe z.B.
http://www.stuff.co.nz/business/farming ... ce-in-bees
Bio-Imkerei (Split aus "Bio-Zertifizierung")
Re: Bio-Zertifizierung
Re: Bio-Imkerei (Split aus "Bio-Zertifizierung")
Biowachs wird auf Medikamente untersucht. Da darf kein Perizin drin auftauchen. Also ist der Schweinkram nicht in der Nähe des Honigs.Henry hat geschrieben:Das ist leider ein Trugschluß. Biowachs ist Wachs, das aus einem nach Bio-Richtlinien zertifizierten Betrieb stammt. So ist die Definition nach der ÖKO-Richtlinie. Und die ist bindend. Auf seine Inhaltstoffe kommt es dabei nicht an. Im Umkehrschluß ist rückstandsfreies Wachs eben gerade kein Bio-Wachs, obwohl oft so angepriesen.Heumann hat geschrieben:Großer Vorteil der Bio-Bienen: Das Biowachs in den Mittelwänden wird untersucht und ist frei von vielem Scheiß.
Klar das Biowachs auch nur mit dem teuren Siegel als Biowachs vertrieben werden darf, aber klar ist auch, dass der offene Wachskreislauf in der Imkerei ein großes Problem ist, weil jeder Dreck aus überall her dort im Wachs ist.
Der Unterschied eines Kuschelhundes und eines Lebensmittel produzierenden Tieres ist existent und von Bedeutung. Auch für Dich.Henry hat geschrieben:Was Un-Bio daran sein soll, Bienen die Parasiten zu nehmen, frage ich die skeptischen meiner Kunden, deren Schoßhund ein Flohhalsband trägt ...
Re: Bio-Imkerei (Split aus "Bio-Zertifizierung")
Ich rede nicht von Zucht, ich rede von Massenselektion, der Methode der Evolution.
Zucht ist überbewertet. Die meisten Züchter arbeiten sich an irgendwelchen Nebensächlichkeiten ab und verlieren dabei das Ganze, die Komplexität aus dem Blick.
Zucht ist überbewertet. Die meisten Züchter arbeiten sich an irgendwelchen Nebensächlichkeiten ab und verlieren dabei das Ganze, die Komplexität aus dem Blick.
- Henry
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Re: Bio-Imkerei (Split aus "Bio-Zertifizierung")
Das ist so in der Öko-Verordnung gerade nicht geregelt, weil dann jedes rückstandsfreie Wachs ebenfalls Bio wäre. Bio Wachs ist exakt, Wachs aus Bioimkereien oder Biobetrieben. Der Verbraucher interprätiert auch da etwas anderes hinein, als die Richtlinie tatsächlich vorschreibt.Heumann hat geschrieben:Biowachs wird auf Medikamente untersucht.
Und der Kuschelhund gibt sein Fipronil oder Coumaphos an jeden ab, der ihn streichelt. Vielleicht auch an Dich.Strohmann hat geschrieben:Der Unterschied eines Kuschelhundes und eines Lebensmittel produzierenden Tieres ist existent und von Bedeutung. Auch für Dich.Henry hat geschrieben:Was Un-Bio daran sein soll, Bienen die Parasiten zu nehmen, frage ich die skeptischen meiner Kunden, deren Schoßhund ein Flohhalsband trägt ...
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Re: Bio-Imkerei (Split aus "Bio-Zertifizierung")
PS: Öko-Richtlinie Artikel 14:
c) Züchtung:
i) Die Fortpflanzung hat auf natürlichem Wege zu erfolgen. Künstliche Befruchtung ist jedoch zulässig.
Es stimmt also nicht, daß Besamen verboten wäre.
c) Züchtung:
i) Die Fortpflanzung hat auf natürlichem Wege zu erfolgen. Künstliche Befruchtung ist jedoch zulässig.
Es stimmt also nicht, daß Besamen verboten wäre.
Henry
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Re: Bio-Imkerei (Split aus "Bio-Zertifizierung")
Ich dachte, es geht um die Demeter-Richtlinien?
"Künstliche Königinnenzucht (Umlarven und ähnliches) ist nicht erlaubt.
Die instrumentelle Besamung und die Verwendung gentechnisch manipulierter Bienen sind verboten."
Kapitel 3
https://www.demeter.de/sites/default/fi ... tung_0.pdf
"Künstliche Königinnenzucht (Umlarven und ähnliches) ist nicht erlaubt.
Die instrumentelle Besamung und die Verwendung gentechnisch manipulierter Bienen sind verboten."
