Hoden zubereiten

Hobbyschaf
Beiträge: 60
Registriert: Do 27. Okt 2016, 17:25

Re: Hoden zubereiten

Beitrag von Hobbyschaf »

Henry, mein Fleischer ist keiner, der auch nur irgend jemanden nach dem Mund reden würde. Das wäre mir zu heikel, ihm nicht zu glauben. Er hat sehr viel Erfahrung und ist kein Frischling, sondern schon was älter und auch nicht in erster Generation Metzger. Ich lass den lieber mal machen, wie er es denkt, war immer sehr gut.

Mal einzeln die Hoden versuchen wäre eher ok. Da hält sich der Verlust in Grenzen. Nur habe ich dieses jahr keinen Bock zum schlachten, weil ich kluppen lasse und der alte umgänglich ist und gute Lämmer macht.
Benutzeravatar
Henry
Beiträge: 4439
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
Wohnort: Leipzig
Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
Herdengröße: 310
Kontaktdaten:

Re: Hoden zubereiten

Beitrag von Henry »

Ja, Wegschneiden ganz schnell, machen alle. Es sei denn es wird in professionellen Schlachthöfen am Band geschlachtet. Da ist "Eier-ab!" nicht das Erste.

Rein biologisch ist es wirklich nur schwer zu erklären, warum irgendetwas aus den Hoden, die in ein Gefäßsystem eingebunden sind nach dem Tod des Bockes in Muskelfleisch geraten oder gar transportiert werden sollte. Und zudem stellt sich die Frage, was genau das den sei. Gerade der frisch aus dem Bock kastrierte Hoden, warm und eben noch durchblutet, riecht nun grade gar nicht bockig. Die Haut an der Vorbrust haut einen geruchsmäßig jedenfalls mehr um. Selbst ein zu Untersuchungs- oder Zubereitungszwecken aufgeschnittener Hoden offenbart keinen üblen Geruch, sondern vor allem sehr feine Blutgefäße geringen Fassungsvermögens.
Henry
der
Schafschützer
Hobbyschaf
Beiträge: 60
Registriert: Do 27. Okt 2016, 17:25

Re: Hoden zubereiten

Beitrag von Hobbyschaf »

Villeicht erklärt das aber auch, warum soviele Menschen nie wieder Schaf essen mögen, die in einer Gaststätte oder welches vom Supermarkt gegessen haben. Profesionell heißt doch eigentlich hier aus vormals lebendem Vieh so schnell wie möglich den höchsten Profit zu ziehen. Um Qualität geht es da nicht an erster Stelle. Wenn die sich nicht lohnt bleibt sie auf der Strecke. Und wenn es auch nur ein Unterschied von wenigen Cent / Schlachttier ausmachen sollte, es wird selbst bei geringsten Mehrkosten ein Zusatzschnitt weggelassen.

Irgendwie haben ganz viele Menschen im Hinterkopf, das Schaf so schmeckt wie es riecht. Zumindest wundern sich bei mir immer wieder mal Gäste, das das auf dem Teller Schaf sein soll. Die denken, ich verkaspere sie.

Es gibt soviel unerklärbares zwischen Himmel und Erde. Nach eingetretenem Tod wachsen z.B. die Haare noch ein klein wenig. Ein Russischer Wissenschaftler kann da noch Tage danach Energie messen, die von einer Leiche ausgeht. Verblüffend, das er sogar messen kann, welche Organe versagt haben und ob es ein friedlicher oder gewaltsamer Tod war. Irgendwas scheint da noch zu sein, auch wenn es unlogisch für uns ist. Hier weiter aufzuzählen wäre OT, aber ich komme oftmals aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Probieren werde ich es trotzdem mal vorsichtig, aber die werden sofort abgeschnitten nach dem Stich.
Benutzeravatar
Henry
Beiträge: 4439
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
Wohnort: Leipzig
Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
Herdengröße: 310
Kontaktdaten:

Re: Hoden zubereiten

Beitrag von Henry »

