Reden - reden - reden

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Insane
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Reden - reden - reden

Beitrag von Insane »

Ich war ja bisher immer der Überzeugung, dass die einseitige Berichterstattung über Wölfe in den Medien nur ein Ärgernis ist,
aber wie sehr sie tatsächlich die öffentlich Meinung beeinflusst und wie relativ einfach man die ändern kann, weiß ich seit
gestern.

Ich fuhr nämlich gestern heimwegs Zug mit einem jungen Mann, der sich (wir saßen gegenüber) im Laufe des Fahrt und unseres
Gespräches als Wolfs-Fan "outete". Toll wäre es, dass die Wölfe wieder das sind und genug zu fressen gäbe es auch (erst neulich
hätte er ein 30 Tiere starkes "Rudel Rehe" :lol: am Morgen gesehen...) Ich klärte ihn auf, dass Wölfe sich eben leider nicht nur
auf Rehe / Wild spezialisieren würden, sondern die einfachste und für sie gefahrloseste Nahrung erbeuten würden - und das wären
leider oft Nutztiere. Daraufhin meinte er, dasss so ein Wolf ja nicht soviel fräße - da würde ja ein Schaf über viele Tage reichen.
Dass der Wolf in aller Regel nicht nur ein (großzügig entschädigtes) Schaf reißt, sondern eben leider oft viel viel mehr war ihm
genausowenig geläufig, wie dass er Zäune überwindet oder Schafe auch wenn sie nicht getötet werden, verloren oder unfruchtbar
etc. sein können. So ging es über Bio-Weidehaltung vs. Wolf, Tiergesundheit bei langem Aufstallen, Kosten, Veränderung des
Landschaftsbildes durch Zäune, Bewirtschaftung von Deichen etc. über viele Aspekte, die öffentlich kaum wahrgenommen werden.

Wir haben uns quasi über die ganze Zugfahrt von einem medialen Vorurteil / Zerrbild zum anderen gehangelt und ich habe seine
Frage nach bestem Wissen beantwortet und am Ende der Fahrt meinte er, dass es in Anbetracht dieser Situation ja dann schon
"sinnvoll ist, in stark betroffenen Gebieten Wölfe zu schießen oder anderweitig zu begrenzen". :o

Es ist also durchaus möglich das mediale Bild zurechtzurücken - vielleicht nur im Einzelgespräch, aber wenn genügend davon
stattfinden, dann kann man vielleicht doch etwas Sinn für die Realitäten einkehren lassen. Also redet, mit jedem der es hören
will oder den man mit sanftem Druck zum Zuhören bewegen kann - für unsere Schafe! ;)
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
Schafhüterin
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Re: Reden - reden - reden

Beitrag von Schafhüterin »

Insane hat geschrieben:Also redet, mit jedem der es hören will oder den man mit sanftem Druck zum Zuhören bewegen kann - für unsere Schafe! ;)
Ein Hobbyhalter mag ja Zeit für solche Gespräche haben, aber einem Berufsschäfer, dem stiehlst du die Zeit.

Aufklärungsarbeit ist sehr wichtig, wir hier vor Ort veranstalten 1x jählich in Zusammenarbeit mit dem Kultur- und Weinbotschafter, eine Führung durch das Landschaftsschutzgebiet.

Dabei gibt es 2 Programmpunkte (mehr als ausreichend):
Schafhaltung/Landschaftspflege/Wolle + Fleisch und die Vermarktungsmöglickeiten
und
Imkerei.
Im Anschluss (vor Ort) Weinprobe mit Weinen, die auf diesen Sandböden hier wachsen, Lammknacker, Weißbrot und verschiedene Honigsorten zum Probieren. Und Gespräche, denn es sind immer noch Fragen offen. Ganz wichtig -> Visitenkarten.

Dieses Jahr war die Nachfrage so groß, das jetzt noch ein zusätzlicher Tag mit Schafschur dazu kommt.
Schafhüterin


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Insane
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Re: Reden - reden - reden

Beitrag von Insane »

Schafhüterin hat geschrieben:
Insane hat geschrieben:Also redet, mit jedem der es hören will oder den man mit sanftem Druck zum Zuhören bewegen kann - für unsere Schafe! ;)
Ein Hobbyhalter mag ja Zeit für solche Gespräche haben, aber einem Berufsschäfer, dem stiehlst du die Zeit.
Das Gespräch hat ca. 30 Minuten gedauert, aber Hauptsache erstmal drauf auf "die Hobbyhalter"... Fast wie früher im Forum.
Zuletzt geändert von Insane am Do 1. Dez 2016, 08:23, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
don.alfonso

Re: Reden - reden - reden

Beitrag von don.alfonso »

Hallo

Wenn ich im Zug sitze habe ich doch Zeit ein Gespräch zu führen.
Da stiehlt man doch keinen die Zeit. Oder sollte man nur dem Rattern der Schienen lauschen?

Gruß:don.alfonso
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