Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Nanna
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Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Nanna »

Hallo,

Aufgrund einer Diskussion in einem anderen Forum möchte ich gerne dieses Thema hier mal aufgreifen.

Welche Konsequenzen trägt man wenn man Schafe aus einem nicht gemeldeten Betrieb kauft? Die Schafe haben weder Ohrmarken noch gibt's Begleitpapiere für den Transport...
Das kann doch nicht gut gehen, oder? Was passiert eigentlich wenn das rauskommt? Die zukünftigen Besitzer wollen ihre Schafe über ihren Betrieb laufen lassen dh. Ohrmarken bestellen und diese dann einziehen... geht das so einfach? Ich denk bei ner Kontrolle kann es unter Umständen großen Ärger geben.
Unwissenheit schützt doch nicht vor Strafe? Oder?

Ich kann jedem zukünftigen Schafhalter raten Schafe nur in gemeldeten Betriebe zu kaufen... die Schafe haben dann Ohrmarken, sind gemeldet, bekommen Begleitpapiere mit den auch notwendigen Daten des Verkäufers wie Betriebsnummer, Name und Adresse.

Leider habe ich keine Info's im Netz hierzu gefunden...vielleicht weiß der eine oder andere mehr!
Besten Dank im Voraus !

Grüße Nanna
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Henry
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Henry »

Was genau, Nanna, willstu denn wissen?

Wenn Du Schafe kaufst, die keine Marken haben, von Besitzern, deren Namen Du nicht kennst, ist das trotzdem erst mal ein ganz normales Geschäft. Es ist nicht verboten, Schafe ohne Ohrmarken zu kaufen. Es ist zwar vorgeschrieben, daß Schafe spätestens bei Verlassen eines Betriebes gekennzeichnet werden müssen, die Pflicht allerdings verletzt nicht der Erwerber.
Ohrmarken sind ein nur Mittel der Rückverfolgbarkeit. Für diese Rückverfolgbarkeit tragen aus EU-Sicht die Zuständigen Stellen der Länder Sorge. Die Zuständigen Stellen sind in aller Regel die Veterinärämter. Leider entscheiden die uneinheitlich. Manchmal sogar unnachvollziehbar. Oder unvollziehbar.
Henry
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Nanna
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Nanna »

Hat mich nur interessiert ob es für den abgebenden Betrieb und für den Käufer heikel werden könnte.
Ich dachte man darf nur Schafe/Nutztiere in gemeldeten Betrieben halten... aber ja ich versteh...wo kein Kläger gibt's kein Richter;-)

Wenn ich Schafe verkaufe, verkaufe ich auch nur an Leute die die Schafhaltung gemeldet haben dh. Sie haben eine Betriebsnummer.... so wäre doch der übliche Weg. Die Schafe haben Ohrmarken, Begleitpapiere.... doch was könnte passieren wäre dies nicht so?
Als Bsp. Familie H. will eine bestimmte Schafsrasse die zur Zeit nur schwer zu bekommen ist sich zulegen. Bei den Kleinanzeigen bietet Züchter P. eine kleine Herde an. Bock mit trächtigen Auen... Familie H. ist voll begeistert von diesem Angebot und verliebt sich in die Schafe...und der Preis ist wirklich verlockend..." Yippy" wir gehen Schafe kaufen" Auch der Kontakt zu Züchter P. ist sehr informativ und Familie H fühlt sich aufgehoben.
Bei der Abholung stellt sich allerdings raus, dass die Schafe weder Ohrmarken haben noch dass sie aus einem gemeldeten Betrieb stammen... Züchter P. behauptet: alles nur Hobby. Anmeldung oder Begleitpapiere brauch man nicht. Familie H. die zwar gemischte Gefühle haben, sich aber sooo sehr diese Schafe wünschten, entscheiden sich trotzdem für diese Schafe und nehmen Sie kurzer Hand mit ohne Begleitpapier... die Reise geht durch mehrere Bundesländer...

Meine Fragen: Was passiert bei einer Kontrolle? Können diese Schafe legalisiert werden und wie? Gibt es Strafen oder Konsequenzen bei einer Kontrolle?
Und wenn ja welche?

