Herdenschutz früher...

Stockmann
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Re: Herdenschutz früher...

Beitrag von Stockmann »

Verstehe die Technik nicht: Habe das gestern Abend abgeschickt und sehe jetzt in outlook dass es heute um 16.47 Uhr abgeschickt wurde?????
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft.

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Manfred
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Re: Herdenschutz früher...

Beitrag von Manfred »

Heute ist es ankommen. Vielen Dank.
Ich werde mir das die nächsten Tage durchlesen.
Manfred
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Re: Herdenschutz früher...

Beitrag von Manfred »

Ich lese besagtes Landgericht-Urteil gerade durch.
In der Begründung wird auf diese Entscheidung des BGH verwiesen:

https://openjur.de/u/72439.html
Darin wird u.A. bezweifelt, dass ein Tierhalter seine Sorgfaltspflicht erfülle, wenn die Koppel, auf der die Tiere gehalten werden, so klein sei, dass die Tiere im Panikfall nicht ausreichend weitläufig rennen könnten, um die Stresshormone abzubauen, was das Risiko eines Ausbruchs erhöhe. :shock:
Manfred
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Re: Herdenschutz früher...

Beitrag von Manfred »

Auch auf dieses Urteil des OLG Frankfurt wird verwiesen.
https://openjur.de/u/297120.html
Darin steht der, dass der Gewinn aus der Tierhaltung wesentlich zum Lebensunterhalt beitragen muss.
D.h. es reicht nach dieser Auslegung nicht, Gewinn in welcher Höhe auch immer aus der Tierhaltung zu erzielen, sondern der Gewinn muss so groß sein, dass er ein wesentlicher Bestandteil der Gesamteinnahmen des Tierhalters ist, damit $833 BGB überhaupt greifen kann.
Ganz schlechte Karten für Nebenerwerbler...
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Insane
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Re: Herdenschutz früher...

Beitrag von Insane »

Manfred hat geschrieben:Ich lese besagtes Landgericht-Urteil gerade durch.
In der Begründung wird auf diese Entscheidung des BGH verwiesen:

https://openjur.de/u/72439.html
Darin wird u.A. bezweifelt, dass ein Tierhalter seine Sorgfaltspflicht erfülle, wenn die Koppel, auf der die Tiere gehalten werden, so klein sei, dass die Tiere im Panikfall nicht ausreichend weitläufig rennen könnten, um die Stresshormone abzubauen, was das Risiko eines Ausbruchs erhöhe. :shock:
Insbesondere in dem Zusammenhang interessant, dass die mit 80% geförderte Zaunlänge in Sachen Wolfschutz für eine Herdengröße von 25 Tiere "satte" 500m Netz beträgt. Das macht eine Kantenlänge von 125m...
Ob DAS genügend Platz ist - man darf das bezweifeln.
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
Stockmann
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Re: Herdenschutz früher...

Beitrag von Stockmann »

Auch in diesem Punkt passen manche Gesetze/Erlasse/Empfehlungen/Rechtsauslegungen in Sachen Wolfsschutz offensichtlich nicht zusammmen. Oder unterstellt Sachsen vielleicht, dass sich die Wölfe auf der anderen, als von gedachten Seite des Zaunes aufzuhalten haben? :lol: Dazu würde ja die neueste Meldung passen nach der bereits zwei Bundesländer - Sachsen und McPom - offziell den Schutzstatus der Wölfe überprüft haben wollen.

http://www.sz-online.de/sachsen/sachsen ... 52661.html
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Re: Herdenschutz früher...

Beitrag von Insane »

Stockmann hat geschrieben:Auch in diesem Punkt passen manche Gesetze/Erlasse/Empfehlungen/Rechtsauslegungen in Sachen Wolfsschutz offensichtlich nicht zusammmen. Oder unterstellt Sachsen vielleicht, dass sich die Wölfe auf der anderen, als von gedachten Seite des Zaunes aufzuhalten haben? :lol: Dazu würde ja die neueste Meldung passen nach der bereits zwei Bundesländer - Sachsen und McPom - offziell den Schutzstatus der Wölfe überprüft haben wollen.

http://www.sz-online.de/sachsen/sachsen ... 52661.html
"wenn Wölfe trotz vorgegebener Schutzmaßnahmen immer wieder Nutztiere reißen. In Sachsen sei ein solcher Fall aber bisher noch nicht eingetreten."

