Ein bißchen Statistik zum Wolf
Ein bißchen Statistik zum Wolf
Hallo, @ll,
ich habe mich ein bißchen in Statistik versucht und zeige euch hier ein paar Ergebnisse. Vielleicht könnt ihr sie ja gebrauchen... Ich habe mich auf die Verhältnisse in Niedersachsen im Jahr 2017 beschränkt, da ich dort das am besten zu bearbeitende Zahlenmaterial gefunden habe.
Zunächst einmal ein Überblick über die Reviere in Niedersachsen - die Größe der Kreise entspricht der üblichen Reviergröße von etwa 250 km²; blaue Punkte weisen auf Rudel, rote auf Paare und der gelbe Punkt kennzeichnet einen Einzelwolf.
Quelle ist hier die DBB-Wolf-Seite
Verteilung der Schafs- und Ziegenrisse - verursacht durch den Wolf.
Die Zahlen geben die Anzahl der Risse im jeweiligen Landkreis an. Es ist zu sehen, daß die Anzahl der Risse dort am höchsten ist, wo sich die meisten Wolfsreviere befinden, aber es gibt auch Risse außerhalb des Wolfsgebietes.
Eigene Arbeit auf Grundlage der Daten vom Wolfsbüro der NLWKN (http://www.nlwkn.niedersachsen.de)
Interessant ist vielleicht auch, wie sich Schafs- und Ziegenrisse mit Wolfsbeteiligung über das Jahr verteilen
Es kommt zu Spitzenwerten im April und November. Das Frühjahrshoch könnte durch den Beginn der Weidesaison verursacht werden, zu dem gerade die Lämmer leichte Beute werden.
Eigene Arbeit, gleiches Datenmaterial wie oben
Hier sieht man die Ergebnisse der Bearbeitung von gemeldeten Schäden an Nutztieren
Sehr auffällig ist der hohe Anteil an Schafen und Ziegen an der Wolfsbeute unter den Nutztieren. Wird ein vermutlicher Wolfsriß bei Schafen/Ziegen gemeldet, so ist die Wahrscheinlichkeit also hoch, daß tatsächlich der Wolf auch verantwortlich ist. Bei den übrigen betrachteten Tierarten ist dieses Verhältnis nicht so klar, d. h. hier werden häufiger auch andere Schadensverursacher gefunden.
Eigene Arbeit, gleiches Datenmaterial
Ilse
... die sich um Sorgfalt bemüht hat, trotzdem natürlich Fehler nicht ausschließen kann
ich habe mich ein bißchen in Statistik versucht und zeige euch hier ein paar Ergebnisse. Vielleicht könnt ihr sie ja gebrauchen... Ich habe mich auf die Verhältnisse in Niedersachsen im Jahr 2017 beschränkt, da ich dort das am besten zu bearbeitende Zahlenmaterial gefunden habe.
Zunächst einmal ein Überblick über die Reviere in Niedersachsen - die Größe der Kreise entspricht der üblichen Reviergröße von etwa 250 km²; blaue Punkte weisen auf Rudel, rote auf Paare und der gelbe Punkt kennzeichnet einen Einzelwolf.
Quelle ist hier die DBB-Wolf-Seite
Verteilung der Schafs- und Ziegenrisse - verursacht durch den Wolf.
Die Zahlen geben die Anzahl der Risse im jeweiligen Landkreis an. Es ist zu sehen, daß die Anzahl der Risse dort am höchsten ist, wo sich die meisten Wolfsreviere befinden, aber es gibt auch Risse außerhalb des Wolfsgebietes.
Eigene Arbeit auf Grundlage der Daten vom Wolfsbüro der NLWKN (http://www.nlwkn.niedersachsen.de)
Interessant ist vielleicht auch, wie sich Schafs- und Ziegenrisse mit Wolfsbeteiligung über das Jahr verteilen
Es kommt zu Spitzenwerten im April und November. Das Frühjahrshoch könnte durch den Beginn der Weidesaison verursacht werden, zu dem gerade die Lämmer leichte Beute werden.
Eigene Arbeit, gleiches Datenmaterial wie oben
Hier sieht man die Ergebnisse der Bearbeitung von gemeldeten Schäden an Nutztieren
Sehr auffällig ist der hohe Anteil an Schafen und Ziegen an der Wolfsbeute unter den Nutztieren. Wird ein vermutlicher Wolfsriß bei Schafen/Ziegen gemeldet, so ist die Wahrscheinlichkeit also hoch, daß tatsächlich der Wolf auch verantwortlich ist. Bei den übrigen betrachteten Tierarten ist dieses Verhältnis nicht so klar, d. h. hier werden häufiger auch andere Schadensverursacher gefunden.
