Medienberichte zum Thema Wolf

balin
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von balin »

Wo ein Wille ist, da ist ein Weg! Ich habe vor über dreissig Jahren schon auf die Weidehaltung gesetzt und dann auch Ackerflächen geopfert. Vieles davon war aber noch vor der Antragswirtschaft. Heute muß man angrenzende Flächen einigermaßen teurer auslösen, das sehe ich ein, aber ich mache es trotzdem, weil es betriebswirtschaftlich Sinn macht. Gerade in der Weidehaltung macht Zusammenarbeit Sinn. Früher waren die Tiere ja auch auf der Allmende und nur die intensiven Flächen waren privat. Ich glaube, daß in Zukunft viele Grünlandflächen frei werden, und da ist das knowhow der Freilandhalter durchaus gefragt. Das selbe wird auch für den Zaunbau und den Herdenschutz gelten. Wir leben potentiell in einer Zukunftsbranche und das ist nicht nur Glaubenssache.
Ich möchte mal ein bißchen Mut machen, das was wir können können nicht viele! Momentan ist es etwas schwierig, aber wenn wir, auch mit dem Wolf, durchhalten, dann erhalten wir Natur und Menschen eine gute Perspektive.
Man wird es uns früher oder später danken(müssen). ;)
Stockmann
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Stockmann »

"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg." Aber wo rational gedacht wird, sollte ein Taschenrechner nicht tabuisiert werden:

Gut 1.000 € netto / ha hat die Aufrüstung meines vorhandenen Weidezaunes gekostet. In D. haben wir 4,2 Mio. ha Gründland. Wie viele davon müssten geschützt werden wenn der Griff zur Flinte ideologisch verpönt bleibt? 1/4, 1/3, die Hälfte? Höhere Kosten für Neubau, bergige, steinige Flächen etc. gar nicht berechnend, würde das Kosten von 1,1 Mrd. € bei nur 25 % geschützter Fläche verursachen. Macht bei 1.000 gewünschten Wölfen? Richtig 1.100.000 € pro Wolf.
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft.

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don.alfonso

Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von don.alfonso »

Hallo

Selbst ein Illegaler Abschuss käme da günstiger.
Die Kosten je Wolf von 1100000 könnte man sicher halbieren
wenn man sich 2000 Wölfe wünscht. :lol:

Gruß:don.alfonso
balin
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von balin »

Die Diskussionen sind doch schon x-mal abgelauefen und haben zu nichts geführt. Wenn man an konsequentem Herdenschutz arbeitet hat man zumindest einen Trumpf in der Hand und das ist ein selbstbestimmter und der nützt auch in anderer Hinsicht was.
Wolf ist Charakterprobe, zuerst für den Tierhalter und dann auch für die Gesellschaft. Mir auch klar, daß Aldi die Wölfe nicht bezahlt und vor allem nicht bezaheln will. Da beisst sich der Arsch in den Schwanz.
Solche Widersprüche muß man aufzeigen, deswegen sind die Wölfe aber trotzdem da und sie werden es in Zukunft auch noch mehr sein.
Nochmal ausrotten geht nicht, sonst gibt es einen Volksaufstand und zwar absolut zu unseren Ungunsten. Günstigstenfalls kommen dann die Discounter wegen notorischer Unterbezahlung der Freilandhalter in der Republik in die Kritik. Kann man sich wünschen, aber daran muß man arbeiten, genauso wie am Herdenschutz.
Jäger sind übrigens keine Heiligen, sondern sehr egoistisch und auch mit ganz anderen Mitteln ausgestattet.
Ich würde mich da nicht instrumentalisieren lassen.
Ich freue mich, wenn sie meine Hunde und meine anderen Tiere in Ruhe lassen, genauso wie die Wölfe.
Ist doch schön, wenn die alle aussenrum gehen. :D
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Schnuckenlady »

Vielleicht eine Kombi aus beidem, Zaun und Abschuss.
Bestimmte, sehr gefährdete Weidegebiete, also welche die an ausgewiesene Wolfsgebiete angrenzen, gezielt miz Zaun sichern.
Auf der anderen Seite, alle Wölfe die einen Toleranzbereich überschreiten entnehmen. So kann vll. sichergestellt werden, dass besonders betroffene Tierhalter schnell und angemessen Entschädigungen bekommen. Für alle anderen Tierhalter wäre dann das Risiko sehr gering, dass ein Wolf Schaden anrichtet.
Grüße Schnuckenlady
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Steffi »

Wir haben zum Glück noch keine Probleme mit Wölfen. Ich glaube auch nicht, daß sich hier welche ansiedeln werden. Unsere Waldgebiete sind zu klein bzw. nicht zusammenhängend genug, dafür viel (zu viel) freies Feld. Aber ich finde das Argument, daß Wölfe ja scheu und deshalb keine Gefahr seien, immer niedlich. Die wurden immer gejagt, da würde ich den Menschen auch meiden. Aber was passiert, wenn die mitbekommen, daß Mensch harmlos ist?

LG,
Steffi
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Henry »

Ich bin Jäger und das voll Stolz und aus Verantwortung. Der Wolf hat Einfluß auf die Jagd. Sein Einfluß betrifft nicht - oder im Wesentlichen nicht - den Bestand an jagbarem oder tatsächlich bejagdem Wild. Sein Auftauchen im Revier erschwert die Jagd erheblich ohne sich auf den Wildschaden oder die Artenvielfalt positiv auszuwirken. Es ist vielmehr so, daß langjährige Hege und das unterstützen bestimmter Wildarten komplett aufgegeben werden kann, wenn der Wolf auftritt.

