Die Angst des Bauern vor den Bienen (Bild)

alpenblümchen
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Re: Die Angst des Bauern vor den Bienen (Bild)

Beitrag von alpenblümchen »

insektizide werden gegen insekten eingesetzt. glyphosat ist ein herbizid. es wirkt gegen pflanzen. im gegensatz zu selektiven herbiziden die nur bestimmte pflanzenarten zum absterben bringen, ist glyphosat ein totalherbizid. das alle pflanzen zum absterben bringt. daraus kann nicht geschlossen werden dass ein totalherbizid giftiger ist als ein selektives herbizid. schätzungsweise werden in der landwirtschaft viel mehr selektive herbizide eingesetzt als totalherbizide.

beim säen gibt es grundsätzlich zwei anwendungsmöglichkeiten von herbizinden. A, mit bodenbearbeitung wird gleich nach dem säen der acker mit einem selektiven herbizid behandelt. die wirkstoffe bringen über die keimwurzeln die unkräuter zum absterben.

B, in der regenerativen landwirtschaft wird ohne bodenbearbeitung direkt in einen pflanzenbestand gesät. damit das gelingt wird vor oder nach dem säen der schon vorhandene pflanzenbestand mit glyphosat zum absterben gebracht.
rote zora
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Re: Die Angst des Bauern vor den Bienen (Bild)

Beitrag von rote zora »

Ich werde mir das in ruhe durchlesen. Nach der Arbeit;)
Warte nicht darauf, dass die Menschen Dich anlächeln... Zeige ihnen wie es geht!"
-Pipi Langstrumpf-
Richtungswender
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Re: Die Angst des Bauern vor den Bienen (Bild)

Beitrag von Richtungswender »

Ein Herbizid ist aber auch immer ein Insektizied in der Landwirtschaft, da es den Insekten die Nahrungspflanzen nimmt und damit den Lebensraum zerstört. Und das auf riesigen Flächen, so dass die Insekten kaum ausweichen können und einfach verhungern. Total-Herbizide gehören verboten, gezielt spritzen gegen Mehltaupilze etc wäre ein Weg Beikräuter für die Insekten zu erhalten.

Gruß Robin
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Schnucke
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Re: Die Angst des Bauern vor den Bienen (Bild)

Beitrag von Schnucke »

Die Beikräuter sind doch unerwünscht, da sie ja auch Nährstoffe aus dem Boden ziehen. Außerdem sind auch sog. bienenfreundliche Hebizide nicht wirklich bienenfreundlich. Die Bienen und andere Insekten werden orientierungslos und finden nicht mehr zurück. So sterben sie nicht vor Ort und werden dem Mittel nicht zugeordnet. Wird aber gerne verheimlicht, wie das Insektensterben durch Windräder.
Gruß Schnucke
LG Schnucke
Ein Lächeln kostet nix, aber ist viel wert. :lol:
Heumann
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Re: Die Angst des Bauern vor den Bienen (Bild)

Beitrag von Heumann »

Richtungswender hat geschrieben:Ein Herbizid ist aber auch immer ein Insektizied in der Landwirtschaft, da es den Insekten die Nahrungspflanzen nimmt und damit den Lebensraum zerstört. Und das auf riesigen Flächen, so dass die Insekten kaum ausweichen können und einfach verhungern. Total-Herbizide gehören verboten, gezielt spritzen gegen Mehltaupilze etc wäre ein Weg Beikräuter für die Insekten zu erhalten.

Gruß Robin
Ahnungslosigkeit lässt grüßen. Die Alternative zum Totalherbizid ist der Pflug und der Pflug macht das gleiche: alles tot. Aber nicht nur die Pflanzen überirdisch, wie das Totalherbizid, sondern auch das gesamte Leben unter der Oberfläche, verbraucht mehr Energie und führt zu Erosion. Viel eher gehört das Pflügen verboten und durch Totalherbizide und Direktsaat ersetzt!
alpenblümchen
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Re: Die Angst des Bauern vor den Bienen (Bild)

Beitrag von alpenblümchen »

richtungswender@schnucke@ mit fungiziden wird gegen pilzkrankheiten wie mehltau gespritzt. das hat nichts mit unkräutern zu tun. wenn nicht gegen unkräuter vorgegangen wird, versamen sich unkräuer von jahr zu jahr mehr. bis der acker derart verunkrautet ist, dass es sich nicht mehr lohnt eine kulturpflanze anzubauen. dem sind auch biobetriebe unterworfen. nur die methoden der unkrautbekämpfung unterscheiden sich. im übrigen ist ein acker eine fläche zur erzäugung von lebensmitteln auf dem leute ihren lebensunterhalt vedienen und keine naturschutzfläche. entgegen der propaganda leben auf einem acker trotzdem viele insekten. nicht alle insekten brauchen blühende pflanzen. obwohl die auf mit herbiziden behandelten äckern auch vorkommen.