Eigene Arbeit, gleiches Datenmaterial
Ilse
... die sich um Sorgfalt bemüht hat, trotzdem natürlich Fehler nicht ausschließen kann
Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf
Oh! Da stochert jemand mit der Schäferschippe im Hornissennest.
Zuletzt geändert von LuckyLucy am Sa 7. Jul 2018, 08:57, insgesamt 1-mal geändert.
LuckyLucy, schaffiebrig
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Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf
Schaffiebrig?LuckyLucy hat geschrieben:
Nichts für ungut.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut."
Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf
Ja, Schafbauer, hast recht. Das war ein bisschen arg...
LuckyLucy, schaffiebrig
Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf
Hallo, @LuckyLucy,
Ich verstehe es wirklich nicht - bitte hilf mir zu verstehen, was an diesen Darstellungen provozierend ist. Ich war und bin der Meinung, daß sie nützlich sein können, eine Argumentation anschaulich mit Zahlen zu hinterlegen. In dieser Form gibt es das m. W. nicht im Netz, also kann es doch kaum schaden.
Selbstredend habe ich keinerlei Anlaß zu provozieren, im Gegenteil möchte ich etwas beitragen. Klär' mich auf!
Ilse
LuckyLucy hat geschrieben: Das, was Du mit diesem Thread erreichst, ist einfach nur Provokation.
Ich verstehe es wirklich nicht - bitte hilf mir zu verstehen, was an diesen Darstellungen provozierend ist. Ich war und bin der Meinung, daß sie nützlich sein können, eine Argumentation anschaulich mit Zahlen zu hinterlegen. In dieser Form gibt es das m. W. nicht im Netz, also kann es doch kaum schaden.
Selbstredend habe ich keinerlei Anlaß zu provozieren, im Gegenteil möchte ich etwas beitragen. Klär' mich auf!
Ilse
- Insane
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Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf
Das Gros der Daten ist von der DBBW-Seite.
Die arbeiten mit Lupus und der Senckenberger Puppenkiste. Deren Daten traue ich soweit, wie ich meinen Kühlschrank werfen kann!
Geht es nach denen, gibt es dieses Jahr (nach 60 Rudeln in 2016/17 - was ich auch für deutlich unterschätzt halte) nur noch 35 Rudel. Der Rest ist wahrscheinlich verdampft...
Die arbeiten mit Lupus und der Senckenberger Puppenkiste. Deren Daten traue ich soweit, wie ich meinen Kühlschrank werfen kann!
Geht es nach denen, gibt es dieses Jahr (nach 60 Rudeln in 2016/17 - was ich auch für deutlich unterschätzt halte) nur noch 35 Rudel. Der Rest ist wahrscheinlich verdampft...
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer
Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf
Wenn alle Beteiligten einverstanden sind, kann der Admin den Thread gern löschen.
Hallo, @Insane,
Wegen meines Unverständnisses: ich dachte eigentlich, daß die Grafiken die Argumente, die hier vorgebracht werden, untermauern könnten und bin umso erstaunter...
Ilse
Hallo, @Insane,
Einspruch, Euer Ehren. Von der DBBW-Seite habe ich nur die Karte der Verbreitung übernommen, der Rest stammt aus der offiziellen Statistik des Landes Niedersachsen (http://www.nlwkn.niedersachsen.de). Auf Wunsch suche ich gern den genauen URL. Vielleicht kann ich dort auch noch Näheres über die Erhebungsmethoden finden, wenn es massive Zweifel gibt. Leider habe ich noch keinen Weg gefunden, direkt auf die Datenbank zuzugreifen, sondern arbeite auf der Basis von Auswertungen (Sichten), was sehr mühsam und einschränkend ist.Insane hat geschrieben:Das Gros der Daten ist von der DBBW-Seite
Du bist also mit den Daten nicht einverstanden und glaubst nicht, daß sie die Wirklichkeit abbilden? Gibt es denn irgendeinen Anlaß zu derartigen Zweifeln?Die arbeiten mit Lupus und der Senckenberger Puppenkiste. Deren Daten traue ich soweit, wie ich meinen Kühlschrank werfen kann!
Wegen meines Unverständnisses: ich dachte eigentlich, daß die Grafiken die Argumente, die hier vorgebracht werden, untermauern könnten und bin umso erstaunter...
Ilse
- Insane
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Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf
Einen Anlass?
Selbstverständlich. Wem nützt denn eine, allen biologischen Erfahrungen des Populationswachstums von jährlich ca. 30% widersprechende, von 60 auf 35 Rudeln runter-geschönte Statistik?
