Hobby - Schafhaltung: Definition

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peter e.
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Hobby - Schafhaltung: Definition

Beitrag von peter e. »

Auf einer Veranstaltung wurde die Bezeichnung "Hobby-Schafhaltung" etwas thematisiert. Es wurde dazu geraten, diesen Begriff nicht mehr zu verwenden. Warum?
Wenn ich als Hobby Briefmarken sammle, gehe ich immer dann an das <Hobby> dran, wenn ich nix besseres zu tun habe. Wenn ich als Hobby Münzen sammle, dann mache ich das wenn ich mal Zeit habe. Also insgesamt gesehen eine Art <Freizeitbeschäftigung>. Dies mag für viele Sschafhalter sicherlich zutreffen. Dazu hier die Wikipedia-Erklärung:
Ein Hobby (deutscher Plural: Hobbys) ist eine Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig betreibt, die dem eigenen Vergnügen oder der Entspannung dient und zum eigenen Selbstbild beiträgt, also einen Teil seiner Identität darstellt. Das Wort „Hobby“ ist vom englischen hobby horse abgeleitet, das mit „Steckenpferd“ in beiden Bedeutungen – Kinderspielzeug und Freizeitbeschäftigung – übersetzt wird. Das hölzerne Steckenpferd trägt seinen Reiter nirgendwohin, weil es in den Händen gehalten wird, entsprechend erwirtschaftet das Hobby kein Einkommen und ist kein Beruf.

Der Begriff Hobby hat eine leichte Nähe zum Begriff Spiel. Als Hobby wird eine Tätigkeit indes nur bezeichnet, wenn man für diese Tätigkeit eine im Vergleich zu anderen Freizeitgestaltungen besondere Vorliebe (Präferenz) hat und sie regelmäßig ausübt.

Ein wichtiges Kriterium für die Unterscheidung, was als Hobby oder als Arbeit gilt, ist häufig, aber nicht notgedrungen, ob es als Quelle für den Lebensunterhalt dient. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden diejenigen, die sich in ihrer Freizeit mit einem Fachgebiet befassen, Amateure bzw. Ehrenamtliche genannt – als Gegenstück zum beruflichen Fachmann, Profi. Eine ehrenamtliche Tätigkeit muss allerdings kein Hobby sein, sondern kann auch dem Notwendigkeitsdenken entspringen.

Eine Sache als Hobby zu betreiben, kann in gesteigerter Form auch den Charakter haben, Fan einer Sache zu sein, wenn es sich um eine Art Verehrung der Sache handelt.

Das Betreiben eines Hobbys hat oft entspannende oder sonstige nützliche therapeutische Nebenwirkungen. In einigen Fällen allerdings (beispielsweise beim Sammeln) können die Grenzen zwischen Beruf, Hobby und Sucht zu verschwimmen beginnen. Manche Sammlungen können durchaus als Geldanlage gelten, zum Beispiel Kunstsammlungen. Darüber hinaus gibt es Amateure, die auf ihrem jeweiligen Fachgebiet Wissen und Fähigkeiten erwerben, in denen sie professionellen Fachleuten nicht nachstehen und auch einen entsprechenden Ruf genießen.
Zum <Steckenpferd>: ist zwar ein Pferd, bringt mich aber nicht weiter.
Schafhaltung ist in der Regel ein Beruf, eine Tätigkeit, die einem selbst bzw. der Familie den Lebensunterhalt sichern soll. Eine Nutztierhaltung als Hobby zu bezeichnen sei unter Umständen kontraproduktiv. Es wurde geraten, den Begriff nicht mehr zu verwenden sondern <Klein-Schafhalter>. Da ja - auch bei geringer Kopfzahl - andere Dinge mit in das Thema Schafhaltung reinspielen (Berufsgenossenschaft, EU-Prämien, landwirtschaftliche Kranken- und Alterskasse etc.) macht es auch Sinn, die Tätigkeit als <Nebenerwerbs-Schäferei> oder, wenn Herdbuchzucht betrieben wird, es als >Schaf-Zucht> zu bezeichnen (ohne jetzt die eigentliche <ZUcht> zu vertiefen.
Je mehr ich micht mit den Begrifflichkeiten beschäftige komme ich zu dem Schluß, dass tatsächlich die Schafhaltung als Hobby zu bezeichnen nicht so prickelnd ist. Zumal durch die Haltung gewisse <Zwänge> ausgeübt werden, also ad hoc kreative Lösungsansätze gefunden werden müssen - das ist bei keinem Hobby gegeben.
peter e.

