weideprämie

alpenblümchen
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weideprämie

Beitrag von alpenblümchen »

weideprämie für schafe in deutschland.

https://www.schweizerbauer.ch/tiere/sch ... 39924.html
schafbauer
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Re: weideprämie

Beitrag von schafbauer »

Gibt es in Ö. Gute Sache. Reduziert die gröbsten Kosten der weidehaltung.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
Manfred
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Re: weideprämie

Beitrag von Manfred »

Meine Erinnerungen an die ehemalige Mutterkuhprämie sind keine Guten. War viel bürokratischer Aufwand (wurde pro Kopf mit Nachweis + vorhanden Prämienrechten (waren handelbar) bezahlt) und in einem Jahr hat mein Vater das Geld nicht erhalten, weil man im Amt einen termingerecht persönlich abgegebenen Beleg verschlampt hatte...

Aktuell gibt es im bayerischen KULAP eine Prämie für die Sommerweidehaltung von Rindern.
Diese ist vom Aufwand her deutlich einfacher gestaltet als damals die Mutterkuhprämie und kann über ein Beiblatt zumn Mehrfachantrag mit beantragt werden.
Die maximale Förderung beträgt 50 Euro pro Großvieheinheit, wenn die betreffenden Tiere mind. 4 Monate auf der Weide gehalten werden.
Für kürzere Zeiträume von mind. 2 Monaten gibt es einen anteiligen Betrag.

Merkblatt:
https://www.stmelf.bayern.de/mam/cms01/ ... altung.pdf
Antrag:
https://www.stmelf.bayern.de/mam/cms01/ ... _kulap.pdf

Ein guter Ansatz, aber ausbaufähig. Und für Schafe sollte die Prämie natürlich auch gezahlt werden.
Heumann
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Re: weideprämie

Beitrag von Heumann »

In Niedersachsen waren 20 € Weideprämie pro Schaf angekündigt. Aus Sicht der Schafhalter wurden leider die Grünen abgewählt und in der neuen Regierung hat man die Weidetierhalter vergessen.
https://www.schafzucht-online.de/Weidet ... TQ4MA.html
http://landvolk.net/Agrarpolitik/Artike ... zulage.php
Manfred
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Re: weideprämie

Beitrag von Manfred »

Ich halte von den Grünen ja herzlich wenig. Und das obwohl ich selbst mal Mitglied dieser Partei war. Aber sie haben sich in eine Richtung entwickelt, die für mich nicht mehr tragbar war, auch nicht in der Landwirtschaftspolitik, wo sie statt ein positives Gegenmodell zu entwickeln idR auf Zerstörung des Vorhandenen setzen und so idR trotz zumeist guter Absichten weit mehr Schaden als Nutzen anrichten und bäuerliche Existenzen zerstören.
Etwas Hoffnung lässt bei mir Habeck keimen. Wenn auch noch wenig ausgereift, so lässt er doch gute Ansätze für das erkennen, was ich mir unter einer grünen Agrarpolitik vorstellen würde. Evtl. kriegen sie ja doch noch die Kurve und werden zu einer konstruktiven Kraft, mit der man zielführend zusammenarbeiten könnte.

Aber zurück zum Thema:
20 Euro pro Schafe oder 100 Euro pro Rind, das wären nennenswerte Größenordnungen, mit denen man kalkulieren kann.
Es liegt darin aber wieder die Gefahr, dass die Betriebe darin bestärkt werden, mehr Tiere zu halten, als einzelbetrieblich wirtschaftlich sinnvoll, wie es heute leider bei den Schaf- und Mutterkuhhaltern schon fast Standard geworden ist.

