Weidetierprämie
- Henry
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Re: Weidetierprämie
Ich denke, auch in der Landschaftspflege muß ein verkaufsfähiges Lamm pro gehaltenes Schaf erzeugt werden. Bei aktuellen Lammpreisen von 2,60 und mehr trägt dieses 45kg-Lamm 117 Euro bei. Durch die Fluktuation der Herde ist eine sehr geringe Überwinterung möglich. Folglich auch geringer Platz- und Futterbedarf.
Ich halte es für einen Irrweg, mit Altschafen unf Hammel von der Pflege leben zu wollen, und zudem für ungesund. Wer viele Lämmer aus wenigen Muttern erzeugt ist fexibel und zwar in alle Richtungen.
Wenn Landschaftspfleger zu viele Schafe haben - was man beibachten kann - dann zu viele leere und Winterschafe.
Ich halte es für einen Irrweg, mit Altschafen unf Hammel von der Pflege leben zu wollen, und zudem für ungesund. Wer viele Lämmer aus wenigen Muttern erzeugt ist fexibel und zwar in alle Richtungen.
Wenn Landschaftspfleger zu viele Schafe haben - was man beibachten kann - dann zu viele leere und Winterschafe.
Henry
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- Steffi
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Re: Weidetierprämie
Hm, man braucht ja viele Schafe, um im Frühjahr dem Aufwuchs Herr zu werden. Also müßten, wenn man nur wenige Tiere überwintern will, die Lämmer im Winter geboren werden, damit sie rechtzeitig zum Weidebeginn schon gut mitfressen und muss sie vermutlich trotzdem noch zufüttern, damit sie genug auf den Rippen haben und die hochträchtigen/laktierenden Muttern vorher ohne Gras durchfüttern. Ist vermutlich ein Rechenexempel, kenne mich mit größeren Herden auch nicht aus. Für mich ist alles außer Gras teuer, weil ich das zukaufen muss.
LG,
Steffi
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Sheep happens
- Henry
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Re: Weidetierprämie
Hauptaufwuchs ist hier April/Mai. Genau da hätte ich gern Lämmer, die mitfressen und Mütter die Milch machen.
Also müssen die Lämmer Ende März kommen. Am letzten Oktober nehm‘ ich die Böcke raus. Dann paßt das. Die Mütter selektieren dann schon den ersten Aufwuchs und können immer raus. Bis Mitte April haben die Winterweide auf Ackergras.
Also müssen die Lämmer Ende März kommen. Am letzten Oktober nehm‘ ich die Böcke raus. Dann paßt das. Die Mütter selektieren dann schon den ersten Aufwuchs und können immer raus. Bis Mitte April haben die Winterweide auf Ackergras.
Henry
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Re: Weidetierprämie
Guckst du z.B. hier:schafbauer hat geschrieben: Bitte kläre mich auf wie die Erzeugung das 2-3fache des Verkaufserlöses sein soll.
https://www.lkv-st.de/index.php?name=download&dlid=391
Seite 27:
Graph Leistung aus Tierproduktion / Mutterschaf ca. 75 Euro.
Seite 28:
Graph Summe Direktkosten / Mutterschaf ca. 150 Euro
Graph Summe Gesamtkosten / Mutterschaf ca. 240 Euro
Und das ist schon der Schnitt, sprich inkl. der Betriebe, die ihre Kosten halbwegs im Griff haben.
Die Schäfer produzieren sich wirtschaftlich zu Tode.
Und die Offizialberatung und die Verbände doktern an den letzten paar % Leistungsoptimierung der Tiere herum, statt den Betrieben dabei zu helfen, ihre viel zu hohen Kosten in den Griff zu bekommen.
- Babs
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Re: Weidetierprämie
Der deutsche Bundestag hat die Weidetierprämie gestern abgelehnt.
-
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Re: Weidetierprämie
Thüringen führt 2019 die "Weidetierprämie" ein, habe ich gehört.
25€ pro Tier, mindestens 20 über 9 monatige Weidetieren muss man haben
und (so glaube ich) mindestens 10% der beweideten Fläche muss den Biotopstatus haben...
wer mehr und Genaueres weiß, gern.
25€ pro Tier, mindestens 20 über 9 monatige Weidetieren muss man haben
und (so glaube ich) mindestens 10% der beweideten Fläche muss den Biotopstatus haben...
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Re: Weidetierprämie
Hört sich für mich auch ein wenig nach verarschung an obwohl 25 Euro nicht so wenig sind. Schon mal das 1.5 fache als in Ö
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut."
-
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Re: Weidetierprämie
[quote="Manfred"
Seite 27:
Graph Leistung aus Tierproduktion / Mutterschaf ca. 75 Euro.
Seite 28:
Graph Summe Direktkosten / Mutterschaf ca. 150 Euro
Graph Summe Gesamtkosten / Mutterschaf ca. 240 Euro
Die Schäfer produzieren sich wirtschaftlich zu Tode.