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schafbauer
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Re: Hobby - Schafhaltung: Definition

Beitrag von schafbauer »

Ich bin hauptberuflich Landwirt und gleichzeitig ist es nein Hobby. Bin ich jetzt ein schlechter Bauer? :?: :michel: :gruebel:
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
Fröschchen
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Re: Hobby - Schafhaltung: Definition

Beitrag von Fröschchen »

Ein Schaf ist kein Goldhamster. Und ein Schaf geht nicht alleine.
CH gibt vor, ab 10 Schäfchen aufwärts einen Schaf-"Führerschein" vorlegen zu sollen/ müssen.
Finde ich grds. gut, aber: warum eigentlich erst ab 10?? (Auch bei dreien kann man viel verkehrt machen!)
Wenn ich Schafe halte, produzieren die zwangsläufig auch Kosten, neben Futter und Equipement.
Und wenn Schafe auch im Kleinbereich irgendeinen Ertrag bringen, bin ich immer interessiert.
Wenigstens +/- Null ist doch i.O. für Liebhaber. Nix Nebenerwerb, aber Eigendeckung.
"Hobby" finde ich mit Nachdenken ebenfalls nicht geeignet.
Wobei "Kleinschaf-Halter" auf die Größe interpretiert werden könnte.
Vllt. Wenig-Schafhalter? Aber ab wieviel ist dann viel? :?:

LG
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Re: Hobby - Schafhaltung: Definition

Beitrag von sharido »

Guten Abend!
Ich finde auch, dass der Begriff "Hobby-Schaf-Haltung" ein schwieriger ist. Es ist ja keineswegs so, dass ich mich nur dann kümmern muss, wenn ich Zeit oder Lust dazu haben, sondern immer und täglich und zusätzlich bei besonderem Bedarf. In den Wintermonaten ist es für mich oft nur im Eil-Tempo alles zu erledigen, oder eben mit einer guten Lampe ausgestattet.
Es gibt zum Beispiel Witterungslagen, da fluche ich regelmäßig :motz: :grr:
Kennt ihr bestimmt auch alle...
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Sasdi
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Re: Hobby - Schafhaltung: Definition

Beitrag von Sasdi »

Es geht hier meiner Meinung nach nur um die Abgrenzung zum Schafhalter, der damit seinen Lebensunterhalt verdient. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt anders und halte die Schafe rein zu meinem Vergnügen. So wie alle anderen Schafhalter hier im Dorf mit ihren jeweils 2-8 Schafen. Ich denke, solange die Kosten die Einnahmen übersteigen, ist die Bezeichnung Hobby gerechtfertigt. Erzielt man einen Gewinn, braucht zum Leben aber auch noch einen anderen Beruf, dann passt Nebenerwerb.
Wenn man das Wort "Hobby" vermeiden möchte, kann man doch einfach Schafhalter sagen. "Schäfer" für den, der davon lebt, "Schafhalter" für alle anderen. So wie Pferdehalter, Ziegenhalter, Hundehalter etc.

LG Saskia
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Re: Hobby - Schafhaltung: Definition

Beitrag von Fröschchen »

Sasdi hat geschrieben: Wenn man das Wort "Hobby" vermeiden möchte, kann man doch einfach Schafhalter sagen. "Schäfer" für den, der davon lebt, "Schafhalter" für alle anderen. So wie Pferdehalter, Ziegenhalter, Hundehalter etc.
DAS hat doch was!! (Warum nicht selbst drauf gekommen?!)

PP. Das "Bunte Schafe"-Buch ist arg intensiv. Durch permanentes Vor- und Zurückblättern bleibt es trotz einst straffer Bindetechnik jetzt auch endlich aufgeschlagen liegen. (Und weiß = keine Farbe, sondern Muster: sehr gewöhnungsbedürftig!!)

