Weidehütte begrünen

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Steffi
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Weidehütte begrünen

Beitrag von Steffi »

Hallo,

Neue Weidehütte auf neu eingesätem (ehemaligem) Acker sieht besch... aus. Da muss was Grünes drumherum. Im Herbst wollte ich einige Obstbäume setzen (Apfel, Speierling oder Elsbeere, Kirsche, Birne, Walnuss), da kann ich gleich auch ein paar Sträucher um die Hütte pflanzen. Angedacht hatte ich eine L-Form zur Sonnenseite, weil meine Schafis scheinbar Vampirgene intus haben und die Sonne nicht mögen. Bin aber noch unschlüssig, was ich pflanzen soll/kann. Erste Auswahl: Hasel, Felsenbirne, Kornelkirsche, Weide... Die Pflanzen sollten einheimisch sein, möglichst noch einen Nutzen für andere Tiere (Bienen, Vögel, etc), keine Dornen/Stacheln oder stark färbende Früchte haben, die mir die Wolle versauen und natürlich ungiftig für die Schafe sein. Deshalb scheiden die hier überwiegend vorkommenden Schlehen und Holunder aus.

Habt ihr noch Ideen? Länger der "Sichtschutz"hecke wären jeweils ca. 15m. Höhe ist egal, sollte aber min. 3-4m betragen.

LG,
Steffi
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Manfred
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Re: Weidehütte begrünen

Beitrag von Manfred »

Wie wäre es mit Weinstöcken? Die kann man ja in beliebiger Forum und Höhe erziehen.
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Henry
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Re: Weidehütte begrünen

Beitrag von Henry »

Henry
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dicke wolke
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Re: Weidehütte begrünen

Beitrag von dicke wolke »

Ich habe an einer Weideseite quasi eine Pflaumenhecke, die wachsen schnell und vermehren sich fleißig. Die Pfaumen ernte ich mit den Schafen gemeinsam da haben alle etwas davon.Mirabellen wachsen auch schön buschig und schmecken auch allen. Nimmt denn Wolle solange sie auf dem Schaf ist, die Farbe vom Holunder an? Bei Pferden passiert da nix, meine Schafe sind ja überwiegend dunkel, da sieht man nix,aber auch auf den drei hellen habe ich noch nie Holunderflecken gefunden.
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Steffi
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Re: Weidehütte begrünen

Beitrag von Steffi »

Hab nach der Überschrift aufgehört zu lesen... :schreck: War ja klar, dass es da eine Verordnung gibt :vogel:

Über den Wein muss ich nochmal nachdenken, das ist jetzt eine ganz andere Richtung, als ich spontan im Kopf hatte, aber durchaus charmant. Nur in so hoch, dass es ordentlich Schatten für die Schafis wirft, kann ich mir Rebstöcke nicht vorstellen. Dann müßte das Rankgerüst ja entsprechend hoch (und stabil) sein. Die Hütte selbst muss (theoretisch) mobil bleiben, die kann ich nicht direkt begrünen. Auf dem Hof hab ich jede hässliche Wand mit wildem Wein und Vitis vinifera begrünt. Sieht nett aus *find*
Zwetschgen naschen meine Schafe auch gern, spucken sogar die Steine wieder aus. Ok, dann kommt noch Pflaume mit dazu *notier*. Die "Mirabellen", die wir im Garten haben, haben teilweise Dornen. In " ", weil ich nicht weiß, ob´s wirklich Mirabellen, Türkenpflaumen oder sonst was... wächst wie Hulle und macht jede Menge Ableger überall :grr:

Holunderbeeren färben wie Hölle, allerdings fehlen mir die Erfahrungen mit (weißen) Schafen. Will da aber lieber kein Risiko eingehen und mich später ärgern. Ansonsten wäre der super, weil er schnell wächst, schön blüht, verwendbare Beeren hat und die Gemarkung eh Hollerbaum heißt :lol: Allerdings finde ich unterschiedliche Angaben über die Giftigkeit/Ungiftigkeit für Schafe?

