Hallo zusammen,
Ich bin neu hier, stelle mich noch vor
Die Sache ist akut, vom dem her muss das warten.
Mein junger, jetzt Hammel, hatte heute Morgen ein Horn in einer anderen Richtung stehen als am Tag davor. Beide Hörner waren fest am Vortag, ich weiß nicht wie das passiert sein kann. Der Hornschuh ist nicht lose, das Horn ist aber sichtbar um ca 35° verdreht nach aussen. Es hat wohl geblutet, hat es aber heute morgen schon nicht mehr. Es tut ihm natürlich auch weh. Es ist leicht wacklig aber nicht auffällig, so das man nicht das Gefühl bekäme es fällt von selbst ab. TA kommt morgen, meinte am Telefon er möchte enthornen. Hatte jemand so was schon mal oder weiss ob man das dran lassen kann? Ich habe Hoffnung, dass es mit Metacam und ggf Antibiose verheilt oder selber abstirbt. Bis jetzt habe ich oberflächliche kleinere Wunden desinfiziert und rasiert. Bitte alle Meinungen. Vielen Dank im Vorraus !
Lammbock hat Horn verdreht
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- Henry
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Re: Lammbock hat Horn verdreht
Enthornen geht bei Schafen nicht, wenn die Hornzapfen bereits ausgeprägt sind. Da entsteht ein recht großes Loch im Schädel und die Hornzapfenhöhle ist eröffnet.
Wenn das Horn verdreht ist, muß überprüft werden, ob der Hornzapfen, also der Schädelknochen, frakturiert ist oder ob lediglich das Horn abgerissen und wieder angeklebt ist.
Bei Schafen darf bei einem Verband am Kopf das Wiederkäuen nicht behindert werden. Deshalb muß sehr gut gepolstert eingebunden werden, wenn dort etwas wieder anheilen soll. Nach einem Entfernen eines Hornzapfens kann der Schädeldefekt oft nicht mit Bindegewebe gedeckt werden, selbst mit einer H- oder Drehlappenplastik nicht. Ein Annähern der Wundränder über einem sterilen Tupfer ist aber möglich. Dabei darf weder Gehöhrgang noch Auge unter Spannung geraten. Für einen abdeckenden Kompressenverband können ringsum Kastrationsgummis angenäht werden, durch die dann Schnürsenkel oder Geschenkband die Kompresse halten.
Wenn das Horn verdreht ist, muß überprüft werden, ob der Hornzapfen, also der Schädelknochen, frakturiert ist oder ob lediglich das Horn abgerissen und wieder angeklebt ist.
Bei Schafen darf bei einem Verband am Kopf das Wiederkäuen nicht behindert werden. Deshalb muß sehr gut gepolstert eingebunden werden, wenn dort etwas wieder anheilen soll. Nach einem Entfernen eines Hornzapfens kann der Schädeldefekt oft nicht mit Bindegewebe gedeckt werden, selbst mit einer H- oder Drehlappenplastik nicht. Ein Annähern der Wundränder über einem sterilen Tupfer ist aber möglich. Dabei darf weder Gehöhrgang noch Auge unter Spannung geraten. Für einen abdeckenden Kompressenverband können ringsum Kastrationsgummis angenäht werden, durch die dann Schnürsenkel oder Geschenkband die Kompresse halten.
Henry
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Re: Lammbock hat Horn verdreht
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
TA möchte doch nicht enthornen (ich auch nicht) und somit ist das Horn noch dran, gespritzt oder verbunden bzw fixiert wurde auch nicht. Anweisung lautet "Abwarten, wenn kein Fieber oder Eiter etc, abwarten". Nun tritt minimal Wundflüssigkeit aus, kein Eiter und es riecht auch nicht. Er frisst, hat kein Fieber. Ich desinfiziere um die Hornwurzel herum mit Jod-Lösung und trage über den Tag Zinkspray auf, ist das sinnvoll?
TA möchte doch nicht enthornen (ich auch nicht) und somit ist das Horn noch dran, gespritzt oder verbunden bzw fixiert wurde auch nicht. Anweisung lautet "Abwarten, wenn kein Fieber oder Eiter etc, abwarten". Nun tritt minimal Wundflüssigkeit aus, kein Eiter und es riecht auch nicht. Er frisst, hat kein Fieber. Ich desinfiziere um die Hornwurzel herum mit Jod-Lösung und trage über den Tag Zinkspray auf, ist das sinnvoll?
- Henry
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Re: Lammbock hat Horn verdreht
Ist denn inzwischen klar, was das Problem ist?
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Re: Lammbock hat Horn verdreht
Er hat sich wohl im Heunetz eingehängt und dann daran gezogen. Das Gewebe an der äusseren "Verbindung" vom Schädel zum Horn ist dadurch überdehnt und angerissen. Das Horn ist also ca 3mm weiter drausse als vorher und um 30Grad gedreht. TA hat nicht geröngt, vermutet aber keine tieferen Schäden, da das Horn nicht so auffällig locker ist.
- Henry
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Re: Lammbock hat Horn verdreht
Wie kann ein behorntes Schaf Kontakt zu Heunetz haben?
Wenn der Hornkonus auf dem Hornzapfen klebt, dann ist dazwischen Blutkoagulat. Grind, nicht ganz trocken. Der ist nicht für die Ewigkeit stoppt aber die Blutung. Irgendwann wird der brechen und der Konus wird abfallen. Unter Unständen blutet es dann nochmal spektakulär, weil die Blutversorgung dort nicht durch Adern erfolgt, die sich zusammenziehen könnten, so dern durch den Knochen hindurch. Schwammartig läßt der viel Blut durch, geht aber nicht gleich kaputt, wenn sie sich donnern. Blutstillung erreichst Du auf einem offenen Hornzapfen mit Seife und mit straffem Einwickeln mit Tape. Verbandskrepp geht, Ducktape aber auch. Und gar nicht so schlecht ist auch Klebebinde und dann mehrschichtig Silberspray drauf.
Silberspray, ein Seifenstück und Tape kannste schonmal bereitlegen. Wenn Du die Hornumgebung mit Melkfett satt einsalbst, zieht das Blut nicht in die Wolle und das Schaf holt Dir nicht den Tierschutz auf den Hof.
Wenn der Hornkonus auf dem Hornzapfen klebt, dann ist dazwischen Blutkoagulat. Grind, nicht ganz trocken. Der ist nicht für die Ewigkeit stoppt aber die Blutung. Irgendwann wird der brechen und der Konus wird abfallen. Unter Unständen blutet es dann nochmal spektakulär, weil die Blutversorgung dort nicht durch Adern erfolgt, die sich zusammenziehen könnten, so dern durch den Knochen hindurch. Schwammartig läßt der viel Blut durch, geht aber nicht gleich kaputt, wenn sie sich donnern. Blutstillung erreichst Du auf einem offenen Hornzapfen mit Seife und mit straffem Einwickeln mit Tape. Verbandskrepp geht, Ducktape aber auch. Und gar nicht so schlecht ist auch Klebebinde und dann mehrschichtig Silberspray drauf.
Silberspray, ein Seifenstück und Tape kannste schonmal bereitlegen. Wenn Du die Hornumgebung mit Melkfett satt einsalbst, zieht das Blut nicht in die Wolle und das Schaf holt Dir nicht den Tierschutz auf den Hof.