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Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf

Verfasst: Sa 7. Jul 2018, 13:31
von Insane
Ilse hat geschrieben: Gibt's das denn hier nicht - besenderte Wölfe, die ziemlich gut beobachtet werden? Das gäbe harte Fakten, an denen so leicht nicht vorbeizukommen ist.

Und wegen des 30%-Populationswachstums - das halte ich für gewagt, wenn man da keine Belege hat. Sie wandern, sie werden (illegal) bejagt, verunfallen, werden krank, sie reproduzieren sich nicht alle. Hm!

Ilse
Genau deshalb gibt es das nicht. Niedersachsen will seit Jahren besendern und beim "will" wird es bleiben, denn an harten Fakten hat keiner der Nutznießer irgendein Interesse.

Was hast denn wandern mit Populationswachstum zu tun? Ist ein gewanderter Wolf nicht mehr existent? Illegal getötet wurden seit >20 Jahren wieviele - 23 Tiere?
Schau in biologische Studien (nicht in Phantasiewerke) zur Reproduktion von Caniden. Oder guck einfach mal, wie groß so ein Wurf Hunde ist...

Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf

Verfasst: Sa 7. Jul 2018, 14:13
von Ilse
Insane hat geschrieben: Genau deshalb gibt es das nicht. Niedersachsen will seit Jahren besendern
Hm, hm. Das macht die Sache nicht einfacher.
Was hast denn wandern mit Populationswachstum zu tun? Ist ein gewanderter Wolf nicht mehr existent?
Ein wandernder Wolf hat schlechte Chancen zur Reproduktion, meine ich.
Illegal getötet wurden seit >20 Jahren wieviele - 23 Tiere?
Ich schaue jetzt nicht nach. Die, die von 3S betroffen sind, zählt die Statistik nicht:-)
Schau in biologische Studien (nicht in Phantasiewerke) zur Reproduktion von Caniden. Oder guck einfach mal, wie groß so ein Wurf Hunde ist...
In aller Bescheidenheit, @insane:-) Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, einen Haushundewurf mit einem Wolfswurf zu vergleichen. Da ist doch so Einiges anders. Davon ab - zum Populationswachstum tragen ja nur die bei, die überleben.

Stell's Dir mal vor - Jahr 1: 4000 Individuen, Jahr 2: 5200 Individuen, Jahr 3: 6760 Individuen... (wenn das Kopfrechnen funktioniert hat). Irgendwann packen wir dann die Koffer:-)

Ilse

Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf

Verfasst: Sa 7. Jul 2018, 14:32
von Insane
Ein wandernder Wolf wandert UM sich in seinem neuen Territorium zu vermehren! Der ist nicht auf Bildungsreise.

Stimmt, die, die niemand photographiert hat, auch nicht und das sind sicher mehr...

Wo genau ist der Unterschied? Ein Wurf hat bei beiden ~4-6 Welpen. Davon überleben auch hier leider fast alle. (Es gibt weder natürliche Feinde, noch Beuteknappheit) Wieso sollten sie also nicht zur Vermehrung beitragen?

Genau so ist es. Alle 3-4 Jahre verdoppelt sich die Population. Koffer packen?

Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf

Verfasst: Sa 7. Jul 2018, 14:58
von LuckyLucy
Ilse hat geschrieben:

Ich verstehe es wirklich nicht - bitte hilf mir zu verstehen, was an diesen Darstellungen provozierend ist. Ich war und bin der Meinung, daß sie nützlich sein können, eine Argumentation anschaulich mit Zahlen zu hinterlegen. In dieser Form gibt es das m. W. nicht im Netz, also kann es doch kaum schaden.

Selbstredend habe ich keinerlei Anlaß zu provozieren, im Gegenteil möchte ich etwas beitragen. Klär' mich auf!

Ilse
Der Wolf ist bei Weidetierhaltern nicht beliebt, Punkt.

Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf

Verfasst: Sa 7. Jul 2018, 15:34
von Heumann
14 42 71 114 156 187 251 263 345 422 512 673 732 856 870 777 768 683

Das sind die Bestandszahlen der Wölfe in Idaho, also die Daten zu dem immer wieder gebrachten Beispiel, wie toll doch der Wolf alles selbst im Yellowstone regelt. Ganz links sind sie von 1995 ab dem Aussetzen und dann gehts in Jahresschritten bis 2012.

0 1 1 0 3 11 7 14 7 17 27 45 50 108 93 78 63 73

Das sind die Zahlen der Wölfe, die sie abgeknallt haben, weil die Wölfe halt doch nicht alles selbst regeln und geregelt werden müssen. Das wird von den Wolfskuschlern natürlich immer verschwiegen, wenn sie das Propagandavideo mit den Wölfen und den Flüssen zeigen.

