Mules

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Insane
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Re: Mules

Beitrag von Insane »

Niedersachse hat geschrieben:Hallo Henry ,

ich hab die Tageszunahmen schon gelesen , aber wie sind die Muttern gefüttert worden damit die Lämmer die Tageszunahmen hatten Silo,Gras,Kf Ecorn Soja Mais oder was. Denn die Tageszunahmen hinzu kriegen ist ja denke ich in Deutschland nicht das Problem. Und interessant wäre auch noch was die Lämmer bekamen KF etc siehe oben.


LG

Hey,

unsere Nasen stehen den ganzen Tag auf Gras und haben Heu adlib. Dazu bekommen sie zu ca. 45st einen Eimer
mit 5kg Leckerli aus: Apfeltrester, Kleie und je einer halben Futterschippe Mais und Hafer ODER Lämmerpellets.
Das sind also ca. 110gr. pro Nase und Tag und dient eher dem Zusammenrufen im Stall zum abendlichen "Check
und Krabbeln" als zur Mast :lol:
Und natürlich gibt es immermal ein Taschenleckerli - zur Zeit enVogue: Pferdeleckerli mit Kräutern oder Apfel.
Da gibt es aber maximal 2-3 pro Tag. :popcorn:

LG
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
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Steffi
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Re: Mules

Beitrag von Steffi »

Interessant wäre ja auch eine Verkostung von "typisch deutschem 2-Rassen-Lamm" und denen aus dem 3-Rassen-Prinzip. Nur die Quantität macht´s ja auch nicht, zumindest nicht als Verkaufsargument der überwiegend kleineren Schafzüchter alter Rassen. Da kann man nur mit Qualität/Andersartigkeit punkten. Ich könnte mir vorstellen, daß ein intensiv im Stall mit KF gemästetes Lamm anders schmeckt, als ein auf der Weide großgezogenes? Zumindest schmecken meine eigenen Lämmer anders als die, die ich beim Metzger/im Supermarkt bekomme. An meinen ist halt mit 5 Monaten noch so gar nichts dran. Utopisch, die vor 9-12 Monaten nennenswert an den Haken zu bekommen :traurig:

Ob der von Henry angestoßene Weg nun dazu führt, daß man 45kg Lämmer statt mit KF nach 5-6 Monaten schon nach 4-5 Monaten und fast nur mit Gras erhält und ob das wirtschaftlich dann, auch für deutsche Züchter, Sinn ergebe, kann ich nicht beurteilen.

LG,
Steffi
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Henry
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Re: Mules

Beitrag von Henry »

Hallo Niedersachse,

es geht darum, ob sich die Kinder der Mules im Vergleich zu den Kindern der Mutterrasse wirtschaftlicher aufziehen lassen.

Wie Du das vorhersagen kannst, wenn ich Dir Daten über die Fütterung der Vaterrasse BFL gebe, dann ist ja alles gut.

Unsere aktuell an die 70 Schafe kriegen einmal am Tag alle zusammen zwei Wischeimer gefüllt mit 50% Apfeltrester und dem Rest Kleie, Schafkraftfutter, Mais, Hafer, Erbsen, Sonnenblumen in wechselnden Zusammensetzungen. Ohne Trester gibt das etwas zwischen 40 und 60g pro Tag und Kopf. Wieviel die Lämmer dann kriegen, wenn auch Alte da sind, ahnst Du.

Mules haben wir keine.
Henry
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Steffi
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Re: Mules

Beitrag von Steffi »

Henry hat geschrieben:Hallo Niedersachse,

es geht darum, ob sich die Kinder der Mules im Vergleich zu den Kindern der Mutterrasse wirtschaftlicher aufziehen lassen.

Wie Du das vorhersagen kannst, wenn ich Dir Daten über die Fütterung der Vaterrasse BFL gebe, dann ist ja alles gut.
Die BFL sind aber nicht (zwingend) die Vaterrasse der Kinder der Mules, das sind doch Fleischafböcke?

LG,
Steffi
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Henry
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Re: Mules

Beitrag von Henry »

Steffi hat geschrieben:Die BFL sind aber nicht [...] die Vaterrasse der Kinder der Mules, das sind doch Fleischafböcke?
So ist der Plan, jedenfalls. :haehae:
Henry
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grauwoller
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Re: Mules

Beitrag von grauwoller »

Auch wenn ich jetzt vielleicht wieder als Stänkerer bezeichnet werde - das Fehlen der Bauchbewollung, die man sowohl bei den BFL als auch bei den hier abgebildeten Mules erkennen kann, schränkt das Einsatzgebiet dieser Tiere eindeutig ein. Auch wenn die Formulierung "werden nicht aufgestallt"
eine vorhandene Kälteunempfindlichkeit suggerieren soll,so hat doch Insane klar und deutlich beschrieben,dass die BFL einen mit Stroh eingestreuten Stall benötigen.
Bei allem Jubel über die schöne feine Wolle der BFL, der ja in bezug auf den Tragekomfort der daraus gefertigten Kleidungsstücke durchaus berechtigt ist, sollte man aber auch klar ansprechen,dass solch eine Wolle für den Aufenthalt im Freien bei nass-kaltem Wetter denkbar ungeeignet ist, weil das Wasser nicht schnell genug nach aussen abgeleitet wird, die wolle verklebt und fällt in sich zusammen. dadurch ist der Isolierungseffekt futsch,weil die vielen kleine Luftkammern nicht mehr vorhanden oder mit Wasser gefüllt sind.
Wenn du also diese intensive Werbekampagne für die Mastlämmer-Erzeugung mit BFL bzw Mules fährst, dann nimm doch bitte die rosarote Brille ab,und erwähne auch solche Aspekte, auch wenn sich das evtl. für den Absatz deiner BFL-Böcke nachteilig auswirken könnte.

