Medienberichte zum Thema Wolf

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Schnuckenlady
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Schnuckenlady »

Normalerweise gehören die Kosten für Naturerhaltung und tiergerechte Haltung voll an den Verbraucher weitergegeben.
Für meine Tiere habe ich mir eine Fanganlage anschaffen müssen um Knochenbrüche zu vermeiden,
Wenn man bei den Preisverhandlungen auf seine Kosten hinweisst, bekommt man nur ein Grinsen.
So ist es. Keiner will einen angemessenen Preis bezahlen, oder etwas was die meisten Kosten deckt. (Wozu ja auch in Teilgebieten Wolfsschutz bei Freilandhaltung gehört)
Ich "produziere" nur für mich und meinen Clan, nur gelegentlich gebe ich etwas von meinen Produkten an andere ab.
"Dauergrinsen" dürfen die 180° Wendung machen.

Grüße Schnuckenlady
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don.alfonso

Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von don.alfonso »

Hallo

Die vergleichen Deinen Preis eben mit dem im Supermarkt.
Lammfleisch aus Ländern wo es keinen Wolf gibt, oder man anders
mit ihm umgeht. Qualität spielt da keine große Rolle.

Gruß:don.alfonso
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Henry
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Henry »

@balin: ... und was rufst Du denen zu, die bloß paar Schafe haben, nichts mit Subventionen am Hut und trotzdem Angst vorm Wolf? Welche kluge Lebensweisheit hilft denen, wenn der Wolf sie durch seine Anweseheit zwingt, ihre Schäfchen der Gefahr zerrissen zu werden, tagtäglich auszusetzen? Meine Zaunaufrüstung zwingt mich zum Zuschußantrag. Wenn allein der Draht und die Isolatoren für meine Hauptweide (noch ohne Pfähle) über 1.000€ kosten sind die 400€ notwendig. Alle Weiden kann ich so aber nicht einzäunen. Dafür hatte ich Netze. Meine Winterflächen sind (waren) fremdes Grünland. Perfekt für Landwirt und mich. Keine Kosten. Schafe drauf bis zur Lammung und seinem Mistwurg und dann erst wieder nach dem letzten Schnitt. An 3 Seiten Wald ... Was also tun? Es sind 9ha.
Henry
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Stockmann »

Dass sich Preise durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bilden, ist Allgemeinwissen. Wer zu den Preisen, die der Markt maximal hergibt nicht produzieren kann, ist auf Zuschüssen angwiesen oder weg vom Fenster. Wenn die Kosten für den Wolfsschutz der Weidetiere nicht aufgebracht werden können, ist Schicht im Schacht mit der Weidetierhaltung in Europa. Daran sind nicht die Discounter Schuld, Verantwortung tragen die Politiker die unnötigen Artenschutz auf Kosten von uns Landnutzern betreiben.
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft.

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balin
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von balin »

Ich gehe mal davon aus, daß der Wolf in spätestens zwei Jahren in meiner Nachbarschaft ist und entsprechend muß ich mich einrichten.
Das Getöse aussenrum ändert daran wenig. Ich mache meinen Job und damit basta. Früher haben sie zum Lieben Gott gebetet, damit er sie vom Übel erlöse.
Etwas weiter bin ich schon, intellektuell und auch vorsatzmäßig. Wolf soll Rehe und Wildschweine fressen, bei mir gehe ich ihm mit dem Knüppel hinterher. So eindeutig meine ich das.
Dabei habe ich persönlich nichts gegen Wölfe und auch nichts gegen die Herdenschutzverweigerer.. ich stehe aber auf sorgenfreies Leben und deswegen auf wohlerzogene Wölfe, die das fressen müssen, was ihnen zusteht.
Zufällig bin ich Nutztierhalter und nicht Jäger.
Und ich stehe auf Koexistenz, sogar auf die mit den Jägern. :D
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Henry
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Henry »

balin hat geschrieben:Ich gehe mal davon aus, daß der Wolf in spätestens zwei Jahren in meiner Nachbarschaft ist
Vermutlich wird sich dann erst Deine Meinung ändern, wenn Du die Erfahrung machen mußt, daß Du - egal mit welchem Zaun - nicht mehr gut schlafen kannst, wenn Du im Nachbarort schon zerfetzte Schafe siehst und riechst. Mein wesentliches Erlebnis, war das Klagen eines Rehs beim Riß. Furchtbar. Hilflos. Einprägsam. (Sein Kitz habe ich Tage danach einsam und verlassen erlegt)

Das Jagdrecht verbietet es, Tiere vor der Bejagung auszusetzen, weil diese Tiere unerfahren und damit leichte Beute sind. Man findet das unethisch. Warum setzen wir das Wild unserer Wälder schutzlos dem Wolf aus?