Man kommt auf ein Wachstum von über 20% p.a. und schafft es erst durch Entnahmen von über 10 % der Wölfe, den Bestand zu begrenzen.

Im gleichen Zeitraum sanken selbstverständlich auch die Zahlen der Weidetiere, nämlich die Rinder wurden 1. Mio weniger und die Schafe 600000.


In Deutschland:
Schon 2013 gab es erstmals über 100 vom offiziellen Monitoring nachgewiesene Wolfswelpen. Die Zahlen steigen nicht, weil die Wolfsmonitorer den Überblick über alle Rudel verloren haben und tunlichst vermeiden, die Zahlen zu addieren. Wir werden aktuell einen hohen dreistelligen Bestand dieser angeblichen Wölfe in D haben.

Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf

Verfasst: Sa 7. Jul 2018, 16:04
von Ilse
LuckyLucy hat geschrieben:
Der Wolf ist bei Weidetierhaltern nicht beliebt, Punkt.
Als Argument ein bißchen dünn, findest Du nicht?
Nicht, daß Du ihn mögen mußt oder nur sollst...
Insane hat geschrieben:Ein wandernder Wolf wandert UM sich in seinem neuen Territorium zu vermehren! Der ist nicht auf Bildungsreise.
:-))))
Wenn er oder sie einen passenden Partner finden kann...
Wo genau ist der Unterschied? Ein Wurf hat bei beiden ~4-6 Welpen. Davon überleben auch hier leider fast alle. (Es gibt weder natürliche Feinde, noch Beuteknappheit) Wieso sollten sie also nicht zur Vermehrung beitragen?
Ich denke, man kann nie von domestizierten Tieren auf die Wildform schließen. Die Hunde hier werden beschützt, gefüttert... Du weißt es ja alles selbst. Die Jungwölfe dagegen müssen klarkommen wie es eben geht. Werden Sie nicht krank, ist genug Futter da und der Mensch weit weg:-;, wachsen sie auf. Dann müssen sie sich behaupten gegen andere Wölfe, eine Strategie im Umgang mit Menschen finden, usw. usw.
Alle 3-4 Jahre verdoppelt sich die Population. Koffer packen?
Wenn es so ist - ich habe die Zahlen noch nicht angeschaut - hat man es aber auch mit Einwanderern zu tun. Egal, das BfN scheint mit der Stabilität der Population aber noch keinesfalls zufrieden zu sein. ("...europäischem und nationalem Recht streng geschützte Art und sein Erhaltungszustand weiterhin ungünstig. ...", https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/presse ... 2017bf.pdf). Es wird also weiterhin Diskussionsstoff zwischen Weidetierhaltern und Naturschützern vorhanden sein.

Ilse

Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf

Verfasst: Sa 7. Jul 2018, 16:24
von Insane
"Egal, das BfN scheint mit der Stabilität der Population aber noch keinesfalls zufrieden zu sein. ("...europäischem und nationalem Recht streng geschützte Art und sein Erhaltungszustand weiterhin ungünstig. ..."

Richtig, aber bereits hundertfach diesbezüglich befragt, hat es aber auch noch NIE kommuniziert, welcher Erhaltungszustand denn günstig wäre - wäre ja auch doof, wenn man eine Zahl rausgäbe, die vielleicht schon längst von der Wirklichkeit überholt ist...

"Die Jungwölfe dagegen müssen klarkommen wie es eben geht. Werden Sie nicht krank, ist genug Futter da und der Mensch weit weg:-;, wachsen sie auf. Dann müssen sie sich behaupten gegen andere Wölfe, eine Strategie im Umgang mit Menschen finden"

Das ist schlicht Unfug! Außer Räude gibt es leider noch keine nennenswerten bestandsregulierenden Erkrankungen, die Wiesen stehen voller unschützbarer Beute und der Mensch hebt den Wolf, aufgrund seiner Tatenlosigkeit, schon lang nicht mehr an! Der muss nicht weit weg sein - letzter Riss in der Gegend: 10 Autominuten weg und keine 30m neben dem Haus!

Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf

Verfasst: Sa 7. Jul 2018, 16:59
von Ilse
Heumann hat geschrieben:14 42 71 114 156 187 251 263 345 422 512 673 732 856 870 777 768 683

Das sind die Bestandszahlen der Wölfe i

0 1 1 0 3 11 7 14 7 17 27 45 50 108 93 78 63 73

Das sind die Zahlen der Wölfe, die sie abgeknallt haben

Im gleichen Zeitraum sanken selbstverständlich auch die Zahlen der Weidetiere, nämlich die Rinder wurden 1. Mio weniger und die Schafe 600000.

