heunetz für rundballen sinnvoll/praktikabel?

[wollwiese]

ich hätte gerne mal ein paar erfahrungsberichte.

meine schafe sind sehr selektive feinschmecker. und was einmal auf dem boden gelandet ist, wird nicht mehr eines blickes gewürdigt.
entspr. groß ist der futterverlust. nun sind solche heunetze ja nicht gerade billig. und ich frage mich...

... lohnt sich das, wird wirklich so viel weniger heu vergeudet?
... welche lochgröße wäre für schafe empfehlenswert?
... was passiert, wenn das heu weniger wird? wie sackt das netz zusammen, vertüddert sich das dann, oder behindert es die tiere dann beim fressen? muss man es irgendwie noch extra an der raufe fixieren oä?

danke für eure zeit!

[Henry]

Nutze Heunetze nicht mehr. Konnte ein Schaf grade noch retten. Stand angetüddert in der Sonne. Konnte sich nicht ablege, wäre sonst erstickt. Das ganze Netzt war komplett verdreht. Wäre es weiter im Kreis gelaufen, hätte es sich erdrosselt. Ich verwendete die Netze zur Lammzeit in den Stiezen. Sogar reine Milch-Lämmer haben sich da verfangen. Hab unterschiedliche Maschen ausprobiert.

[Manfred]

Wenn von Heunetzen die Rede ist, sind idR Netze gemeint, die aufgehängt und mit Beschäftigungsfutter gefüllt werden.
Das macht man eigentlich nur bei Pferden, die in der Box stehen und sich langweilen.
Und diese Netze führen immer wieder zu Unfällen, wo sich Pferde strangulieren oder Gliedmaßen verletzen.
Außerdem wird bei hoch aufgehängten Netzen kritisiert, dass den Tieren beim Fressen viel Staub in die Augen fällt.

Im Unterschied dazu gibt es Futtersparnetze, die in Heuraufen über das Futter gelegt werden.
In den meisten Fällen, um das Herauswerfen größerer Futterportionen zu vermeiden.
In weniger Fällen, um die Tiere (in der Regel übergewichtige oder kranke Pferde) bei der Futteraufnahme zu bremsen.

Bei Schafen sehe ich keinen sinnvolle Verwendung für solche Netze. Sie greifen im Vergleich zu den großen Wiederkäuern eh nur relativ kleine Portionen und solange sie Nachwuchs produzieren, können sie eigentlich gar nicht genug fressen.
(Eine Ausnahme wären evtl. Hobbyschafe, die nicht gedeckt werden oder Gnadenbrot-Hammel etc.)

Was für eine Raufe hast du denn? Evtl. lässt sich daran was optimieren, damit sie weniger Futter raus werfen.
Wie hoch schätzt du denn den Futterverlust bzw - Rest anteilig an der Gesamtmenge?
Und wie gut ist das Heu?

[wollwiese]

danke henry.
ich meine nicht so kleine netze zum aufhängen, sondern welche, die man komplett über einen rundballen stülpt.

Was für eine Raufe hast du denn? Evtl. lässt sich daran was optimieren, damit sie weniger Futter raus werfen.

so ne pat*ra mit 28 fressplätzen.

Wie hoch schätzt du denn den Futterverlust bzw - Rest anteilig an der Gesamtmenge?
Und wie gut ist das Heu?

schwer zu sagen. so 10-20%. am anfang, wenn die raufe frisch bestückt ist, ist es am stärksten. sobald sie die köpfe weiter reinstecken müssen, fällt auch weniger daneben. tlw steigen sie auch an der raufe hoch und angeln sich dicke heubüschel von oben aus dem ballen, wovon sie dann die hälfte wieder aus dem maul fallen lassen.
die qualität ist so naja. die letzten zwei jahre kriege ich hier immer nur ersten schnitt, weil die bauern den 2. nicht trocken rein bekommen und dann silage draus wird. und silage will ich nicht füttern. also das heu ist schon ok, aber halt relativ stengelig und die stengel fressen sie nur, wenn sie kurz vorm verhungern sind. also eig gar nicht.

[Manfred]

Bei viel Stängelanteil finde ich 15% im Mittel keinen hohen Futter"verlust".
Kannst ja mal testhalber so ein Ladungssicherungsnetz für Autoanhänger drüber machen.
Die sind billig, aber halten nicht lang, weil sie nicht vergällt sind.
Denke aber nicht, dass sich dein Futterverlust dadurch stark reduzieren würde.

[Henry]

Schafe sind in der Lage sich selbst an einem einfachen Ballenfaden (Schaufe von kleinen Quaderballen, ca. 60cm) so zu verfitzen und den Klauenspalt zu verletzen, daß sofortige behandlung notwendig ist und ich überhaupt nunmehr nichts netz- oder fadenartiges in ihrer Nähe mehr haben will. Außerdem muß ich diese mörderischen Weidenetze nutzen und will wirklich nicht, daß Schafe trainiert werden, für Futter ihre Köpfe in Maschen zu stecken. Sind die Maschen auf dem Heu sehr eng, so daß das Heu straff anliegt, lehnen die Schafe das Fressen bei mir völlig ab. Ich hatte Estrichmatten mit Maschnenweite 5 cm innerhalb der raufe probiert. Versuch das mal! Die matten sind 1 x 2m groß und kosten ganze 4Euro und man kann eigentlich nicht daran oder darin hängenbleiben. (Bis es uns ein Schaf beweist )

[wollwiese]

und will wirklich nicht, daß Schafe trainiert werden, für Futter ihre Köpfe in Maschen zu stecken.

gutes argument. daran hatte ich noch gar nicht gedacht.

[don.alfonso]

Halo

Wenn der Kopf einmal drinnen ist, reißen sich beim
zurückziehen Möglicherweise auch die Ohrmarken aus.

Gruß:don.alfonso

[Owerschur_Sheeps]

Hallo,
Ich hatte letztes Jahr auch ein Netz genutzt für die Schafe. Habe es quasi an einer Seite des Stalles gehängt und von hinten mit Heu gefüllt.
Sie haben dran gefressen. Sie konnten sich dran nicht aufhängen oder verletzen. Maschenweite 40x40mm. Habe aber leider kein Bild greifbar. Was mir aufgefallen ist das sie sich an den Nasenrücken die Haare wegscheuern. Aus diesem Grund werde ich dieses Jahr wieder auf eine Raufe mit senkrechten Dachlatten etc. wechseln und zusätzlich unten eine Art Trog bauen wo das Heu rein fällt was nicht gefressen wird.

Zusätzlich nutze ich das verworfene Heu als Einstreu. Zwar saugt es nicht so gut aber es macht eine schöne Matratze.

[Schnuckenlady]

Zusätzlich habe ich auch Netze, bisher noch keine Probleme gehabt. Habe es allerdings auch so gemacht, dass wenn auf diese ein gewisser Zug kommt, sie nicht hängen bleiben sondern sich lösen.

Wir haben ja so einen Wildzaun um unsere Winterweide, da stecken sie auch immer ihre Köpfe durch (alles hinterm zaun ist ja leckerer). Trotz ihrer Hörner habensie keine Probleme, auch nicht mit den Ohrmarken. Beobachtet man sie dabei, sieht man richtig dass sie schon eine richtige Technik in Sachen Zaun haben.
Grüße Schnuckenlady