Haarschafe - wesentliche Merkmale

schafbauer
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Re: Haarschafe - wesentliche Merkmale

Beitrag von schafbauer »

Von wo bekommst du den White dorper? Gibt es in D diese Linie?
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Dirk
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Re: Haarschafe - wesentliche Merkmale

Beitrag von Dirk »

Unter www.dorperschafe.de findet man einen Züchter von White Dorper in Deutschland.
Stockmann
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Re: Haarschafe - wesentliche Merkmale

Beitrag von Stockmann »

schafbauer hat geschrieben:Von wo bekommst du den White dorper? Gibt es in D diese Linie?
Meinen Grundstock Nolana FS habe ich in Bünde/Westfalen gekauft, und den 50 % White Dorper in Thüringen der mütterlicherseits ebenfalls auf die Melchior-Linie zurück geht. Ich betreibe mit ihm in dieser Saison also Linienzucht. In Thüringen, bei dem z. Zt. wohl größten Nolana-FS-Züchter??? habe ich auch den Vater, also den 100 % White Dorper gesehen und war von dessen Muskelfülle absolut begeistert. Er wird dort aber nur auf Nolana Auen eingesetzt und nicht zur Reinzucht genutzt. Der Großvater stammt aus der Schweiz. Adressen kann ich auf Wunsch als PN schicken, findest Du aber auch hier unter "Verkauf von registrierten Zuchttieren:

http://www.nolana-schafe.de/de-pages/no ... ischschaf/
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Henry
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Re: Haarschafe - wesentliche Merkmale

Beitrag von Henry »

Bitte bedenkt bei allen Zitaten insbesondere von Britischen Züchtern den anhaltenden Inselcharkter auch nach einem Verkauf. Die oft angesprochene Parasitenresistenz geht zum Beispiel von einem anderen Niveau und einer völlig anderen Weidehaltung aus und dem Preis und der Verfügbarkeit von Medikamenten in UK/NZ/AU aus. Viele Parameter, die in UK und hier den gleichen Namen haben, haben andere Bedeutung. Es ist durchaus zu empfehlen, Erfahrungen mit Rassen nicht vom Ausland - insbesondere nicht von UK - unnachgeprüft zu akzeptieren und als gegeben weiterzuverbreiten.

Ich spreche da durchaus aus Erfahrung.
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Re: Haarschafe - wesentliche Merkmale

Beitrag von alpenblümchen »

heumann@ du meinst in D kann moderhinke nicht eliminiert werden weil kein zink-und kupfersulfat erhältlich ist? harte oder weiche klauen haben keinen zusammenhang mit der moderhinke. es geht nur um bakterien. die können ausgeschaltet werden. wer aber nicht fähig ist einen schafbestand moderhinkefrei zu gestalten, sollte auf dorper verzichten. bei meinen dorper war fast nie durch die moderhinke eine klaue zersetzt. die schmerzhafte stelle war oben im zwischenklauenspalt.

schafbauer@ die weissen dorper sind so selten und zum teil ingezüchtet, dass daraus kaum ein bestand aufgebaut werden kann. auch mit hilfe von weissen dorper aus england wäre es eine aufwendige und unsichere angelegenheit. meine 3 weissen dorper böcke decken schwarzkopf dorper. sie vererben vollfleischigere keulen. ihr nachteil, sie sind weniger bewollt. besonders bei den neu geborenen lämmern ist das störend. die selektion auf vollfleischigkeit hat ihre grenzen. einer meiner nachbarn hat neben den mutterkühen noch 100 Texel auen. im 2015 verstarben 7 schon vor dem lammen auf dem rücken.

mit dorper die nicht immer vollständig abhaaren, haben nur die ein problem die eines daraus machen. wer in der schafhaltung die wirtschaftlichen aspekte in den vordergrund stellt, hat keine probleme damit.
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Re: Haarschafe - wesentliche Merkmale

Beitrag von Stockmann »

alpenblümchen hat geschrieben:.......
mit dorper die nicht immer vollständig abhaaren, haben nur die ein problem die eines daraus machen. wer in der schafhaltung die wirtschaftlichen aspekte in den vordergrund stellt, hat keine probleme damit.
Jein! Wenn man es nur auf die Schafhaltung bezieht, teile ich diese Meinung. Hat man aber öfter Publikum auf dem Hof, dem man evtl. andere Produkte (z.B. Pferde) verkaufen will, erfordert das jedesmal eine Aufklärung, sonst werden schnell falsche Rückschlüsse auf die gesamte Hofführung gezogen ........."wenn schon die Schafe so räudig aussehen".
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Re: Haarschafe - wesentliche Merkmale

