Das Bild in der Öffentlichkeit

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Schafhüterin
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Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Beitrag von Schafhüterin »

Schnucke hat geschrieben:Klar ist es teurer im Hofladen zu kaufen
Wenn ich die Preise von unserer Lammtheke vergleiche, sind die Preise für Lammfleisch aus Neuseeland in den Supermärkten um einiges teurer.

Deshalb, jeder der mein Fleisch kaufen möchte, schicke ich zur Lammtheke (dort gehen meine Schlachtschafe hin) und kläre sie auch gleich über Haltung usw. bei uns und in Neuseeland/Australien auf.

Einige wissen das, haben sich Reportagen angeschau, oder anderswo informiert und sind froh eine Bezugsquelle vor Ort gefunden zu haben..... ist aber immer der gleiche Menschenschlag.... Menschen, die sich wirlich Gedanken über unsere Erde machen.

Den Rest kannst du eh über die Tischkante fallen lassen..... denen ist das egal und es fehlt es ihnen an nötiger Hirnsubstanz.

Ich habe immer mehr Menschen, die mich und die Schafe regelmäßig besuchen, auch Kindergärten und Schulen, ich kläre auf und informiere. Das ist bei uns nicht ganz einfach, da wir in einem verstädterten Ballungsgebiet leben, diese Menschen ticken anders.
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schafbauer
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Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Beitrag von schafbauer »

Bauernmarkt ist nicht gezwungenermaßen teurer. Die Auswahl im Geschäft ist grösser und deshalb findet man dort auch immer etwas günstigeres.
"Nur was man gerne macht, macht man auch gut." :schaf2:
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shorty
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Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Beitrag von shorty »

Schafhüterin hat geschrieben: Den Rest kannst du eh über die Tischkante fallen lassen..... denen ist das egal und es fehlt es ihnen an nötiger Hirnsubstanz.

Der Satz macht mich sehr nachdenklich.
Wie ich schon sagte ist es vielfach überhaupt nicht die Frage von Hirnsubstanz, zumal ich das unglaublich abwertend finde.
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Schnucke
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Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Beitrag von Schnucke »

Ich glaube auch nicht , dass es an der Hirnsubstanz liegt. Die Menschen sind nur zu bequem, sie zu benutzen. Sie sehen auch einfach weg. Ich finde die Bilder von leidenden Tieren auch ganz schrecklich. :drama: Aber gerade deswegen muss sich doch was ändern. Und da ist wirklich jeder gefragt, egal wie voll der Geldbeutel ist. Und wenn man hier doch frischeres Fleisch und wie Schafhüterin sagt, sogar günstigeres kaufen kann, würde ich das doch bevorzugen. Ist bestimmt auch besser für die Ökobilanz. Man kann so auch noch Verpackung sparen. Wenn man etwas genauer hinschaut, ist es gar nicht so schwer, regionale Produkte zu bekommen, mal von exotischen Obst/Gemüse abgesehen. Auf dem Land ist es vielleicht etwas einfacher. Soviel zu bequem. Werdende Eltern sollten über nachhaltige Ernährung aufgeklärt werden. Denn die Kinder wissen es ja noch nicht besser. Kinder auf dem Bauernhof, wie bei Schafhüterin, aufzuklären, finde ich, ist sehr wichtig. Sie sollen sehen, dass Tiere auch Gefühle haben. Ich habe mal ein Film gesehen, in dem sie im Restaurant den Gästen, die Hasenbraten bestellten, die Kanickel vorher lebend an den Tisch brachten, damit sie sich eins aussuchen konnten. Ich weiß nicht mehr genau (ist schon ewig her), wie das ausging, aber viele verzichteten auf den Braten. War wohl lustig gemeint, aber regt zum Nachdenken an.
Schafhüterin mach weiter so!!!
LG Schnucke :wink:
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Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Beitrag von alpenblümchen »

die schafhüterin muss nicht zwangsläufig so weitermachen. menschen mit einer haltung die von der eigenen abweicht als dumm bezeichnen ist eher intolerant.
jene die von der schafhüterin als menschen ohne hirnsubstanz beschrieben werden, glauben vielleicht diesen einschlägigen organisationen ihre hororr geschichten nicht so leicht. eine kritische haltung ist doch auch was wert. ob die haltungsbedingungen in neuseeland und australien wirklich so schlecht sind bezweifle ich.
produkte aus der region kaufen, finde ich auch gut. noch besser wer es auch bei kleidern u.s.w macht.
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LuckyLucy
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Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Beitrag von LuckyLucy »

alpenblümchen hat geschrieben: menschen mit einer haltung die von der eigenen abweicht als dumm bezeichnen ist eher intolerant.
:eek:

Schade, dass man sich in einem Forum unter Gleichgesinnten nicht auch mal aussprechen darf.
Nur wegen des Anstands, der Political Correctness oder was auch immer, seine eigene Meinung nicht zu vertreten, ist dumm. Und Toleranz bis zur Selbstverleugnung ist auch nicht der Weg zum Glück.

