Sachkunde im Betäuben und Töten von Schafen

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Henry
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Re: Sachkunde im Betäuben und Töten von Schafen

Beitrag von Henry »

Abnicken wurde in meiner Jagdschule weder gelernt noch gelehrt noch propagiert. In der Not ist es ein oft nicht durchführbares Verfahren, bei dem man sich auch noch der Gefahr aussetzt, selbst verletzt zu werden. Und wer führt heute schon einen Nicker mit. Am Schaf - anders als am schlanken Reh - gelingt es noch viel schwerer, das Rückenmarkloch zwischen den Wirbeln zu treffen. Die muskuläre Situation im oberen Nacken ist bei schweren Schafen deutlich anders als beim Reh. Auch die Knochen sind dort wesentlich dicker. In einen Rehschädel steckst Du ein eigentlich zu breites Messer (vermutlich) mit Gewalt noch rein und durchtrennst oder kerbst den dünnen Knochen. In den Kopf eines Schafbocks ganz sicher nicht.

Ich habe Rehe stets mit dem Bruststich "erlöst" oder aufgesetzt mit der Walthraud erschossen.

Der Bruststich kann am betäubten oder toten Schaf gut geübt werden. Die Brustkorbanatomie ist sehr ähnlich zum zu erwartenden Unfallwild. Der Schlachtkörper wird nicht zerstört dabei. Fürs Abnicken brauchst Du schon ein erlegtes Reh, dem allerdings jedes Abwehrverhalten und der Blutdruck fehlt und an dem Du am Eintreten des Todes den richtigen Sitz nicht erkennen kannst, weils ja schon tod ist. Ich würde lieber den präzisen Kopfschlag mit dem Radschlüssel üben. Das geht mit Schafschädeln. Wenn der eingeschlagen ist, ist auch aus dem Reh jedes Selbstbewußtsein raus. Und der Radschlüssel ist öfter mang als Walthraud oder der Nicker.
Henry
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LuckyLucy
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Re: Sachkunde im Betäuben und Töten von Schafen

Beitrag von LuckyLucy »

Auch wenn ich keine Ahnung habe (oder gerade deshalb), bleibt bei mir fast kein Artikel ungelesen und oft google ich noch weiter... Nur beim Begriff Walthraud kann die scheinbar allwissende Suchmaschine nicht helfen. Ich bitte daher freundlich um fachliche Erläuterung.
LuckyLucy, schaffiebrig
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Henry
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Re: Sachkunde im Betäuben und Töten von Schafen

Beitrag von Henry »

LuckyLucy hat geschrieben:beim Begriff Walthraud kann die scheinbar allwissende Suchmaschine nicht helfen. Ich bitte daher freundlich um fachliche Erläuterung.
Das ist Walthraud

Bild

ne kleine schwarze PPK, die auf mich aufpaßt, wenn ich mir nachts im Wald den Wolf nach ner Ricke suche. ;)
Henry
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LuckyLucy
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Re: Sachkunde im Betäuben und Töten von Schafen

Beitrag von LuckyLucy »

:wackel: Erschreck mich doch nicht so, Henry! :wackel:
LuckyLucy, schaffiebrig
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Henry
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Re: Sachkunde im Betäuben und Töten von Schafen

Beitrag von Henry »

sorry, :babyschmatz: ist aber die Wahrheit.

Walthraud ist ein :grr: und macht schneller :drama2: :engel2: :bye: mit :schaf3: :Kuh: :ziege: :hund1: und :klug: als :grant: oder :essen:
Henry
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Re: Sachkunde im Betäuben und Töten von Schafen

Beitrag von Fröschchen »

@ Henry, den Scha(r)fschützer(n):

DAS Walther-Schießgerät wird plötzlich zu DER Walthraud, nur weil man dazu auch DIE Pistole sagen kann? Und dann noch die Bunte-Schar-Erläuterung :motz:

Sandra, zu Hülf!! Bitte um etwas Schützendeckung weil: der 16.09. ist so lange auch nimmer hin :duck:

Hach, das Forum ist doch so zwischenerheiternd... Ich muß jetzt wirkich ein bissele am Rechner arbeiten (laß sich das alles aber im Hintergrund weiterentwickeln, guck vllt. nachher nochmal 'rein.)