Grüße Nanna
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Henry
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Henry »

Nanna hat geschrieben:Können diese Schafe legalisiert werden und wie?
Sie können geboren werden oder altersschwache ablösen. Es gibt der Möglichkeiten viele.
Henry
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Schnuckenlady »

Also ich denke erst mal nicht, dass in diesem Beispiel ärger für die Käufer aufkommt.
Kaufen sie also schafe, hatten aber noch nie/bis jetzt welche, haben sie also noch keine berriebsnummer und müssen das ja auch erst nach spätestens 2 Wochen nach dem Eintreffen der Tiere melden. Dann blüht in dem Fall also erst mal keine strafe.
Wird ohne Ohrmarken transportiert, ist es anders. Transportiert man selbst, ist man bestimmt auf die Einhaltung der Verordnung verpflichtet und kann dementsprechend auch belangt werden. Fährt der Verkäufer IST es ebenfalls klar. Er hätte ja schon längst Ohrmarken und Papiere haben müssen.
Allerdings ist das verbringen ohne Ohrmarken glaube erstmal nur eine Ordnungswidrigkeit.

Als wir unsere Schafe bekommen haben, haben wir vorher einfach schonmal beim vetamt angerufen und das durchgegeben. Dann wussten die bescheid und konnten den Papierkram schon mal losschicken. So ist man bei Kontrollen damit such schon mal auf der sicheren Seite.

Grüße schnuckenlady
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Manfred
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Manfred »

Ich habe unseren Amtsveterinär angerufen und nachgefragt:
Er meinte, der Käufer der Tiere solle sich umgehend an das zuständige Veterinäramt wenden.
Solche Fälle kämen häufiger vor.
Seine Kollegen seien in aller Regel bemüht, die Tiere zu legalisieren. Der Halter beantragt eine Betriebsnummer, bestellt sich Ohrmarken und fängt ein Bestandsregister an, in das er die Tiere einträgt. Eine Tötungsanordnung wegen nicht geklärter Herkunft sei extrem unwahrscheinlich. Allenfalls eine Kennzeichnung mit Sonderohrmarken sei vorstellbar, um die betroffenen Tiere vom menschlichen Verzehr auszuschließen. Der Regelfall sei aber eine Nachkennzeichnung mit normalen Ohrmarken.
Auch auf ein Ordnungsgeld werde idR verzichtet, falls überhaupt anwendbar.

Unangenehmer wird es, wenn die Behörde selbst oder durch Hinweis von Dritten auf eine nicht gemeldete Haltung aufmerksam wird.
Heumann
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Heumann »

Nanna hat geschrieben:Wenn ich Schafe verkaufe, verkaufe ich auch nur an Leute die die Schafhaltung gemeldet haben dh. Sie haben eine Betriebsnummer.... so wäre doch der übliche Weg.
Ich habe noch nie ein Schaf auf eine Betriebsnummer verkauft. In den Begleitpapieren steht Adresse ODER Nummer. Ich habe immer die Adresse genommen. Der Käufer braucht keine Schafhaltung oder Nummer.
Nanna
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Nanna »

Erstmal Danke an Manfred :-) für Deine Mühe...
In der Diskussion im anderen Forum hatte ich auch dazu geraten sich beim VET-Amt zu melden... doch wurde abgelehnt um schlafende Hunde nicht zu wecken... manchmal muss man einfach ein klärendes Gespräch führen auch wenn es unangenehm werden könnte ;-)


@Heumann: auf dem Begleitpapier des LKV Baden-Württemberg trägt man beides ein... da steht kein "oder"
Auf dem Begleitpapier von Nordrhein-Westfalen steht in der Tat Anschrift oder Registriernummer...
Im Bestandsregister steht wieder "oder"...
Da ich Schafe an Hobbyhalter verkaufe, ist es mir schon wichtig, dass die Schafhaltung der zukünftigen Halter genehmigt ist :engel1:

Grüße Nanna
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Dölf »

Nanna hat geschrieben: im anderen Forum
Hoi Nanna,

magst du uns auch verraten welches Forum du damit meinst?
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Re: Schwarze Schafe in der Schafhaltung

Beitrag von Gelatom »

Hi Dölf,
Überleg mal für welche kleine Schafrasse es ein eigenes Forum geben könnte...Es ist also kein geheimes Konkurrenzforum....

Viele Grüße, Tom
Franken (bei Biertrinkern auch Paradies genannt) ist anders als irrtümlich behauptet keine zu Bayern zählende Region, sondern ein eigener Kontinent, dessen Mittelpunkt MITTELfranken ist.
Der Franke selbst hat statt Blut hämoglobinhaltiges Starkbier.
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