Scottish Blackface Schafe

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Pat
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Scottish Blackface Schafe

Beitrag von Pat »

Hallo zusammmen

Nach Umwegen habe ich das neue Forum auch gefunden. ;)

In einigen Tagen gesellen sich zu unserer Suffolk- und Texelherde (Herdebuch) einige Blackface Schafe. Uns gefällt diese Rasse einfach sehr und wir möchten diese Tiere für die weniger ertragsreichen Hangflächen und die Weideflächen am Waldrand (Gebüsch kurzhalten) einsetzen.

Könnt ihr mir einige Tipps zu dieser Rasse geben? Gibt es etwas, was speziell beachtet werden muss?

Die Tiere, welche wir kaufen, sollen laut Aussagen des Halters handzahm sein. (Sehe sie das erste Mal nächstes Wochenende in original.)

Mich interessiert vor allem: Gibt es "rassespezifische" Krankheiten oder gesundheitliche Schwächen? Fütterung im Winter? Erste Ablammung in welchem Alter? Hat jemand Erfahrungen mit Kreuzungen Blackface x Suffolk oder Blackface x Texel? Wie oft sollten diese Schafe geschoren werden?

Bin aber auch dankbar zu allen anderen Tipps zu dieser Rasse.

Liebe Grüsse Patricia
Claudia
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Re: Scottish Blackface Schafe

Beitrag von Claudia »

Hallo Patricia,
Thomas und ich besitzen auch eine kleine Herde von Scottish Blackface. Die Rasse ist sehr robust. Die Tiere lammen leicht ab. Spezielle Erkrankungen haben sie nicht. Wir scheren sie einmal im Jahr. Man kann es auch zweimal machen, also einmal gegen Ende Mai und einmal Anfang bis Mitte August - also vor der Deckzeit. Viele schwören auf die zweite Schur, aber wir sind immer mit einer hingekommen.

Im Frühjahr kannst Du die Tiere nicht früh scheren. Meistens ist später besser. Du erkennst den besten Zeitpunkt daran, dass sich die Wolle der Tiere vorne an der Brust öffnet - also löst. Vorher schimpft der Scherer immer, dass sich die Wolle nur schlecht scheren läßt. Die Verletzungsgefahr ist dann viel höher.

Bei unseren sind auch die Klauen sehr robust und hart. Unsere haben ein kleines Stückchen Betonweg. Da laufen sie sich die Klauen ab. Wir schneiden sie so ca. 2 mal im Jahr und immer nach Bedarf. Also man muss schon schauen, was ist, wenn ein Tier lahmt oder unrund läuft.
Bei uns hat es sich bewährt, dass die Tiere einen Unterstand gegen Regen und Schnee haben.

Das Jahr über leben unsere Tiere von Heu und Weide. Wenn sie laktieren und Lämmer haben, bekommen sie kleine (!!!) Hafergaben. Bei den Blackies muss man eher aufpassen, dass man den Tieren nicht zu viel gibt. Sie sind leichtfuttrig und sind gute Futterverwerter. So ist es bei uns wichtig vor den Lammungen nicht zu viel zu füttern. Das gibt leicht Schwergeburten. Wenn sie wirklich hochträchtig sind gibt es Hafer als rundes Korn mäßig zu fressen.

Versuche nicht Blackies in Ablammboxen zu zwingen oder Muttertiere zum Ablammen eng zusammen zu stellen. Das wird agressiv. Gib ihnen so viel Platz, am besten Weide wie möglich. Dann suchen sie sich ihren Platz zum Ablammen und lass sie dann auch in Frieden. Sie werden dort ein bis zwei Tage, wie angeklebt an diesem Platz verbringen und dann zur Herde zurückkehren.

Blackies sind saisonale Schafe. Du kannst sie nur im Herbst bis ca. Ende Januar zum Bock stellen und decken lassen. Wir hatten in den 8 Jahren in denen wir Blackies haben nur einmal ein Flaschenlamm. Sie sind in der Regel recht gute Mütter und versorgen ihre Lämmer recht gut. Ok - einmal hatten wir auch ein Muttertier, dass sich zweimal nicht um das zweite Zwillingslamm gekümmert hat. Das haben wir schlachten lassen. Die Blackies sollen ja weiterhin leichtlammig bleiben.

