Wie könnt ihr Österreicher die Ställe bezahlen?

schafbauer
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Re: Wie könnt ihr Österreicher die Ställe bezahlen?

Beitrag von schafbauer »

In der Praxis
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Heumann
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Re: Wie könnt ihr Österreicher die Ställe bezahlen?

Beitrag von Heumann »

hast du ein Foto?
schafbauer
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Re: Wie könnt ihr Österreicher die Ställe bezahlen?

Beitrag von schafbauer »

Leider nein. War schon fast dunkel. Zum fotografieren gab es aber nicht viel. :rofl: vielleicht der Trog aus Holz.

Da darf man sich nicht zu viel vorstellen :lol:
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Edwin
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Re: Wie könnt ihr Österreicher die Ställe bezahlen?

Beitrag von Edwin »

schafbauer hat geschrieben:
Heumann hat geschrieben:...erst vor kurzem einen stall für 150 mutterschafe angesehen. wenn man die gesamte arbeitsleistung, holz und beton rechnet wird man bei maximal 10.000euro liegen. schon hoch geschätzt. hat alles was ein schaf benötigt aber eben nicht schick sondern abbezahlt.
Naja, für den Preis würde ich dann das mal grade so als Unterstand bezeichnen, das schon als Schwarzbau! Wohlgemerkt in D und auch der Handwerker kommt aus dem Land der Träume. Es sei denn, du hast der Jugendbrigade vom örtlichen Bauhof ein Lamm am Spieß versprochen, sowas gibt es ja auch oft... :lol:

Grüße
schafbauer
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Re: Wie könnt ihr Österreicher die Ställe bezahlen?

Beitrag von schafbauer »

Wie eben geschrieben ist nicht viel vorhanden. Ich denke das nicht alle Schafe im Stall abliegen können.
Natürlich alles Eigenleistung ob schwarz oder nicht ist mir ziemlich egal.
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Edwin
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Re: Wie könnt ihr Österreicher die Ställe bezahlen?

Beitrag von Edwin »

schafbauer hat geschrieben:Wie eben geschrieben ist nicht viel vorhanden. Ich denke das nicht alle Schafe im Stall abliegen können.
Natürlich alles Eigenleistung ob schwarz oder nicht ist mir ziemlich egal.
Mir auch, jedoch sollte ein gewisses Maß an Stand- und Wetterfestigkeit vorhanden sein, das geht mit 10000 € für 150 Schafe nicht für einen Stall in dem beschriebenen Sinne! Bei einer Verdoppelung der Kosten mit einem hohen Anteil an Eigenleistung können wir anfangen, darüber zu debattieren! :)

Grüße
schafbauer
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Re: Wie könnt ihr Österreicher die Ställe bezahlen?

Beitrag von schafbauer »

Es spricht aber niemand von Neubau bei meinem Bsp. Es wurde ein alter Stall adaptiert und teilweise dazu gebaut. Teichfolie am Dach usw. Meinetwegen auch mehr aber sehr weit von all anderem entfernt

Darf leider nichts genaueres veröffentlichen. :roll:
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Manfred
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Re: Wie könnt ihr Österreicher die Ställe bezahlen?

Beitrag von Manfred »

Die grundsätzliche Überlegung wäre, wie viel Stall man überhaupt braucht.
Es gibt reichlich Betriebe mit ganzjähriger Freilandhaltung.
Ist keine ganzjährige Freilandhaltung möglich, sollte man evtl. überlegen, nur saisonal Tiere zuhalten.
Auch den Lamm- bzw. Kalbezeitpunkt sollte man überdenken.

Die wirtschaftliche Realität in dem meisten Schaf- und Mutterkuhbetrieben ist: Solange die Tiere im Stall stehen und/oder mit konserviertem Futter gefüttert werden müssen, verbrennen sie Geld. Ausnahme evtl. die Endmast, die aber eh als eigener Betriebszweig anzusehen wäre.

