Dürre Hilfe

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peter e.
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Dürre Hilfe

Beitrag von peter e. »

Auch Schaf haltende Betriebe sollen oder können in den Genuß? kommen, Dürrehilfe zu beantragen. Im nachfolgenden Link ist ein Vortrag beim hess. Schaftag vom 10.11.2018 zu begutachten. Da ich nicht bei dem Schaftag anwesend war, kann ich leider auch nichts zum gesagten "zwischen den Zeilen sagen". Aber die Lektüre über die Voraussetzungen der Beihilfe sind schon sehr .... nun ja, ernüchternd. Möge sich jeder sein Bild selbst machen. Aus hiesigen allgemeinen Landwirtschaftskreisen ist ein großer Teil der betroffenen Bauern nicht gewillt, diese <Beihilfe> in Anspsruch zu nehmen. Ich frage mich, welcher mittelgroße Nebenerwerbsschäfer überhaupt in den <<Genuß<< kommen kann.
Hier der link, http://www.schafe-hessen.de/news/ bitte >>Präsentation Hessischer Schaftag.pptx << anklicken.
peter e.

Auch dem Schwächsten ist ein Stachel gegeben -
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Schafhüterin
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Re: Dürre Hilfe

Beitrag von Schafhüterin »

Rheinland-Pfalz will keine Dürrehilfe

Landwirte sollen wegen der anhaltenden Dürre Nothilfen des Bundes bekommen. Doch Rheinland-Pfalz will das geplante Programm bisher nicht in Anspruch nehmen.

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... p-100.html

Sonderbar, jeder Landwirt hier klagt über Ernteausfälle wegen der Hitze. Wasserentnahme am Standrohr/Hydrant wurde kontigentiert. Wir bekommen hier schon am wenigsten Regen und Schnee ab. Kleinbetriebe die das nicht auffangen können, geben jetzt auch auf.
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st68
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Re: Dürre Hilfe

Beitrag von st68 »

Und, zumindest in MV, darf "extensiv genutzter Dauergrünlandflächen Variante II" nicht nach dem 15. November beweidet werden. Hunderte Hektar saftig grüne Wiesen in meiner Umgebung und das Ministerium (Till Backhaus) läßt keine einzige Ausnahme zu.

Das wäre ja auch echte Hilfe, die keinem etwas kosten und niemandem schaden würde. So was kann man Schäfern in unserem Land natürlich nicht zukommen lassen. Statt dessen Schafe zig Kilometer weit weg, auf magerste abgeerntete Weiden verfrachten und täglich mehrere Hektar Koppel umbauen (wolfssicher versteht sich). Heu von eigenen Flächen gabs nur die Hälfte und zu kaufen gibts nichts mehr. Die letzten Jahre wars ja auch nicht besser.

O-Ton des Ministeriums: Betriebe, die auch ohne Dürre in Existenznot geraten sind, dürfen keine Überlebenshilfe bekommen.

Wer so einen Landwirtschaftsminister hat, hat bald keine Landwirte mehr, nur noch Agrarindustrielle. Aber ich denke das ist Absicht.

Ich bin dafür, dass keiner Dürrehilfen bekommt. Statt dessen Verbot von Futtermittelexporten, oder saftige Straftsteuer darauf. Die Einnahmen aus dieser Steuer auf dürregeschädigte Futterbaubetriebe aufteilen. Dürreschäden lassen sich einfach aus Niederschlagsstatistiken ablesen. Aber nicht aus Jahresabschlüssen von Schafhaltern.

https://www.regierung-mv.de/Landesregie ... Landwirte/
Romanov II
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Re: Dürre Hilfe

Beitrag von Romanov II »

Moin,

da hat der Minister in SH schneller reagiert, wir dürfen schon seit 1.7. auf Brachen, Zwischenfrüchte etc. Einige Haben dort Heu/Silage gemacht oder Tiere draufgestellt. Das hat echt was gebracht als Hilfsmaßnahme!

