Schafnetze / Elektronetze

Henrik
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 11
Registriert: Do 13. Okt 2016, 09:31
Wohnort: Coesfeld (NRW)
Schafrasse(n): Dorper
Kontaktdaten:

Schafnetze / Elektronetze

Beitrag von Henrik »

Hallo
Ich suche ein "passendes" Elektonetz.
Ich habe seit einigen Jahren EuroKombi Netze 90 cm. Bin damit zufrieden. Jedoch mähe ich nicht immer sauber vor und die Spannung ist nicht immer optimal hoch. Habe einiges über EasyNet und TitanNet gelesen. Für Lämmer ist sicherlich das TitanNet besser. Für die Spannungsableitung sicherlich das EasyNet. Wie sind die Erfahrungen bei euch. Ist es wirklich deutlich besser mit dem Kupferleiter im TitanNet?

Gruß
Henrik
Nordmann
Beiträge: 17
Registriert: Mi 19. Okt 2016, 21:14
Wohnort: Kärnten
Schafrasse(n): Krainer Steinschaf
Herdengröße: 7

Re: Schafnetze / Elektronetze

Beitrag von Nordmann »

Hallo ,Henrik
Ob es ein passendes ( Schafnetz / Elektronetz ) gibt, kann ich Dir nicht , sagen.
Habe bis jetzt 3 Widder , aus ( unter Strom ) aber auch unter nicht stromführenen Schafnetzen , retten , müssen. Einer war kurz vor dem ersticken.
Viele tote Tiere von anderen Schafhaltern , sind mir bekannt.
Ich verwende die Schafnetze nach wie vor, ( aber ) ohne Strom in den Netzen.
Wenn ich die Schafnetze aufgestellt habe, kommt auf der Innenseite der Netze, ( ca. 15 cm vom Netz entfernt - 20 cm hoch ) eine stromführender
Draht ( aufgehängt auf Plastikstangen - für Pferde ). Es ist zwar mehr Aufwand, ( mähe auch nicht frei ) , aber die ganzen Jahre habe ich seitdem
kein einziges Problem mehr damit gehabt.
Nordmann
Benutzeravatar
st68
Beiträge: 317
Registriert: Fr 30. Sep 2016, 16:19

Re: Schafnetze / Elektronetze

Beitrag von st68 »

Henrik hat geschrieben:Ist es wirklich deutlich besser mit dem Kupferleiter im TitanNet?
in der theorie ist das so. zumindest wenns um die reine leitfähigkeit geht. in der praxis zeigt sich jedoch, das die lebensdauer solcher netze sehr viel kürzer ist, wie bei netzen mit "nur" edelstahlleitern.

der grund: die dünnen kupferleiter in der litze brechen sehr viel schneller dadurch entstehen funken, die dann die litze zerschmoren. ordentlich spannung auf dem zaun mal vorausgesetzt.
Nordmann hat geschrieben:Habe bis jetzt 3 Widder , aus ( unter Strom ) aber auch unter nicht stromführenen Schafnetzen , retten , müssen. Einer war kurz vor dem ersticken.
Viele tote Tiere von anderen Schafhaltern , sind mir bekannt.
eindeutiger fall von zu wenig spannung auf dem netz.

gründe dafür gibts viele:
- zu viel ableitung durch zu starken bewuchs (nicht ausgemäht)
- zu viel ableitung durch bodenberührung (durch schlampigen aufbau)
- zu billige/kaputte netze (zu viel widerstand/unterbrechungen der litzen)
- zu schwaches/kaputtes stromgerät
- zu schlechte erdung (unpassender erdungspfahl oder zu trockener boden)
- ...
- ...

schafe, die in ordentlich aufgebauten netzen hängen bleiben, sind etwas extrem seltenes und als ausschlußkriterium für e-netze zu vernachlässigen.
Benutzeravatar
Henry
Beiträge: 4456
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
Wohnort: Leipzig
Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
Herdengröße: 310
Kontaktdaten:

Re: Schafnetze / Elektronetze

Beitrag von Henry »

So selten sind Tote auch im spannungsführenden Netz nicht. Ich habe zum Beispiel einen Bock verloren, der beim in die Bäume angeln in den Zaun getreten ist. Bei seiner Flucht hat ihm das Netzt die Klaue abgeschnürt und die dauernden Impulse haben ihn getötet. Auch behornte Jungböcke, die eben meinen, sie könnten knapp am Zaun fressen hat es schon erwischt. Drängelei, rückwärts ausgewichen, Zaun im Horn eingefädelt, Schlag gekriegt, mit Zaun weggerannt, nächsten Schlag, im Zaun eingewickelt, hingefallen, voll verfitzt, exitus.

So praktisch die Netze sind, manche Schafe sterben darin.

Ich stelle daher Stück für Stück auf Spanndrähte um, die dauerhaft stehen bleiben aber als Mobilzaun gelten. Darin starb noch nie ein Schaf. Schlimmstenfalls fetzt es paar Kunststoffisolatoren weg, weil ein panisches Schaf eine Abkürzung zur Herde sucht. Ausmähen mit dem Faden geht zügig und ein Pfostenabstand von 11m ist ausreichend.