Ein Stall ist gebundenes Kapital das an Wert verliert und am Lebensdauerende noch mal einen ordentlichen Batzen Abrisskosten verschlingt.
Das ist eine beschissene Investition, die man nur tätigen sollte, wenn sie sich gar und überhaupt nicht vermeiden und reduzieren lässt.
Ansonsten ist jeder eingesparte Cent in anderen, gewinnbringenden Anlagen besser aufgehoben.
Der Dax hat z.B. von 1980 bis 2016 im Schnitt 9,2% Zuwachs (Wertgewinn + Dividendenzahlungen) im Jahr erzielt.
Was hat ein 1980 gebauter Schafstall in der Zeit gebracht? Deutlichen Wertverlust und der Restwert deckt oft nicht mal die Abrisskosten.
Spielt das mal für einen 300.000 Euro Stall durch...
Das in Gebäuden und Maschinen (noch so eine beschissene "Anlage") gebundene Kapital ist der größte Feind für die Rendite unserer Betriebe.

Zu den Baukosten:
Meine erste Pultdachhalle über ein altes Fahrsilo hatte ca. 10.000 Euro netto gekostet.
Knapp 140 m2 Dachfläche, 2 Reihen Säulen aus Stahlträgern, obendrauf Holzbalken und darauf freitragendes Trapezblech.
Große Betonfundamente (die waren aufwändig, weil außen hinter den Silowänden bis unter die Bodenplatte des Silos gebaggert werden musste.
Bau ohne Eigenleistung, komplett durch örtliche Baufirma und auch alles Material gekauft.

In Hessen kenne ich einen Mutterkuhbetrieb, die haben für weniger (vor Berechnung der Eigenleistung) einen viel größeren Mutterkuhstall inkl. Bodenbefestigung in Eigenleistung gebaut.
Rundholz aus dem eigenen Wald. Punktfundamente aus Beton, Boden aus gebrauchten Pflastersteinen (darunter soweit ich weiß Folie zur Abdichtung), Dach aus freitragendem Trapezblech.

Auch mit (gebrauchten) Leichtbauhallen, Gewächshäusern etc. kriegt man sehr günstige Konstruktionen hin.
Von topagrar gab es vor Jahren mal ein Sonderheft über kostengünstigen Stallbau.
Da war z.B. ein Mutterkuhbetrieb mit mehreren 100 Kühen drin, die im Winter unter Foliendächern aus dem Gewächshausbau (aber mit offenen Seitenwänden stehen). Die Bodenbefestigung wurde mit Alphalt-Recyclingmaterial gemacht, auch hier mit Folie drunter. Hervorgehoben wurden bei diesem Beispiel die geringen späteren Rückbaukosten (das ist ein Thema, das beim Bau gerne verdrängt wird...)

Bei meinen Altsilo-Pultdachhallen war mir auch wichtig, dass sie bei Bedarf (betriebliche Veränderung, Krankheit etc.) leicht umgenutzt werden könnten, z.B. zur Verpachtung als Hackschnitzellager, Ballenlager etc. oder wieder als Fahrsilos.

Und auch wenn man etwas mehr Wert auf die Optik legt und etwas mehr investieren will, muss es nicht gleich super teuer werden.
z.B. Groha-Hallen etc.
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Waldschaf
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Re: Wie könnt ihr Österreicher die Ställe bezahlen?

Beitrag von Waldschaf »

Es steht ja auch nicht da, wer solche Stallbauten finanziert hat und für wen die Bauern dann ihr Leben lang arbeiten ...
Natürlich gibt es auch Investitionsförderungen, geförderte Kredite etc.
Meiner Ansicht nach werden die Leute gerade durch solche Veröffentlichungen, durch Förderungen, durch tolle "Betriebskonzepte" (- werden solche Maßnahmen bei Betrieben unter 1 1/2 Arbeitskräften überhaupt gefördert??), Bauberater etc. etc. "hineintheatert" und am Ende hilft das vor allem der "(Finanz)Wirtschaft", aber nicht der Landwirtschaft, bzw. nicht der kleinräumigen Landwirtschaft in Familienbetrieben. Weil wenn ein Betrieb dann wieder aufgibt, bekommt die industrielle Landwirtschaft wieder seinen Anteil dazu ...

Robert.
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Re: Wie könnt ihr Österreicher die Ställe bezahlen?

Beitrag von Heumann »

Auch in Deutschland bekäme man für solch einen Stall Zuschüsse. In Niedersachsen wären es für einen Stall, der Bio-Regeln und anderen Wünschen entspricht, schon so im Bereich 40%, die das Land übernimmt. Deshalb gehe ich mal davon aus, der der Almöhi, der dort irgendwelche Verpflichtungen eingeht und Auflagen einhält, ne ganze Menge an Kohle für die Haltung der Schafe in den Bergen erhält.
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