Nolana

schafbauer
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Re: Nolana

Beitrag von schafbauer »

lavardos hat geschrieben:zu 2. Hier muss ich einiges richtig stellen, ich weiß ja nicht, von wann dein letzter Stand ist, aber es gibt ja sogar eine offizielle Stationsprüfung bereits aus dem Jahre 2010, wo das NOL-Fleischschaf ebenbürtig mit anderen etablierten Fleischsschafrassen abgeschnitten hat.


Nol-Landschafe sind idR asaisonal, aber auch hier gilt der Hinweis auf die Ausgangsrassen.

Das gleiche gilt für easy-care. Zudem sind die easy-care wenn überhaupt mit dem Nolana-Landschafen in Gewicht in Größe zu vergleichen, aber selbst da sind sie eher noch leichter.

zu 3. Das behaupten dann wirklich nur böse Zungen, ich würde dich bitten, wirklich mal bei Herdbuchzüchtern einen Besuch abzustatten und die Tiere (zumindest die in Abt. B und A) zu begutachten und dir danach erst eine Meinung zu bilden.
dein stand ist aus 2010. u der stand ist auch schon ziemlich alt oder? dort geht z.B. aber auch eindeutig hervor dass die leistungen sehr stark schwanken u nolana-fleisch stark ins fett geht.

ich habe vom zuchtleiter bestätigt bekommen dass nolana-land auch nur mehr saisonal ist.

easy-care sind gut in D vertreten. in Ö gibt es wenige. u exlana wird gerade eine versuchsherde bei einem freund von mir aufgebaut (1 Muttertier kostet vom See bis zu ihm 340euro). genau dieser hat nolana-landschafe von einem "renommierten" züchter (vom netzwerk empfohlen), hat sich stark dafür gemacht u ist demnach auch sehr enttäuscht.
ob exlana als zucht in D ist oder nicht wird auch egal sein.

auch ich habe mich vor 2 wochen auf die reise gemacht und habe mich bei nicht-züchtern in Ö und züchtern in D über nolana-landschafe informiert. meine euphorie ist schnell verflogen.


wenn du einen guten nolana züchter kennst mit WIRKLICH asaisonlen schafen und auch mit den merkmalen die nolana so groß verspricht schick mir umgehend seine adresse. er wird ein gutes geschäft mit mir machen.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
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Re: Nolana

Beitrag von lavardos »

Hallo Schafbauer,

die Asaisonalität hängt natürlich stark von den Ausgangsrassen ab. Ich kann nur für mich und aus eigener Erfahrung sprechen:

Ich selbst stelle die Böcke im Juli / August zu den Mutterschafen und bekommen somit die Lämmer ab ca. Anfang Dezember. Da es fütterungstechnisch für mich einfacher ist, die Tiere bedarfsgerecht zu füttern, wenn sie recht nah beieinander ablammen, lege ich keinen großen Wert auf eine Zwischenlammung. Meine Herde basiert von der Haarschafseite her größtenteils auf Barbados Blackbelly, die wollige Fleischschafseite waren schwere Gebrauchskreuzungen.

Ich wollte es aber bzgl. der Asaisonalität auch mal überprüft haben und habe deshalb mal in einem Jahr (2014) einen Bock bei einem Teil der MS laufen lassen, und siehe da, pünktlich zum geplanten Urlaubsantritt am 1.7.15 kamen Drillinge. :)

Und es haben weitere Tiere gelammt.

Ich habe vor Jahren einige Tiere (noch nicht einheitlich, besonders in der Farbe, keine Herdbuchtiere) an einen Schweinemäster im Haupterwerb verkauft, der für einige Flächen pflegeleichte Schafe suchte. Er lässt den Bock bei der Herde und hat im Sommer diesen Jahres wieder jede Menge Ablammungen gehabt. Ich kann dir gerne seine Kontaktdaten per PM schicken, wenn du möchtest. Hier kann man absolut von Asaisonalität sprechen.

Ich behaupte ja zudem nicht, dass alle Nolana-Landschafe unbedingt asaisonal sind, ebenso handelt es sich wohlgemerkt offiziell immer noch um einen Zuchtversuch, so dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht von einer gefestigten Rasse sprechen können (bei Schwarzköpfen kommen auch nach 50 Jahren Zucht und mehr immer noch Böcke mit Hornstummeln durch), würde aber behaupten, dass sich das Nolana-Projekt - nicht zuletzt auch durch die enger gewordenen Zuchtvorgaben - nunmehr in der Konsolidierungsphase befindet.

Im übrigen sind einige Hobbyzuchten auch schon sehr weit. Aber sicher gibt es auch noch viele F1- oder auch R1-Kreuzungen, die irgendwo als Nolana-Schafe angeboten werden. Das sind dann die sogenannten "schwarzen" Schafe ;)

Es werden natürlich immer mal wieder Tiere "ausmendeln", die nicht in allen Zuchtvorgaben dem Nolana-Schaf entsprechen. Selbst bei Coburger Füchsen kommen immer mal wieder (und gar nicht so selten) Schecken durch.
Zuletzt geändert von lavardos am Fr 25. Nov 2016, 22:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Nolana

Beitrag von lavardos »

Noch eine kleine Ergänzung:

An dem besagten 1.7.15 -also der Tag mit der Drillingslammung- haben wir (meine Familie und ich) uns auf den Weg über den Ärmelkanal nach England gemacht und während unseren Urlaubs haben wir die Exlana-Betriebe von Tim White und Peter Baker besucht.