LG
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Re: Sachkunde im Betäuben und Töten von Schafen

Beitrag von Fröschchen »

Henry hat geschrieben:Mach den Kurs. Er ist zukünftig oder schon verpflichtend auch für Tiertransporte über 50km.
Dann wird im September transporttechnisch halt erstmal "getarnt", kriegt jedes noch 2 Hühner in sein Abteil!

(Meine neu gebaute Kiste wird echt schön und dazu multifunktional. Paßt perfekt auf die Ladefläche unseres kleinen Pickups, da die vorhandenen ausleihbaren Schweinekisten einfach zu überdimensioniert sind und die Klappe aufbleiben müßte, was bei 25 km auch nicht das Thema ist.
Nun aber 2 raushebbare Eingangsgatter und ebenso Mittelwand: gucken & schnuppern ja, aber net a'fassen. Und bei Bedarf ist daraus fix ein Stietz und steht nicht unnütz in der Scheune 'rum!)

Aber 'mal zum Ausgangsthema:
Auf Schafhalter kommt auch immer mehr zu an gesetzlichen Vorschriften. Letztlich: Verdammt werden zum Eigennutz, schadet ja auch nicht wenn man bestimmte Details autark durchführen kann. Nur frage ich mich manchmal, muß ich wirklich alles selbst können kann müssen? Anscheinend JA. Bissele aufwendig, geht anscheinend net anders.
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Re: Sachkunde im Betäuben und Töten von Schafen

Beitrag von Schafhüterin »

Henry hat geschrieben:Auf Schafhalter kommt auch immer mehr zu an gesetzlichen Vorschriften.
..und daran wird ja auch verdient. Wenn ich bedenke, das so ein Kurs um die 550 Euro kostet.

Lehrgangsgebühr
550 € mit Verpflegung/Unterlagen und inklusive ein
Schlachtlamm
zuzüglich eventueller Übernachtungskosten (29 €
je Ü/F und Person)
Quelle: http://www.hofgut-neumuehle.de/pdfs/Sac ... e_2017.pdf
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Re: Sachkunde im Betäuben und Töten von Schafen

Beitrag von Fröschchen »

Henry hat geschrieben:
... Ich würde lieber den präzisen Kopfschlag mit dem Radschlüssel üben. Das geht mit Schafschädeln. Wenn der eingeschlagen ist, ist auch aus dem Reh jedes Selbstbewußtsein raus. Und der Radschlüssel ist öfter mang als Walthraud oder der Nicker.
Nachfragen (werde es so wahrscheinlich nicht tun, will aber Deine Wissenskenntnisse anzapfen):

1. Betäubung mit dem Radschlüssel wie beim Bolzen aber ebenso auch von "hinten hinter den Hörnern Richtung Maul?" (weil vorn ja gekämpft wird und die Schädelplatte dort ja wesentlich robuster ist.)

2. Was ist an dem Nicker-Messer anders? Zweischneidig?

LG
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Re: Sachkunde im Betäuben und Töten von Schafen

Beitrag von Dölf »

Henry hat geschrieben:
LuckyLucy hat geschrieben:beim Begriff Walthraud kann die scheinbar allwissende Suchmaschine nicht helfen. Ich bitte daher freundlich um fachliche Erläuterung.
Das ist Walthraud

Bild
Hallo Henry,

kannst du bitte mal für die Allgemeinheit erklären wer wann, wie und wieso sich eine "Walthraud" zulegen darf?

Gruß Dölf

...Wäre nett, und einfach um hier Klarheit in diesen Beitrag zu bringen... ;)
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