Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

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Schnucke
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Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Beitrag von Schnucke »

Heumann hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:Bio ist ja auch nicht gleich Bio
doch! Bio ist Bio, wenn da ein Siegel drauf klebt.
Ich meinte damit, wenn Lebensmittel 1000de km durch die Welt gekarrt werden, ist das für mich nicht mehr die Biophilosophie.
Heumann hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:Da zählt Masse statt Klasse.
Biolebensmittel sind nicht hochwertiger. Sind sind höchstens gleichwertig, eher sind sie schlechter.
Mir geht es nicht darum, dass sie gesünder sind, sondern eher, wie sie produziert werden. Wenn weniger Fleisch produziert wird, hat jedes Vieh z.B. mehr Platz. Also lieber Fleich von "glücklichen" Tieren (Klasse), als von zusammengeferchten Tieren (Masse).
Heumann hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:Es geht ja nicht nur um unsere Gesundheit und die unserer Kinder
genau, weil Biolebensmittel nicht gesünder sind. Eher sind sie schlechter, gesundheitsgefährdender und tödlicher, wenn man sich die jüngere Geschichte anguckt.
Das habe ich jetzt nicht verstanden, was meinst Du damit tödlicher und jüngere Geschichte?
Heumann hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:sondern auch ums Tierwohl
ja, zum Teil, aber bestimmt nicht in der Schafhaltung. Biofutter ist schlechter und teurer, die Fütterung wird komplizierter und gutes konventionelles Futter darf nicht mehr gefüttert werden. Zum Glück merkt es das Schaf nicht direkt. Die Haltung ist doch bei Bioschafen ansonsten genauso wie bei konventionellen Schafen. Ich sehe da keinen Unterschied.
Schweine hingegen freunen sich übern den Auslauf und das Huhn auch. Leider sind dadurch die Mortalitätsraten in Biotierhaltungen höher als beim konventionellen Massentierhalter.
Und konzentrierte Schweinepisse an einem Ort ist sicher schlechter für das Grundwasser, als anständige Ausbringung mit dem Fass.
Wieso ist Biofutter schlechter? Die Haltung bezog sich bei mir natürlich nicht nur auf die Schafe.
Heumann hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:und die Insektenwelt.
ja, wenn auch extrem ineffektiv und ressourcenverschwendend.
Das habe ich jetzt auch nicht verstanden.
LG Schnucke
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Schnucke
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Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Beitrag von Schnucke »

Fröschchen hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben: ...Wenn ich beim Einkaufen die Eltern beobachte, die das 20er-Pack Bratwürste und eingelegtes Putenfleisch neben der Fertigpizza und den Bistrobaguettes im Wagen haben, vielleicht noch ein paar Trauben aus Arfika (wegen der Vitamine)...
Hach, meine Eltern: Nö, keine Ente von Euch, die sahen so niedlich im Teich aus! Kaufen sich dann aber ein Grillhähnchen am Wagen oder plastikverpacktes Fleisch, da so schön neutral ohne Bezug auf Erzeugerkette!!

Aber zum Thema Bio:
Haltung, Auslauf, Futter ist das eine, aber letztlich sollte doch auch das Finale so sein: kein Transportstreß, sondern Schlachten vor Ort.
Ob das nun Legehennenküken-Hähnchen sind, die bei uns großwerden dürfen, solange die sich nicht radikalisieren, oder Lämmer, oder Merzschafe: Alle kriegen bei uns den normalen Tagesablauf bis zum Zeitpunkt X.

Beim Geflügel ist dann halt der Kropf vergebens voll - nur, warum sollen die frühs hungern und Böses ahnen? Sicherlich Eurofrage wg. Futter, bei unserem 40 - 50er Bestand aber darstellbar bzw. unser Anspruch, das so zu händeln.

Und die Schafigen: Bekommen eine Henkersmahlzeit um gegriffen zu werden und sehen 2 Min. später alles von oben. Restherde ist für 3 Min. etwas irritiert, danach aber wieder Alltag. Machen wir so im Kleinstrahmen für Eigenversorgung, aber müßte doch auch möglich sein in größeren Betrieben, daß der/ die Erlöser oder Beender auf Hof kommen, vor Ort.
Ich bin ganz bei Dir. :nick:
LG Schnucke
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Romanov II
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Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Beitrag von Romanov II »

