@Steffi:
So kann ich das nicht erinnern.
Was ich schön öfter gesagt habe ist, dass sich viele Landschaftspflege-Betriebsleiter endlich von der Illusion lösen sollten, sie müssten mögl. viel produzieren, um mit Fleisch und Wolle Geld zu verdienen.
Die wirtschaftliche Realität in den meisten Betrieben ist, dass die Tiere in der Erzeugung viel mehr kosten, als sie im Verkauf erlösen. Oft kostet die Ereugung das 2- bis 3-fache des Verkaufserlöses.
Jedes erzeugte Schaf verbrennt so Geld.
Deshalb rate ich dazu, die Herde auf das für die Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen nötige Minimum zu reduzieren, um weniger Geld zu verbrennen.
Außerdem rate ich dazu, die Kosten für die Haltung dieser Herde so weit wie möglich zu drücken. Und die Hauptkostenpunkte liegen in Maschinen und Gebäuden für die Winterfütterung mit konserviertem Futter und der dazugehörigen Ver- und Entsorgung. Ein weiterer großer Kostenpunkt in vielen Herden ist die Lammzeit.
Deshalb halte ich auch die Zuchtkriterien für diverse Rassen für falsch bezüglich der wirtschaftlichen Realität der Schäfereien.
Und ich habe gesagt, dass bei einer Schäferei, die ihre Tiere billiger produzieren kann als sie diese verkauft, die gesamten Subventionen als Gewinn übrig bleiben würden. Das ist vermutlich bei dir hängen geblieben.
Zum Vergleich ein aktueller Bereich von der anderen Seite der Kugel:
Rinderproduktion zu Kosten von 30 Cent / kg in Australien:
https://www.bordermail.com.au/story/546 ... and/?cs=11
Auch etwas, was ich schon länger erzähle, was aber offenbar niemand hören will. Durch das Holistic Planned Grazing sinken in den "richtigen" Weideländern die Produktionskosten deutlich und die Futter- und Fleischerträge nehmen deutlich zu. Das erzeugt zusätzlichen Durck auf die Märkte. Nur dass die damit ohne einen Cent Subventionen gutes Geld verdienen können und wir hier selbst bei den heutigen Preisen vor Subventionen schon kräftig draufzahlen.
Und in den alten Bundesländern verhindern die ganzen Landschaftspflege- und Vertragsnaturschutzprogramme eine Marktbereinigung beim extensiven Grünland, wodurch wir uns immer weiter von einer wirtschaftlichen Produktion entfernen und so wohl letztlich den Großteil des Grünlandes verlieren werden, weil die Subventionen auf Dauer nicht finanzierbar sind, durch völlig überschuldete Staaten. Zusätzlich läd man den Grünlandbetrieben, die auf Grenzertrags-Ackerbaustandorten sich bisher halten können, durch die Ackerstatusregelung enorme Mehrkosten auf.
Das führt halt letztlich dazu, dass die Waldpflanzung auf der einen Seite und der Ackerbau auf der anderen Seite das Grünland verdrängen.
Was nach meinem heutigen Wissensstand das Sinnvollste wäre, um mögl. viel Grünland zu erhalten:
Wir müssten die Zusammenabeit der verbliebenen Grünlandbetriebe fördern dahingehend, dass die Flächen in Gemeinschaftsweiden umgewandelt und mit Gemeinschaftsherden unter HPG-Management beweidet werden.
Das würde nicht nur die Produktionskosten deutlich senken, sondern auch die Biodiversität der Flächen wieder deutlich erhöhen.