Die Freude über eine weitere Wildart im rechtlichen Sinne hält sich folglich in Grenzen.

Jäger sind keine Schädlingsbekämpfer, sondern langfristig pachtende verantwortungsvolle Naturschützer. Sie sind für den Wolf in Sachsen jedenfalls sogar hegerisch zuständig. Aber sie haben keinen Einfluß. Andere entscheiden, was sie tun dürfen. Auf den Abschuß eines Wolfes stehen Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren also genausoviel wie für landesverräterische Agententätigkeit oder die Vornahme sexueller Handlungen an Schutzbefohlenen.

Der Jäger ist nicht die Lösung. Er darf sie nicht sein. Und er will es auch nicht.

Wahrscheinlich merken das die Politiker und Wolfsfreunde aber erst, wenn sich im Notfall keiner findet, der freiwillig 200h ansitzt, um ein gefährliches Rudel wenigstens zu dezimieren.
Henry
der
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Manfred »

Steffi hat geschrieben:Aber was passiert, wenn die mitbekommen, daß Mensch harmlos ist?
Es gibt ja genug Berichte und Filme darüber, wie sich Wölfe verhalten, die kaum Menschen kennen und noch nie negative Erfahrungen mit ihnen gemacht haben. Die sind sehr neugierig und nähern sich den Menschen ohne große Vorbehalte, so wie sie auch anderen Großtieren in ihrem Lebensraum begegnen.

z.B. Gudrun Pflüger mit einem wilden Wolfsrudel in Kanada:
https://www.youtube.com/watch?v=Fz4U4gPaLQw

Oder die Expedition von Arved Fuchs auf Ellesmere Island
https://www.youtube.com/watch?v=NnT3_H4Kv2s
Am Anfang und dann wieder ab ca. 9 min.

Es ist einfach Unsinn, dass Wölfe irgendeine natürliche Scheu vor Menschen hätten.
Wenn sie Angst haben, dann ist diese durch Lernen von anderen Wölfen oder durch eigene schlechte Erfahrungen bedingt.
Und wenn sie keine schlechten Erfahrungen mehr machen, dann werden Menschen halt bald wieder als harmlos eingestuft, oder im Falle sichtbarer Schwäche auch mal als Beute.
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von Stockmann »

balin hat geschrieben:Die Diskussionen sind doch schon x-mal abgelauefen und haben zu nichts geführt. Wenn man an konsequentem Herdenschutz arbeitet hat man zumindest einen Trumpf in der Hand und das ist ein selbstbestimmter und der nützt auch in anderer Hinsicht was.
Wolf ist Charakterprobe, zuerst für den Tierhalter und dann auch für die Gesellschaft. Mir auch klar, daß Aldi die Wölfe nicht bezahlt und vor allem nicht bezaheln will. Da beisst sich der Arsch in den Schwanz.
Solche Widersprüche muß man aufzeigen, deswegen sind die Wölfe aber trotzdem da und sie werden es in Zukunft auch noch mehr sein.
Nochmal ausrotten geht nicht, sonst gibt es einen Volksaufstand und zwar absolut zu unseren Ungunsten. Günstigstenfalls kommen dann die Discounter wegen notorischer Unterbezahlung der Freilandhalter in der Republik in die Kritik. Kann man sich wünschen, aber daran muß man arbeiten, genauso wie am Herdenschutz.
Jäger sind übrigens keine Heiligen, sondern sehr egoistisch und auch mit ganz anderen Mitteln ausgestattet.
Ich würde mich da nicht instrumentalisieren lassen.
Ich freue mich, wenn sie meine Hunde und meine anderen Tiere in Ruhe lassen, genauso wie die Wölfe.
Ist doch schön, wenn die alle aussenrum gehen. :D
Nein, die Kostendiskussion des Wolfsexperimentes ist m.W. überhaupt noch nicht öffentlich geführt worden. Die Problematik der Unbezahlbarkeit der empfohlenen und letzlich auch geforderten Schutzmaßnahmen ist in einzelnen Ministerien seit Beginn der Wiederansiedlung wohl bekannt, wie von Mitarbeitern zu hören ist. Es wird aber alles getan, sie nicht an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen. Ob sie auch in den Finanzministerien und Staatskanzleien bekannt ist, bezweifle ich. Vielleicht stehen uns zwei Volksaufstände bevor?
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft.

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balin
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Re: Medienberichte zum Thema Wolf

Beitrag von balin »

Nur das die Wölfe da nur als Sündenböcke dienen. Die Verlogenheit der Diskussion zeigt sich zb an der Initiative Tierwohl. Alle träumen von Freilandhaltung und machen Werbung damit, aber bezahlen will das niemand. Da liegt der Widerspruch. Die Wölfe sind nur ein Teil genau dieser Diskussion, wenn auch ein etwas spektakulärer. Schade ist, daß sie die Landbewirtschafter mit den Subventionen mundtot gemacht haben.
Normalerweise gehören die Kosten für Naturerhaltung und tiergerechte Haltung voll an den Verbraucher weitergegeben.
Für meine Tiere habe ich mir eine Fanganlage anschaffen müssen um Knochenbrüche zu vermeiden,
Wenn man bei den Preisverhandlungen auf seine Kosten hinweisst, bekommt man nur ein Grinsen.
Ich weiss schon, an welcher Front ich zu arbeiten habe, meine Tiere werden aber nicht darunter zu leiden haben und ich werde sie nicht dem Wolf zum Fraas vorwerfen. Die Preisdumper jage ich aber bei Gelegenheit zum Teufel. ;)
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