Elektrozaun und tote Tiere

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Henry
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Re: Elektrozaun und tote Tiere

Beitrag von Henry »

Wirklich am Zaundraht gemessen, oder ist das eine Anzeige an Deinem Gerät? Am Zaun wäre das OK.
Henry
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Ilvy
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Re: Elektrozaun und tote Tiere

Beitrag von Ilvy »

Am Zaun gemessen. Nach dem Ausflug auf die Straße an der Ortseinfahrt, du da geht einem echt der A...h auf Grundeis. Also ernsthaft gemessen und aufgeschrieben.
Ich denke es lag an den Zweigen, mach ich nicht mehr, auch wenn's die mögen. Dass Schafe die umeinanderschieben hätte ich nicht gedacht. Bzw blöd nachgedacht :(
Wir werden uns ins Thema Litze einarbeiten, genug Tipps habt ihr mir hier ja aufgeschrieben. Wobei ich aus vielen Begrifflichkeiten nicht schlau werde. Henry spezialknoten z.B. Muss googeln
Den Stromerzeuger kann ich wohl für die litze auch hernehmen, müssten nur Litze und Halter her. Ich habe die Tiere bis umgebaut ist den Ausgang blockiert , Hausarrest . Kann ich die Böckchen ( Hammel) bis die umbaumassnahmen fertig sind zu zweit lassen? Ist jetzt ja keine gruppe mehr :(
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Henry
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Re: Elektrozaun und tote Tiere

Beitrag von Henry »

Ja, geht ja wohl nicht anders.

Der Knoten für den Draht heißt 8-Knoten. Aber es gibt viele andere und youtube ist voller Anleitung.
Henry
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Schafschützer
Manfred
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Re: Elektrozaun und tote Tiere

Beitrag von Manfred »

Gerät m.E. viel zu schwach und Schafe, die früher schon gelernt haben, auf Zäunen herumzuklettern. Tödliche Mischung...

Ich hatte es ja im alten Forum schon öfter gepredigt:
Damit 9V-Trockenbatteriegeräte bei Schafen funktionieren, muss man Glück oder sehr gut auf Angst vor E-Zäunen getrimmt Schafe haben.
Die Spannung auf dem Zaun sagt relativ wenig aus. Entscheidend ist die Impulsenergie, die das Schaf bei Berührung des Zaunes wirklich abbekommt. Und die ist bei einem 9V - Gerät sehr gering.

Grob vereinfacht kannst du dir das so vorstellen, als ob dir unterschiedlich schwere Gewichte aus unterschiedlichen Höhen auf den Kopf fallen.
Die Zaunspannung (gemessen in Volt) entspricht der Fallhöhe.
Und das Gewicht der Stromstärke (gemessen in Ampere).
Die beiden miteinander multipliziert ergeben die Energie (gemessen in Joule). Und die Energie ist es, die das Aua macht.
(Für die Sachkundigen: Mir ist klar, dass die Realität um einiges komplexer ist. Es geht wie gesagt um eine grob vereinbachte Erklärung.)


1 Joule ist die Energie, die benötigt wird, um eine Masse von ca. 100 g um einen Meter hoch zu heben.

Wenn du jetzt so ein kleines 9V Gerät hast mit z.B. max. 0,25 Joule Impulsenergie hast, dann liefert das pro Puls gerade mal so viel Energie, als ob dir ein Gewicht von 25 g aus 1 m Höhe auf den Kopf fallen würde. Das ist nicht sehr beeindruckend. Zumal sich diese Energie außer auf das Schaf auch noch auf den Zaunwiderstand, den Erdnungswiderstand und die Ableitung durch Bewuchs, Kriechtröme, etc. verteilt.

Ich empfehle für Schafe daher idR schon bei kurzen Zäunen 12 V Batteriegeräte mit einer Impulsenerige von mindestes 3 Joule.
Das entspricht dann 300 g aus 1 m Höhe.
Das ist dann schon merklich eindrucksvoller, zumal wenn das Gerät eine halbwegs gute Pulsformung hat.
Die Pulsformung kann man sich vorstellen, wie die Form und Dichte des Gegenstandes, der einem auf den Kopf fällt.
Eine Plastikball mit 300 g ist weit weniger schmerzhaft als ein gleich schwerer Stahlwürfel mit scharfen Kanten.
(Ganz so dramatisch sind die Unterschiede bei den Weidezaungeräten nicht, aber doch vorhanden.)

Und wenn man Tiere, die bisher keinen E-Zaun kannten, an einen E-Zaun gewöhnen will, dann sollte das immer unter Aufsicht geschehen. Ganz besonders bei Netzen. Noch besser wäre es, sie vorher schon in ihrem bekannten Zaun bekanntschaft mit dem Strom machen zu lassen, indem man dort z.B. am Rand ein Stück Draht spannt und diesen an das Weidezaungerät anschließt. Früher oder später halten sie alle ein paar Mal aus Neugier die Nase dran, bis sie verstanden haben, dass dieser Draht Aua macht.
Nach ein paar Tagen kann man dann den neuen Zaun nutzen. Dann kennen sie das Aua schon und lernen den neuen Zaun schnell zu respektieren.
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