dazu säen bauern auf ihren äckern blühende kulturen wie raps,lupinen,erbsen, ackerbohnen,buchweizen und sonnenblumen. der heumann hat es schon erwähnt. im norden deutschlands wird der honig vorallem im raps gewonnen.

nach der ernte z.b. im juli begrünen sich die äcker auch mit blühenden pflanzen. auf einem teil der äcker werden blühende zwischenkulturen gesät.

grössere gebiete werden nicht ackerbaulich genutzt. es ist dauergrünland das von weidetieren genutzt wird. hier werden keine pflanzenschutzmittel eingesetzt.

etwa auf 30% der fäche deutschlands wächst wald. der negative einfluss der landwirtschaft auf die insekten wird mit absicht dramatisiert.
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st68
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Re: Die Angst des Bauern vor den Bienen (Bild)

Beitrag von st68 »

Heumann hat geschrieben:Die Alternative zum Totalherbizid ist der Pflug
Die Bauern mögen ja alle doof sein, aber so doof, dass sie VOR der Ernte den Acker umpflügen sind sie dann doch nicht. Getreide/Raps tot spritzen, um schneller ernten zu können, tun sie hingegen schon.
Heumann hat geschrieben:und der Pflug macht das gleiche: alles tot. Aber nicht nur die Pflanzen überirdisch, wie das Totalherbizid, sondern auch das gesamte Leben unter der Oberfläche
Pflügen macht nichts tot. Warum ist denn vor der Glyphosataera, nach dem Pflügen, so viel gewachsen dass man als Schäfer monatelang Futter für umsonst hatte. Heute wird nach dem Dreschen alles untergegrubbert und nach zwei Wochen tot gespritzt. Dann doch umgepflügt und mit Zwischenfrucht angesäht, oder so liegen gelassen. Dann zur nächsten Bestellung wieder tot gespritzt, untergepflügt, usw.
alpenblümchen hat geschrieben:wenn nicht gegen unkräuter vorgegangen wird, versamen sich unkräuer von jahr zu jahr mehr. bis der acker derart verunkrautet ist, dass es sich nicht mehr lohnt eine kulturpflanze anzubauen
Ach so... deshalb hatten wir vor Erfindung vom Glyphosat rein gar nichts zu essen und die Bauern kamen wegen Unkraut nicht auf ihre Äcker. Und die Schäfer hatten außer Diesteln und Brombeergestrüpp nichts für ihre Schafe zu fressen.

Und die Biobauern von heute müssen alle nach ein paar Jahren (miss)Wirtschaft alle aufgeben.
alpenblümchen hat geschrieben:entgegen der propaganda leben auf einem acker trotzdem viele insekten. nicht alle insekten brauchen blühende pflanzen.
Stimmt, Mücken brauchen keine Blühpflanzen. Und die anderen Insekten braucht eh keiner...
alpenblümchen hat geschrieben:obwohl die auf mit herbiziden behandelten äckern auch vorkommen.
Es werden aber Messbar weniger. Woran das (hauptsächlich) liegt, ist längst bewiesen.
alpenblümchen hat geschrieben:nach der ernte z.b. im juli begrünen sich die äcker auch mit blühenden pflanzen.
Das mag in einem vergessenen Tal der Alpen noch so sein. Ist aber leider nur noch eine Ausnahme.
alpenblümchen hat geschrieben:auf einem teil der äcker werden blühende zwischenkulturen gesät.
Das nützt rein gar nichts, wenn es keine Insekten mehr gibt, die diese Blüten als Nahrung nutzen können, weil sie vorher verhungert sind, oder diese Blühflächen zu weit weg/auseinander liegen. Blühstreifen an viel befahrenen Straßen sind auch der Renner...
alpenblümchen hat geschrieben:grössere gebiete werden nicht ackerbaulich genutzt. es ist dauergrünland das von weidetieren genutzt wird. hier werden keine pflanzenschutzmittel eingesetzt.
Wo soll das sein?
alpenblümchen hat geschrieben:der negative einfluss der landwirtschaft auf die insekten wird mit absicht dramatisiert.
Was soll mit dieser Absicht denn bezweckt werden?

