Dürre als Zukunftsvision

Gelöscht001

Dürre als Zukunftsvision

Beitrag von Gelöscht001 »

Hallo Zusammen,

viele haben dieses Jahr die Dürre erlebt.

Es gab Notschlachtungen, weil Tiere nicht mehr ernährt werden konnten. Winterreserven werden jetzt schon verfüttert und und und......Ihr wisst, mit welchen Problemen viele kämpfen.

Man stelle sich vor, die Dürre würde jetzt zum Regelfall.

Tja..

Sollten wir immer wieder mit Dürre zu kämpfen haben, hätte das dramatische Auswirkungen, wenn man das mal alles so durchdenkt.....

Der Preis für Schaffleisch/Rindfleisch usw.müsste ja dramatisch in die Höhe gehen, oder?
(Durch Bestandsabstockungen)

Und Heu, würde wie Gold gehandelt....

Man müsste ggf. heute schon umdenken. So habe ich gelesen, langfristig planen: Umstellen auf andere Pflanzen, die der Trockenheit trotzen und tiefer wurzeln.

Gibt es Grassorten die tiefer wurzeln? Wie könnte man vorsorgen? Was einplanen? Was pflanzen?

Grüsse
Gelöscht001
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Re: Dürre als Zukunftsvision

Beitrag von Gelöscht001 »

Habe gerade mal gegoogelt. Es gibt tatsächlich schon tiefwurzelndes Gras....für trockene Standorte...zu kaufen.
schafbauer
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Re: Dürre als Zukunftsvision

Beitrag von schafbauer »

Es gibt viele Gräser die t3ockenheit sehr gut vertragen nur muss man dort auch auf die oft spezielle Kulturführung achten. Meist verholzen sie recht schnell.

Klassiker wie Luzerne oder knaulgras passen immer.

Ich setze eher auf c4 Pflanzen und Luzerne mit knaulgras.

Am.besten wäre auch eine Versicherung auf Dürre. Bei uns eigentlich schon Standard.
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Re: Dürre als Zukunftsvision

Beitrag von Stockmann »

Nach den Regeln der Marktwirtschaft würde eine regelmäßig auftretende Dürre nur dann zu höheren Preisen führen, wenn es zur Angebotsverknappung kommt, d.h. die geringeren Erntemengen nicht durch Importe z.B. ausgeglichen wird, oder die Nachfragemenge entsprechend sinkt.

Eine Versicherung gegen Dürre wird bei regelmäßiger Dürre entweder gar nicht mehr oder nur zu entsprechend horrenden Prämien angeboten werden. Ich denke, hilfreich kann primär nur die Züchtung angepasster Pflanzen sein. Dabei wird grüne Gentechnik wahrscheinlich eine große Rolle spielen müssen.
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft.

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Manfred
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Re: Dürre als Zukunftsvision

Beitrag von Manfred »

Mal sehen, worüber wir nächstes Jahr um diese Zeit jammern.
Die Nasa hat ja kürzlich angekündigt, dass eine Phase mit deutlich reduzierter Sonnenaktivität und damit eine kleine Eiszeit, ähnlich dem Maunder Minium, ins Haus stehen könnte, voraussichtlich über einen Zeitraum von 50 Jahren.
Dann müssten wir uns auf längere, kältere Winter und auch kältere Sommer einstellen, evtl. so kalt, dass in weiten Teilen Deutschlands kein Getreide mehr reifen würde.

Ich bastele weiter am Humusaufbau und an besserem Weidemanagement. Außerdem plane ich, meine Futtervorräte für Notfälle auszuweiten, sofern die Erträge des kommenden Jahres das zulassen.
schafbauer
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Re: Dürre als Zukunftsvision

Beitrag von schafbauer »

Und bis die züchtung soweit ist lasse ich mich versichern weil die Prämien sind absolut günstig und man muss nicht späternjammern weil man kein Geld zum füttern hat.
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Manfred
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Re: Dürre als Zukunftsvision

Beitrag von Manfred »

Was kostet denn bei euch so eine Versicherung?
Hier ist von einer Beitragshöhe von 25 bis 30 Prozent des Versicherungswertes die Rede. Völlig witzlos...
Das ist mehr als die Umsatzrendite viele Betriebe.
Manfred
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Re: Dürre als Zukunftsvision

Beitrag von Manfred »

Ich habe meinen Viehbestand an meine Futtersituation angepasst.
Für diesen Winter sollte es reichen.
Wird das nächste Jahr wieder so trocken, habe ich ein Problem, weil ich wegen des Bio-KULAP nicht weniger Tiere halten kann.
Dann gäbe es 4 Möglichkeiten:
-Der Staat hebt die Mindest-GV-Besatz-Regelung auf, oder
-Ich muss großteil meiner Flächen pflügen (ökologischer Irrsinn, besonders bei Dürre), um die Regelung für Betriebe mit geringem Futterflächenanteil nutzen zu können (für die gilt kein Mindest-GV-Besatz), oder
-Ich muss teuer Futter von irgendwoher importieren, oder
-ich muss das Bio-Kulap für mehrere Jahred zurückzahlen
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Re: Dürre als Zukunftsvision

Beitrag von schafbauer »

Manfred hat geschrieben:Was kostet denn bei euch so eine Versicherung?
Hier ist von einer Beitragshöhe von 25 bis 30 Prozent des Versicherungswertes die Rede. Völlig witzlos...
Das ist mehr als die Umsatzrendite viele Betriebe.

gibt natürlich viele verschiedene modelle. und so ganz pauschal kann man es nicht sagen, aber ich habe z.B. nur die Ackerflächen versichert weil sich Grünland nicht wirklich rentiert obwohl dort eine gute Tierversicherung dabei ist und Hagelschaden bei Siloballen (die ich heuer schon gebraucht hätte :eek: )

Ich hab eben Mais, Soja, Ölkürbis, Gerste, Triticale mit 50% erhöhter Schadenssumme auf Sturm, Hochwasser, Frost, Hagel, Dürre, Auswinterung, :?: und irgendwas noch versichert und zahle so PAUSCHAL ÜBER DIE HA gerechnet 22 bis 28euro pro ha. und jetzt sag mir bitte es zahlt sich nicht aus. heuer schon die volle prämie gespart weils mir bei 4ha soja 1 tag :schnee: :schnee: :schnee: vor der ernte 50% verhagelt hat und knapp 2000euro ausbezahlt.

beim grünland sehe ich hier aber nicht wirklich einen vorteil da der 1. schnitt bei mir fast 60% des bedarfs ausmacht (falls keine trockenheit übern winter und frühjahr ist) und wenns mal austrocknet übern sommer hab ich noch immer mais bzw im herbst regnets hoffentlich auch mal. und die ausbezhalten prämien sind hier recht gering.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
Manfred
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Re: Dürre als Zukunftsvision

Beitrag von Manfred »

Im Ackerbaubereich und bei euren Flächenerträgen sind das überschaubare Beträge.
Bei extensivem Gründland und einem Schadensereinis alle paar Jahre wäre das schon viel zu viel.

Und mein Problem ist ja eigentlich nur der Fehler des Gesetzgebers, auch bei extremem Futtermangel einen Mindestviehbesatz vorzuschreiben.
Sonst konnte ich im Notfall ja einfach nach Bedarf bis auf 0 abstocken, auch wenn dadurch meine Selektionsarbeit verloren ginge, so wie das in allen klassichen Weideländern der Erde üblich ist, dass man den Viehbestand an die Futtergrundlage anpasst.
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