Ist hier vvlt. nicht das Thema, aber da ich Dich grad hier hab': Gültet die Farbenlehre auch für andere Spezies??
Haben eine schwarze "Plüsch"katze, die durch die Dorfkater beglückt wird. Wirft meist nur 1 x im Jahr, im Juli. (Nüscht Mai und September...)
Aber seit 3 Jahren regelmäßig: 1 Tiger (Streifling/ Sträfling), 1 Kuh-Katze (schwarz-weiß), 2 Neger (einer plüschig, einer glatt).
Habe aber auch erfahren, daß Katzen in ihrem Wurf durchaus mehrere Vererber gleichzeitig verinnerlicht haben können....

LG
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Re: Hobby - Schafhaltung: Definition

Beitrag von Sasdi »

Fröschchen hat geschrieben: Ist hier vvlt. nicht das Thema, aber da ich Dich grad hier hab': Gültet die Farbenlehre auch für andere Spezies??
Haben eine schwarze "Plüsch"katze, die durch die Dorfkater beglückt wird. Wirft meist nur 1 x im Jahr, im Juli. (Nüscht Mai und September...)
Aber seit 3 Jahren regelmäßig: 1 Tiger (Streifling/ Sträfling), 1 Kuh-Katze (schwarz-weiß), 2 Neger (einer plüschig, einer glatt).
Habe aber auch erfahren, daß Katzen in ihrem Wurf durchaus mehrere Vererber gleichzeitig verinnerlicht haben können....
LG
Ich schreib dir kurz ne PN, sonst wirds zu off topic.
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Re: Hobby - Schafhaltung: Definition

Beitrag von peter e. »

der Fliesenleger - der das nicht gelernt hat, aber kann - macht am WE oder Abends für´n Kumpel mal das Bad. Der <Holzfachmann> (vielleicht hat er ja mal Zimmermann gelernt) repariert für den Nachbarn mal einen Stuhl, oder verändert was an der Einbauküche. Der >Schrauber> montiert am Käfer rum - keiner macht damit das große (nebenher-) Geld, es soll ein Hobby sein.
Ich halte fest: - Schäfer ist ein Ausbildungsberuf mit einer dreijährigen Lernzeit. Wer (in welchem Fach auch immer) promoviert darf sich Doktor nennen, also ist das kein Hobby mehr, auch wenn u.U. damit kein Geld verdient wird. Wenn jetzt ein <gelernter> (blos weil er einen "Lehrgang" besucht hat?) Nutztierhalter sich in seiner Tätigkeit ins Gewerk eines Berufes begibt und das dann Hobby nennt - also irgendwie gehen mir da die Nackenhaare hoch. Kein Wunder dass da im politischen Bereich einiges schief läuft, weil sich Leute zusammentun die von der Materie kaum oder keine Ahnung haben. Oder Laien sich in <Organisationen> zusamentun, um Berufsstände zu retten. (Nein, das gehört jetzt nicht hierher).
Es gab mal eine Zeit, da durften LKW nur von Mechanikern gefahren werden.
peter e.

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Re: Hobby - Schafhaltung: Definition

Beitrag von Schafhüterin »

Sasdi hat geschrieben:Es geht hier meiner Meinung nach nur um die Abgrenzung zum Schafhalter, der damit seinen Lebensunterhalt verdient. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt anders und halte die Schafe rein zu meinem Vergnügen.
Jeder der Schafe in seinem Eigentum hält, ist ein Schafhalter.

Schäfer sind nicht zwangsläufig Schafhalter, sondern können (auch nur) angestellt als Schäfer sein.

Ein Schäfer kann auch zeitgleich Schafhalter sein.

Ein Schäfer/Hirte ist für mich die Person, welcher die Schafe hütet, sie draußen beaufsichtigt und bewacht.

...und ein Schafhalter muss nicht unbedingt sein Geld damit verdienen, es kann wie bei einigen Naturschutzverbänden, im Ehrenamt sein.

Betrieb - Schäferei
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Manfred
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Re: Hobby - Schafhaltung: Definition

Beitrag von Manfred »

@Peter:
Danke für die Erinnerung. Da sollte sich wirklich jeder von uns dran halten.
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