O, weioweh,
das schaffe ich gar nicht so schnell auf einmal:-)))
@Henry (dort ist es am leichtesten)
1. Bei uns am westlichen Rande des Ruhrgebiets über die Rückkehr des Wolfes zu diskutieren, ist m. E. zu unseren Lebzeiten hypothetisch. Kein Lebensraum da. Tiere dort leben zu lassen, wo kein Raum für sie ist - nein! Lebte ich woanders, fiele die Antwort vielleicht anders aus.
2. Zur Waffengewalt habe ich ein gespaltenes Verhältnis. Obwohl ich mich als friedlichen Menschen betrachte, habe ich entschlossen ein Tier getötet, um meinen Hund zu schützen - also könnte ich nie mein Verständnis denen versagen, die ihre Lieben (Tiere, Menschen) schützen. Meinetwegen sogar mit dem Jagdbogen:-;
Mit einer präventiven Entnahme oder wie man so etwas auch immer schönzureden versucht, habe ich mehr Probleme. Daß so etwas nötig sein wird, ist unbestritten - es gibt bei uns keinen Platz und kein Geld für Wölfe, die nicht scheu sind, die sich über Nutztiere hermachen statt zu jagen. Also - töten. Allerdings würde ich damit lieber keine Privaten (Jäger) betrauen wollen. Ich halte das für eine öffentliche Aufgabe.
3. Ich verstehe nichts von Schafen und nicht genug von Wölfen, um hier irgendjemand etwas zu erklären. Also wären auch nur die leisesten Versuche in diese Richtung vermessen.
Übrigens würde ich nie behaupten wollen, daß ein Zusammenleben problemlos ist oder werden kann. Deshalb habe ich ja darauf gepocht, daß zuallererst ein gesellschaftlicher Konsens hergestellt werden müsse, daß man es überhaupt nur versuchen will. Ich habe ja sogar phantasiert, daß man vielleicht sogar Lebensraum an den Wolf abgeben müßte, wenn man ihn denn wirklich haben will, damit die Rudel ungestörte Rückzugsorte haben und artgerecht leben und jagen können. Ich hoffe, man sieht, wie schwer ich mich da tue.
Ich bin eigentlich die ganze Zeit dabei zu lernen, wo diese Probleme überall liegen könnten und von möglichen Lösungen dafür zu erfahren. Z. B. aus der Perspektive der Schafhalter. Ich nehme das, was ihr sagt, sehr ernst.
Den NZZ-Artikel habe ich mit Vergnügen gelesen.
@Insane (nicht, daß Du vergessen wirst!)
Ich wundere mich darüber nicht. Konflikte zwischen arbeitenden HSH und "normalen" Touristen sind fast unausweichlich - HSHs sind dazu gezüchtet, selbständig die ihnen anvertraute Herde zu schützen. Und wer da als Mensch sich nicht angepaßt verhält, könnte etwas auslösen. In ihren Stammländern wissen die Menschen das noch und verhalten sich entsprechend.
Und - nie würde ich behaupten, daß ein Zusammenleben von Mensch und Wolf konfliktfrei verläuft. Das ist ja pure Romantik. Wenn ich etwas behaupten sollte, dann, daß man vielleicht die Opfer in einem erträglichen Rahmen halten kann. Aber nur, wenn alle Betroffenen genügend ausgebildet sind, alle sinnvollen Maßnahmen ergriffen wurden, etc., etc. Davon sind wir m. E. weit entfernt.
grauwoller hat geschrieben:Ich selber beweide mit meinen Schafen einige Kleinstflächen, die zudem allesamt an den Wald angrenzen. In Anberacht der illusorischen Forderungen hier einen Untergrabeschutz zu fabrizieren, werden gerade die ökologisch wertvollen Flächen, für die Beweidung wertlos. Ich musste leider schon, schweren Herzens, einige Flächen kündigen.
Das ist bitter!
Tatsächlich scheint das der von mir erst für die Zukunft phantasierte Verzicht auf Raum zu sein - hier auf kaltem Wege eingeführt.
Persönlich schlimm - und dann auch noch ökologisch fragwürdig.
grauwoller hat geschrieben:wo rechts der Weide eine Tankstelle mit Nachtbetrieb, links davon eine Disco und gegenüber das Rotlichtmilieu beheimatet ist. I
Du hast angesichts der Misere den Mut noch nicht verloren:-)
Nicht, daß Du das noch findest - und Dich dann mit dem Problem herumschlägst, daß die Menschen dort sich an den putzigen Wölfen freuen und ihnen die Essensreste abgeben... - war nur Spaß.
Ehrlich - ich kriege einen Knoten im Magen, wenn ich das lese. Vor lauter Wut über die Gleichgültigkeit, Dummheit und was noch alles - vornehmer: über das Politikversagen.
Ilse