Wenn Du neue Blackies dazu kaufst, wäre ich, wie auch bei Schnucken und anderen Schafen auch, recht vorsichtig, da ein Züchter Blackies mit Lungenadenomatose verkauft hat, die sich dann in den anderen wenigen Herden in Deutschland verbreitet hat. Das ist eine blöde Krankheit. Sie ist schwer am lebenden Tier nachweisbar und hat eine irre lange Inkubationszeit (bis zu vier Jahren). Wir hatten das Pech ein erkranktes Böckchen einmal gekauft zu haben. So haben wir jetzt schon mehrere Jahre alle züchterischen Tätigkeiten sein gelassen und keine lebenden Tiere mehr verkauft. Wir gucken uns die Entwicklung in unserer Herde an und entscheiden dann, ob wir neu anfangen oder weitermachen.

Bisher scheinen wir Glück zu haben und unsere Tiere sind gesund. Ok - auch sie können schlechte Zähne haben und sich Würmer oder Leberegel
fangen. Mir fällt auf, dass Blackies sehr gut zusammen wachsen. Dieses Jahr hatte sich ein Aulamm das hintere obere Hinterbein gebrochen. Es war sauschlecht zu schienen. Der Vet hat es probiert. Thomas musste dann aber die Schiene abmachen, da das Bein dick wurde. Schließlich haben wir das Lamm mit seiner Mutter gelassen. Nach einem Monat hast Du nichts mehr von dem Bruch gemerkt. Ich war sehr erstaunt.

Verzeih ich bin ins Plaudern geraten.
Liebe Grüße
Claudia
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Pat
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Re: Scottish Blackface Schafe

Beitrag von Pat »

Hallo Claudia

Ich danke Dir ganz herzlich für Deine ausführliche Antwort.

Die Blackies sind nun seit gestern bei uns. Obwohl wir die Schafe gut angeschaut haben, hatte gestern Abend eine der älteren Auen Nasenausfluss. Wir werden heute alle Schafe mal dem Tierarzt zeigen. Ich hoffe, dass es nicht Lungenadenomatose ist.

Im Moment habe ich den Verdacht auf Pasteurellen. Diese Krankheit hatten wir uns 2 x mit zugekauften Texel-Schafen eingekauft und ich finde die Symptome dieser Aue sind sehr ähnlich.

Wie hat sich die Lungenadenomatose damals bei Eurem Böckchen geäussert? (Ich habe mich auch schon mit dieser Krankheit auseinandergesetzt, da bei einer Suffolkaue vor 2 Jahren mal der Verdacht bestand. Diese Aue wurde im Tierspital behandelt und untersucht und ist heute ohne Symptome. 100% konnte das Tierspital die Lungenadenomatose am lebenden Schaf aber auch nicht ausschliessen.)

Was mich auch noch interessieren würde, wie beurteilt man den Futterzustand von Blackies? Für meinen Geschmack sind sie etwas mager, aber da wir sonst Texel und Suffolk halten, finde ich es etwas schwierig dies zu beurteilen. Ist es normal, dass auch durch die lange Wolle die Wirbelsäule sehr spitz zu fühlen ist?

Ganz liebe Grüsse
Patricia
Thomas
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Re: Scottish Blackface Schafe

Beitrag von Thomas »

Hallo Patricia,

Claudia ist gerade bei der Arbeit, daher hier von mir ein paar Antwortversuche.

