Nolana

lavardos
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Nolana

Beitrag von lavardos »

Nolana

Anhand eines gezielten Rückkreuzungsprogramms und stetiger Selektion auf die wichtigsten Eigenschaften wurden dem Nolana-Schaf durch Einkreuzung von Haar- und Kurzwollrassen in hiesige, über Jahrzehnte an den Standort Deutschland angepasste Woll-Schafrassen die Wolle weggezüchtet, die wirtschaftlichen Vorteile wie Rahmen und Bemuskelung der heimischen Wollschafrassen als auch Robustheitsmerkmale, wie z. B. feste Klauen etc. blieben jedoch weitestgehend erhalten. Es erfolgt ein natürlicher jährlicher Wechsel von Winter- und Sommerfell.

Ausschlaggebend für die „Nolana-Idee“, die 1997 ins Leben gerufen wurde, war der Wegfall von Kosten und Arbeitsaufwand für die Schafschur, welche in keinem Verhältnis mehr zu den Erlösen der Wollvermarktung standen. Seriöse Berechnungen haben ergeben, dass die Gesamt-Produktionskosten bis zu 30% geringer sind, als die der bewollten, heimischen Rassen.

Im Jahr 2006 wurde aus der Interessengemeinschaft dann der eingetragene Verein „Nolana-Netzwerk Deutschland e. V“ gegründet.

Es gibt 2 Zuchtrichtungen, denen die Hornlosigkeit und der selbstständige Fellwechsel gemeinsam ist: Der einfarbig weiße Fleischtyp (Nolana-Fleischschaf) und der einfarbig braune Landschaftyp (Nolana-Landschaf).

Das Nolana-Schaf ist auf dem Vormarsch, so ist die Anzahl der Herdbuchzüchter (in D offiziell bis 2024 "Zuchtversuch Nolana") in den vergangenen Jahren im Vergleich zu vielen anderen Rassen gestiegen. In der Hobbyhaltung dürfte der Zuwachs noch deutlich höher sein.


Auch in unseren Nachbarländern wie Österreich, Italien und der Schweiz steigt das Interesse an dem Nolana-Projekt sprunghaft an.
So gibt es in der Schweiz mittlerweile auch einen Nolana-Verein, die Anerkennung als eigenständige Rasse wird wohl noch in diesem Jahr erfolgen.

In England gibt es ebenfalls das ähnliche Exlana-Programm, in Wales gibt es easy-care-Schafe.

Weitere Informationen findet man auf der Vereinshomepage http://www.nolana-schafe.de

Nolana-Landschaf
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Nolana-Fleischschaf
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Zuletzt geändert von lavardos am Fr 25. Nov 2016, 14:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Henry
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Re: Nolana

Beitrag von Henry »

Die Schafe gefallen mir sehr.

Mich macht nur immer traurig, daß sie im Namen tragen, was sie nicht haben. Das ist eine Negativaussage. Und die haben die nicht verdient. Das Easy-Care ist leicht zu halten, die graue gehörnte Heidschnucke ist grau und hat Hörner und ein Bluefaced Leicester hat ein blaues Gesicht und kommt aus Leicester. Niemand würde die Bauch-Wollfrei-Schafe, Nicht-weiche-Klauen-Schafe oder Nicht-viele-Lämmer-Schafe nennen.

Schade, daß sie weg sind aus Köllitsch, die NOLANA und noch schader, daß es so ein Gezerre gibt mit der Herdbucheintragung. Für jemanden, der ganz bewußt keine Wolle auf seinen oder einem Teil seiner Schafe will, sind die sehr sehr sinnvoll. Erinnert Euch an Urs und Wilhelm!
Henry
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Re: Nolana

Beitrag von lavardos »

Hallo Henry,

mit der Namenswahl pflichte ich dir ein Stück weit bei. Im Zuge der Verlängerung / Spezifizierung des Nolana-Zuchtziels von 2015 -2024 wurde auch dieses Thema diskutiert. Für das NOL-Landschaf gab es zum Beispiel die Idee, es "Deutsches braunes Haarschaf" zu nennen.

Aufgrund der Tatsache, dass der Begriff "Nolana" aber durchaus schon bekannt ist, und man diesen Bekanntheitsgrad durch eine weitere/neue Rassebezeichnung nicht aufgeben wollte, bleib es dann - zumindest bis 2024 - bei dieser Begrifflichkeit.

Schauen wir mal, wenn der Zuchtversuch beendet und die Eintragung als eigenständige Rasse anvisiert wird, ob dann auch noch mal der Name zur Diskussion steht und ggfls. angepasst wird.
Zuletzt geändert von lavardos am Fr 25. Nov 2016, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nolana

Beitrag von schafbauer »

was willst du uns damit sagen? alles eigentlich bekannt.

ich denke solange die nolana nicht als eingetragene zucht geführt werden wird sich am interesse nichts ändern. es sind einfach zu viele kreuzungen am markt

mein letzter stand - wo ich mit haltern von nolana schafen gesprochen habe - ist dass nolana in der fleischleistung einiges hinterher sind, stark saisonal und das sie auf exlana oder easy care tauschen.

das nolana-landschaf soll - bösen zungen nach - überhaupt zu stark dem blackbelly bzw. dem kamarun nach kommen.
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Re: Nolana

Beitrag von Heumann »

Aber gerade das, was sie nicht haben, ist doch ihre große Stärke!