Ich zähle z.B. auf meiner Weide höchstens noch fünf (orientierungslose) Hummeln pro Jahr. Schmetterlinge gar keine mehr. Vor 20 Jahren gabs hier unzählige Hummelnester. Heute gar keine mehr. Rundherum großflächige konventionelle Ackerbauwirtschaft (wie oben beschrieben). Wo sind die Insekten geblieben?
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Schnucke
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Re: Die Angst des Bauern vor den Bienen (Bild)

Beitrag von Schnucke »

Es sind mehrere Faktoren, die die Insekten verschwinden lassen. Mais- und Getreideanbau, Pestizide, Windräder (http://www.science-skeptical.de/klimawa ... r/0017538/), versiegelte Flächen und und und. Und in der Summe haben wir dann das Massensterben. Hier im Norden gibt es ja dann auch immer noch den Streit um die Knicks (https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/r ... g-ein.html).
Ich kann das alles nicht wirklich richtig beurteilen. Dazu müsste man ja Wissenschaftler sein. Es ist ein schwieriges Thema. Ich denke die Landwirte sind nicht alleine am Insektenrückgang schuld. Es ist viel umfangreicher. Aber wenn man es zumindest nachweislich reduzieren kann ,z.B. durch weniger Pestizide, insektenfreundliche Zwischensaaten und breitere Knicks, wäre doch schon mal ein kleiner Schritt in die richtige Richtung gegangen.
:gruebel: :?:
LG Schnucke
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Heumann
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Re: Die Angst des Bauern vor den Bienen (Bild)

Beitrag von Heumann »

st68 hat geschrieben:
Heumann hat geschrieben:Die Alternative zum Totalherbizid ist der Pflug
Die Bauern mögen ja alle doof sein, aber so doof, dass sie VOR der Ernte den Acker umpflügen sind sie dann doch nicht. Getreide/Raps tot spritzen, um schneller ernten zu können, tun sie hingegen schon.
Die Sikkation von der du sprichst ist der Ausnahmefall. Die Auswirkungen auf den Insektenbestand sind wahrscheinlich gleich Null.
st68 hat geschrieben:
Heumann hat geschrieben:und der Pflug macht das gleiche: alles tot. Aber nicht nur die Pflanzen überirdisch, wie das Totalherbizid, sondern auch das gesamte Leben unter der Oberfläche
Pflügen macht nichts tot. Warum ist denn vor der Glyphosataera, nach dem Pflügen, so viel gewachsen dass man als Schäfer monatelang Futter für umsonst hatte. Heute wird nach dem Dreschen alles untergegrubbert und nach zwei Wochen tot gespritzt. Dann doch umgepflügt und mit Zwischenfrucht angesäht, oder so liegen gelassen. Dann zur nächsten Bestellung wieder tot gespritzt, untergepflügt, usw.
Das macht niemand.

Und doch, Pfügen macht ganz viel tot. Millionen von Käfern werden untergepflügt, Milliarden von Würmen zerschnitten, Billionen von Pilzen und Bakterien durch Kopfstand und Verbraben getötet. Wenn sich dann einige Käfer wieder auf der Oberfläche angesiedelt haben, spült sie der nächste Regen mitsamt Mutterboden in den Graben. Das alles macht Glyphoast nicht.

Auch dein Bericht (Erfahrungsbericht?) kann so nicht stimmen. Wenn man dem Pflügen soviel wächst, dass monatelang Schafe davon leben können, ist da was falsch gelaufen. Falls dein "Früher" noch zu Zeiten war, als mit einem Schälpflug ganz flach der Boden angekratz war: Das macht man heute mit dem Grubber. Der Effekt ist der gleiche, nur die Technik anders.
alpenblümchen
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Re: Die Angst des Bauern vor den Bienen (Bild)

Beitrag von alpenblümchen »

st68@du scheinst an einem düsteren ort zu wohnen. die mainstream medien verbreiten das selbe negative bild wie du. vor einigen jahren führten sie eine grosse kampagne "ganz deutschland eine maiswüste." das ist desinformation und antibauernismus. klar gibt es gebiete in denen ackerbau dominiert. daneben gibt es z.b.in den voralpen und in den alpen grössere gebiete in denen nur oder fast nur naturwiesen vorkommen. da wird milchwirtschaft betrieben.

nicht mit glyphosat sondern mit selektiven herbiziden wird in ackerkulturen das unkraut reguliert. früher als es noch keine herbizide gab, wurden zur regulierung des unkrautes und für den erhalt der fruchtbarkeit der böden klee/gras und mehr unterschiedliche kuturen angebaut. biobetriebe müssen noch heute so verfahren. im jahre 1919 betrug der durchnittliche weizenertrag laut top agrar 1,85t die ha. heute sind es 7,71/ha.

der negative einfluss der landwirtschaft auf die insekten wird mit absicht dramatisiert. stellt euch vor um einen tisch sind zehn leute versammelt. zwei dominieren das gespräch vollkommen. sie entscheiden über was und wie über themen gesprochen wird. genau das selbe geschieht mit den leitmedien. die überziehen uns mit einer derartigen menge an informationen dass kaum raum bleibt für was anderes. es dient zur ablenkung und zur manipulation.
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