Schaffreundliche Handhabe der Klauenschere

Fröschchen
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Schaffreundliche Handhabe der Klauenschere

Beitrag von Fröschchen »

Habe es erklärt bekommen, vergessen, erneut den Hinweis bekommen:

Bei der Schere die schneidende Seite nach innen, damit die Klauenwand nicht nach außen weggedrückt wird.
Ich kapier's noch immer nicht :traurig:

Meine kleine Super-Schere hat 2 schneidende Seiten. Und beide Schenkel bewegen sich zueinander, also keiner ist fixiert.
Zuhülf! (Oder habe ich vllt. ein Scheren-Modell, wo's egal ist??)

Bsp. 1. Bild: Die angeschrägte Klinge ist die linke, obere.
Wenn ich jetzt von oben auf einen Huf von unten gucke, also auf einen umgedrehten Huf, nee, das Schaf ist umgedreht und zeigt mir seine Füße, hat der Klauenfuß ja 4 Ränder: Rechts außen, rechts innen, links innen, links außen.
Wenn ich die Schere in Haltung von Bild 1 in der rechten Hand halte, welche Seiten sollte ich dann somit schneiden?
Gottchen, klingt das doof, aber nach dem 2. langsamen Lesen vllt. nachvollziehbar. Sorry.
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Henry
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Re: Schaffreundliche Handhabe der Klauenschere

Beitrag von Henry »

Du legst eine Klinge auf die Sohle. Die zweite Klinge soll jetzt über diese Klinge schließen und nicht darunter. Es bleibt ein kleiner Rand stehen.

Du kannst es an Deinem Fingernagel probieren. Lege eine Branche auf die Fingerkuppe. Kommt die zweite noch weiter weg vom Körper herunter, wird nichts gequetscht. Liegt sie körpernah und schiebt sich zwischen Fingerkuppe und die andere Branche ... na Du wirst es schon merken.
Henry
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Re: Schaffreundliche Handhabe der Klauenschere

Beitrag von Fröschchen »

... AUF die SOHLE heißt die UNTERE Klinge auf die INNENsohlenseite? Auch wenn die OBERE Klinge genauso schneidet?
(Hoffnungsloser Frager?!!)
LG
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Re: Schaffreundliche Handhabe der Klauenschere

Beitrag von Fröschchen »

Bevor ich hier den Olymp der Wissensvermittlung/ -erweiterung/ -verwirrung verlasse, um sämtliches Getier abendzuversorgen, möchte ich noch einen speziellen Gruß an den "Scharfschnittigen" übermitteln.

Lieber Henry,
ich wußte bislang nicht, wieviele Scheren (Bypass, nicht Amboß) wir haben!!
Bestimmt 95% unseres Bestandes habe ich mir in der Mittagspause angeschaut und pro-forma auf meine Fingerkuppe gelegt.
Nagel- und Hautscheren sind bis auf die Krümmung/ Wölbung egal gleichschneidend; ob rechts, links, oben, unten. Ebenso die üblichen Papierscheren, die sich NICHT von meiner kleinen Klauenschere (http://www.asm-aschheim.de: Klauenschere grün aus England; war mal hier ein Tip den ich aufgegriffen habe) unterscheiden.
EINZIG die Rosenscheren: die haben ein unteres, relativ fixes Ende und da macht es m.E. Sinn, die Richtung zu beachten.
Nimm mal eine Papierschere, die ist echt genauso in der Anwinkelung der Schneidflächen wie die Klauenschere. Kann man benützen wierum man will. Macht man natürlich nicht aus optischen Gründen. (Die "gute" Seite in Blickrichtung nach oben.)
Die Klauenschere hat nur den Unterschied, daß auf der Handunterseite Griffeinwölbungen für Zeige- und Mittelfinger sind, was den Griff verbessert. Andersrum geht's aber ebenso gleichförmig, nur nicht so komfortabel.

Alsdenn, muß jetzt los. Laß Dich für meine Nervereien vllt. etwas trösten von Deinem Weibe.
Ansonsten müssen wir halt mal wieder in echt (und dann alle) zusammenkommen und praktische Übungen machen, damit man sieht, was man lesend nicht versteht... :)

LG
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Henry
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Re: Schaffreundliche Handhabe der Klauenschere

Beitrag von Henry »

Du weißt schon, daß es linke und rechte Scheren gibt, für Rechts- und Linkshänder. Hier geht es um Rechtshänderscheren. Nimm' die Schere in die rechte Hand und halte sie so, als würdest Du waagerechtes Papier schneiden. Die linke Branche ist unter dem Papier links vom Schnitt, die rechte ist drüber und rechts vom Schnitt. Deshalb kannst Du als Rechtshänder gut sehen was Du schneidest, denn Du siehst ja von links hin. (Hast Du die Schere in der linken Hand, siehst Du nur die rechte Branche und kannst den Schnitt nicht sehen.)

