Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Ilse
Beiträge: 213
Registriert: Mi 23. Mai 2018, 19:25

Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Ilse »

Hey, Henry -

womit habe ich denn diese Breitseite verdient?

Ich will ja nicht kleinlich sein, aber wieso gerade Du Zweifeln keinen Raum lassen willst, verstehe ich nicht. S. a. https://de.wikipedia.org/wiki/Zweifel#Bewertung. Hm!

Ilse
Benutzeravatar
Henry
Beiträge: 4453
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
Wohnort: Leipzig
Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
Herdengröße: 310
Kontaktdaten:

Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Henry »

Ich zweifle immer, aber hoffentlich unvoreingenommen und vor allem auch an der eigenen Wahrheit. Ein klein Wenig Praxis und vor-Ort-sein macht dann sehr viel aus.

Wenn Du magst, zeige ich Dir in meinem Jagdbogen und an meinem Zaun, die ganz praktische Wirkung von Wolf und Herdenschutz und gern auch eine benachbarte Schäferei und den Aufwand, den man dort treibt.

Dann zweifelst Du nicht mehr an Studien, sondern daran, daß Ratgeber zu Herdenschutz diesen jemals längere Zeit - wie geraten - umgesetzt haben.
Henry
der
Schafschützer
Ilse
Beiträge: 213
Registriert: Mi 23. Mai 2018, 19:25

Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Ilse »

Hallo, Henry,

sehr gerne würde ich eine Exkursion ins Wolfsgebiet machen und dort Schäfereibetriebe besuchen. Wohnte ich weiter östlich, würde ich das Angebot sofort annehmen:-;

Da keiner Lust auf die von mir vorgeschlagene Diskussion zu haben scheint, hoffe ich, daß jeder seinen guten Umgang mit der Sache findet und daß nichts passiert.

Ilse
Edwin
Förderer 2024
Förderer 2024
Beiträge: 408
Registriert: So 6. Nov 2016, 18:14
Wohnort: Niederlausitz
Schafrasse(n): Schnucken, Rhönschafe

Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Edwin »

Interessante Diskussion! Und wie weit hat sie uns gebracht? Seit nun fast 20 Jahren Wolf in Deutschland, Forenauf-Forenab...
Plenum hin, Plenum her, Jagdrecht hin Jagdrecht her, Kulturlandschaft, Managementplan, Wolfskuschler, Wolfshasser...
nichts! Warum?

Grüße
alpenblümchen
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 384
Registriert: Do 13. Okt 2016, 23:45

Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von alpenblümchen »

edwin@ wie wahr: es ist immer wieder unangenehm über standpunkte zu lesen die von den eigenen abweichen.

https://www.topagrar.com/news/Home-top- ... 25181.html
Heumann
Beiträge: 594
Registriert: Do 13. Okt 2016, 21:57

Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Heumann »

Ilse hat geschrieben:Da keiner Lust auf die von mir vorgeschlagene Diskussion zu haben scheint
welche Diskussion? Du verwendest sehr lange Sätze ohne konkrete diskussionsfähige Aussage.
Ilse hat geschrieben:Meine Ursprungsfrage ist, ob ich (...) Landwirtschaft betreiben kann, ohne auch Wolf/Bär/Luchs, etc. im Blick zu haben.
Auch hier eine klare Antwort. Ja, kann man. Weizen, Kartoffeln, Mais, Grassilage und Heu geht. Weidetierhaltung und alle mit diesem System zusammenhängenden Systeme gehen systembedingt nicht mit dem Wolf zusammen, es sei denn, der Staat zahl die Einkasernierung der Weidetiere. Das geht systembedingt bei der Kassenlage.
Ilse hat geschrieben:Darauf gekommen bin ich hier bei der interessanten Lektüre von @Manfreds Beiträgen. Er schreibt sowohl zu Wölfen als auch zu regenerativer Landwirtschaft. Da habe ich mich gefragt, ob nur ich da einen möglichen Widerspruch sehe.

Das ist ja möglich. Dann würde ich gerne lernen, wo mein Denkfehler liegt.
Manfred möchte das Bodenleben und damit den Boden verbessern. Was bringt da der Wolf? Der Wolf ist nicht selten, nicht gefährdet und kommt hier zu uns, vermischt sich mit Hunden und gefährdet dadurch die Art. Toll, unsere Wolfskuschler vernichten durch ihr Kuschlertum die ganze Art und produzieren nicht mehr als einen wilden Straßenköter.
Benutzeravatar
Insane
Förderin 2023
Förderin 2023
Beiträge: 1322
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 15:16
Schafrasse(n): kuschelwollige Büffelschafe <3
Kontaktdaten:

Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Insane »

:jubel:
Sehr gute Zusammenfassung!
Das ist kein Heu in meinen Haaren - das ist Schäferglitzer :?:
Ilse
Beiträge: 213
Registriert: Mi 23. Mai 2018, 19:25

Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Ilse »

Hallo, ihr Lieben:-;
Heumann hat geschrieben:Du verwendest sehr lange Sätze
Das ist wohl wahr!

Das hat damit zu tun, daß die Sache leider sehr komplex ist - entsprechend sieht die Sprache in einer Diskussion aus, die bewußt nicht vereinfachen und nicht zuspitzen will.