Zum Thema Pommern und kreuzungen nur soviel: Es hat in zurückliegender Zeit Kreuzungsversuche mit englischen Fleischschafrassen gegeben, die Resultate waren aber wohl unvorteilhaft. Es gibt zur Zeit noch einige wenige größere Herden mit RPL Muttern die z.Teil in Reinzucht und zum anderen Teil eingekreuzt werden. Hierbei kommen Schwarzkopf, Ile de france und Berrichon zum Einsatz

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Re: Mules

Beitrag von Thorsten »

grauwoller hat geschrieben:Zum Thema Pommern und kreuzungen nur soviel: Es hat in zurückliegender Zeit Kreuzungsversuche mit englischen Fleischschafrassen gegeben, die Resultate waren aber wohl unvorteilhaft. Es gibt zur Zeit noch einige wenige größere Herden mit RPL Muttern die z.Teil in Reinzucht und zum anderen Teil eingekreuzt werden. Hierbei kommen Schwarzkopf, Ile de france und Berrichon zum Einsatz

Christoph
Moin Christoph,

unser Züchterkollege Hartmut Glamann kreuzt nach wie vor im großen Stil Pommern mit Fleischschafrassen. Hatte er neulich in Karow erzählt. Ich meine, er bevorzugt Charolais, bin mir aber nicht mehr ganz sicher. Er war jedenfalls ganz angetan von dieser Kombi und vermarktet die Kreuzungslämmer recht profitabel.

Ich habe neben meinen Pommern ja noch eine kleine Gruppe Wiltshire-Horn. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, ein paar Pommernmütter von einem WH-Bock decken zu lassen. Vielleicht mach' ich das nächstes Jahr mal.

Beste Grüße,
Thorsten

P.S.: hat jemand Interesse an einem WH-Deckbock? Wäre ab sofort abzugeben. Garantiert reinrassig und in Bundesländern, die diese Rasse im Herdbuch haben, auch körfähig.
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Insane
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Re: Mules

Beitrag von Insane »

grauwoller hat geschrieben:...so hat doch Insane klar und deutlich beschrieben,dass die BFL einen mit Stroh eingestreuten
Stall benötigen.
Nur, um das besser einzuordnen. Ich hätte generell Bauchschmerzen ein Schaf (auch ein Erdnussschaf, das ja hart im
Nehmen ist) OHNE einen Stall zu halten. Ich finde jedes Schaf sollte die Möglichkeit haben, sich bei nassem, kalten
Winterwetter in einen sauber eingestreuten Stall zurückzuziehen. :schnee:
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Re: Mules

Beitrag von grauwoller »

gestern an der ca.300-köpfigen Herde (Mix aus Schwarzkopf-Merinoland -Leineschaf) unseres benachbarten Lammfleischproduzenten vorbeigefahren. Die grasten auf einer Fläche unten im Wesertal, das noch vorhandene grünzeug unter der gut 5cm hohen schneedecke (bei uns oben - keine 10km entfernt sind es 15 cm) heraus. Weit und breit kein Stall in Sicht und es schneite munter weiter.
Wenn die Mules als Alternative für die Lammfleischproduktion in Deutschland in Frage kommen sollen,dann wäre es von Vorteil, wenn sie mit solchen Bedingungen klarkommen würden. Und genau daran habe ich so meine Zweifel!
Das gemäßigte Klima auf den Inseln mit unserem kontinental beeinflussten Klima vergleichen zu wollen, führt unter Umständen in die Sackgasse.
So wie jeder Verkäufer auf die Mängel des feilgebotenen Produktes aufmerksam machen muss,ist auch und gerade der Schafzüchter gehalten, beim Verkauf seiner Zuchttiere auf die Defizite und Einschränkungen in der Nutzungsmöglichkeit aufmerksam zumachen...
Es wird hier so dargestellt, als wenn die Verpaarung von BFL mit einem Vertreter einer Robustrasse, im Ergebnis nur Mules hervorbringen würde, die lediglich die positiven Eigenschaften ihrer Elterntiere in sich vereinen würden. Die Negativen Eigenschaften lösen sich dann in Luft auf....ach ja,die
gibt´s ja bei BFL gar nicht, ich vergaß...

Christoph
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Henry
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Re: Mules

Beitrag von Henry »

grauwoller hat geschrieben:Es wird hier so dargestellt, als wenn die Verpaarung von BFL mit einem Vertreter einer Robustrasse, im Ergebnis nur Mules hervorbringen würde, die lediglich die positiven Eigenschaften ihrer Elterntiere in sich vereinen würden. Die Negativen Eigenschaften lösen sich dann in Luft auf....ach ja, die gibt´s ja bei BFL gar nicht, ich vergaß...
Du erinnerst doch ständig daran und berichtest von Deinen (schlechten) Erfahrungen mit den Bluefaced Leicestern und den Mules. Da wird das schon nicht vergessen. Was störte Dich denn am meisten?
Henry
der
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