- Pasteurellen und viele andere Atemwegserkrankungen werden sich durch Antibiotika heilen lassen, Lungenadenomatose als Viruserkrankung nicht. Solange das nicht klar ist, die zugekauften Tiere unbedingt in Quarantäne isolieren! Der Ausfluss ist bei der LA das ansteckende Material, sie verbreitet sich per Tröpfcheninfektion, wie Schnupfen in der Straßenbahn, vor allem beim gemeinsamen Fressen an der Raufe oder dem Trog. 100%ig nachweisen kann man LA am lebenden Tier nicht (eine weitere tückische Eigenschaft), nur an der Lunge unterm Mikroskop. Typische Anzeichen sind: Beim Laufen ist das Schaf schnell aus der Puste (die Krankheit heißt auch Jaagziekte, dt. Hetzkrankheit), im fortgeschrittenen Stadium läuft klarer Ausfluss aus Maul und Nase, wenn du das Schaf an den Hinterbeinen hochhebst (Schubkarrentest). Unser TA hatte keine Ahnung von LA und hat (viel zu) lange verschiedene AB ausprobiert, bis dass der arme Kerl kaum mehr Luft kriegte, dann hat er ihn eingeschläfert. :(

- dünn/dürr: Blackies sind dünner als Fleischschafe, sie haben auch üblicherweise eine dünnere Fettauflage. Als gute Mütter wandeln sie vor allem während der Laktation jedes bisschen Futter in Milch um, da bleibt für die Mutter nicht viel übrig und gerade die besten Mütter sind dann recht dünn. Das sollte sich aber wieder geben, und die Laktationszeit ist ja nun auch vorbei. Man sollte jedenfalls beim Metzgergriff nicht unter die seitlichen Wirbelsäulenfortsätze fassen können.

- Decken mit Fleischschafböcken: Es gibt viele Leute, die darauf schwören. In einem Jahr hatten wir einen Blackie-Fleischschaf-Mix als Deckbock, in dem Jahr hatten wir deutliche Ablammprobleme. Ob da ein Zusammenhang bestand oder ob die Schafe während der Trächtigkeit zu fettes Futter hatten, kann ich im Nachhinein nicht sagen, der Bock war aber lecker. Seither machen wir nur noch Blackie x Blackie.

Viel Spaß mit den Schafen -- Thomas
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Pat
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Re: Scottish Blackface Schafe

Beitrag von Pat »

Hallo Thomas

Vielen Dank für Deine Antworten.

Die Blackies sind zurzeit bei uns in einem separaten (Kalt)-Stall mit Auslauf und werden dort auch bleiben, bis wir mehr wissen.

Ich hoffe nicht, dass sich das gleiche Desaster wie bei den Pasteurellen damals wiederholt. Leider gibt es bei uns nicht wirklich viele Tierärzte, die sich mit Schafkrankheiten auskennen und oft wird dann falsch behandelt oder zu lange gewartet. Wir konnten damals einen Teil unserer Schafherde merzen, da verschiedene Antibiotika nicht mehr gegen die Pasteurellen wirkten und die Krankheit bei einigen Tieren schon weit fortgeschritten war.

Ich hatte damals auch bei der Suffolkaue mit Verdacht auf Lungenadenomatose dem Tierspital vorgeschlagen, ein Virus-Nachweis aus bronchoalveoläre Lavage zu versuchen, da ich wissen wollte, ob wir dieses Virus in der Herde haben und ich noch guten Gewissens Zuchttiere verkaufen kann. Das Tierspital war jedoch von der Idee überhaupt nicht angetan und hat mit vielen Argumenten nur dagegen argumentiert.

Vermutlich werden wir uns also wieder auf Schubkarrentest, Nasentupferprobe (Pasteuerellennachweis), Antibiotika, Kontrolle der Symptome beschränken müssen. Evt. könnte man die Lunge noch röntgen. :(

Ja, das Decken mit Fleischschafböcken werden wir wahrscheinlich einfach mal ausprobieren müssen.

Liebe Grüsse
Patricia
Thomas
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Re: Scottish Blackface Schafe

Beitrag von Thomas »

Das Drama mit den Tierärzten, die sich mit Schafen nicht auskennen, ist also wohl weit verbreitet. :(

Wenn "damals" von den Tieren, die Symptome gezeigt hatten, welche überlebt haben, dann hatten diese jedenfalls keine LA. Eine klinische LA, wenn also die Symptome sichtbar sind, ist ein Todesurteil.