In Deutschland:
Schon 2013 gab es erstmals über 100 vom offiziellen Monitoring nachgewiesene Wolfswelpen. Die Zahlen steigen nicht, weil die Wolfsmonitorer den Überblick über alle Rudel verloren haben und tunlichst vermeiden, die Zahlen zu addieren. Wir werden aktuell einen hohen dreistelligen Bestand dieser angeblichen Wölfe in D haben.

Ich habe mir 'mal erlaubt, Deine Zahlen in ein Diagramm zu stecken, damit ich sie besser verstehen kann.
Idaho_Wolfsentwicklung.png
Idaho_Wolfsentwicklung.png (32.76 KiB) 4367 mal betrachtet
Beim Betrachten ist mir aufgefallen, daß sich die Abschußzahlen ab 2003 plötzlich steigern und ich habe überlegt, ob es dafür vielleicht Gründe geben könnte, die nichts mit dem Wolf an sich zu tun haben. Etwas Einblick in die ganze Sache veschafft dieser Artikel, der mir in die Hände fiel: https://www.outsideonline.com/2151411/t ... rican-west. Dort wird u. a. von einem merklichen politischen Druck berichtet, den zunächst strengen Schutz aufzugeben. Von bemerkenswerten Schäden oder Gefahren durch den Wolf ist dort nichts zu lesen. Zu der Zeit hatte George Bush das Präsidentschaftsamt inne, ein konservativer Republikaner. Genauso wäre zu prüfen, ob der Rückgang des Weideviehs ursächlich auf den Wolf zurückzuführen ist oder ob da Anderes verantwortlich ist (Dürren, Weltmarktpreise, etc.).

Was die hiesige Entwicklung und den Überblick über dieselbe angeht, magst Du durchaus Recht haben. Ich habe versucht, @insanes Angaben von etwa 60 Rudeln 2016/17 im Vergleich zu den kleineren aktuellen Zahlen zu verstehen. Nun ist das vielleicht ein methodisches Problem - offiziell werden die Zahlen für 2017/18 erst im Herbst veröffentlicht. Aber tatsächlich scheint z. B. das Cuxhavener Rudel nicht nachzuweisen zu sein, obwohl es dort beträchtliche Risse gibt. Alles nicht so leicht zu verstehen.

Ilse

Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf

Verfasst: Sa 7. Jul 2018, 17:08
von Ilse
Insane hat geschrieben: Richtig, aber bereits hundertfach diesbezüglich befragt, hat es aber auch noch NIE kommuniziert, welcher Erhaltungszustand denn günstig wäre
Vielleicht wissen Sie es nicht? Oder können es nicht wissen, weil die Lage zu komplex ist?
"Die Jungwölfe dagegen müssen klarkommen wie es eben geht. Werden Sie nicht krank, ist genug Futter da und der Mensch weit weg:-;, wachsen sie auf. Dann müssen sie sich behaupten gegen andere Wölfe, eine Strategie im Umgang mit Menschen finden"

Das ist schlicht Unfug! Außer Räude gibt es leider noch keine nennenswerten bestandsregulierenden Erkrankungen, die Wiesen stehen voller unschützbarer Beute und der Mensch hebt den Wolf, aufgrund seiner Tatenlosigkeit, schon lang nicht mehr an! Der muss nicht weit weg sein - letzter Riss in der Gegend: 10 Autominuten weg und keine 30m neben dem Haus!

OK - ich würde vielleicht auch anders schreiben, wohnten hier in der Nachbarschaft Wölfe und ich hätte keine ruhige Minute wegen der Tiere... Ansonsten: Parvovirose:-; Und das "unschützbar" muß furchtbar sein. Ich werde versuchen, das Problem zu verstehen.

Ilse

Re: Ein bißchen Statistik zum Wolf

Verfasst: Sa 7. Jul 2018, 17:34
von Insane
Ilse hat geschrieben:
Insane hat geschrieben: Richtig, aber bereits hundertfach diesbezüglich befragt, hat es aber auch noch NIE kommuniziert, welcher Erhaltungszustand denn günstig wäre
Vielleicht wissen Sie es nicht? Oder können es nicht wissen, weil die Lage zu komplex ist?
Dann können sie im Umkehrschluss auch nicht sagen, es wären nicht genug. Ich kann schlecht sagen "reicht nicht", wenn ich auf die Frage, wieviel denn reichen würde keine Antwort habe!