Moderne Landwirtschaft in neuer Dimension

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Schafhüterin
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Moderne Landwirtschaft in neuer Dimension

Beitrag von Schafhüterin »

Mehrheitseigentümer und Geschäftsführer Stefan Dürr aus dem Odenwald:

....Der verbleibende Agrarbereich ist heute mit einem Bestand von 60.000 Rindern, davon 28.000 Milchkühe und 4.300 Fleischrinder, und einer jährlich erzeugten Milchmenge von über 153 Mio. Litern der größte Milchproduzent des Landes.

...Für seine Verdienste um den deutsch-russischen Agrardialog wurde er 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Zwei Jahre zuvor erhielt er als erster Unternehmer aus Deutschland den Pjotr-Stolypin-Nationalpreis, mit dem die „Agrarelite Russlands“ ausgezeichnet wird.

Hier zu lesen http://www.ekosem-agrar.de/de/ueber-uns ... agrar.html
Schafhüterin


Ich arbeite für Schafe
balin
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Re: Moderne Landwirtschaft in neuer Dimension

Beitrag von balin »

Wenn man bedenkt, daß das neulich alles noch Volkseigentum war, dann haben da manche extrem schnell zugegriffen.
Das sind die gleicheren. :lol:
Von sowas träumen aber unsere Landmaschinenhersteller. Solchen Unternehmen können sie dann ihren digitalen Scheiss verkaufen. ;)
Es erstaunt mich immer wieder, wie unabhängig robuste Weidetiere von Maschinen sind. So eine Herde ist sich selbst erledigende Arbeit, allerdings bürokratisch schwer zu erfassen.
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seb
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Re: Moderne Landwirtschaft in neuer Dimension

Beitrag von seb »

Ich vermute, ihr habt auch die Meldungen über KTG Agrar http://www.faz.net/aktuell/finanzen/anl ... 42337.html gelesen. Diese Entwicklung hat mir extrem gut gefallen, sie hat eine Menge Leute viel Geld gekostet, die glaubten, in der Aktiengesellschaft des Gauners Siegfried Hofreiter schnelles Geld verdienen zu können. Allerdings gibt es auch wieder deutliche Hinweise, daß die gleichen Typen sofort wieder unter anderen Namen in das Casino eingestiegen sind. Es gibt da unglaublich viel zu holen, nicht zuletzt durch die eigentlich anders gedachten Direktzahlungen der EU und die Einspeisevergütungen nach EEG.
Manfred
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Re: Moderne Landwirtschaft in neuer Dimension

Beitrag von Manfred »

Bei KTG stehen ja noch einige Gerichtsverfahren an. Ob die Machenschaften dort je ganz aufgeklärt werden können...

Und die Abwicklung in Rekordzeit hat auch manchen üblen Beigeschmack. Die verbliebenen Eigentumsflächen, soweit nicht vorher schon an Großinvestoren verhökert, wurden ebenfalls an Investoren weitergereicht. Keine Chance für Interessenten vor Ort, sich Flächen zu sichern.

Ich kann die russische Politik insofern verstehen, dass Russland auf einen schnellen Wiederaufbau seiner Agrarwirtschaft angewiesen ist.
Problematisch finde ich die fehlende Vorausschau, die wieder eine Massierung des Bodeneigentums zulässt. Da hätte auch Russland aus seiner Geschichte lernen können. Wenn man schon derart große Betriebe zulässt, hätte man das wenigstens so regeln können, dass diese zwar pachten aber nicht kaufen dürften.
Putin und Medwedew sind selbst auch groß im Agrarbereich eingestiegen und gehören inzwischen zu den größten Rinderhaltern der Welt.
Wobei da vermutlich nicht nur wirtschaftliches Eigeninteresse sondern auch eine gewisse Verpflichtung zur Vorbildfunktion enthalten ist. Die wollen einfach, dass reiche Russen in den Agrarsektor investieren, um das Land auf diesem Gebiet vorwärts zu bringen und nicht komplett chinesischen Agrarinvestoren zu überlassen, die ja auf der russischen Seite des Amur bereits riesige Flächen bewirtschaften.
Auch um deutsche Fachkräfte wurde massiv geworben, bis Merkel Russland zum Feind erklärt hat.

Aber solange wir das nicht mal im eigenen Land geregelt kriegen, macht es wenig Sinn, über die russischen Verhältnisse zu lästern.
Wäre ich König von Deutschland, würde ich nur natürliche Personen als Eigentümer land- und forstwirtschaftlicher Flächen zulassen und das Eigentum pro Person begrenzen. Dazu ein beschränkter Prozentsatz % der Landesfläche für die Körperschaften öffentlichen Rechts und ein Vorkaufsrecht fürs ortsansässige Personen. Aus meiner Sicht sollten diese Flächen im Streueigentum der ansässigen Bevölkerung sein, damit diese entscheiden kann, was mit ihrem Lebensraum passiert und wegen der wirtschaftlichen Folgen. Die Flächen generieren ja auch Einkommen und gewährleisten die Kreditwürdigkeit der Eigentümer, was wiederum Firmengründungen, den Eigenheimbau etc. erleichtert. Ohne Omas Acker als Sicherheit wäre da viel nie realisiert worden. Das ist auch das Hauptproblem der Kleinbauern in vielen Entwicklungsländern, dass sie keine Eigentumstitel für ihre Flächen haben und deshalb nicht kreditwürdig sind. Wird dieses Einkommen und diese Kreditwürdigkeit von Investoren abgesaugt, dann verblutet der ländliche Raum. (Wen diese Aspekte interessieren, der sollte mal "Eigentumsökonomik" von Gunnar Heinsohn und Otto Steiger lesen. Die zeigen sehr eindrücklich, wie wichtig das Bodeneigentum für die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Völker war und ist. Ist aber schwere Kost, das Buch.)
Der Rest (also Firmen, Stiftungen, NGOs etc.) sollte Flächen nur pachten bzw. zwecks Bebauung kaufen dürfen.
schafbauer
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Re: Moderne Landwirtschaft in neuer Dimension

Beitrag von schafbauer »

die ktg ist eines der modernen betrügereien wo im endeffekt niemand haftet wie es die gerichte, medien u politik seit einigen jahren mit der hypo u deren hintergründe zu tun haben.
hier kommen immer mehr haarsträubende tatsachen an die luft wo sich otto-normal nur mehr an den kopf greift u fragt: wie geht so etwas u wie kommt man mit einem offiziellen betrug durch.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
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