Denen, die ihre Geld damit "verdienen", dass das arme Tier noch lange Schutz, Zählung und Kacke-Beprobung braucht! Den hunderten Beratern, "Experten" und anderen Namenstänzern.
Selbstverständlich. Wem nützt denn eine, allen biologischen Erfahrungen des Populationswachstums von jährlich ca. 30% widersprechende, von 60 auf 35 Rudeln runter-geschönte Statistik?
Denen, die ihre Geld damit "verdienen", dass das arme Tier noch lange Schutz, Zählung und Kacke-Beprobung braucht! Den hunderten Beratern, "Experten" und anderen Namenstänzern.
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer
Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf
So allmählich beginne ich zu verstehen, was @LuckyLucy mit Hornissennest meint...
Angenommen, es ist so, wie Du sagst, @insane - wäre es denn da nicht am besten, stetig auf die methodischen Mängel aufmerksam zu machen, um die eigene Position verständlich zu machen?
Etwa bei der 1%-Nutztierstudie zu betonen, daß von dem nachgewiesenen 1% Nutztieranteil an der Gesamtnahrungsmenge des Wolfes mitnichten auf die Anzahl der Risse geschlossen werden darf, da u. a.
a) Wölfe u. U. ihre Beute nicht vollständig verzehren,
b) im "Blutrausch" Tiere töten, aber nicht fressen,
c) es zu Kollateralschäden wie Verlammen, etc. kommen kann, die u. U. sogar eine nachträgliche Tötung der betroffenen Tiere nach sich ziehen können.
Damit könnte man darstellen, daß die Situation nicht so harmlos ist, wie es den Anschein erweckt - oder interessierte Kreise das glauben machen möchten. Könnte man Ungereimtheiten sogar mithilfe von Ergebnissen aus Feldversuchen belegen, wäre das die Krönung. Gibt's das denn hier nicht - besenderte Wölfe, die ziemlich gut beobachtet werden? Das gäbe harte Fakten, an denen so leicht nicht vorbeizukommen ist.
Und wegen des 30%-Populationswachstums - das halte ich für gewagt, wenn man da keine Belege hat. Sie wandern, sie werden (illegal) bejagt, verunfallen, werden krank, sie reproduzieren sich nicht alle. Hm!
Ilse
Angenommen, es ist so, wie Du sagst, @insane - wäre es denn da nicht am besten, stetig auf die methodischen Mängel aufmerksam zu machen, um die eigene Position verständlich zu machen?
Etwa bei der 1%-Nutztierstudie zu betonen, daß von dem nachgewiesenen 1% Nutztieranteil an der Gesamtnahrungsmenge des Wolfes mitnichten auf die Anzahl der Risse geschlossen werden darf, da u. a.
a) Wölfe u. U. ihre Beute nicht vollständig verzehren,
b) im "Blutrausch" Tiere töten, aber nicht fressen,
c) es zu Kollateralschäden wie Verlammen, etc. kommen kann, die u. U. sogar eine nachträgliche Tötung der betroffenen Tiere nach sich ziehen können.
Damit könnte man darstellen, daß die Situation nicht so harmlos ist, wie es den Anschein erweckt - oder interessierte Kreise das glauben machen möchten. Könnte man Ungereimtheiten sogar mithilfe von Ergebnissen aus Feldversuchen belegen, wäre das die Krönung. Gibt's das denn hier nicht - besenderte Wölfe, die ziemlich gut beobachtet werden? Das gäbe harte Fakten, an denen so leicht nicht vorbeizukommen ist.
Und wegen des 30%-Populationswachstums - das halte ich für gewagt, wenn man da keine Belege hat. Sie wandern, sie werden (illegal) bejagt, verunfallen, werden krank, sie reproduzieren sich nicht alle. Hm!
Ilse
- Henry
- Beiträge: 4461
- Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
- Wohnort: Leipzig
- Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
- Herdengröße: 310
- Kontaktdaten:
Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf
Wegen der 30%: sieh‘ mal die Bestands-und Abschußzahlen anderer Länder an! Wie sollte es möglich sein, hohe Abschußquoten zu haben, wenn die Population noch wächst und das erneute Erhöhungen der Abschußzahlen rechtfertigt?
Wenn 2 Wölfe (Mamiwolf und Papiwolf) nur 1 einziges Zuckersüßes Kuschelwölfchen durchbringen: Wie hoch ist dann bereits das Populationswachstum?
Wenn 2 Wölfe (Mamiwolf und Papiwolf) nur 1 einziges Zuckersüßes Kuschelwölfchen durchbringen: Wie hoch ist dann bereits das Populationswachstum?
Henry
der
Schafschützer
der
Schafschützer