Mag sein, dass die Haltung auf den weiten Flächen Downunder prima für die Tiere ist, das unsägliche Mulesing und das lebendige Verschiffen über See ist es ganz sicher nicht.
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Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Beitrag von Schafhüterin »

ÜBERALL in den Medien, im wahren Leben, in wieviel Dokumentationen usw. bekommt man mit, wie es um die Politik, Erde, Klimawandel....Insektensterben...... un so weiter steht.....

Wenn man es dann intolerant, oder unglaublich abwertend nennt....wie nennt man es dann...?
Zu sehr gestresst..... um einen Blick dafür zu haben...., oder wie?

Ich bin jeden Tag da draußen, im Landschaftschutzgebiet bei meinen Schafe. Kläre schon seit 10 Jahren auf..... die Leute (Einheimische) laufen immer noch kreuz und quer über Wiesen und Äcker... werfen ihren Müll überall hin, fahren den sogar mit dem Auto vor Ort. Parken im Schutzgebiet...weil sie keine 3 m mehr laufen wollen und... und.. und.... jeder weiß es keiner will sich an Regeln halten... und wenn man was sagt...wie "Ihr Hund hat mal wieder meine Flächen umgegraben... und unser Schutzstatus ist in Gefahr", bekommt man noch eine freche Klappe angehängt: "Wenn das Bauland wird, gehen wir eben woanders hin".

Mittlerweile ist schon der Schutzstatus in Gefahr, alle Landschaftpflerger bis auf mich, haben sich zurück gezogen. Am Wochenende strömen alle Auswertigen ins Schutzgebiet... Sportgruppen halten hier mittlerweile ihr Trainig ab... Hundeschulen ebenfalls... Bürgermeister würde sich über Bauland freuen, Kreisverwaltung hat nur noch Notbesetzung.
ich mach mir ehrlich gesagt auch nicht um die derzeit ab 35 jahre generation sorgen sondern viel mehr was da unter 35 so heranwächst
Henry, das ist eine Erziehungssachen. Ich habe 4 Kinder und denen habe ich ein gesundes Fundament geboten, auf dem sie ihr Leben aufgebaut haben... und das hat nichts mit Geld zu tun...(ich war damals alleinerziehend - hatt teilweise 2-3 Jobs) und vor allem nichts mit dem jungen Alter... auch wenn ich mich mit anderen jungen Leuten unterhalte.....bekomme ich mit, daß sie sich echt Gedanken machen.

Die Alten ändern nichts mehr, die haben doch ihr Leben gelebt und die zwischen drin, wollen nur noch ihr Leben genießen. Das empfinde ich vielleicht auch hier so intensiv, weil die Menschen hier echt noch viel Geld im Beutel haben. Ballungsgebiet mit BASF-Stammwerk vor der Tür und jede Menge Unternehmen.
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shorty
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Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Beitrag von shorty »

LuckyLucy hat geschrieben:
alpenblümchen hat geschrieben: menschen mit einer haltung die von der eigenen abweicht als dumm bezeichnen ist eher intolerant.
:eek:

Schade, dass man sich in einem Forum unter Gleichgesinnten nicht auch mal aussprechen darf.
Nur wegen des Anstands, der Political Correctness oder was auch immer, seine eigene Meinung nicht zu vertreten, ist dumm. Und Toleranz bis zur Selbstverleugnung ist auch nicht der Weg zum Glück.

Mag sein, dass die Haltung auf den weiten Flächen Downunder prima für die Tiere ist, das unsägliche Mulesing und das lebendige Verschiffen über See ist es ganz sicher nicht.
Mal ne Frage, worin besteht für Dich der Unterschied zwischen der Pauschalabwertung der Bauern und solchen Sprüchen.

Gleichgesinnt ? ich glaube nicht , dass alle User hier grundsätzlich immer gleicher Meinung sind.
Das muss auch überhaupt nicht, versch. Meinungen bereichern eher.
Im Grunde eint die User das Interesse für eine Sache.
Ginge es mir nicht um die Sache würde ich als Nichtschafhalter hier nicht schreiben, allerdings ist mir das gestern ziemlich vergangen.
Ich versuche durchaus Verständnis für die Verärgerung , Verzweiflung oder auch Meinungen von Nutztierhaltern zu haben, aber eine Bitte habe ich dann doch.
Die rosarote regionale Brille sollte man tunlichst auch mal hochnehmen, es gibt nicht nur Misstände in Downunder bei der Schafhaltung oder Nutztierhaltung.