Soweit mir bekannt, gibt es noch keine Möglichkeit, am lebenden Schaf LA sicher genug auszuschließen (vgl. diese Arbeit aus 2004 und die Zusammenfassung des Moredun Research Institute). Lt. Moredun können 2cm³ große Tumore per Ultraschall nachgewiesen werden (von welchem Tierarzt, hier auf dem Festland?). In dem Stadium hat das Tier noch einen Schlachtwert und ist noch nicht unbedingt infektiös.

Ein paar Symptome habe ich noch vergessen: bei fortgeschrittener Erkrankung hält das Tier den Kopf hoch, weil es den Ausfluss vermeiden will. Im Lauf der Erkrankung ist außerdem eine deutlich rasselnde Atmung zu hören, zunächst nur mit dem Stethoskop, später auch mit dem nackten Ohr.

Immer noch unklar ist mir die tatsächliche Verbreitung der LA. Klar scheint zu sein, dass alle Rassen betroffen sind. Bei Reihenuntersuchungen von Schafslungen aus dem Schlachthof in D wurden relativ geringe Zahlen im Promillebereich gefunden. Falls da aber auch Lungen von Lämmern mit einbezogen wurden, dürfte die Zahl der betroffenen Herden deutlich höher liegen. Ich meine mich an eine Untersuchung des Moredun Research Institute zu erinnern (ich finde sie nicht wieder), bei der ein Viertel der untersuchten Betriebe positiv getestet wurden.

Dass LA bei euch meldepflichtig ist, weißt du ja bestimmt.

Jedenfalls drücken wir die Daumen; halt uns auf dem Laufenden!

Beste Grüße -- Thomas -- von Claudia auch!
Claudia
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Re: Scottish Blackface Schafe

Beitrag von Claudia »

Hallo Patrizia,
ich habe als aller erstes die Krankheit unseres Böckchens an der stumpfen Wolle erkannt. Sie war einfach nicht so wie die der anderen Schafe.
Das liegt jetzt allerdings ca. drei Jahre zurück - und wir warten noch zwei Jahre ab. Unsere sind zur Zeit vollkommen munter und vital. Ich hoffe, dass das auch noch in den nächsten zwei Jahren so ist und bin da einfach Optimistin. Achte einfach auf die Wolle Deiner Tiere und die Körperhaltung. Du wirst diese Krankheit erkennen, wenn eines Deiner Tiere sowas hat.

Die Tiere verhalten sich ansonsten sehr normal und fressen auch. Sie laufen mit der Herde mit. In einem Stadium hängen sie dann mehr hinten an der Herde dran. Unsere kommen z.B. immer angestürmt, wenn Fütterung angesagt ist. Dann werden sie recht schnell. :-)

Wer da hinten anhängt und dann noch außer Puste ist, ist zumindest verdächtig und wird genau beobachtet. Bisher - teu teu teu- ist bisher alles gut bei uns und ich hoffe, es bleibt so.

Lass Dich aber auch nicht kirre machen. Guck genau nach. Nicht jeder Nasenausfluss muss eine tötliche Krankheit bedeuten. Bring Tiere, sollten sie verenden zur Sectio und lass sie untersuchen. Das ist das Vernünftigste, was Du tun kannst, um einen Überblick zu gewinnen, was in Deiner Herde los ist. Äußere vor der Sectio die Verdachtserkrankungen, damit die Vets dort eine Idee haben, worauf sie untersuchen sollten.

Allerdings, wie beschrieben, sind Blackies sehr robust. Manchmal gibt es auch einen Punkt, der zu beachten ist. Wenn die Muttertiere abgelammt haben und eine Weile auf einer mageren Weide mit ihren Lämmern gestanden haben, musst Du aufpassen, wenn Du sie auf eine fette Weide umsetzt. Wenn die Lämmer dann plötzlich zu viel Eiweiß über die MIlch der Mütter bekommen, kann es sein, dass sie Dir auf der Weide in kurzer Zeit sterben. So haben wir in all den Jahren mal zwei Lämmer verloren. Wir hatten sie auch zur Sectio gebracht und die hat uns dieses Ergebnis mitgeteilt.