Wenn jemand eine graue Schnucke kauft, erfährt er eben erst später, dass die Viecher nix wiegen und geschoren werden müssen und wer ein Schaf kauft, weil es einen blauen Kopf hat, ärgert sich halt auch irgendwann über die Wolle. Dann doch lieber die größte Stärke in den Namen der Tiere!
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Re: Nolana

Beitrag von lavardos »

Henry hat geschrieben: und noch schader, daß es so ein Gezerre gibt mit der Herdbucheintragung.
Ich meine, dieses Thema hat sich in jüngster Vergangenheit deutlich entspannt. So gibt es mittlerweile selbst in Rheinlandpfalz und Bayern Herdbuchzuchten.
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Re: Nolana

Beitrag von Heumann »

schafbauer hat geschrieben:das nolana-landschaf soll - bösen zungen nach - überhaupt zu stark dem blackbelly bzw. dem kamarun nach kommen.
Das Gegenteil ist der Fall. Die Landschafe gehen von Gewicht her ziemlich in Richtung Dorper, mit besseren Klauen und besserem Abhaaren (und besserem Aussehen), die Fleischschafe kann ich nicht beurteilen, aber die letzten Zahlen aus ernstzunehmenden Stationsprüfungen ordnen sie zwischen normalen (leider wolligen) Fleischschafen ein.
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Re: Nolana

Beitrag von Heumann »

schafbauer hat geschrieben: und das sie auf exlana oder easy care tauschen.
Das kann ich sogar gut verstehen. Die britischen Rassen und Kreuzungen sind einige Liegen über allem, was hier in Deutschland rumläuft. Dorper gibts da fast gar nicht, hier sind es totale Modeschafe. In Österreich werden Schafe auf Kopfform und lange Beine gezüchtet, auf der Insel auf Wirtschaftlichkeit.
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Re: Nolana

Beitrag von schafbauer »

Heumann hat geschrieben:
schafbauer hat geschrieben: und das sie auf exlana oder easy care tauschen.
In Österreich werden Schafe auf Kopfform und lange Beine gezüchtet, auf der Insel auf Wirtschaftlichkeit.
gottseidank sind die zeiten vorbei. jetzt versucht man das ruder gewaltigst rum zu reisen. es wird daher nur mehr importiert. auch die neue selektion in der zucht macht ihr übriges.

von wo bist du heumann? bistn ösi?
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Re: Nolana

Beitrag von lavardos »

schafbauer hat geschrieben: ich denke solange die nolana nicht als eingetragene zucht geführt werden wird sich am interesse nichts ändern. es sind einfach zu viele kreuzungen am markt

mein letzter stand - wo ich mit haltern von nolana schafen gesprochen habe - ist dass nolana in der fleischleistung einiges hinterher sind, stark saisonal und das sie auf exlana oder easy care tauschen.

das nolana-landschaf soll - bösen zungen nach - überhaupt zu stark dem blackbelly bzw. dem kamarun nach kommen.
zu 1. Natürlich gibt es viele - auch durchaus schlechte Kreuzungstiere- am Markt, aber das gilt - wenn überhaupt -für die Hobbyzuchten. Die Zuchtzielbeschreibung ist zwischenzeitlich deutlich enger geschnürt worden, so dass ein Nolana-Schaf in Abt. A und B auch als ein solches bezeichnet werden darf.

zu 2. Hier muss ich einiges richtig stellen, ich weiß ja nicht, von wann dein letzter Stand ist, aber es gibt ja sogar eine offizielle Stationsprüfung bereits aus dem Jahre 2010, wo das NOL-Fleischschaf ebenbürtig mit anderen etablierten Fleischsschafrassen abgeschnitten hat.

NOL-Fleischschafe sind saisonal, aber durchaus mit einer längerer Brunstsaison, natürlich immer auch abhängig von den Ausgangsrassen.
Nol-Landschafe sind idR asaisonal, aber auch hier gilt der Hinweis auf die Ausgangsrassen.

Exlana werden in D nicht als Rasse geführt, hier wird es die Schwierigkeit geben, immer frisches Blut nach D zu bekommen, ebenso wird ein stetiger Import -auch aufgrund des Brexits -wohl eher unwirtschaftlich. Das gleiche gilt für easy-care. Zudem sind die easy-care wenn überhaupt mit dem Nolana-Landschafen in Gewicht in Größe zu vergleichen, aber selbst da sind sie eher noch leichter.

zu 3. Das behaupten dann wirklich nur böse Zungen, ich würde dich bitten, wirklich mal bei Herdbuchzüchtern einen Besuch abzustatten und die Tiere (zumindest die in Abt. B und A) zu begutachten und dir danach erst eine Meinung zu bilden.
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