Ich würde nicht nur Schafe gegen den Wolf verteidigen. Auch Muffelwild und sogar Sauen haben Schutz verdient. Der Jäger liebt "sein" Wild, genau wie der Schäfer seine Schafe. Daß er trotzdem welche schlachtet - so schmerz- und streßfrei wie möglich - tut dieser Liebe keinen Abbruch. Ich habe zum Beispiel noch nie einen Hasen geschossen, sondern erfreue mich an ihreem Bestand und ihrer Zunahme. Dafür bejage ich Fuchs und Krähe.

Nicht weil ich den Hasen selber jagen will. Nein, damit andere ihn ausmähen und totfahren können und er trotzdem erhalten bleibt.

Jagen ist mehr als arme Tiere erschießen. Schafhaltung ist mehr als bloßes Lämmerschlachten.
Henry
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Manfred
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Manfred »

Herdenschutzesel bei Kay Krogmann:
http://www.tageblatt.de/video-fotos/vid ... 12260.html

Vorgeschichte:
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... fe468.html

Ich drücke die Daumen, habe aber meine Zweifel...
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Schnuckenlady
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Schnuckenlady »

Klar liebt der Schafhalter seine Schafe, und der Jäger sein Wild. (In der regel sollte es so sein)
Ob man sagen kann, man setzt das Wild schutlos dem Wolf aus, ist fraglich. Klar, sie können sich nicht wehren und verteidigen, habe aber Instinkte und sind evolutionär gesehen inder Nahrungskette weiter unten. Das soll nicht heißen, das bestimmte Tierarten nicht weiteren Schutz benötigen.
auf das mit Fuchs und Krähe gehe ich mal lieber nicht ein.

Grüße Schnuckenlady
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Henry
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Henry »

Schnuckenlady hat geschrieben:Ob man sagen kann, man setzt das Wild schutlos dem Wolf aus, ist fraglich. Klar, sie können sich nicht wehren und verteidigen,
genau das nenne ich "schutzlos". Jahrzehnte haben sich Rehe an bestimmte Gefahren angepaßt. Das gelint jedoch nicht immer. Auf Straßen zum Beispiel werden sie noch immer zermatscht. Dabei hatten die doch Zeit, sich anzupassen. Beim Wolf ist das nun ganz genauso. In Revieren mit Wölfen gibt es keine Rehe mehr, die in den Schneisen äsen. Die die sich dort zeigten, blieben zum Essen. Zum Essen für den Wolf. Auch der Jäger sieht sie nicht mehr. Der Wanderer auch nicht.

Und wenn tatsächlich ein tierischer Instinkt als "Schutz" zählen soll, stellt sich doch die Frage, wo der bei unsern Schafen ist. Instiktiv rennen die weg und haben Panik und rennen nicht schneller als der Wolf, sondern nur schneller als der Nachbar. Brauchen wir dann überhaupt Schutz vor dem Wolf? Wir brauchen dann doch nur genug Lämmer.

... die beim Reh halt Kitze heißen und genauso süß sind, wenn auch herrenlos.
Henry
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balin
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von balin »

Man sollte gesunde Rehe nicht unterschätzen. Die sind mächtig schlau und auch mächtig schnell und an unseren Hunden können wir sehen, daß sie die Wölfe durchaus richtig einschätzen können. Das mit den ausgestorbenen Rehen im Wolfsgebiet ist ein phantastisches Märchen. Wölfe und Rehe haben eine lange gemeinsame Geschichte und können im Gleichgewicht leben. Die Jäger sind doch erst viel später dazu gekommen.
Daß Wölfe Wild fressen dürfen ist gesellschaftlicher Konsens und macht auch Sinn.
In den dreissig Jahren Freilandhaltung habe ich schon eine Menge erlebt und auch schon oft draussen geschlafen. Es gibt manches, das ich mehr fürchte wie die Wölfe. :D
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