Aber es lebt sich vermutlich leichter mit so einfachem Feindbild, den Schafhalter aus Australien Neuseeland und den Konsumenten, den Ausflüglern usw... .....schön schwarz weiss und in Schubladen

Ich sehe das einfach deutlich differenzierter.
Und ich glaube auch , dass man mit eben solchen Pauschalierungen überhaupt nichts erreicht, egal von welcher Seite, weil das eigentlich immer dazu führt, dass sich das Gegenüber verärgert abwendet, erreicht zum Guten hat man da nicht viel.....
Ohne Frage gibts auch rücksichtslose Menschen die trotz großer Börse keinerlei Empathie oder auch Gedankengut für Ökologie haben, das mag alles sein.
Es gibt aber eben auch andere bei denen das trotz informierter Einstellung und Verständnis für die Lage einfach nicht geht.
Für solche Leute sind so Aussagen echt ein Schlag ins Gesicht.
Ich zähl mich da auch dazu und nö das muss man nicht zwingend bejubeln.
Solch Populismus hat man schon genug anderswo.
Mittlerweile hab ich große Zweifel ob Leute wie ich hier überhaupt schreiben sollten, oder ob es nicht sinniger ist, sich zurückzuziehen, damit die Fronten schön klar definiert bleiben.
Hab jedenfals wenig Muse, dafür dass ich mir das regional nicht in der Form leisten kann ( und nein, das ist hier nicht günstiger, sondern deutlich teurer ) wie es verträglich wäre, auch noch anhören zu müssen ich sei dämlich .
Wozu soll ich da für die Sache eintreten, weiter Öffentlichkeitsarbeit für Schafe machen, wozu ?
Tut mir leid, aber von solchen Sprüchen fühle ich mich wirklich betroffen


Mal zum Nachdenken, wer kann schon von sich auf alle Bereiche bezogen behaupten dass er immer das beste ethisch , ökologisch oder auch das Tierwohl betreffend tut.
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Babs
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Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Beitrag von Babs »

Ich stimme Shorty zu. Bei allem Verständnis für die schwierige Lage der Schafhalter: Pauschalurteile bringen uns nicht weiter. Ein Pauschalurteil ist eine Verallgemeinerung und ein Vorurteil. Es ist ungerecht. Keiner steckt in der Haut des anderen und kann über ihn richten.

shorty hat geschrieben:Mal zum Nachdenken, wer kann schon von sich auf alle Bereiche bezogen behaupten dass er immer das beste ethisch , ökologisch oder auch das Tierwohl betreffend tut.
Mal ein Beispiel: Das Wohl meiner Schafe ist mir wichtig und ich bilde mir ein, meine Schafe während der Lammzeit umfassend und vorbildlich zu betreuen. Während der gesamten Lammzeit fahre ich tags und nachts alle paar Stunden mit dem Auto zum Stall, um nach den hochträchtigen bzw. lammenden Schafen zu schauen und sie zu versorgen. Aufs Tierwohl bezogen ist das sicher das beste, was ich tun kann. Ökologisch ist es sicher nicht (Spritverbrauch, Abgase etc.)

@ Shorty: Du bist nun schon so lange im Schafforum dabei, obwohl du keine eigenen Schafe hast. Deinen Einsatz hier, deine engagierten Beiträge und deine Fähigkeit, die Dinge differenziert zu betrachten, schätze ich sehr. :)

Barbara
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Re: Das Bild in der Öffentlichkeit

Beitrag von Steffi »

Ich finde Meinungsaustausch gut. Solange es nicht so läuft: "Deine Meinung rein, meine rein." Es wird doch immer bunte Vielfalt gefordert, dann finde ich es schade, wenn sich bei so hochkomplexen Themen in den Argumenten nur noch schwarz-weiß findet. Es gibt so´ne und solche, vermutlich immer und überall. Es ist schwierig, die Dinge nicht zu sehr zu vereinfachen ("jeder" parkt nämlich nicht in Schafhüterins Schutzgebiet, ich z.B. tue das nicht), aber jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, ist auch nicht hilfreich.

Ich mag ja den Austausch mit Leuten, die mehr oder aber auch viel weniger Wissen um das Thema haben, als ich. In beiden Fällen bekomme ich oft Denkanstöße und Perspektiven, die mir bisher nicht so bewußt waren. Im besten Fall sorgt das auf beiden Seiten für einen Aha-Effekt.

LG,
Steffi
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