Moin,

Tierwohl-Label hin oder her.... Wenn der Landwirt nix davon hat, wird leider nicht viel passieren. mein Nachbar hat lange Ferkel produziert, konventionell. Er hat viel Geld in die Ställe investiert, mehrere hundert Säue im großen hellen luftigen "Offenstall", Ferkel nach Altersgruppen in großen luftigen Ställen mit Spielzeug, alle auf dick Stroh, er braucht pro Jahr ca. 700 große Quaderballen. Säue zum Abferkeln noch in Kastenständen. Er hat nun aufgegeben, weil er die bessere Haltung/Mehraufwand/Mehrarbeit nicht bezahlt bekommt. das finde ich richtig bitter! Also wird sich für die Ferkel(produktion) im großen Stil nix ändern....
Der andere Nachbar hat Milchvieh, ist Biolandbauer, dem gehts ganz gut, hat irre oft Kontrollen (angemeldet und unangemeldet), alle Tiere draußen. Baut seit Jahren Ackerbohnen an, um kein Soja kaufen zu müssen. Läuft.

Ich merke im Freundes- und Bekanntenkreis, dass denen beim Einkaufen "regional" wichtiger ist als "bio". Ich finde Bio-Knofel aus Südamerika nicht wirklich bio!
Grüße von Anne

Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es auch, wenn es Spaß macht.
Heumann
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Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Beitrag von Heumann »

Schnucke hat geschrieben:Ich meinte damit, wenn Lebensmittel 1000de km durch die Welt gekarrt werden, ist das für mich nicht mehr die Biophilosophie.
Es ist egal, ob es für dich der "Biophilosophie" entspricht. Was Bio ist und was nicht Bio ist, ist ganz klar in der EG-Ökoverordnung geklärt.

Schnucke hat geschrieben:Das habe ich jetzt nicht verstanden, was meinst Du damit tödlicher und jüngere Geschichte?
EHEC
Schnucke hat geschrieben:Wieso ist Biofutter schlechter?
Das ist doch logisch. Da Bioware i.d.R. nicht besser, höchstens gleichwertig, meistens aber schlechter als konventionelle Ware ist, ist das Biofutter auch nicht "besser" sondern "schlechter". Es ist doch logisch, dass z.B. i.d.R. konventioneller Weizen besser als Bioweizen ist, weil der konventionelle Weizen nicht hungern muss und Hilfe bekommt, wenn er krank ist.
Schnucke hat geschrieben:Das habe ich jetzt auch nicht verstanden.
naja, ist doch klar. Du kannst mit weniger Aufwand mehr erreichen, als durch biologische Landwirtschaft.

Romanov II hat geschrieben:Der andere Nachbar [...] ist Biolandbauer, dem gehts ganz gut, hat irre oft Kontrollen (angemeldet und unangemeldet)
Ein Biobauer hat i.d.R. eine angemeldete Kontrolle durch die Biokontrollstelle im Jahr mehr, als der vergleichbare nicht-Biobauer.
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Schnucke
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Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Beitrag von Schnucke »

Heumann hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:Ich meinte damit, wenn Lebensmittel 1000de km durch die Welt gekarrt werden, ist das für mich nicht mehr die Biophilosophie.
Es ist egal, ob es für dich der "Biophilosophie" entspricht. Was Bio ist und was nicht Bio ist, ist ganz klar in der EG-Ökoverordnung geklärt.
Das mag ja sein. Man unterstützt aber nicht die heimischen Biobauern, wenn man Ware aus dem Ausland kauft.

Heumann hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:Das habe ich jetzt nicht verstanden, was meinst Du damit tödlicher und jüngere Geschichte?
EHEC
Das habe ich jetzt verstanden.
Heumann hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:Wieso ist Biofutter schlechter?
Das ist doch logisch. Da Bioware i.d.R. nicht besser, höchstens gleichwertig, meistens aber schlechter als konventionelle Ware ist, ist das Biofutter auch nicht "besser" sondern "schlechter". Es ist doch logisch, dass z.B. i.d.R. konventioneller Weizen besser als Bioweizen ist, weil der konventionelle Weizen nicht hungern muss und Hilfe bekommt, wenn er krank ist.
Wenn wir aber nicht die Masse produzieren müssen, weil weniger Vieh gehalten wird, kann auch besseres Futter verabreicht werden. Ich bin kein Experte, aber die kleineren Biolandwirte , wie Romanov schreibt, können ihr Vieh gut versorgen.
Heumann hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:Das habe ich jetzt auch nicht verstanden.
naja, ist doch klar. Du kannst mit weniger Aufwand mehr erreichen, als durch biologische Landwirtschaft.
Auch da zählt für mich, Klasse statt Masse. Und Klasse heißt für mich auch keine chemischen Pflanzenschutzmittel und Dünger.
LG Schnucke
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Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Beitrag von Sybille1 »