Jetzt stell Dir vor wohin Deine Schere Dein Papier drückt nachdem es grade eingeschnitten ist. Links wird es hoch gedrückt, rechts nach unten. Die Schere selbst hat ja eine Materialbreite, wenn Deine Klauenschere deshalb extra auch ausgeschliffen ist. Abscheren geht ja nur, wenn das Material gegeneinander bewegt wird. Deshalb treten um den Punkt, an den der Scherenschnitt tatsächlich stattfindet ganz erhebliche Kräfte auf. Erst erfolgt Festhalten, dann Quetschen, dann Scheren und dann das Biegen und Verdrehen. Diese Kräfte wirken direkt nebeneinander. An der Scherenspitze wird festgehalten, dahinter gequetscht, dahinter getrennt und noch weiter Richtung Hand wird das getrennte Papier verbogen.

All diese Kräfte sollen möglichst nicht zu einer Verformung des Klauenhorns auf der Klaue führen. Deshalb soll die Schere so geführt werden, daß der Schneidspalt nicht direkt auf der Sohle liegt. In unserem Beispiel kommt also der Finger von links zur Schere. Die Fingerkuppe (Klauensohle) kann nicht weiter zum Schneidspalt, weil sie anstößt. Die Schere schneidet nicht genau an der Kante, sondern knapp daneben. Das ist gut, denn die Kräfte bleiben im Horn.

Nimmst Du eine andere Hand und führst die von rechts in Deine Schere, dann stößt die Fingerkuppe erst an die Gegenbranche an, wenn sie direkt unterm Schneidspalt liegt. Wird die Schere geschlossen erfolgt der Schnitt genau an der Kante und die Quetschung und Verdrehung des Nagels wird spürbar sein. An der Klaue kann sie zu Schwächung des Verbundes an der Weißen Linie führen. Insbesondere, wenn sich schon Hohlstellen andeuten, ist also knappes Ausschneiden mit der Schere nicht das Ende sondern womöglich er Beginn vom Drama.

Übrigens flennen Kinder beim Nägelschneiden, weißt Du nun warum?
Henry
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Re: Schaffreundliche Handhabe der Klauenschere

Beitrag von Fröschchen »

Muß da jetzt durch, auch wenn's langsam peinlich wird (für mich). :bet:

Also letzte Anfrage zum Thema.

Wenn beim Rechtshänder linkes Schnittgut hoch-, rechtes runtergeht, wäre dann die Schnittführung lt. Skizze angebracht?

Ich mach's ja eh nicht alleine, Männe sitzt auf Bierkiste und hält das sitzende schafige Getier zwischen seinen Knien. Ich wandere. Mit Schere.
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k-100_7481.JPG (10.95 KiB) 5984 mal betrachtet
PS. Keinerlei Baby-Erfahrung.
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Re: Schaffreundliche Handhabe der Klauenschere

Beitrag von Henry »

:drama: Genau verkehrtrum! :rofl: Du hattest Deine Chance. Sie war recht groß. Ca. 50%.

Und Du mußt Dir auch die Hand nicht verbiegen, denn wenn Du weißt, wo es quetscht, kannste den Abstand ja auch "nach Gefühl" einhalten. Schafe flenn halt nicht.
Henry
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Re: Schaffreundliche Handhabe der Klauenschere

Beitrag von Fröschchen »

Waagerechtes Papier durchschneiden hilft dem Hilfesuchenden nicht wirklich, da das Schnittgut ja senkrecht steht.
Und es gibt die Spezies mit rechts-links-Verwechselung, also die wo mit "das andere Rechts!!"
Habe grad eine leere Klopapierrolle, ein leeres Küchenrolleninlay und ein Reststück Wasserrohrisolierung zerfrühstückt, von allen Seiten und Richtungen.
Gut, mit Deiner Hinweisinfo kann ich's ansatzweise nachvollziehen. Hinweis mit waagerechtes Papier schneiden bringt für Praxis nicht wirklich viel, da zuviel Umdenke.
Andersrum wie meine Zeichnung sehe ich den Schnitt halt nicht direkt, kann halt nur daumenprüfen. Werde den Fortgang überprüfen und berichten...
LG

(PS. Karl-Heinz K: Könnte Dein Genpool sein...)
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Re: Schaffreundliche Handhabe der Klauenschere

Beitrag von Insane »

Vielleicht hilft das Bild dir ein bißchen weiter.
Bild 1: Falsch, der Nagel (oder eben der Klauenrand) wird durch den oben liegenden Schenkel der Schere
nach außen weggedrückt und kann einreißen
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IMG_20171011_100208197~5.jpg (240.1 KiB) 5911 mal betrachtet
Bild 2: richtig, der "Klauenrand" wird nach innen gedrückt und kann gut geschnitten werden
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IMG_20171011_100144532~4.jpg (113.02 KiB) 5911 mal betrachtet

Ohhh Alter, diese verschissene 250kb-Begrenzung!!! :grant:
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
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Re: Schaffreundliche Handhabe der Klauenschere

Beitrag von Steffi »

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte - jetzt verstehe sogar ich, was gemeint war :lol:

LG,
Steffi
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