Was mir vorschweben würde, wären eine Kombination aus 2 Ansätzen:
Eine Bindung aller Grünlandprämien an einen niedrig angesetzten Raufutterfresser-Besatz (z.B. 0,3 GV/ha, wie heute im Biolandbau schon üblich).
Und obendrauf eine Weideprämie für alle Tierarten vom Rind bis zum Geflügel mit einem pauschalen Satz / GV (z.B. 100 Euro als Einstieg, man müsste eh sehen, wie sich das entwickelt), jedoch gedeckelt auf z.B. 2 GV/ha Futterbaufläche.
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Insane
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Re: weideprämie

Beitrag von Insane »

Aber ganz ehrlich - mit 20€/Schaf kauft man doch nichtmal eine Rolle Winterheu... :gruebel:
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
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Henry
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Re: weideprämie

Beitrag von Henry »

Es würde schlicht ausreichen, wenn der Landkreis auf die 18,40€ für die Fleischbeschau verzichten würde. Dann würden nur reproduktive Tiere über ihre Lämmer belohnt. Auch das Übernehmen bzw Weglassen der Kosten für Ohrmarken und TSK wäre so eine Möglichkeit. Oder der BG-Beitrag.
Nur angenommen, das Landwirtschaftsamt würde wirklich für jedes Mutterschaf (auf Antrag) 20 Euro berappen und dieses Schaf brächte 2 Lämmer zur Schlachtung, dann bedeutetetete das, daß selbst die verschenkten Lämmer schon mehr Kosten verursachen.

Ich halte diese ganzen Prämienmodelle für aufwendig, teuer, fehlmotivierend und betrugsanfällig. Der Abbau von Hürden und Kosten wäre der sinnvollere Weg, der zudem Bürokratieaufwand und Kontrollkosten spart.

Wenn ich mir nur vorstelle, daß genau wie bei der Neuimkerförderung, dann zweimal in 5 Jahren zwei Mitarbeiter aus Meißen zur Mutterschafkontrollzählung anrücken zusätzlich zu den Flächenkontrolleuren für die Beweidungsprämie und dem Vet-Amt für CC ... - nein Danke!
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Re: weideprämie

Beitrag von schafbauer »

Insane hat geschrieben:Aber ganz ehrlich - mit 20€/Schaf kauft man doch nichtmal eine Rolle Winterheu... :gruebel:
Es geht ja nicht um die Fütterung im Winter.

In ö bekommt man 60 Euro pro gve. Also knapp 10 Euro pro Schaf. Ich möchte es nicht missen. Der Zaun ist ZB damit bezahlt oder die Unkosten der weidehaltung. Mir passt es.

Aber 20 Euro wäre schon Top. Die Produktionskosten für die winterfütterung wäre damit auch bezahlt.
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Re: weideprämie

Beitrag von Stockmann »

Ein bisschen o.t.: @Manfred: Deine Einstellung zu den Grünen teile ich in jeder Einzelheit. Ich bin auch jemand der diesbezüglich vom Paulus zum Saulus rückverwandelt hat und hoffe sehr, dass es Habeck gelingt Pragmatismus und Konstruktivismus zu einem deutlich höheren Stellenwert in dieser Partei zu verhelfen. Aber erstmal muss er ja gewählt werden und dann kommt es noch darauf an, wen er an die Seite gestellt bekommt; Leute die mit Dauerschnappathmung im permanenten Entrüstungsmodus sich gern vor Kameras aufhalten, oder besonnene die auch über Sachkenntnisse verfügen?
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Insane
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Re: weideprämie

Beitrag von Insane »

schafbauer hat geschrieben:
Insane hat geschrieben:Aber ganz ehrlich - mit 20€/Schaf kauft man doch nichtmal eine Rolle Winterheu... :gruebel:
Es geht ja nicht um die Fütterung im Winter.

In ö bekommt man 60 Euro pro gve. Also knapp 10 Euro pro Schaf. Ich möchte es nicht missen. Der Zaun ist ZB damit bezahlt oder die Unkosten der weidehaltung. Mir passt es.

Aber 20 Euro wäre schon Top. Die Produktionskosten für die winterfütterung wäre damit auch bezahlt.
Nein geht es nicht - aber um die Popeligkeit der Summe. laut Topagrar fordert der Verband der Berufsschäfer 38€.
Klar hilft jedes Bißchen, aber DAS ist eben echt ein sehr kleines Bißchen!
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
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