Weidenetze (ich hab bestimmt 30 davon) machen mir immer Sorgen. Darin starben auch schon Kröten, Igel und Rehe. Im Spanndraht starb noch nie etwas.
Henry
der
Schafschützer
Benutzeravatar
Schnuckenlady
Förderin 2023
Förderin 2023
Beiträge: 395
Registriert: Mo 7. Nov 2016, 19:06
Wohnort: Landkreis Göttingen
Schafrasse(n): Graue gehörnte Heidschnucken
Herdengröße: 13
Kontaktdaten:

Re: Schafnetze / Elektronetze

Beitrag von Schnuckenlady »

Es ist zwar eine kleine Frimelei, aber ich bastele mir die Netze so, dass die untersten zwei Schnüre/Drähte keinen Strom führen. So wird weniger Strom abgeführt.
Ich musste auch schon eines aus dem Zaun retten. Durch eine kleine Verletzung am Horn konnte sich eine Litze dort einharken, als sie wohl beim Versuch an den Baum zu kommen, durch den Schlag zurückgeschreckt ist. Durch wildes gezappel verheddern sie sich natürlich immer mehr. Sie hat zum Glück überlebt, mit "nur" leichten kahlen Stellen durch das Scheuern des Drahtes.

Ich stelle an schwierigen Stellen immer noch die weißen Pfähle zwischen die normalen Stäbe der Netze, damit es auch immer schön gespannt ist.
https://www.selfandhandmade.de

Fehler sind dafür da, um draus zu lernen!
don.alfonso

Re: Schafnetze / Elektronetze

Beitrag von don.alfonso »

Hallo

Schafe sind doch nicht dumm. Die merken doch sehr schnell
wenn unten das Netz totgelegt ist. Die heben es hoch und
gehen unten durch. Zaunschlüpfer halt.

Gruß:don.alfonso
Benutzeravatar
Steffi
Förderer 2020
Förderer 2020
Beiträge: 1492
Registriert: Do 6. Okt 2016, 16:58
Wohnort: Untertaunus
Schafrasse(n): Walliser Schwarznasenschafe
Kontaktdaten:

Re: Schafnetze / Elektronetze

Beitrag von Steffi »

Ich kann zwar nichts wirklich Sinnvolles beitragen, bin nur beim Lesen gerade mal wieder heilfroh, daß ich die Rasse gewechselt habe. Meine Schwarznasen würden auch hinter zwei Litzen bleiben (ich verwende wegen der Hunde aber trotzdem Netze, MIT Strom). Meine alte Herde Guteschafe ist auch über/durch/unter 1,06m hohe Netze mit ordentlich Wumms gegangen, obwohl alle als Lämmer "angelernt" wurden. Sehr ätzend und nervig, solche Zaunhüpfer. Nie wieder!

LG,
Steffi
Sheep happens
Benutzeravatar
Schnuckenlady
Förderin 2023
Förderin 2023
Beiträge: 395
Registriert: Mo 7. Nov 2016, 19:06
Wohnort: Landkreis Göttingen
Schafrasse(n): Graue gehörnte Heidschnucken
Herdengröße: 13
Kontaktdaten:

Re: Schafnetze / Elektronetze

Beitrag von Schnuckenlady »

Meiner Erfahrung nach macht es keinen Unterschied, ob die unterste Litze vom Werk aus eh ohne Strom ist, oder ob noch eine dadrüber keinen Strom hat. Ich habe auch nicht das Problem des Darunterschlüpfens, sondern des darüberspringens. Aber auch nur der Bock schafft es regelmäßig, einem plötzlich im abgetrennten Bereich entgegenzukommen.

Nur kann man etwas dagegen tun, dass sie sich nicht mit den Hörnern beim normalen Vorbeigehen,in das Netz einharken?
Grüße Schnuckenlady
https://www.selfandhandmade.de

Fehler sind dafür da, um draus zu lernen!
Nordmann
Beiträge: 17
Registriert: Mi 19. Okt 2016, 21:14
Wohnort: Kärnten
Schafrasse(n): Krainer Steinschaf
Herdengröße: 7

Re: Schafnetze / Elektronetze

Beitrag von Nordmann »

Ich glaube das Henry mit seinem Vorschlag , Recht, hat. Die Umstellung von Schafnetzen auf Spanndrähte.
Es gibt kein ( Hängenbleiben ) , mehr !
Wen ich ca. 1000 m2 mit Schafnetzen , ( Einzäune ), wie beschrieben , dann werden noch 2 Koppelunterteilungen mit stromführenden Litzen , gespannt. Es ist schon vorgekommen das wenn ein Schaf sehr erschreckt wurde, ( der Nachbarhund kommt mit lautem Gebell an den Außenzaun ).
Das Schaf sprang in der Panik durch die gepannten Litzen , war zwar in der anderen Koppel, aber unversehrt.
Seit dem habe ich noch keine Verluste bezw. Problem mehr.
Nordmann
Benutzeravatar
Henry
Beiträge: 4456
Registriert: Fr 4. Nov 2016, 10:40
Wohnort: Leipzig
Schafrasse(n): Bluefaced Leicester, Kamerun, Wiltshire Horn, Merino Landschafe, Mules
Herdengröße: 310
Kontaktdaten:

Re: Schafnetze / Elektronetze

Beitrag von Henry »

Ich habe erst die Spanndrahte im Abstand der Waagerechten vom Euronetz gespannt. Unten also enger. Insgesamt 10 Drähte auf 1,20 Pflöcke.

Die neu zu bauenden Spanndrahtzäune bekommen unten größere Abstände und vor allen einen größeren Abstand des untersten Drahtes zum Boden. Sie bekommen einen Vordraht (außen) für Lupus an 20cm Langisolator und das selbe ganz oben. Die Pfosten werden 1.50m lang ein. Ab 90cm wechseln Erddraht und Schlagdraht ab. Wahrscheinlich werde ich für die beiden Vordrähte ein weiteres Weidezaungerät anschließen, damit deren Bodenschluß, durch Wildschwein oder wen auch immer, nicht den ganzen Zaun lahm legt.

Und ganz wichtig: obendrauf kommt "Flatterband"
Henry
der
Schafschützer
Antworten