Da die Schafe ersetzt wurden, sind offenbar die "vorgegebener Schutzmaßnahmen" eingehalten worden, was ist also
gemeint mit "der Fall ist noch nicht eingetreten?! Weil nicht sein kann, was nicht sein darf... :shock:
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Re: Herdenschutz früher...

Beitrag von Annegret »

Hi,

Ich finde, es ist Zeit sich zu wehren!

lasst mich diesen alten Faden wieder aufnehmen.

Vielleicht kann man aus dem Untenstehenden eine Petition/Unterschriftsaktion/ Brief an die entsprechenden Abgeordneten oder Landwirtschaftsminister machen.

Betrachtet das untenstehende als Brainstorming und bastelt mit daran herum, dass sich eine solche Aktion verwirklichen lässt.

Wir sind uns sicher alle einig, dass wir Halter von Kleinherden ( nehmen wir an, alle unter 50 MS) durch die Beweidung mit Schafen einen wertvollen Beitrag zum Natur/Landschaftsschutz und der Pflege von wertvollen Kulturlandschaften in nicht maschinentauglichem Gelände leisten. Diese Pflegemaßnahmen durch Handarbeit leisten zu lassen kostet eine Menge Geld, die wir der Gesellschaft ersparen. Auch der Beitrag zur Ernährung mit Fleisch, das i.d.R. nicht mit Medikamenten belastet ist, ist nicht zu vernachlässigen.

Die Gesellschaft wünscht offensichtlich die Wiedereinbürgerung des Wolfes. Diese gibt's nicht zum Nulltarif.

Bei den zur Zeit herrschenden widersprüchlichen Regelungen der Bundesländer über Herdenschutzhunde/Einzäunungen/Entschädigungen/Entnahme von Wölfen aus der Wildbahn, Bürokratieaufwand für Schutz und Entschädigungsmaßnahmen, ist es nur eine Frage der Zeit, wann diese Kleinherden aufgegeben werden und die Natur sich selbst überlassen wird. Damit fällt die Landschaftspflege weg, viele Steilhänge werden der Erosion überlassen, Deiche werden nicht mehr gepflegt, Hochalmen wuchern zu und/oder erodieren zu Lasten des Lawinenschutzes. Diese Liste darf gerne von besser Informierten verlängert werden.

Der Totalschutz der Wölfe ist, wie jeder Totalschutz, völlig überzogen und ökologisch nicht vertretbar. Siehe Rabenvogelschutz, der Singvogelnester zu Hälterungsanlagen für Elstern und Co. degradiert. Hier kann Singvogelnest durch Schafweide ersetzt werden. Es wurde von offizieller Stelle bereits erkannt,dass Wölfe, die gelernt haben sich aus Schafherden zu bedienen, dies immer wieder tun werden und sich nicht mehr die Mühe machen ein Reh oder ein Wildschwein zu jagen. Ist doch der Tisch im Schafspferch immer gut gedeckt. Solche Wölfe gehören entnommen (abgeschossen), damit sich diese Verhalten nicht im Rudel verfestigt.

Wir wollen den Wolf nicht, zumindest nicht so, wie sich die Situation zur Zeit darstellt.

Wir sollten aufhören zu jammern und uns von der Opferrolle befreien. Hier pflichte ich der Veröffentlichung des ökologischen Jagdvereins zusammen mit den Schafhaltern bei. download/file.php?id=666

Alles, das über den bisher üblichen Schutz unserer Herden hinausgeht, ist Aufgabe der Gesellschaft. Und zwar bitte sofort und nicht wenn bereits die meisten von uns aufgegeben haben.

Ich habe diesen Post auch im Schaf-Forum und Jägerforum von Landtreff gepostet. Vielleicht kann man daraus eine gemeinsame Aktion machen.

Gruß

Annegret
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Re: Herdenschutz früher...

Beitrag von Insane »

Finde ich sehr gut.
Ich bin es auch so leid immer nur Angst und Sorge zu haben. Nur weil ein paar Fanatiker, die nie mit dem Schattenseiten des 100% Schutzes in Berührung kommen, sich in "Ahuuu" und "der Mensch ist die Bestie" ergießen.
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Re: Herdenschutz früher...

Beitrag von Fröschchen »

Bin auch mit bei!

LG
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein. (Albert Einstein)
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