Kurze Aussagen à la Bild-Zeitung helfen nicht beim Erkenntnisgewinn. Deshalb also...

Ich gebe aber zu, daß so etwas sehr anstrengend ist und nur dann genießbar, wenn man nicht total abgeschuftet am PC zusammensinkt und einfach nur noch ein wenig Ruhe haben will. Nimm's mir also nicht allzu übel - ich sage ja schon gar nichts mehr:-)

Ilse
Ilse
Beiträge: 213
Registriert: Mi 23. Mai 2018, 19:25

Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Ilse »

Heumann hat geschrieben: Manfred möchte das Bodenleben und damit den Boden verbessern.
Wenn es tatsächlich nur das ist, hast Du völlig recht! Damit hat der Wolf nun wirklich nichts Nennenswertes zu tun.
Allerdings hatte ich den Eindruck, daß regenerative Landwirtschaft mehr ist als die Verbesserung des Bodens.

Auf die Schnelle habe ich keine deutschsprachige Definition gefunden, deshalb hier der Verweis auf die englischsprachige Wikipedia zum Thema:

https://en.wikipedia.org/wiki/Regenerative_agriculture

(Übersetzungsversuche werden auf Wunsch gern nachgeliefert)

Für mich ist das Konzept interessant, aber noch neu - vielleicht ist es wirklich nicht so weit gefaßt, daß auch der Wolf unter die Erhöhung der Biodiversität fällt und auch seine Verdienste um die Ökologie nicht berücksichtigt werden (ecosystem services). Deswegen hatte ich ja auch gehofft, @Manfred würde sich dazu äußern wollen.

Nichts für ungut - ich finde das nur so spannend, daß sich da vielleicht ein Weg aus der Katastrophe der konventionellen Landwirtschaft mit schwindenden Margen und der immer größeren Belastung von Böden, Umwelt und Tieren auftun könnte. Jenseits oder ergänzend zum Bio-Landbau, wie wir ihn kennen.

Ilse
Heumann
Beiträge: 594
Registriert: Do 13. Okt 2016, 21:57

Re: Hybridisierung bei deutschen Wölfen?

Beitrag von Heumann »

Ilse hat geschrieben:Hallo, ihr Lieben:-;
Heumann hat geschrieben:Du verwendest sehr lange Sätze
Das ist wohl wahr!

Das hat damit zu tun, daß die Sache leider sehr komplex ist - entsprechend sieht die Sprache in einer Diskussion aus, die bewußt nicht vereinfachen und nicht zuspitzen will.
aha. Trotzdem hast du jetzt immer noch nicht gesagt, oder ich finde es einfach nicht, was dein Problem ist und wie der Wolf dieses Problem lösen soll.
Ilse hat geschrieben:vielleicht ist es wirklich nicht so weit gefaßt, daß auch der Wolf unter die Erhöhung der Biodiversität fällt und auch seine Verdienste um die Ökologie nicht berücksichtigt werden (ecosystem services).
Welche Verdienste um was?
Der Wolf erhöht die Biodiversität erstmal um +1. Durch den Verlust der Weidetierhaltung ist der Abnahme der Biodiversität deutlich mehr als 1. Einfache Mathematik zeigt, dass die Anwesenheit des Wolfes der Biodiversität schadet.
Ilse hat geschrieben:da vielleicht ein Weg aus der Katastrophe der konventionellen Landwirtschaft mit schwindenden Margen und der immer größeren Belastung von Böden, Umwelt und Tieren auftun könnte. Jenseits oder ergänzend zum Bio-Landbau, wie wir ihn kennen.
Jetzt wirds hart (für deine bisherige Weltvorstellung), aber vielleicht können wir das klären, wenn du erläuterst, welche "Katastrophe" du meinst.

Welche Belastung? Entgegen aller Propaganda, dass konventionelle Landwirtschaft die Böden auslaugen würde, wurden und werden auch in Zukunft die Erträge weiter gesteigert. Von einem Auslaugen kann in der konventionellen Landwirtschaft nicht die Rede sein (im Bio-Landbau hingegen schon eher).

Entgegen aller Propaganda gibt es in D weniger Großvieh als früher. Die Tiere werden aber in größeren EInheiten gehalten, sie werden gesünder gehalten. Ihre Hinterlassenschaften (Kacke und Pipi) werden besser dosiert verteilt.

Die Pflanzenschutzmittel sind weniger gefährlich als früher (außer im Biolandbau, da gibts echt noch viel Scheiß).

Die Lebensmittel sind gesünder als früher. Entgegen aller Propaganda vergiften die Bauern dich nicht, sondern liefern sichere Lebensmittel. Die Menschen werden immer älter.


Ich habe nicht BWL studiert, aber in meiner leihenhaften Vorstellung eines landwirtschaftlichen Betriebs sehe ich keinerlei Verbesserung der Margen durch die Anwesenheit des Wolfes. Eher im Gegenteil. Aber vielleicht kannst du erläutern, wie der Wolf das Einkommen eines Hofes verbessert (naja, wenn der Schäfer seine Herde verkauft und verbeamteter Wolfsexperte wird, dann hat er seine Margen verbessert, aber sonst?).
Antworten