Es war schon beeindruckend, welche Flächen dort beweidet wurden. Die Exlana-Herden (besonders die von Tim) waren sehr einheitlich.
Allerdings sind die Tiere in Größe und Körpergewicht kleiner und leichter als die deutschen Nolana-Fleischschafe.

Tim White war auch bereits schon mehrfach (mind. 2mal) in D und hat Vorträge über die dortige Exlana-Zucht gehalten. Sie gehen dort sehr wissenschaftlich mit dem Thema um und legen großen Wert auf die Züchtung möglichst wurmresistenter Tiere.

Er selbst sagt aber auch von den dortigen (und somit seinen) Tieren, dass sie in Gewicht und Größe nicht mit den deutschen Nolana-Fleischschafen vergleichbar sind.

Wenn man an solche Importtiere ran kommt und die Herde etwas schwerer züchten möchte, sind sicher Nolana-Fleischschafböcke als Kreuzungspartner sehr gut geeignet.

Wenn man aber seine Exlanas rein halten will (dieses gilt ebenso für easy-care), so sind m. E. weitere Importe unumgänglich.
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Re: Nolana

Beitrag von Heumann »

schafbauer hat geschrieben:ich habe vom zuchtleiter bestätigt bekommen dass nolana-land auch nur mehr saisonal ist.

...


wenn du einen guten nolana züchter kennst mit WIRKLICH asaisonlen schafen und auch mit den merkmalen die nolana so groß verspricht schick mir umgehend seine adresse. er wird ein gutes geschäft mit mir machen.
Gott sei Dank! Die größte Schwäche der Nolana-Landschafe ist die (angebliche?) Asaisonalität. Wenn jemand Schweine züchten will, soll er Schweine nehmen. Wenn jemand wegen Direktvermarktung immer Lämmer will, soll er sich langbeinige Österreicher nehmen, aber niemand braucht ein asaisonales Landschaf!
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Re: Nolana

Beitrag von schafbauer »

@heumann

ich kann deiner schreiberei nicht folgen.
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Re: Nolana

Beitrag von lavardos »

schafbauer hat geschrieben: das nolana-landschaf soll - bösen zungen nach - überhaupt zu stark dem blackbelly bzw. dem kamarun nach kommen.
Ich habe dazu mal ein aktuelles Foto meiner Herde von hinten gemacht, ich glaube, es ist deutlich zu erkennen, dass die Tiere mit Kamerunern und BBB nicht mehr viel zu tun haben:
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Re: Nolana

Beitrag von Henry »

Heumann hat geschrieben:Die größte Schwäche der Nolana-Landschafe ist die (angebliche?) Asaisonalität. Wenn jemand Schweine züchten will, soll er Schweine nehmen. Wenn jemand wegen Direktvermarktung immer Lämmer will, soll er sich langbeinige Österreicher nehmen, aber niemand braucht ein asaisonales Landschaf!
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Re: Nolana

Beitrag von Henry »

lavardos hat geschrieben:... ich glaube, es ist deutlich zu erkennen, dass die Tiere mit Kamerunern und BBB nicht mehr viel zu tun haben ...
... aber gilt das dann auch für den Geschmack? :shock: Das wär kein Fortschritt.
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Re: Nolana

Beitrag von lavardos »

Henry hat geschrieben:
lavardos hat geschrieben:... ich glaube, es ist deutlich zu erkennen, dass die Tiere mit Kamerunern und BBB nicht mehr viel zu tun haben ...
... aber gilt das dann auch für den Geschmack? :shock: Das wär kein Fortschritt.
Bei den abgebildeten Tieren kann ich dir das leider nicht beantworten ;) ;) ;)

Das letzte Nolana-Landschaf-Fleisch, welches ich gegessen habe, war jedoch vorzüglich, und Kunden bestätigen dieses auch.
Aber alles wie immer "Geschmackssache" .....
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Re: Nolana

Beitrag von seb »

Heumann hat geschrieben:Gott sei Dank! Die größte Schwäche der Nolana-Landschafe ist die (angebliche?) Asaisonalität. Wenn jemand Schweine züchten will, soll er Schweine nehmen. Wenn jemand wegen Direktvermarktung immer Lämmer will, soll er sich langbeinige Österreicher nehmen, aber niemand braucht ein asaisonales Landschaf!
Da müsste mir mal jemand eine allgemeingültige Definition vom Landschaf geben. Ich kann mir sehr gut Betriebsbedingungen vorstellen, in denen eine asaisonale Rasse mit guter Futterverwertung und guten Fleischleistungen aus der Landschaftspflege eine betriebswirtschaftlich sehr interessante Möglichkeit darstellen. Wer neben Vertragsflächen auch noch über gutes, ertragreiches Grünland verfügt und gerade im Frühjahr Herbstlämmer darauf ausmästen kann, der ist doch deutlich im Vorteil bei der Vermarktung.
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