Ich merke im Freundes- und Bekanntenkreis, dass denen beim Einkaufen "regional" wichtiger ist als "bio".
"Regional" kommt nicht unbedingt aus meiner Region und ich stelle immer wieder fest das die "regional" Produkte immer in viel Plastik verpackt sind. Auch nicht Sinn der Sache aber trotzdem greife ich, wenn ich denn Gemüse einkaufen muss, auch zu "regional".
Es ist egal, ob es für dich der "Biophilosophie" entspricht. Was Bio ist und was nicht Bio ist, ist ganz klar in der EG-Ökoverordnung geklärt.
Heumann, ist das Dein Ernst was Du schreibst oder ist das ironisch gemeint?
Grüße
Monika
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Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Beitrag von Schafhüterin »

Tiertransporte: Zahlen und Fakten
https://albert-schweitzer-stiftung.de/m ... len-fakten

Wieso Massentierhaltung?

Das Ausland will ja auch versorgt sein....... ist ja auch noch ein anhängendes Thema... wenn man die Zahlen liest, ist ja nicht alles für D-, denn uns würde die vor Ort Zucht und Vermarktung ja ausreichen. Klasse, statt Masse.

Forderung nach Ende der Lebendtierexporte
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Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Beitrag von Heumann »

Sybille1 hat geschrieben:
Es ist egal, ob es für dich der "Biophilosophie" entspricht. Was Bio ist und was nicht Bio ist, ist ganz klar in der EG-Ökoverordnung geklärt.
Heumann, ist das Dein Ernst was Du schreibst oder ist das ironisch gemeint?
Grüße
Monika
Das ist nicht nur mein Ernst, das ist die Wahrheit. Hier haben einige romantisch-verdrehte Vorstellungen. "Bio" ist hingegen klar definiert. Guckst du in die Ökoverordnung ist bist schlauer als vorher.
Schnucke hat geschrieben:
Heumann hat geschrieben:
Schnucke hat geschrieben:Wieso ist Biofutter schlechter?
Das ist doch logisch. Da Bioware i.d.R. nicht besser, höchstens gleichwertig, meistens aber schlechter als konventionelle Ware ist, ist das Biofutter auch nicht "besser" sondern "schlechter". Es ist doch logisch, dass z.B. i.d.R. konventioneller Weizen besser als Bioweizen ist, weil der konventionelle Weizen nicht hungern muss und Hilfe bekommt, wenn er krank ist.
Wenn wir aber nicht die Masse produzieren müssen, weil weniger Vieh gehalten wird, kann auch besseres Futter verabreicht werden. Ich bin kein Experte, aber die kleineren Biolandwirte , wie Romanov schreibt, können ihr Vieh gut versorgen.
1. Man kann auch wenige Tiere kacke halten.
2. Biofutter bleibt immer im Durchschnitt schlechter als konventionelles Futter. Egal wie viele Tiere du hast, der Weizen z.B. bleibt im Durchschnitt kranker, verpilzter und verhungerter.
3. Bisher habe ich nur Fakten geschrieben und nicht "Meinungen", so wie die anderen Schreiber hier. Jetzt mal eine Meinung von mir:
Ich meine mich zu erinnern, dass Biobetriebe im Durchschnitt größer sind als konventionelle Betriebe. Das passt zwar nicht in euer Bioweltbild, aber sollte so sein.
Heumann hat geschrieben:Auch da zählt für mich, Klasse statt Masse. Und Klasse heißt für mich auch keine chemischen Pflanzenschutzmittel und Dünger.
Das ist deine subjektive und gestörte Wahrnehmung von Qualität. Gilt das nur für Lebensmittel oder generell? Findest du hungernde und kranke Kinder auch "Klasse"?
Heumann
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Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Beitrag von Heumann »

und "Albert-Schweizer-Stifung" gucke ich mir garantiert nicht an. Das von denen ist doch alles komplett verdummender Propagandamüll und niemals eine seriöse Quelle.
Schafhüterin
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Re: Entschuldigung des Miniaturwunderlandes

Beitrag von Schafhüterin »

Heumann hat geschrieben:und "Albert-Schweizer-Stifung" gucke ich mir garantiert nicht an. Das von denen ist doch alles komplett verdummender Propagandamüll und niemals eine seriöse Quelle.
Wo finde ich dann klare Fakten?
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