LG,
Steffi
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Re: Weidehütte begrünen

Beitrag von Fröschchen »

Es ist doch wirklich bemerkenswert, wie schnell Du unser Henry total krude Dinge ausm Ärmel in Tastatur zu schütteln vermagst...
Chapeau für diese schmunzeligen Beitrag!
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
Manfred
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Re: Weidehütte begrünen

Beitrag von Manfred »

Diese Regelung betrifft nur Reben, die zur Weinproduktion mit dem Ziel der Inverkehrbringung angebaut werden.
Flächen bis 0,1 ha für den eigenen Bedarf und die Produktion von Tafeltrauben sind davon ausgenommen.
Ein paar Reben im Garten oder am Weideunterstand sind also problemlos möglich.
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Henry
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Re: Weidehütte begrünen

Beitrag von Henry »

Manfred hat geschrieben:Diese Regelung betrifft nur Reben, die zur Weinproduktion mit dem Ziel der Inverkehrbringung angebaut werden. ...
Ein paar Reben im Garten oder am Weideunterstand sind also problemlos möglich.
Allerdings eben erst nach Prüfung!
Aus einem Merkblatt: "Information zum Genehmigungssystem für Rebpflanzungen
Auf Grund EU-rechtlicher Vorgaben fand zum 1. Januar 2016 ein Wechsel vom bisherigen Pflanzrechtesystem zu
einem Genehmigungssystem für Rebpflanzungen statt. Damit verbunden sind erhebliche Änderungen der Melde- und
Antragsverpflichtungen, die bei Nichtbeachtung schwerwiegende Folgen mit sich bringen.
 Seit 1. Januar 2016 muss grundsätzlich ein Antrag auf Genehmigung einer Pflanzung gestellt werden
und die Genehmigung muss vor der Pflanzung vorliegen. Anpflanzungen, die ohne Genehmigung
vorgenommen wurden, sind unzulässig und daher zu roden. Darüber hinaus werden sie mit Geldstrafen
sanktioniert.
 Zur Beurteilung eines zu bepflanzenden Flurstückes besteht vorab die Möglichkeit der
Zielflächenprüfung (kostenpflichtig) durch die Landwirtschaftskammer hinsichtlich der
o Hangneigung sowie der
o Verwendung von geschützten Ursprungsbezeichnungen und geographischen Angaben"

Ich würde dennoch einfach machen. Eine Zeile (Reihe) Reben als Grundstücksbegrenzung wurde hier binnen 2 Jahren wieder gerodet, weil die Kommune von der Staatsregierung aufgefordert wurde, ihrer Pflicht zur Kontrolle nachzukommen. Die Absicht, Wein tatsächlich zu keltern, ist nicht ausschlaggebend. Auch die Ziehranlagen um die Sächsischen Schlösser sind genehmigungspflichtig als Rebpflanzung. Auch die Nachpflanzung und sogar Wein an Gebäuden. Ja, da ist sie genau die EU ... :vogel:
Henry
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Re: Weidehütte begrünen

Beitrag von Insane »

Steffi hat geschrieben:
Holunderbeeren färben wie Hölle, allerdings fehlen mir die Erfahrungen mit (weißen) Schafen. Will da aber lieber kein Risiko eingehen und mich später ärgern. Ansonsten wäre der super, weil er schnell wächst, schön blüht, verwendbare Beeren hat und die Gemarkung eh Hollerbaum heißt :lol: Allerdings finde ich unterschiedliche Angaben über die Giftigkeit/Ungiftigkeit für Schafe?

LG,
Steffi
Wir haben einen alten Holunder auf der Weide, der auch ab und an benagt wird. Bisher ohne negative Wirkung auf die Schafe (auf den Holunder schon) und gefärbt hat auch noch nie etwas.
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
Manfred
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Re: Weidehütte begrünen

Beitrag von Manfred »

Dann hat da vermutlich mal wieder eine Behörde im vorauseilenden Gehorsam ohne Kenntnis der Rechtslage agiert, oder die sächsische Weinverordnung sieht Regelungen vor, die über die im EU- und Bundesrecht hinausgehen. Oder es handelte sich um einen Erzeuger, der neben Hauswein auch zwecks Inverkehrbringung erzeugt hat.

https://www.ble.de/SharedDocs/Downloads ... onFile&v=2

"Das EU-Genehmigungssystem für Rebpflanzungen gilt auch nicht für Flächen, auf denen Weine oder Weinerzeugnisse ausschließlich zum Verbrauch im Haushalt des Weinerzeugers (Hauswein) bestimmt sind. Dabei werden nicht gewerbliche gemeinnützige Organisationen nicht mit dem Haushalt des Weinerzeugers gleichgestellt. Die Fläche darf 0,1 Hektar nicht überschreiten und die von diesen Flächen erzeugten Weine oder Weinerzeugnisse nicht zu gewerblichen Zwecken genutzt werden. Darunter zählt jede Art des
Inverkehrbringens der Weinerzeugnisse, auch wenn diese sozialen Zwecken dienen soll. Bereits die Etikettierung kann als Vorbereitung eines verbotenen Inverkehrbringens gesehen werden."
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