[/quote]
Hm, was mir nicht einleuchtet-wenn das Mutterschaf nun gar nicht lammt, dann hat man ja nichtmal die 75 Euro. Manfred kann es sein das Du da wiedermal n bissel zuviel theoretisiert hast? Gehst Du von reinen Hammelherden aus? Die müßte man ja auch erstmal kaufen.
Und das was die Buchführung errechnet, das ist doch lange nicht die Wirklichkeit. Glaube keiner Statistik die Du nicht selber ...na ihr wißt schon.
Seite 27:
Graph Leistung aus Tierproduktion / Mutterschaf ca. 75 Euro.
Seite 28:
Graph Summe Direktkosten / Mutterschaf ca. 150 Euro
Graph Summe Gesamtkosten / Mutterschaf ca. 240 Euro
Die Schäfer produzieren sich wirtschaftlich zu Tode.
[/quote]
Hm, was mir nicht einleuchtet-wenn das Mutterschaf nun gar nicht lammt, dann hat man ja nichtmal die 75 Euro. Manfred kann es sein das Du da wiedermal n bissel zuviel theoretisiert hast? Gehst Du von reinen Hammelherden aus? Die müßte man ja auch erstmal kaufen.
Und das was die Buchführung errechnet, das ist doch lange nicht die Wirklichkeit. Glaube keiner Statistik die Du nicht selber ...na ihr wißt schon.
Re: Weidetierprämie
Die Rechnung ist schon richtig so.
Es ging darum darzustellen, dass die typische Produktionsform in der Schafhaltung für sich alleine genommen, ohne die Flächenprämien, Vertragsnaturschutzzahlungen etc. nicht wirtschaftlich ist.
Wenn du gar nichts produzierst, und nur Kosten hast, gehen die Kosten je produzierter Einheit mathematisch gegen unendlich.
Auf was du raus willst, sind vermutlich die Grenzkosten,
also die Kosten, die es mich mehr oder weniger kostet, ein Lamm mehr oder wengier zu erzeugen.
Wenn ich die Zeit finde, schreibe ich im Unterforum Betriebswirtschaft was dazu.
Ich rate Landschaftspflegebetrieben, erstmal vom Mindest-Tierbesatz auszugehen, der zur Erfüllung ihrer vertraglichen Pflichten unbedingt benötigt wird.
Bei einem Biobetrieb, der z.B.in Bayern laut Bio-Kulap-Vertrag im Jahresmittel mind. 0,3 Großvieheinheiten pro Hektar Futterfläche halten muss, also diese 0,3 GV + ha + eine kleine Reserve, um z.B. beim Tod einiger Tiere nicht unter die vertragliche Schwelle zu rutschen.
Von diesem Mindestbesatz ausgehend, kann man dann die Grenzkosten ermitteln. Also wieviel kostet es mich, ein Lamm mehr zu erzeugen bzw. ein Mutterschaf mehr zu halten.
Einige der Ausgaben sind ja von der Tierzahl weitgehend unabhängig.
Wenn diese Grenzkosten unter dem Erlös für das erzeugte Lamm liegen, macht es wirtschaftlich Sinn, dieses Lamm zu erzeugen.
Liegen sie darüber, lässt man es besser bleiben.
Es ging darum darzustellen, dass die typische Produktionsform in der Schafhaltung für sich alleine genommen, ohne die Flächenprämien, Vertragsnaturschutzzahlungen etc. nicht wirtschaftlich ist.
Wenn du gar nichts produzierst, und nur Kosten hast, gehen die Kosten je produzierter Einheit mathematisch gegen unendlich.
Auf was du raus willst, sind vermutlich die Grenzkosten,
also die Kosten, die es mich mehr oder weniger kostet, ein Lamm mehr oder wengier zu erzeugen.
Wenn ich die Zeit finde, schreibe ich im Unterforum Betriebswirtschaft was dazu.
Ich rate Landschaftspflegebetrieben, erstmal vom Mindest-Tierbesatz auszugehen, der zur Erfüllung ihrer vertraglichen Pflichten unbedingt benötigt wird.
Bei einem Biobetrieb, der z.B.in Bayern laut Bio-Kulap-Vertrag im Jahresmittel mind. 0,3 Großvieheinheiten pro Hektar Futterfläche halten muss, also diese 0,3 GV + ha + eine kleine Reserve, um z.B. beim Tod einiger Tiere nicht unter die vertragliche Schwelle zu rutschen.
Von diesem Mindestbesatz ausgehend, kann man dann die Grenzkosten ermitteln. Also wieviel kostet es mich, ein Lamm mehr zu erzeugen bzw. ein Mutterschaf mehr zu halten.
Einige der Ausgaben sind ja von der Tierzahl weitgehend unabhängig.
Wenn diese Grenzkosten unter dem Erlös für das erzeugte Lamm liegen, macht es wirtschaftlich Sinn, dieses Lamm zu erzeugen.
Liegen sie darüber, lässt man es besser bleiben.