Beitrag von Stockmann »

Henry hat geschrieben:Bitte bedenkt bei allen Zitaten insbesondere von Britischen Züchtern den anhaltenden Inselcharkter auch nach einem Verkauf. Die oft angesprochene Parasitenresistenz geht zum Beispiel von einem anderen Niveau und einer völlig anderen Weidehaltung aus und dem Preis und der Verfügbarkeit von Medikamenten in UK/NZ/AU aus. Viele Parameter, die in UK und hier den gleichen Namen haben, haben andere Bedeutung. Es ist durchaus zu empfehlen, Erfahrungen mit Rassen nicht vom Ausland - insbesondere nicht von UK - unnachgeprüft zu akzeptieren und als gegeben weiterzuverbreiten.

Ich spreche da durchaus aus Erfahrung.
Heißt das konkret, dass Schafe mögliche Resistenzen verlieren wenn sie den Ärmelkanal überqueren und dass Krankheit XY in UK eine andere sein kann als in D. :?:
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Re: Haarschafe - wesentliche Merkmale

Beitrag von Thorsten »

Hallo,

ich baue mir gerade eine kleine Herde Haarschafe auf, die einen sehr hohen Anteil an Wiltshire Horn Blut hat. Hatte mir vor zwei Jahren eine kleine Mix-Herde gekauft, von der ich leider keinerlei Abstammungen kenne. Das hohe WH-Blut ist aber unverkennbar. Habe nun den Bock gewechselt und mir einen reinrassigen WH Bock gekauft; plane, möglichst nah an die 100 % Anteil zu kommen.

Sind in meinen Augen sehr "edle" Schafe. Vorteile aus meiner Sicht: extrem robust, sehr gute Klauen, streng saisonal, werden nicht zu massig. Nachteile: die Böcke neigen zu aggressivem Verhalten; werden häufig mit Ziegen verwechselt :)

Auch Mixe sollen vielversprechend sein. Habe von mehreren Seiten gehört, dass es z.B. gute Ergebnisse mit WGH als Mutterrasse geben soll. Geht spätestens dann deutlich in Richtung Landschaf. Nolana hätte es ohne WH nie gegeben!

Wen die Hörner nicht stören... Ab dem Münsterland südwärts gibt es relativ viele Zuchttiere; außerdem noch einige Züchter in den Niederlanden.

Beste Grüße,
Thorsten

P.S.: habe im Januar 2018 einen reinrassigen WH Bock zu verkaufen ;) Dürfte in Norddeutschland einer der ganz wenigen sein...
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Re: Haarschafe - wesentliche Merkmale

Beitrag von Henry »

Stockmann hat geschrieben:Heißt das konkret, dass Schafe mögliche Resistenzen verlieren wenn sie den Ärmelkanal überqueren und dass Krankheit XY in UK eine andere sein kann als in D. :?:
Das heißt vor allem, daß in UK die Resitzenz gegen Würmer an Hand der dort auftretenden Würmer, der Weidekonzepte und vor allem am allgemein üblichen Entwurmungsniveau gemessen wird. Wenn ein Englischer Züchter sagt, er hätte jetzt viel weniger Entwurmungsaufwand, dann kann das durchaus heißen, daß er statt 5 Mal nur noch 3 Mal entwurmt oder daß die Schafe Medikamentenüberdosierungen aushalten, die notwendig sind, weil Resistenzen der Würmer auftreten, er deshalb ältere billigere Mittel einsetzt und daher an der Entwurmung spart usw. Genauso, wie ich die Aussage "nur auf Gras aufgewachsen" bei Lämmern einen ganz anderen Eindruck hinterläßt, wenn man vor-Ort sieht, wieviel Kraftfutter die Mütter während der Laktation kriegen und wie lange die Bocklämmer an den Müttern bleiben ...

Wer also ausländische/fremde Einschätzungen übernimmt und sich leichtfertig zu Eigen macht, muß halt überlegen, was er glaub und was man ihm gesagt hat. Bißchen Vorsicht beim Weitertragen ist angebracht. :lol:
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Re: Haarschafe - wesentliche Merkmale

Beitrag von Thorsten »

P.P.S.: ich weiß, dass viele Experten Wiltshire Horn Schafe nicht(!) als Haarschafe bezeichnen. Ist mir ziemlich egal. Hauptsache die müssen nicht geschoren werden...
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