Meinem Nachbarn kanns soo schlecht nicht gehen, nach diesem Sommer, er ist Ackerbauer und Ferkelproduzent. Sowohl seine Frau als auch der Altbauer haben gerade neu Mercedes-Autos bekommen.... Er war ganz zufrieden mit der Getreideernte, die Körner waren groß und von guter Qualität.
Grüße von Anne

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schafbauer
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Re: Dürre Hilfe

Beitrag von schafbauer »

Schweine kannst gar nicht vergleichen. Dort wird meist nur gejammert aber hat man mal die Stückzahlen im Griff kommt gutes Geld rein. auch in schlechten Zeiten.

Ich bin nur gespannt wie sich der Preis bei den Schafen entwickelt. ob es überhaupt einen Ausschlag nach oben macht. oder lieg ich falsch dass es weniger Lämmer gibt da viele weniger Schafe haben?
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
Manfred
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Re: Dürre Hilfe

Beitrag von Manfred »

Die Kriterien für die Bundeshilfe wurden wohl die letzten Tage etwas gelockert. Es gibt aber wohl nach wie vor nur Geld für Betriebe mit erheblichen finanziellen Problemen. Also für die, die das Geld eh 1 zu 1 an die Banken durchreichen müssen.
Man sollte es einfach Bankenhilfe statt Bauernhilfe nennen.
Wegen der komplizierten Antragstellung und der strengen Kriterien wurden bisher wohl kaum Anträge gestellt und auch noch nichts ausbezahlt.
Die Politik hat mal wieder erfolgreich so getan als ob, und die bereite Bevölkerung geht davon aus, dass den Bauern auf Steuerzahlerkosten ein Millionensegen zu Teil wurde.
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Re: Dürre Hilfe

Beitrag von schafbauer »

:grant:
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st68
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Re: Dürre Hilfe

Beitrag von st68 »

Romanov II hat geschrieben:da hat der Minister in SH schneller reagiert, wir dürfen schon seit 1.7. auf Brachen, Zwischenfrüchte etc.
Das ist hier ja nicht anders. Frag mal ob du bei Dir jetzt noch auf gefördertes extensives Grünland darfst. Die nächsten 4 Monate Winter werden verdammt lang, wenn Du kein eigenes Futter hast und Dich keiner auf sein überständiges Wintergras lassen darf.

Erster Schnitt Grünland und Getreideernte war hier ja auch noch normal, dank nassem Winter und Restfeuchte im Boden, bis Anfang Sommer. Die Not ging erst danach los und wird wohl nächstes Frühjahr noch nicht vorbei sein.

Was hier großteils für ein Dreck in Silofolie gewickelt wurde, nimmt normal keine Abfalldeponie mehr. Ich denke das wird im Winter noch zu Gold veredelt. Das meißte Heu/Stroh, das Produzenten übrig hatten, ging alles nach Schweden, zum vierfachen Preis. Qualität egal.

Nene... Da hat sich die Politik wieder ein schönes Ablenkungsmanöver für städtisches Wahlvolk und Bauernbasher ausgedacht.
Thorsten
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Re: Dürre Hilfe

Beitrag von Thorsten »

schafbauer hat geschrieben:Ich bin nur gespannt wie sich der Preis bei den Schafen entwickelt. ob es überhaupt einen Ausschlag nach oben macht. oder lieg ich falsch dass es weniger Lämmer gibt da viele weniger Schafe haben?
Ich gehe davon aus, dass sich die Preise nicht großartig verbessern werden. Der Markt wird doch jetzt schon durch billige Importe gesättigt (GB, Neuseeland, ...)
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Re: Dürre Hilfe

Beitrag von DINO »

Ich gehe davon aus, dass sich die Preise nicht großartig verbessern werden. Der Markt wird doch jetzt schon durch billige Importe gesättigt (GB, Neuseeland, ...)
Und bekanntlich sind verlorene Marktanteile , wenn überhaupt , dann nur "sehr sehr schwer" über langen Zeitraum zurück zu erobern :wackel:
Ob das dann klappt bei der Konkurenz und den Stolpersteinen die unseren Schäfern in den weg gelegt werden ?

Glaube eher :bye: :bye: :bye: Hoffe das ich unrecht habe :engel1:
Alle sagten es geht nicht , da kam einer der das nicht wusste und tat es . :klug:
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