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Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Verfasst: Fr 12. Jul 2019, 13:18
von Steffi
Das nenne ich mal einen gelungen Austausch:

https://www.topagrar.com/mediathek/vide ... 95251.html

LG,
Steffi

Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Verfasst: Fr 12. Jul 2019, 16:36
von Moorschnucke80
Hi
Mich stört nur wieder dieses Argument, dass Vegetarier und Veganer den einzig wahren Tierschutz betreiben. Denn im Prinzip ist in meinen Augen genau das Gegenteil der Fall. Denn sie wollen das Verschwinden von Millionen von Nutztieren. Was soll das für ein Tierschutz sein. Jedenfalls nicht meiner!
LG Maren

Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Verfasst: Fr 12. Jul 2019, 17:13
von Steffi
Veganismus ist für mich das gleiche Extrem wie "täglich Fleisch auf dem Teller, Hauptsache viel und billig" - Fanatismus ist selten gut. Konsens war ja letztlich, daß Fleischkonsum durchaus ok ist. Aber dann mit Maß, Verstand, der richtigen Wertschätzung und Genuß. M.M.n. herrscht hier an allen Fronten (Erzeugerbetriebe, Schlachtereien, Handel und Verbraucher) noch sehr viel Handlungsbedarf.
Ein wichtiger Schritt wäre in meinen Augen, erst einmal wieder Vertrauen und Rechtssicherheit zurückzugewinnen und das immer kaputter regulierte System nicht mit noch mehr scheinheiligen Siegelchen schönzumalen.

LG,
Steffi

Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Verfasst: Sa 13. Jul 2019, 16:59
von Sybille1
Ein wichtiger Schritt wäre in meinen Augen, erst einmal wieder Vertrauen und Rechtssicherheit zurückzugewinnen und das immer kaputter regulierte System nicht mit noch mehr scheinheiligen Siegelchen schönzumalen
.
Das sehen Du und ich und einige andere so. Aber was ist mit dem Großteil der Bevölkerung? Der kauft doch Bio und glaubt das es Bio ist. Sicher, es kann sein das die Tiere Biofutter bekommen aber das sie eine artgerechte Haltung hatten ist damit nicht gewährleistet. Der Verbraucher schert das alles über einen Kamm und da ist Aufklärung nötig.
Mit meinem 52jährigen Nachbarn, der schon darauf zu achten scheint was er isst, hatte ich mich heute über meine Hühner unterhalten. Da fragte er mich doch gleich warum die Hahnenküken geschreddert werden statt sie zu mästen um als zum Masthähnchen zu verkaufen. So ist es bei den Meisten. Sie wissen es einfach nicht weil es keine Aufklärung gibt. Warum auch? Könnte die doch der Wirtschaft schaden. Andererseits, wenn es wirklich interessiert, der findet alles im Netz.
Grüße
Monika

Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Verfasst: So 14. Jul 2019, 08:56
von Schafhüterin
Der Verbraucher schert das alles über einen Kamm und da ist Aufklärung nötig.
Monika, es wird genügend aufgeklärt, nur die Bevölkerung interessiert es nicht. Ich komme beim Schafe hüten mit sehr vielen Leuten ins Gespräch...... die sind schon informiert, alle finden es sooooo tollll, wie die Schafe sooo frei Leben dürfen... ganz frei, ganz gesund und ganz natürlich...... schau diesen Leute in ihren Einkaufskorb....

Bio im Supermarkt, so etwas gibt es nicht..... hier wird eine Schiene gefahren, weil sie Geld bringt und nicht weil der Erzeuger dahinter steht und die, die es kaufen, kaufen es wohl um ihr Gewissen zu erleichtern.

Die, die zum Biobauern gehen, gehen dorthin aus Überzeugung....UND weil sie es sich leisten können..... es gibt aber Menschen die auch gerne dort einkaufen möchten...nur das Geld fehlt dazu......

Es darf nicht alles am Endverbraucher festgemacht werden, der hat schon lange nichts mehr zu sagen, gelenkt wird von oben.

Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Verfasst: So 14. Jul 2019, 12:35
von Schnucke
So sehe ich das auch. Solange es kostengünstigere Alternativen zu Bioprodukten gibt(Bio ist ja auch nicht gleich Bio, wenn es aus fernen Länder zu uns gebracht wird und kleine Bauern in den Anden ausgenutz werden, damit es hier Quinoa gibt, was durch heimische Produkte prima ersetzt werden kann), werden die gekauft. Wenn es nur noch Bio gäbe, würde das wohl günstiger werden und die Entscheidung wäre den Kunden abegenommen worden. Freiwillig bezahlen viele nicht mehr. Da zählt Masse statt Klasse. Jeden Tag Fleisch, aber bitte nicht mehr als 3,-€ das Kilo. Da muss der Gesetzgeber eingreifen.
Wenn ich beim Einkaufen die Eltern beobachte, die das 20er-Pack Bratwürste und eingelegtes Putenfleisch neben der Fertigpizza und den Bistrobaguettes im Wagen haben, vielleicht noch ein paar Trauben aus Arfika (wegen der Vitamine) und sie dann, kaum dass sie aus dem Laden sind, sich erstmal eine Zigarette anstecken und den Kindern Gummibärchen in die Hände drücken, könnte ich gerade brüllen. Was soll denn aus diesen Kindern werden, wenn sie es schon so vorgelebt bekommen. Es ist nicht nur eine Frage des Geldes, sich gesund zu ernähren. Aber Bio ist einfach teurer und das können sich viele nicht täglich leisten. Dann sollten sie vielleicht weniger, aber dafür hochwertiges Fleisch kaufen, statt Trauben aus Afrika Stachelbeeren aus Deutschland. Die Gummibärchen durch süße Erdbeeren zu ersetzten sollte auch gehen. Und die Zigarette rauchen, wenn die Kinder nicht dabei sind. Die Eltern müssen erzogen werden, nicht nur die Kinder. Aber ich schweife gerade ab. Das muss aber manchmal raus. Sorry! :gruebel:
Zur Zeit kann ein echter Biolandhof ja nicht billig produzieren. Aber es schaffen doch einige zu überleben. Es wird ihnen nur sooo schwer gemacht. Wenn wenigstens die, die es sich leisten können, den Biohof unterstützen, wäre glaube ich schon ein kleiner Schritt in die richtige Richtung getan. Es geht ja nicht nur um unsere Gesundheit und die unserer Kinder, sondern auch ums Tierwohl und die Insektenwelt.

Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Verfasst: So 14. Jul 2019, 14:04
von Heumann
Schnucke hat geschrieben:Bio ist ja auch nicht gleich Bio
doch! Bio ist Bio, wenn da ein Siegel drauf klebt.
Schnucke hat geschrieben:Da zählt Masse statt Klasse.
Biolebensmittel sind nicht hochwertiger. Sind sind höchstens gleichwertig, eher sind sie schlechter.
Schnucke hat geschrieben:Es geht ja nicht nur um unsere Gesundheit und die unserer Kinder
genau, weil Biolebensmittel nicht gesünder sind. Eher sind sie schlechter, gesundheitsgefährdender und tödlicher, wenn man sich die jüngere Geschichte anguckt.
Schnucke hat geschrieben:sondern auch ums Tierwohl
ja, zum Teil, aber bestimmt nicht in der Schafhaltung. Biofutter ist schlechter und teurer, die Fütterung wird komplizierter und gutes konventionelles Futter darf nicht mehr gefüttert werden. Zum Glück merkt es das Schaf nicht direkt. Die Haltung ist doch bei Bioschafen ansonsten genauso wie bei konventionellen Schafen. Ich sehe da keinen Unterschied.
Schweine hingegen freunen sich übern den Auslauf und das Huhn auch. Leider sind dadurch die Mortalitätsraten in Biotierhaltungen höher als beim konventionellen Massentierhalter.
Und konzentrierte Schweinepisse an einem Ort ist sicher schlechter für das Grundwasser, als anständige Ausbringung mit dem Fass.
Schnucke hat geschrieben:und die Insektenwelt.
ja, wenn auch extrem ineffektiv und ressourcenverschwendend.

Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Verfasst: So 14. Jul 2019, 18:47
von Sybille1
Monika, es wird genügend aufgeklärt, nur die Bevölkerung interessiert es nicht. Ich komme beim Schafe hüten mit sehr vielen Leuten ins Gespräch...... die sind schon informiert, alle finden es sooooo tollll, wie die Schafe sooo frei Leben dürfen... ganz frei, ganz gesund und ganz natürlich...... schau diesen Leute in ihren Einkaufskorb....
Ja, natürlich weiß ich wie deren Einkaufskorb aussieht. Genau so wie Schnucke es schreibt. Da könnt ich kotzen! Für all das Geld
das für unsinniges Zeug ausgegeben wird könnte man sich doch wirklich vernünftig ernähren obwohl man wenig Geld hat.

Schafhüterin, Du schreibst es selbst:
Es darf nicht alles am Endverbraucher festgemacht werden, der hat schon lange nichts mehr zu sagen, gelenkt wird von oben.
Das ist das was ich meinte:
Sie wissen es einfach nicht weil es keine Aufklärung gibt. Warum auch? Könnte die doch der Wirtschaft schaden.
Die wirkliche Aufklärung gibt es nur wenn man sich mit dem Ganzen beschäftigt. *Ironie ein Aber warum wenn es doch die Werbung gibt? *Ironie aus
Grüße
Monika

Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Verfasst: So 14. Jul 2019, 22:44
von alpenblümchen
wirklich kritisch sein schaffen viele nicht. die meisten brauchen noch ein mindestmass an vertrauen in die institutionen und an die informationen die sie verbreiten. sonst würden sie den boden unter den füssen verlieren. das macht es den institutionen und den medien leicht falschmeldungen zu verbreiten. und meist fehlt uns das fachwissen um meldungen zu beurteilen. also glauben wir das was als muster bereits in unserem gehirn vorkommt.

täglich werden wir mit Zahlen gefüttert die sehr schwierig zu erheben sind. dessen wahrheitsgehalt nicht zu überprüfen ist. wie im link.

https://www.nau.ch/news/wirtschaft/ist- ... r-65552545

Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Verfasst: Mo 15. Jul 2019, 11:55
von Fröschchen
Schnucke hat geschrieben: ...Wenn ich beim Einkaufen die Eltern beobachte, die das 20er-Pack Bratwürste und eingelegtes Putenfleisch neben der Fertigpizza und den Bistrobaguettes im Wagen haben, vielleicht noch ein paar Trauben aus Arfika (wegen der Vitamine)...
Hach, meine Eltern: Nö, keine Ente von Euch, die sahen so niedlich im Teich aus! Kaufen sich dann aber ein Grillhähnchen am Wagen oder plastikverpacktes Fleisch, da so schön neutral ohne Bezug auf Erzeugerkette!!

Aber zum Thema Bio:
Haltung, Auslauf, Futter ist das eine, aber letztlich sollte doch auch das Finale so sein: kein Transportstreß, sondern Schlachten vor Ort.
Ob das nun Legehennenküken-Hähnchen sind, die bei uns großwerden dürfen, solange die sich nicht radikalisieren, oder Lämmer, oder Merzschafe: Alle kriegen bei uns den normalen Tagesablauf bis zum Zeitpunkt X.

Beim Geflügel ist dann halt der Kropf vergebens voll - nur, warum sollen die frühs hungern und Böses ahnen? Sicherlich Eurofrage wg. Futter, bei unserem 40 - 50er Bestand aber darstellbar bzw. unser Anspruch, das so zu händeln.

Und die Schafigen: Bekommen eine Henkersmahlzeit um gegriffen zu werden und sehen 2 Min. später alles von oben. Restherde ist für 3 Min. etwas irritiert, danach aber wieder Alltag. Machen wir so im Kleinstrahmen für Eigenversorgung, aber müßte doch auch möglich sein in größeren Betrieben, daß der/ die Erlöser oder Beender auf Hof kommen, vor Ort.