Kapitel 3
https://www.demeter.de/sites/default/fi ... tung_0.pdf
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Re: Bio-Imkerei (Split aus "Bio-Zertifizierung")
Demeter macht Demeter-Richtlinien und deshalb prangt da das Demeter-Logo auf dem Produkt. Die Öko-Richtlinie regelt was sich "Bio" nennen darf. Und selbst darin steht derber Unsinn, den Bio-Verfechter einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen, weil sie sich gern selbst ausmahlen, was Bio ist oder sein soll. z.B.:Manfred hat geschrieben:Ich dachte, es geht um die Demeter-Richtlinien?
e) Krankheitsvorsorge und tierärztliche Behandlung:
...
ii) Krankheiten sind unverzüglich zu behandeln, um ein
Leiden der Tiere zu vermeiden; chemisch-synthetische
allopathische Tierarzneimittel einschließlich Antibiotika
dürfen erforderlichenfalls unter strengen Bedingungen
verwendet werden, wenn die Behandlung mit
phytotherapeutischen, homöopathischen und anderen
Erzeugnissen ungeeignet ist. ...
Kürzen wir weg was weg kann:
ii) ... Antibiotika dürfen ... verwendet werden, wenn die Behandlung mit ... anderen Erzeugnissen ungeeignet ist. ...
Da es immer ungeeignete Erzeugnisse gibt (Schlagsahne zum Beispiel oder aufgelegte Hände, Propolis oder Pfeffermiztee) ist der zweite Teil, die Bedingung, die "wenn-Phrase" immer erfüllt. Es wird immer ungeeignete Erzeugnisse geben. Die Richtlinie selbst nennt ja schon Homöopatika, falls uns nichts einfällt, denn an anderer Stelle im EU-Richtlniengewirr ist bei den Arzneimitteln und Zubereitungen geregelt, daß Homöopatika stehts ungeeignet sein werden, da sie gänzlich wirkungslos sein müssen um überhaupt vertrieben werden zu dürfen.
Der Bio-Gedanke ist gut und ehrlich und steckt in vielen von uns. In mir auf alle Fälle. Was daraus geworden ist, läßt sich viele Aktivisten der ersten Jahre abwenden, denn mitunter ist das Bio-Angebot das Feigenblatt der Konvention.
Henry
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Re: Bio-Imkerei (Split aus "Bio-Zertifizierung")
Öhm, zu Demeter kann ich jetzt nichts sagen, aber ich hab noch nie versucht meine Tiere mit Homöopathie zu behandeln. Gestört hat das die Kontrolleure auch noch nie. Ich wurde dazu ehrlich gesagt noch nicht mal nach gefragt. Sogar "verbotene" Substanzen (z.B. Östrogene) dürfen nach Anamnese durch den Tierarzt eingesetzt werden. Das Wichtigeste ist immer nur die doppelte Wartezeit.
Mag aber bei Demeter anders sein... Da glaubt man auch, dass der Boden sauer wird, wenn man selbst sauer ist
Mag aber bei Demeter anders sein... Da glaubt man auch, dass der Boden sauer wird, wenn man selbst sauer ist
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Re: Bio-Imkerei (Split aus "Bio-Zertifizierung")
Mir ist es letzten Endes total egal, ob da ein Siegel drauf ist oder nicht. Wichtig ist doch nur das was letzten Endes drin ist und was alles auf dem Weg bis dahin passiert ist. Die Siegel sind doch nur preiserhöher.
Und sagen "Es ist nach biologischer Herstellungsweise oder Anbauweise gefertigt" darf jeder. Das könnte ich über meinen Garten +Tiere genauso sagen.
Also was regt ihr euch so auf?
Und sagen "Es ist nach biologischer Herstellungsweise oder Anbauweise gefertigt" darf jeder. Das könnte ich über meinen Garten +Tiere genauso sagen.
Also was regt ihr euch so auf?
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Re: Bio-Imkerei (Split aus "Bio-Zertifizierung")
Hi,
ich habe mich gegen die Bio-Zertifizierung entschieden, da in meinen Augen, der Verwaltungsaufwand und die
Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen.
Bei meinen Bienen unterhalte ich einen Kreislauf aus eigenem Wachs und behandle ausschließlich mit
organischen Säuren. Wenn der Varroadruck zu hoch wird, kann ich immer noch einen Ableger bilden und mit
Ameisensäure behandeln solange noch keine Brut im Volk ist.
Die Uni Hohenheim unterhält auf einer Nordseeinsel, außerhalb des Flugkreises anderer Bienen, einen
Versuch mit Zucht auf Varroatoleranz.
Gruß
Annegret
ich habe mich gegen die Bio-Zertifizierung entschieden, da in meinen Augen, der Verwaltungsaufwand und die
Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen.
Bei meinen Bienen unterhalte ich einen Kreislauf aus eigenem Wachs und behandle ausschließlich mit
organischen Säuren. Wenn der Varroadruck zu hoch wird, kann ich immer noch einen Ableger bilden und mit
Ameisensäure behandeln solange noch keine Brut im Volk ist.
Die Uni Hohenheim unterhält auf einer Nordseeinsel, außerhalb des Flugkreises anderer Bienen, einen
Versuch mit Zucht auf Varroatoleranz.
Gruß
Annegret