Schwarze Schafe in der Schafhaltung

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Henry
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Henry »

2% falsch oder nicht mehr gekennzeichnete Tiere gelten als übliche Fehlerquote, die toleriert wird. Man muß also mindestens 50 Schafe haben um bei einem die Karte spielen zu können. Leicht kontrollierbare Kleinbestände arscht es immer an. Ein Bestand von 10 Schafen ist übersichtlich. Hat jemand aber 500 erfolgt auch die Kennzeichenkontrolle nur noch als Stichprobe.

Das ganze Kennzeichnungsystem ist Schwachsinn. Wer sich auskennt, weiß das auch. Schon ab 100 Mutterschafe blickt kein Außenstehender mehr durch. Bei unbekannten realistischen Ablammqouten von 0,8 bis 2,2 kann ich 80 oder 220 Lämmer haben bis 9 Monate ohne Kennzeichnung. Fehlen da 100 und gehen illegal in den Kreislauf, bemerkt das niemand. Die verdampfen einfach. Und keiner kann behaupten, daß es sie je gab.
Henry
der
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meine_Landliebe
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von meine_Landliebe »

Nanna hat geschrieben:
Welche Konsequenzen trägt man wenn man Schafe aus einem nicht gemeldeten Betrieb kauft? Die Schafe haben weder Ohrmarken noch gibt's Begleitpapiere für den Transport...
Das kann doch nicht gut gehen, oder? Was passiert eigentlich wenn das rauskommt? Die zukünftigen Besitzer wollen ihre Schafe über ihren Betrieb laufen lassen dh. Ohrmarken bestellen und diese dann einziehen... geht das so einfach? Ich denk bei ner Kontrolle kann es unter Umständen großen Ärger geben.
Unwissenheit schützt doch nicht vor Strafe? Oder?
...
Leider habe ich keine Info's im Netz hierzu gefunden...vielleicht weiß der eine oder andere mehr!
1.Frage:
keine Ahnung

2.Frage:
bei fehlenden Ohrmarken verurteilte mich der Bußgeldrichter zu einer Verwarnung von € 100,00, unabhängig der Tatsache, dass mir die zuständige Behörde die Zuteilung der beantragten Bolustransponder und die Ohrentätowierung verweigerte und unabhängig der Tatsache, dass das Regierungspräsidium noch keine Entscheidung zur amtlichen Zuteilung meiner beantragten eTK getroffen hatte

3. Frage:
für einen CC-Betrieb wahrscheinlich eine einmalige Prämienkürzung von etwa 1-2%, für einen Nicht-CC-Betrieb wahrscheinlich nur eine Rüge i.V. mit einem Bußgeldverfahren

4. Frage:
weiß ich nicht, aber ich denke, ja und bei entsprechender Dokumentation. Irgendwann brauchen sie irgendeine offizielle eTK und ich berichte aus eigener Erfahrung, dass meine zuständige Behörde im unklaren Herkunftsfalle auch einfach Ohrmarken über meine Registriernummer telefonisch beim LKV bestellt hat. Bürokratisch war es ein völlig unkomplizierter Vorgang, nur die eigentliche Tierkennzeichnung mit Ohrmarken während meiner Abwesenheit gestaltete sich den Schwellungen, Blutspuren, Bein-, Gebiß- und Ohrenverletzungen meiner Tiere nach offensichtlich als kräftezehrenden Nahkampf zwischen den zwei- und vierbeinigen Kontrahenten.

5. Frage:
Ja, Unwissenheit schützt nicht vor Strafe und Unwissenheit schützt auch nicht vor Regress im Haftungsfalle. Gerade deshalb sind Informationen das A und O!

Schöne Grüsse von mir
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Krauli
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Krauli »

Henry hat geschrieben:2% falsch oder nicht mehr gekennzeichnete Tiere gelten als übliche Fehlerquote, die toleriert wird. Man muß also mindestens 50 Schafe haben um bei einem die Karte spielen zu können.

Nein, die Fehlerquote war damals bei meiner Kontrolle deutlich höher. 1 zu 2 oder sogar 1 zu 1 wurden anstandlos toleriert. Aber ist auch schon einiger Zeit her.
"Bonus vir semper tiro." :keule:
Heumann
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Heumann »

Krauli hat geschrieben:
Henry hat geschrieben:2% falsch oder nicht mehr gekennzeichnete Tiere gelten als übliche Fehlerquote, die toleriert wird. Man muß also mindestens 50 Schafe haben um bei einem die Karte spielen zu können.

Nein, die Fehlerquote war damals bei meiner Kontrolle deutlich höher. 1 zu 2 oder sogar 1 zu 1 wurden anstandlos toleriert. Aber ist auch schon einiger Zeit her.
Wenn du als Prüfer jemanden mit viel Zeit hast und jemanden der noch dringend einen Fall nachweisen muss, dan finden die auch was. Wenn du jemanden erwischst, der an dem Tag schon einen Betrieb überprüft hat und einfach auf dem Heimweg noch einen zweiten Betrieb abhaken möchte, dann finden die auch nichts, was nicht total auffällig ist.
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meine_Landliebe
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von meine_Landliebe »

Ich denk bei ner Kontrolle kann es unter Umständen großen Ärger geben.
@ nanna:
ich nehme an, die Kontrolle bezgl. abgebenden und übernehmenden Betriebes kann nur durch das Begleitpapier und durch das Bestandsregister erfolgen.
Ich meine, beide Dokumente unterliegen der dreijährigen Aufbewahrungspflicht, Fristbeginn für das BR nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem der letzte Eintrag erfolgte.
Seit 2008 besteht jedenfalls auch für Kleinstbetriebe (< 4 Tiere) die BR-Pflicht.

Weiß hier vielleicht jemand genauer darüber Bescheid und kann nähere Auskunft dazu geben, ob ich das auch richtig verstehe oder ob ich falsch liege?

Gruß von mir!
Ilse
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Ilse »

Heumann hat geschrieben:
Gem. § 38 Abs. 1 VVVO darf der Erwerber ein nach dem 31. Dezember 2009 geborenes Schaf oder eine nach dem 31. Dezember 2009 geborene Ziege in seinen Bestand nur übernehmen, soweit das Schaf oder die Ziege nach Artikel 4 Absatz 1 oder 4 der Verordnung (EG) Nr. 21/2004 jeweils in Verbindung mit § 34 Absatz 3 gekennzeichnet ist. Andernfalls handelt der Erwerber nach § 46 Abs. 1 Punkt 24 VVVO ordnungswidrig dem Tiergesundheitsgesetz
Hilfe, ein Bürokratiemonster!

Meine Schnuckenoldies - vor dem Stichtag geboren - brauchen dann wohl keine Kennzeichnung, oder doch? Ich brauche dann wohl ein Bestandsregister und muß meine Haltung bei der Tierseuchenkasse melden, hm?

Ilse
dicke wolke
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von dicke wolke »

Tierseuchenkasse ist Pflicht, kostet auch nicht viel, dafür werden zumindest bei uns in Niedersachsen tote Tiere fast kostenlos abgeholt. Ein Bestandsregister muß ich auch für meine Rinder, das sind 2 führen, wurde sogar schon kontrolliert.Besser man hat alles in Ordnung sonst hast du nur Streß wenn so ein Oberkorrekter kommt.
Ilse
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Ilse »

Danke, @'dicke Wolke'

Habe wegen der Pferde schon eine Betriebsnummer und melde an die Seuchenkasse. Es soll schon alles seine Ordnung haben:-;

Ilse
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