Hobbyschaf hat geschrieben:Ein Russischer Wissenschaftler kann da noch Tage danach Energie messen, die von einer Leiche ausgeht
OK, ja natürlich, wenn wir auf dem Level diskutieren, dann müssen sie sofort ab. Keine Frage. Denen fehlt ja mit dem Tode die Kraft, die ganzen schädlichen Geschmacksstoffe anzuziehen und zu binden wie die Vizir-Kugel. https://youtu.be/ZHJkTJ62JbA und https://youtu.be/F0iZrQ4ues8
Henry
der
Schafschützer
Hobbyschaf
Beiträge: 60
Registriert: Do 27. Okt 2016, 17:25

Re: Hoden zubereiten

Beitrag von Hobbyschaf »

Henry, du bringst mich zum schmunzeln. Nein, mit Waschpulver hab ich nichts gemeint .... lach. Hast es nicht kapiert, ???.

Wenn ich mal Zeit habe, versuche ich mal dir den Link rauszusuchen. Und nicht so ein albernes Zeug, was du mir hier schickst. Aber wir sind hier schon OT. Also gut jetzt und zurück zum Thema.
don.alfonso

Re: Hoden zubereiten

Beitrag von don.alfonso »

Hallo

Wenn der Russische Wissenschaftler recht und da Kraft
von ausgeht, dann erst recht von den Hoden. Dann aber
am besten roh essen! Als Russische Eier halt.

Gruß:don.alfonso
-petra
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 12
Registriert: Mi 19. Okt 2016, 07:11

Re: Hoden zubereiten

Beitrag von -petra »

Hallo
Das mit dem Schafgeschmack, denk ich hat zwei Gründe.
Erstens, alte Menschen haben in den Kriegs und nach Kriegszeiten, wenn sie Schaffleisch kaufen konnten, am ehesten Brackschafe bekommen und die dann ohne einlegen und so gekocht....., muss ich auch nicht haben,
Zweitens, finde ich,ist der Geschmack sehr Rasse abhängig und auch Futter beeinflusst.

Die Haare bei einem toten Wesen scheinen tatsächlich zu wachsen, da die Haut quasi etwas schrumpft( Flüssigkeitsverlust)
Ciao Petra
Benutzeravatar
Henry
Beiträge: 4439
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
Wohnort: Leipzig
Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
Herdengröße: 310
Kontaktdaten:

Re: Hoden zubereiten

Beitrag von Henry »

-petra hat geschrieben:Das mit dem Schafgeschmack, denk ich hat zwei Gründe.
Schlachtefehler Nummer Eins: Geschmacksübertragung von außen nach innen. Es wird nicht auf die Saubere Hand geachtet beim Abziehen oder die Saubere Hand, Arm, Schürze zieht beim Stoßen den Schlachtkörper an die stinkenden Fette. Wenn der Arm an der Sauberen Hand schon nach Bock riecht, dann ist das nicht mehr die Saubere Hand! Nur Einmalhandschuhe die wirklich getauscht werden übertragen das Fett und damit den Geschmack nicht. Man braucht also mindestens 4 Handschuhe pro Warmschlachtung und ebensoviele fürs Zerlegen später.

Nummer Zwei: Die Messer und der Stahl. Wenn mit einem Messer durch die Decke geschnitten wurde (oder um die Hoden) dann ist das wenige Fett, das an der Klinge bleibt ausreichend, dem ganzen Schlachtkörper das Bockaroma mitzugeben. Und nicht nur dem. Auch dem nächsten Milchlamm. Das kalte Fett an diesem Messer schmiert sich wunderbar ab, am und im warmen Schlachtkörper! (Hat mir jemand gezeigt, bewiesen, verdeutlicht, mit einem eigentlich sauberen Messer zum Enthäuten und Abziehen, das er in fast kochendes Wasser und worauf sich sofort der Geruch ein-stellte. Das war allerdings kein russischer Wissenschaftler, sondern ein pubiger sächsischer Fleischer.)
Henry
der
Schafschützer
Antworten