Seither geben wir fette Weide unseren Schafen nur sehr dosiert. Wir füttern eher zu, als ihnen zu viel Weide mit frischem Aufwuchs zu geben.

Wie geht es Deinen Tieren jetzt?
Liebe Grüße
Claudia
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Pat
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Re: Scottish Blackface Schafe

Beitrag von Pat »

Hallo Claudia und Thomas

Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Ich bin seit 3 Wochen leider ständig krank. :cry:

Der Verdacht auf Pasteurellen hat sich bei unseren Blackies bestätigt (3 von 4 entnommenen Nasentupferproben waren positiv auf Mannheimia Haemolytica). Seit einer Woche haben sie nun alle Antibiotika bekommen. Bei den Jungtieren sehen die Nasen nun sauber aus, bei den 2 älteren Auen ist zwischendurch noch eine leicht "nasse" Nase sichtbar.

Ansonsten sind die Tiere gesund und gefräsig und auch sehr anhänglich. ;)

Wir haben sehr Freude an ihnen und hoffen, dass wir die Pasteurellen auch bei den 2 Altschafen ganz ausmerzen können. (Weiss halt nicht, wie lange die 2 Alten diese Pasteurellen schon haben - der vorherige Besitzer hatte nichts bemerkt und war sehr erstaunt, als wir es ihm sagten.)

Mich würde noch interessieren in welchem Alter ihr die weiblichen Tiere das erste Mal deckt. Die Texel und Suffolk decken wir erst mit ca. 1,5-jährig.

Hat das mit der fetten Weide und den toten Lämmern mit der Breinierenerkrankung zu tun oder haben die Tiere Durchfall bekommen und sind daran eingegangen?

Liebe Grüsse
Patricia
Claudia
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Re: Scottish Blackface Schafe

Beitrag von Claudia »

Hallo Patricia,

ich freu mich für Dich, dass es keine LA ist.

Im ersten Jahr sollten die Auen nicht gedeckt werden, da sie sich zunächst als Schafe entwickeln müssen. Ansonsten können auch Schwergeburten drohen. Die jüngeren Mädels sind sonst auch noch zu eng gebaut.

Liebe Grüße
CLaudia
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Henry
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Re: Scottish Blackface Schafe

Beitrag von Henry »

Claudia hat geschrieben:ich freu mich für Dich, dass es keine LA ist.
Moin,
Sekundärinfektionen sind allerdings auch typisch bei LA-Schafen.

Ungewöhlich und selten bei LA ist (wäre) das zeitgleiche Auftreten von Symptomen. Die einzelnen erkrankten Schafe sind unabhängig von ihrem Lebensalter in unterschiedlichen Stadien der Krankheit. Sie zeigen also die Symptome gerade nicht alle auf einen Schlag. Zudem tritt die Lungenveränderung praktisch nie vor dem 3 oder 4 Lebensjahr auf. (Ich hatte jedoch auch schon den Ausnahmefall eines Kamerunböckchens mit der krassen Frühform mit etwa 8 Monaten)

Es ist sicher sehr verantwortungsvoll ;) bei LA-Verdacht in der Herde, keine Zuchttiere abzugeben, aber es ist durchaus nicht nötig hinter jedem Schnupfen LA zu vermuten. Das ist auch nicht gut für die Seele. Also die eigene. Gut für die Seele ist ein Hygrometer im Stall und eine angemessene Reaktion auf dessen Anzeige.

Eine Begründung für Quarantäne ist leider, daß darin immer wieder Krankheiten ausbrechen. Daß diese Krankheiten ihre Ursache in der Stallhaltung (oder der Umstellung darauf) haben, wird nicht in Betracht gezogen. Zugekaufte Schafe werden oft im Stall krank, auf der Weide wäre nichts passiert ...
Henry
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